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Hallo zusammen ;)

Verfasst: Mi Jun 25, 2008 17:07
von Alina
Hallo :D
Ich habe vor kurzem dieses Forum entdeckt, als ich mich über die Bulimie erkundigte. Ich bin nicht an der Bulimie erkrankt, aber ich habe das Gefühl das ich in sie hinein schlittere... Aber so wirklich sicher bin ich mir da auch nicht... Seit ca. einem Monat übergebe ich mich bewusst des Öfteren pro Woche. Mir ist klar, dass es gesundheitlich gar nicht gut ist und ich weiß auch nicht wirklich warum ich es tue: Entweder weil ich abnehmen möchte oder weil ich meinen Körper einfach auslöschen möchte :( Eigentlich unrealistisch aber ich kann nicht davon loslassen.
Essattacken habe ich in dem Sinne nicht, aber es kommt vor, dass ich manchmal wesentlich mehr wie normal esse, weil ich kein Sättigungsgefühl habe, ich esse viel schneller und nehme den Geschmack teilweise gar nicht wahr, weil ich mit den Gedanken ganz woanders bin. Ich denke ständig über das Essen nach....
Vielleicht könnt ihr mir sagen, was mit mir los ist und was ich dagegen unternehmen könnte? Ich bin bereits schon bei einer Therapeutin, allerdings wegen Depressionen (die ich inzwischen recht gut im Griff habe) und nun das!!! :roll:
Es fällt mir sehr schwer es anzusprechen, weil es mir peinlich ist und ich habe Angst davor, dass sie sich aufregt..
Danke fürs lesen

Ganz liebe Grüße
Alina :wink:

Verfasst: Mi Jun 25, 2008 17:30
von Lorelai
du BIST an der bulimie erkrankt...

mehrmaliges erbrechen pro woche, dauerndes denken ans essen, essen nicht mehr wirklich geschmacklich wahrnehmen - mehr brauchts ja gar nicht mehr.

AAAAABER: du stehst gaaaaanz am anfang. was bedeutet du hast jetzt - und ich meine JETZT - die allerallerbesten chancen, da gar nicht erst weiter hineinzugeraten, wenn du sofort was dagegen unternimmst. u. glaub mir das lohnt sich - wenn du hier im forum ein wenig stöberst - wirst du merken, wieviele von uns nach jahrelangem kampf gerne die chance hätten, das rechtzeitig abzuwenden.

scheu dich nicht, mit deiner therapeutin darüber zu sprechen. höchstwahrscheinlich steht es ohnehin irgendwie in zusammenhang mit deiner depression u. sie weiss sicherlich am besten wie sie dich unterstützen könnte.
ABER MACH WAS!!!

und wir stehen natürlich jederzeit zur verfügung, wenn du fragen hast.

Verfasst: Mi Jun 25, 2008 17:55
von Alina
Hallo Lorelai

das ist eine eindeutige Antwort, ich danke dir dafür!!!
Und werde mich weiterhin im Forum umsehen und mir Gedanken darüber machen, es anzusprechen.

Liebe Grüße
Alina :D

Verfasst: Do Jun 26, 2008 18:20
von Paula11
versuche erstmal das Erbrechen für 2 Wochen zu unterlassen. Wenn dir das problemlos gelingt, würde ich sagen, du bist noch nicht zu tief drin.
Schau einfach mal, wie es dir dabei geht, hm!? :wink:

Verfasst: Do Jun 26, 2008 19:04
von Alina
Hallo Paula,
danke für deine Antwort.
Wenn ich daran denke mich zu erbrechen versuche ich es zu unterlassen. Aber ich plane es sozusagen den ganzen Tag über und Abends kann ich mich dann nicht mehr halten...
Oder aber ich mache es wie heute, ich reduziere meine Nahrung auf ein bisschen Salat und ein Brötchen, damit kann ich mich anfreunden. Mehr darf es dann aber auch nicht sein. Und warum auch immer denke ich dann: "Und morgen versuchst du auch das Brötchen stehen zu lassen." Ich meine vielleicht ist das immer noch besser wie alles gleich wieder herauszuholen?!
Liebe Grüße
Alina :wink:

Verfasst: Do Jun 26, 2008 19:11
von Lorelai
NEIN!!! ganz und gar nicht!!

so provozierst du lediglich eine richtig böse fressattacke! weil du bei der geringen menge logischerweise gar nicht satt werden kannst und irgendwann überkommt dich dann der hunger und du isst aber nicht mehr nur bis du satt bist (weil du das dann gar nicht merkst) sondern darüberhinaus...

besser einfach mehrere kleine portionen über den tag verteilt. vielleicht hast du eine person in deinem umfeld die sich normal ernährt bei stabilem gewicht, an der du dich orientieren kannst.

nix essen oder immer weniger ist das schlechteste, das du zum jetzigen zeitpunkt machen kannst!

