Hallo erstmal ...

Ich habe eure Seite durch "Zufall" gefunden .... ich hätte net gedacht, dass es solche Foren gibt, aber ich finde es wirklich gut!

Tja, wo soll ich anfangen ...
Bin mir net sicher ob ich hier eine Zahlenangabe machen darf .... ich sags einfach mal, hoffe es ist net so schlimm. Ich bin also seit ca. 3 Jahren Bulimie krank. Naja, den Verlauf der Krankheit kennt ihr wohl alle, also brauch ich nicht zu schildern wies angefangen hat und wies dann weiterging .... naja, trotzdem: Am Anfang war es wirklich noch sehr sehr wenig und es gab mehr oder weniger große "clean-Perioden" dazwischen. Aber es hat sich schnell gesteigert... ich denke halt nur noch ans Essen, gebe viel Geld dafür aus... koche extra etwas mit dem gedanken im Hinterkopf es danach auszuk*. ich sage andauernd Verabredungen ab, weil ich mich danach so mies fühle! Ab und zu kommt es auch vor, dass ich dann die Schule schwänze. Und ich habe angst, dass ich ganz die Kontrolle verlieren könnte.

Aber jetzt mittlerweile fühle ich mich an einen ganz seltsamen Punkt geführt, an dem ich nicht mehr weiterweiß !!! Ich bin mir mittlerweile bewusst geworden, dass ich krank bin, das halte ich schon für einen wichtigen Schritt. Und ich habe das Gefühl, dass wenn ich jetzt weitermache, ich überhaupt nicht mehr rauskomme!

Ich kann net einfach aufhören .... gerade eben ist es wieder passiert und im Moment habe ich eine Periode bei der ichs des öfteren am Tag mache. Ich fühle mich so in die Enge gedrängt ... Ich sehe an mir, dass Bulimie nichts Gutes ist und hinsichtlich des Abnehmens auch gar nichts mehr bewirkt .... aber ich kehre immer wieder dahin zurück!!

Wenn ich mich auf die Waage stelle und feststelle, dass es viel mehr ist als erwartet, wächst der Selbsthass in mir! Hinzu kommt der Gedanke, dass andere meinen Anblick nicht ertragen können und mich deswegen auch hassen und Verachtung für mich empfinden, weil ich meinen Esstrieb nicht unter Kontrolle habe! Außerdem wird mir immer wieder vor Augen geführt was für "Privilegien" Dünne haben !!!
Ich komme einfach nicht damit zurecht dick zu sein und ich hab schon so vieles versucht um abzunehmen, aber ich lande immer wieder bei der Bulimie

Ich brauche jemanden mit dem ich darüber reden kann und der mich versteht.... ich habe das gefühl dass mich eh keiner Versteht weil ja jeder weiß, dass man einen Menschen nicht liebt weil er dünn ist und bla. aber ich denke ihr wisst wie das ist und deswegenb erhoffe ich mir hier etwas Hilfe !!

Ich habe das Gefühl, mich unmöglich an meine Eltern wenden zu können!! Mein Vater wäre sicherlich sehr enttäuscht und niedergeschlagen! Meine Mutter ... würde wahrscheinlich Verachtung und Ekel dafür empfinden. Ich weiß es nicht. Meinen Freunden und meinem Freund möchte ich nicht zeigen dass ich solch eine Schwäche habe! Außerdem habe ich angst, dass sie sich damit überfordert fühlen würden oder dass sie sich vor mir ekeln würden und Verachtung empfinden könnten!!

Ich kann es einfach niemandem sagen, weil ich das Gefühl habe, dass dies genau den Grund der Krankheit wieder hervorrufen würde !! Auch wenn ich diesen nicht genau beschreiben kann.
Am liebsten würde ich in Therapie gehen um professionelle Hilfe zu erhalten bevor es "noch später" wird, aber ich weiß dass meine Eltern kein Geld dafür haben!

Vielleicht könnt ihr mir helfen? Einen Rat geben? Mir sagen ob es wirklich schon schlimm genug um mich bestellt ist, dass ich Hilfe brauche oder nicht. Ich hab wirklich keine Ahnung ... ich glaube viele Menschen erbrechen sich "ab und zu" und finden das total normal !!

Meine Güte, das war viel!

Ich würde mich über Antworten wirklich freuen !!

Eure Meggie

PS: ich habe einige Beiträge gelesen ... darunter einen, der beschrieb dass jemand gar nicht dünn sein WOLLTE ... ich fühle ich auch manchmal so ! Immer wenn ich eine zeitlang etwas weniger wiege als normal und dann wieder zunehme, fühle ich mich viel wohler als vorher und empfinde dieses zwangsgefühl, trotzdem dünn sein zu "müssen" als total unlogisch ... natürlich weiß ich in dem Moment, dass ich trotzdem abnehmen MUSS. weil ich mit dem dünnsein gewissen Dinge verbinde, von denen ich glaube, dass ich sie sonst nicht kriege !!! es ist so grässlich, es ist wie eine Zwickmühle. Ich habe das Gefühl dass alle mich keiner mehr mag, wenn ich dick bleibe ob ich mich wohl fühle oder nicht
Ja, das hört sich sehr töricht an, abr ich glaube es ist Teil der Krankheit Ich muss hinzufügen dass ich psychisch auch ein bisschen labil bin und dass ich wenn ich nicht immer wieder von gewissen Seiten Bestätigung erführe und vor allem wenn ich meinen Freund nicht hätte, schon längst wieder in die weiten Tiefen der Depression gestürzt wäre ... in dieser Hinsicht geht es mir wieder besser, nur das Essproblem ist noch da ....

