Würde Anschluß an jene suchen, die immer noch kämpfen
Verfasst: Sa Aug 23, 2008 9:50
Hallo zusammen!
Ich wollte mich kurz vorstellen, da ich neu bin bei euch und "Anschluß" zu Menschen suche, denen es ähnlich wie mir geht.
Ich bin 26, komme aus Wien und hab seit zwölf Jahren Bulimie. Vor ca ein einhalb Jahren hab ich meine erste und einzige Therapie gemacht. Ich war zwei Monate stationär bei den Barmherzigen Schwestern aufgenommen worden. Leider hat die Therapie mich weiter nach hinten geworfen, als sie mir geholfen hätte. In der Therapie und in der Zeit danach ging es mit meiner Krankheit eher in Richtung Magersucht. Ich hab lange gebraucht, um mich sozusagen von der Therapie zu erholen.
Ich denke, dass das daran lag, dass in meinem Turnus viele Mädels bzw fast alle noch nicht in meinem "Stadium" waren bzw es noch als angenehm oder befreiend empfunden haben, zu erbrechen. Ich bezweifle nicht, dass diese Mädels unter der Krankheit leiden! Mir ist aber leider auch aufgefallen, dass viele von ihnen noch nicht bereit sind bzw waren, um mit der Krankheit "Schluß zu machen". Über diesen Abschnitt bin ich hinaus. Mich belastet mein Essverhalten nur noch, wenn es wieder "einreißt" und ich "diese Stimmen" in meinem Kopf höre, die mich zum essen und erbrechen "zwingen".
Auch glaub ich, dass ich deswegen hier sehr gut aufgehoben bin, weil zB Gewichtsangaben usw hier nicht erlaubt sind und so nicht zusätzlich "Druck aufgebaut" werden kann.
Seit einem halben - dreiviertel Jahr geht es mir jedoch deutlich besser. Ich hab zugenommen und sehe auch immer öfter sogar selbst im Spiegel, dass ich nicht zu dick bin. Das ist eines meiner größten Probleme - dass ich mich selbst nicht so wahrnehme, wie ich eigentlich bin... Mich oft auf Fotos nicht erkenne oder wenn ich unerwartet in einen Spiegel sehe, erst anhand der Kleidung oder Bewegungen merke, dass das eigentlich ich bin. Zum Glück oder leider (?!) hab ich festegestellt, dass es jede Frau bzw jedes Mädchen, die an dieser Krankheit leiden, so empfinden, was das Eigenbild angeht.
Selbst hab ich kaum noch Kontakt zur "Außenwelt", wenn man das so sagen kann. Die Isolation, die sich wohl jede von uns bis zu einem gewissen Grad selbst erschafft, ist bei mir sozusagen abgeschlossen. Ich weiß, dass ich selbst Schuld daran bin aber ich möchte mich aus dieser Isolation wieder befreien. Sozusagen hoffe ich bzw würde ich mir wünschen, dass ich hier ein, zwei (gerne auch mehr!) nette Leute kennenlerne, mit denen man reden kann, die mein Verhalten in gewisser Weise nachvollziehen können, wo sich vielleicht sogar eine Freundschaft entwickeln kann. Sowas braucht natürlich viel Zeit, das ist mir klar - aber irgendwann muß ich wieder anfangen, Kontakte zu knüpfen und ich dachte, dass mir das unter "Leidensgenossen" vielleicht leicher fällt, als unter gesunden Menschen.
Wenn jemand bis hierhin gelesen hat, bedanke ich mich dafür und wünsche noch einen schönen Tag bzw ein tolles Wochenende!
lg M-G
Ich wollte mich kurz vorstellen, da ich neu bin bei euch und "Anschluß" zu Menschen suche, denen es ähnlich wie mir geht.
Ich bin 26, komme aus Wien und hab seit zwölf Jahren Bulimie. Vor ca ein einhalb Jahren hab ich meine erste und einzige Therapie gemacht. Ich war zwei Monate stationär bei den Barmherzigen Schwestern aufgenommen worden. Leider hat die Therapie mich weiter nach hinten geworfen, als sie mir geholfen hätte. In der Therapie und in der Zeit danach ging es mit meiner Krankheit eher in Richtung Magersucht. Ich hab lange gebraucht, um mich sozusagen von der Therapie zu erholen.
Ich denke, dass das daran lag, dass in meinem Turnus viele Mädels bzw fast alle noch nicht in meinem "Stadium" waren bzw es noch als angenehm oder befreiend empfunden haben, zu erbrechen. Ich bezweifle nicht, dass diese Mädels unter der Krankheit leiden! Mir ist aber leider auch aufgefallen, dass viele von ihnen noch nicht bereit sind bzw waren, um mit der Krankheit "Schluß zu machen". Über diesen Abschnitt bin ich hinaus. Mich belastet mein Essverhalten nur noch, wenn es wieder "einreißt" und ich "diese Stimmen" in meinem Kopf höre, die mich zum essen und erbrechen "zwingen".
Auch glaub ich, dass ich deswegen hier sehr gut aufgehoben bin, weil zB Gewichtsangaben usw hier nicht erlaubt sind und so nicht zusätzlich "Druck aufgebaut" werden kann.
Seit einem halben - dreiviertel Jahr geht es mir jedoch deutlich besser. Ich hab zugenommen und sehe auch immer öfter sogar selbst im Spiegel, dass ich nicht zu dick bin. Das ist eines meiner größten Probleme - dass ich mich selbst nicht so wahrnehme, wie ich eigentlich bin... Mich oft auf Fotos nicht erkenne oder wenn ich unerwartet in einen Spiegel sehe, erst anhand der Kleidung oder Bewegungen merke, dass das eigentlich ich bin. Zum Glück oder leider (?!) hab ich festegestellt, dass es jede Frau bzw jedes Mädchen, die an dieser Krankheit leiden, so empfinden, was das Eigenbild angeht.
Selbst hab ich kaum noch Kontakt zur "Außenwelt", wenn man das so sagen kann. Die Isolation, die sich wohl jede von uns bis zu einem gewissen Grad selbst erschafft, ist bei mir sozusagen abgeschlossen. Ich weiß, dass ich selbst Schuld daran bin aber ich möchte mich aus dieser Isolation wieder befreien. Sozusagen hoffe ich bzw würde ich mir wünschen, dass ich hier ein, zwei (gerne auch mehr!) nette Leute kennenlerne, mit denen man reden kann, die mein Verhalten in gewisser Weise nachvollziehen können, wo sich vielleicht sogar eine Freundschaft entwickeln kann. Sowas braucht natürlich viel Zeit, das ist mir klar - aber irgendwann muß ich wieder anfangen, Kontakte zu knüpfen und ich dachte, dass mir das unter "Leidensgenossen" vielleicht leicher fällt, als unter gesunden Menschen.
Wenn jemand bis hierhin gelesen hat, bedanke ich mich dafür und wünsche noch einen schönen Tag bzw ein tolles Wochenende!
lg M-G