Verfasst: Do Jun 26, 2008 21:26
von Paula11
seh ich so wie Lorelai.

bleib mal eine zeit lang hier. und lies so viel wie möglich. ich bin hierher gekommen und konnte es teilweise nicht glauben. ich las permanent über situationen, gefühle, geschichten, die ich selbst erlebt habe. ich habe mich in all den jungen menschen hier wiedergefunden.

wichtig ist, viel über sich selbst zu lernen. ich weiß bis heute nicht, warum ich erbreche. oder warum ich es noch immer tue obwohl es vieles in meinem leben zerstört hat, das nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.

Verfasst: Fr Jun 27, 2008 17:31
von Alina
Hallo Lorelai und Paula,
danke für eure Antworten :D
Ich werde es versuchen und über den Tag verteilt immer wieder ein paar Kleinigkeiten zu essen. Und ich werde mich im Forum umsehen und durch die vielen geschilderten Situationen und Erlebnisse vielleicht etwas über mich lernen.
Ist es nicht eigentlich so, dass die Bulimie oder Magersucht schleichend beginnt? Es kommt mir so plötzlich vor, obwohl ich auch sagen muss, dass das Thema "Schlankheit" oft innerhalb der Familie kursierte. Es wurde stets darauf geachtet, dass man "ja nicht zu viel wiegt".
Liebe Grüße
Alina

Verfasst: So Jun 29, 2008 12:13
von Paula11
Klar beginnt die Krankheit schleichend. Ist ja nicht so, dass man sofort 3 mal täglich sein Essen erbricht.
Über Magersucht kann ich leider nichts sagen, da ich niemals magersüchtig war bzw. mir Essen über längere Zeit verboten habe.
Bei der Bulimie hab ich viele viele Jahre gebraucht, um überhaupt zu merken, dass es sich um eine Krankheit handelt und ich nicht mehr aufhören kann.
In den ersten Jahren war alles ein lustiger Spaß. Ich hatte auch kaum Nebenwirkungen bzw. gesundheitliche Einschränkungen. Und nach der "mir-wird-schon-nichts-passieren-Theorie" leben wir ja sowieso. Dazu kommt noch, dass man zu Beginn der Krankheit eben sein Gewicht kontrollieren kann.

Doch bald zogen dunkle Gewitterwolken auf und der Körper begann zu verfallen. Die Schmerzen haben angefangen und die Sucht hatte Überhand ergriffen. Die lustige bequeme Zeit, die Traumfigur.... das ist lange lange vorbei. :shock: :shock:

In den letzten 10 Jahren hatte ich kaum schöne Erlebnisse, nur manchmal Freude und Glück empfungen. Viel Leid und Kummer, Todessehnsucht und oft wochenlange Depressionen verdanke ich der Bulimie, die viel zu schleichend über mich gekommen ist, als dass ich sie aufhalten hätte können.
Ich hab das Forum erst entdeckt als ich schon über 6 Jahre drinnen war.

Jeder von uns hat gesagt: ich bin noch nicht süchtig, ich kann aufhören wann ich will. :roll:

Ich kann heute überhaupt nicht mehr normal essen. ich schmecke nicht, ich werde nicht satt. Und ich muss solange essen bis mir der Bauch weh tut. Die Krankheit nimmt dir dein Leben weg, bevor du es merkst.

Bitte lass es nicht so weit kommen!!! :shock: :shock: :shock: :!:

Verfasst: So Jun 29, 2008 14:59
von Alina
Hallo Paula,
ich habe mir ein paar Bücher zu dem Thema Magersucht und Bulimie ausgeliehen und die Erfahrungsberichte bringen mich zum weinen, so wie als ich auch deine Zeilen laß.
Demzufolge könnte ich eigentlich froh sein, dass ich bereits bemerke, dass etwas schief läuft und gleich dagegen ansteuern.
Denn ich habe mein Leben gerade wiedergefunden und ich möchte es nicht wieder an etwas Anderes verlieren....
Auch wenn "das Teufelchen in mir sagt" ich soll mir nichts einbilden, es ist alles in bester Ordnung.
Vielleicht vereinbare ich nächste Woche noch einen Termin... und dann werde ich sehen was passiert...
Dir ganz viel Kraft send!
Liebe Grüße
Alina