hallo,
bin neu in diesem forum und hoffe auf diesem wege menschen für einen vernünftigen austausch über unser problem zu finden. habe eine therapie hinter mir, aber noch nie mit ebenfalls betroffenen geredet. nachdem ich schon viel mitgemacht habe stehe ich auch gerne für ratschläge zur verfügung. würde mich freuen wenn mir jemand schreibt.

hier kurz meine geschichte: ich bin 38 jahre alt und kämpfe seit ca. 24! jahren mit einer es. angefangen hat es mit b. damals war mir gar nicht bewusst, dass das ein krankhaftes verhalten ist. ohnehin ist es erst in den letzten ca. 12 jahren "salonfähig" geworden überhaupt darüber zu sprechen bzw. dass es auch artikel und bücher zu dem thema vermehrt gibt. dann hatte ich eine magersucht phase. aber nur relativ kurz, denn meine mutter drohte mit "ich steck dich ins krankenhaus wenn du nicht zunimmst". habe mich dann auf b verlegt. hatte dann über jahre ein super tolles gewicht, tolle figur, gleichzeitig viel sport.... schöner schein... gruselig dahinter. keiner hat was gemerkt. alle bewunderten nur immer wie toll ich wäre und in wirklichkeit habe ich mir die seele aus dem leib gekotzt.

mit 30 dann - auch aufgrund einer unglücklichen liebe - der totale zusammenbruch. ich hasste mich selbst für die kotzerei so stark, dass ich endlich den gang zum arzt fand, der mir einen psychtherapeuten nannte. bei dem war ich dann ca. 1 mal pro woche über 7! jahre. die psychoanalyse hat mir sehr geholfen mich zu verstehen, mein verhalten und vorallem warum ich so handle und woher das kommt (kindheit, antrainierte verhaltensmuster, vorallem mutter etc.). die b wurde auf jeden fall besser.

zusätzlich kamen ab 33 j die körperlichen schäden. vorallem die zähne. erst vor 2 wochen hatte ich eine kiefernop in vollnakose und bekomme jetzt 3 implantate. das ist nicht nur ziemlicher psychostress sondern auch unendlich teuer. dann habe ich eine magenspiegelung hinter mir weil ich unendliche magenschmerzen hatte. natürlich dann auch panik, ich hab jetzt was ganz schlimmes durch meine jahrelange kotzerei. muss auch hier ab und an medikamente nehmen weil mein magenverschluss nicht mehr richtig funktioniert, ich dauernd sodbrennen habe und mir übel ist. warum scheibe ich das? nur um zu sagen: es lohnt sich früh genug mit einer therapie zu beginnen- ich hab das recht spät erst gemacht- heute ist das leichter, denn selbst in der presse wird ja ständig über essstörungen geredet und die menschen sind sensibilisiert.

mit dem älter werden kommen die körperlichen schäden, das bleibt nicht aus, und da muss man dann handeln!

obwohl die b fast weg ist quäle ich mich weiterhin jeden tag mit den "ich bin zu fett" gedanken. schrecklich. die therapie führt dazu, dass man normalgewicht hat, was man als essgestörter nur schwer verkraftet. das hirn sagt: so muss es sein. das gefühl sagt: ich will anders. furchtbar.

so, das war meine geschichte.
cp

Warum will das Gefühl es anders?
Kennst Du Deine "Ursachen"?
Wann hast Du den größten Druck?

P.S.: Sorry für fehlendes "Drumrum" in der Antwort.

hallo du,
kann es sein, dass wir uns gerade parallel geantwortet haben. auch schön.
also: meine ursachen kenne ich zu genüge. habe ich alles haarklein in der psychotherapie durchgekaut (mutter, antrainierte verhaltensmuster etc.). ich weiss ja auch kopfmässig wie ich mich zu verhalten habe. aber der druck einsamkeit, stress, langeweile, frustration, depression, negative gefühle etc. etc. mit essen auszugleichen ist so enorm stark...kann mich n solchen situation nur sehr sehr schwer ablenken.
grösster druck: bei stress und traurigkeit.
wie ist das bei dir?

carpe diem hat geschrieben: hallo du,
kann es sein, dass wir uns gerade parallel geantwortet haben. auch schön.
also: meine ursachen kenne ich zu genüge. habe ich alles haarklein in der psychotherapie durchgekaut (mutter, antrainierte verhaltensmuster etc.). ich weiss ja auch kopfmässig wie ich mich zu verhalten habe. aber der druck einsamkeit, stress, langeweile, frustration, depression, negative gefühle etc. etc. mit essen auszugleichen ist so enorm stark...kann mich n solchen situation nur sehr sehr schwer ablenken.
grösster druck: bei stress und traurigkeit.
wie ist das bei dir?