Hallo Meggie,
habe Deinen Beitrag sehr aufmerksam gelesen und in vielen Dingen gleicht Deine Geschichte meiner.
Bei mir fing es auch erst langsam an, ab und zu mal, dann wurde es schlimmer, wie bei Dir. Auch ich habe einige Zeit gebraucht um mir einzugestehen daß ich krank bin un d ein großes Problem habe.
Und, Meggie, Du hast auch ein großes Problem und Du brauchst Hilfe!!!!
Du merkst ja selber das es Dir nicht gutgeht, daß Du Dich nicht wohlfühlst, Freunde vernachlässigst, etc. Du sagt Du willst nicht dick sein , das wollte ich auch nie!! Aber weißt Du was? Damals, als ich durch die Bulimie richtig schlank war, aber mit meinem Leben gar nicht mehr klar kam, hat mich mein Freund verlassen - obwohl ich doch schlank war!!! Da ich aber genauso wie Du Angst hatte über meine Probleme zu reden, kam er mit mir nicht mehr klar und ich hatte nie den Mut ihm was zu sagen. Als es mit meinem nächsten freund wieder in die Brüche ging - ich war immer noch schlank!!! - bin ich endlich aufgewacht. Was hat mir das extreme Schlanksein denn gebracht??? Kaputte Beziehungen, Einsamkeit, Fressen, Kotzen, Fressen, Kotzen....... Ich bin dann zu meiner Ärztin gegangen und habe das erstemal offen über meine Probleme geredet und die hat mir dann eine Therapeutin empfohlen - 1 Jahr Therapie und heute geht es mir gut. Ich habe auch den Mut gefunden mit meine Freundin und meinem Freund darüber zu sprechen, und......keiner hat sich geekelt oder mich für unnormal gehalten.
Meggie, versuch über Deine Probleme zu reden, mir hat es geholfen, ich weiß es ist schwer, aber willst Du so weitermachen????
Liebe Grüße
Ela2003

Hallo Meggie, hab noch was vergessen!!!
Die Therapie wird von der Krankenkasse übernommen, war jedenfalls bei mir so! Also mach Dir keine Sorgen wegen des geldes!!!
Ich wünsch Dir alles Gute!!!!

Hallo Ela!

Ich danke dir sehr für deinen Eintrag und deinen Rat!

Besonders hilft mir, dass du deinen (Ex-)Freund erwähnt hast!
Im Moment fühle ich mich nämlich in genau dieser Situation ... ich merke schon immer dass ich schlecht drauf bin wenn es mit dem schlanksein nicht klappt, oder ich eine schlimme Phase hab. Er fragt auch schon immer was los ist, aber ich sag ihm nie die Wahrheit! Dein Beispiel zeigt mir, dass ich besser daran täte offen zu ihm zu sein ... auch wenn es mir sehr schwer fallen wird
Ich wünsche mir nur, dass er genauso verständnisvoll reagiert wie deine Freunde!

Dabei hat er mir erst letztens erzählt wie krank er sowas findet und dass er überhaupt nicht versteht dass manche Menschen das machen und warum.

Es hilft mir schon sehr, dass ich zumindest in diesem Forum über alles offen reden kann ... das zeigt mir, dass es mir auch weiter helfen könnte mit Freunden und Familie darüber zu reden...

Wenn eine Therapie von der Krankenkass bezahlt würde, wäre das wirklich riesig !
Aber ich weiß gar nicht an wen ich mich zuerst wenden müsste!
An meinen Hausarzt ?? An wen hast du dich gewendet und was ist dann passiert? Muss ich auch bei der Krankenkasse um Bezahlung bitten oder geht das "automatisch" ?

Nochmals vielen Lieben Dank ... ich bin wirklich froh, hier Menschen gefunden zu haben, die mir helfen können - ich wüsste sonst wirklich nicht wie ich mich am besten verhalten sollte ....

Meggie

hallo meggie.

ich habe deine geschichte gelesen und bin (so blöd das jez klingen mag) etwas beruhigt, dass ich nicht die einzige hier bin, die mehrmals am tag kotzt! auch ich weiss momentan nicht mehr weiter weil ich bereits alles probiert hab. nur ist bei mir der unterschied, dass mein ganzes umfeld davon weiss, da ich bereits in einer klinik war.

ich wünsche dir viel glück und hoffe wir schaffen es wenigstens, das kotzen zu reduzieren.
alles gute

hallo Barbara !

Es tut mir leid zu hören, dass du schon einen Klinikbesuch hinter dir hast und trotzdem noch so sehr mit der Krankheit ringst ...
Ich hatte eigentlich die Hoffnung gehegt, eine Therapie könne mir helfen

Ja, ich dachte auch zuerst, dass kein Mensch so "krank" ist sich mehrmals am Tag absichtlich zu übergeben .... aber seit ich dieses Forum kenne und wirklich sehe, dass es massenhaft Menschen mit den gleichen Problemen wie ich gibt, geht es mir psychisch schon viel besser!
Ich habe sogar gemerkt, dass es Mädchen und Jungen gibt, die weitaus schlimmer betroffen sind als ich und dass ich noch etwas gegen die Bulimie tun kann.

Ich hoffe, es ist für dich nichts negatives, dass dein ganzes umfeld davon weiß? und ich hoffe dass deine Mitmenschen damit umgehen können!

Ich wünsche dir auch viel Glück und danke für den post! Wir schaffen das, wir müssen nur weiterkämpfen

Meggie