*g* Scheint so!
Bei mir ist es Leistungsdruck (um Himmels Willen den Anforderungen genügen) und Verlassenheitsgefühl (z.B. wenn mein Freund lange genug einfach schweigt).

ja, das kenne ich sehr sehr gut.
leistungsdruck im job
stress mit dem freund (bei mir ist es oft richtiger stress, denn er ist sehr kompliziert, übellaunig und depressiv), teilweise haben wir richtige schlechte phasen... aber ich komme nicht los von ihm.

Hallo ich hab eben gerade deinen Beitrag gelesen!!!ich hab mich eben gerade neu angemeldet!!ich bin 20 und habe auch schon eine ganze zeit essstörungen und dadurch extreme stimmungsschwankungen,ich denke mal das es daher kommt!auf jeden fall belastet es alles in meinem leben,das leben wird richtig davon geleitet kann man sagen!!!ich war anfang des jahres auch schon bei einer beratungsstelle in kassel die haben mir therapeuten empfohlen,hab dann auch eine therapie angefangen aber ich kam leider über haupt nicht mit der frau zurecht!!!deswegen fand ich es besser sie zu beenden mir gings danach immer schlechter wie vorher!!!ich bin jetzt seit 2monaten verheiratet und meinen partner belastet es auch extrem,er weis immer nicht wie er mit mir umgehen soll oder wie er mir helfen Kann!!vielleicht hast du auch so erfahrungen gemacht,ich weis es nicht!auf jeden fall haben wir als stress wegen der sache!!eigentlich nur noch und ich bekomme langsam angst um meine beziehung!er wirft mir halt sehr oft vor ich würde mir nicht helfen lassen wollen aber das stimmt nicht!!!und ich hätte immer gegenargumente gegen all seine vorschläge!!!aber ich hab erkannt das ich krank bin,war ja bei einer beratungsstelle!!!ich will auf jeden fall gesund werden,muss nur noch den richtigen plan finden!!hab mir überlegt vielleicht ist ja ein essensplan erstmal eine lösung!?! hast du vielleicht einen tipp für mich!!!ich würde mich sehr über eine antwort freuen!!!
ganz liebe grüsse

Hallo Liebe Leute,
ich habe jetzt schon ein paar Mal eure Beiträge gelesen, mich aber noch nicht getraut, selbst etwas zu schreiben. Das liegt vielleicht auch ein bisschen daran, dass ich erst seit kurzem einen Rechner besitze, den ich mir hauptsächlich aus Verzweiflung und innerlicher Einsamkeit zugelegt habe und mich deshalb noch nicht so gut auskenne. Bitte verzeiht mir deswegen eventuelle Fehler.
Meine Unsicherheit ist sicherlich auch ein Grund mit, dass es soweit kommen konnte- dass ich jetzt da steh, wo ich steh. Ich weiß manchmal einfach nicht mehr weiter! Obwohl ich das „Problem“ schon einige Jahre habe und dachte mich gut damit arrangieren zu können, ist es sehr schlimm in letzter Zeit. Denn meine Psyche spielt total verrückt und ich habe jeden Tag mehrere Zusammenbrüche. Ich muss leider zugeben, dass ich „es“ mehrmals täglich tun muss, um mein Gewissen zu beruhigen, noch mehr abgenommen zu haben, obwohl es wirklich nur sehr mühsam voran geht. Es ist ja nicht mal mehr der Heißhunger, der mich dazu treibt- Ich glaube ich weiß es manchmal selbst gar nicht mehr. Man plant den ganzen Tag ja nur noch danach, wann man endlich was essen kann um anschließend noch genügend Zeit und Ruhe zu haben, es sich wieder entledigen zu können. Und dann der Gang auf die Waage! Das Schlimmste für mich an der Sache ist, andere ständig vor den Kopf zu stoßen und sie wissen nicht warum. Damit komme ich überhaupt nicht klar. Ich habe, bis vor kurzem, nie darüber gesprochen und habe somit so ziemlich mein ganzes Leben zum Einstürzen gebracht, weil mich niemand verstehen konnte, warum ich mich so verändert habe. Habe deshalb auch meine Beziehung auf Eis legen müssen, weil ein normales Familienleben so einfach nicht mehr umsetzbar ist. Er hat sich so sehr ein Kind gewünscht und wir sind ja immerhin schon 29 Jahre alt. Ich kann und möchte in dem Zustand Keines kriegen. Und so entsteht immer und immer mehr der Teufelskreis, denn ohne ihn ist alles noch viel schlimmer…
Ich könnte jetzt einen Roman schreiben, aber ich will auch nicht gleich jemanden auf die Nerven gehen mit meinem „Geheule“. Ich kann mir gut vorstellen, wie es euch allen geht. Ihr seid alle aus dem Grund hier, weil es euch dreckig geht. Ich hoffe deshalb sehr, hier jemanden zu finden, mit dem man sich austauschen kann. Vielleicht kann man sich ja gegenseitig ein bisschen helfen, auch wenn`s nur ein wenig ist…
DENN: „ die Hoffnung stirbt zuletzt!“