nur ne phase?

#1
hmm, weiß gar nicht wirklich wo ich anfangen soll, bin jetzt 21 und habe probleme mit meiner figur und dadurch mit dem essen seit ich in der pubertät bin... hab diäten ausprobiert, abgenommen, dann legte sich das wieder und ich nahm wieder zu, fühlte mich unwohl und hab dann ziemlich viel abgenommen. mehr als ich wollte...

und jetzt... laut bmi hab ich untergewicht, muss aber nicht unbedint was zu sagen haben oder??? fühle mich mit meinem gewicht ganz wohl, hab aber wahnsinnig angst davor wieder zuzunehmen.....

ich weiß nicht mehr, wann ich mir das erste mal den finger in den hals gesteckt hab, am anfang wars einfach nur um dieses gefühl loszuwerden sich überfressen zu haben, mittlerweile kotze ich regelmäßig, mehrmals die woche.... ich hab aber keine fressanfälle, esse relativ normal sogar eher wenig, sobald ich aber zuviel gegessen habe oder zuviel süßes begebe ich mich aufs klo.....

was mich momentan echt fertig macht ist, dass ich mich dauernd unwohl und lustlos fühle, mein kreislauf ist im arsch, mir ist dauernd kalt und ich werde zunehmend aggressiv...
ich will dass das alles aufhört....

irgendwie ist alles durcheinander - in mir, meine gefühle, und ich weiß nicht wo ich anfangen soll, was zu ändern und vor allem wie...

ich frage mich ob das vielleicht nur ne phase ist, ob das wieder vorbeigeht oder ob ich auf dem besten wege bin, da voll reinzurutschen oder schon drin bin.... bin verwirrt und irritiert....

freue mich über jede antwort und danke schonmal

liebe grüße
beenout

#2
..ja das ist eine Phase,...aber eine Phase die immer nur schlimmer wird anstatt sich zu bessern....warum?weils ein Teufelskreislauf ist , indem du dich,wir uns, bewegst / bewegen.
das Gefühl von Leere , ausgelaugt sein , wird zeitweise überschattet von Aggressivität und Gereizt-sein,
..je tiefer du reinrutscht , umso unwohler wirst du dich im Grunde fühlen , desto weniger dich mögen und umso mehr versuchen abzunehmen ....um dich wieder zu mögen .....dann wiederrum wirst du dich wieder unwohl fühlen,weil du eben Lustlos und ausgelaugt bist,weil dir ständig kalt ist ,wirst dich deshalb nicht mögen und versuchen abzunehmen..usw..

es hätte keinen Sinn ein aufbauendes Mail zu senden indem ich sage : das wird schon alles wieder,is nur eine Phase,blablalbla..
das weiß jeder von uns , und jeder weiß wie man sich fühle,...ich möchte dir keine Illusionen machen von einem "schönen Leben MIT Eßstörungen " - denn das GIBT es nicht , kann es nicht geben und wird es nicht geben.

allein der Wille und die Kraft sich aus dem Schlamassel raus zu holen kann dich wieder " zusammenrücken" und dir die schönen Seiten am Leben zeigen...
denn sein wir uns mal ehrlich - im Moment sehen wir statt so vieler schöner essentieller Dinge nur ESSEN,ESSEN,ESSEN verbunden mit dem Streß es uns hinein zustopfen um es auf dem schnellstmöglichem Weg wieder loszuwerden.

tut mir leid wenn ich vielleicht etwas "streng" geschrieben habe - aber ich bin selber grad ziemlich am verzweifeln und....

egal

Jule

#3
und....????
wie bist du in den schlamassel reingeraten?

ich möchte dir danken..... deine worte sind wirklich nicht sehr aufbauend aber trotzdem tun sie gut, sie zeigen verständnis dafür, was ich im moment fühle, was ich bin, wie ich bin....

ich möchte da wieder raus....
was ich jetzt schreiben werde klingt sicher total dämlich und vielleicht auch unverständlich aber momentan ist es so, dass ich wenn ich appetit auf etwas habe mir denke, gut, kannst ja eh essen, gehst halt danach aufs klo und.... ich schäme mich für diese gedanken, aber sie sind da und ich wünschte ich könnte sie einfach "verbannen", aufhören mit dem ganzen mist und mein leben leben....

vor allem auch deswegen, weil meine freunde (die nichts von meiner kotzerei wissen) sich langsam aber sich von mir zurückziehen, eben aus dem grund, weil ich nur noch schlecht gelaunt bin, müde und lustlos...

es ist ein teufelskreis, ja, das hab ich inzwischen gemerkt, ich hoffe aber immer noch, dass ich es schaffe, mich selbst da rauszuziehen....

liebe grüße
beenout

#4
hei du,

also wie ICH da reingerutscht bin?..puhhh,vor 7 JAhren hat das alles begonnen...damals war ich Magersüchtig-bin dem stationären Aufenthalt knapp entkommen(aber auch nur deshalb weil ich in meinem Sport nicht mehr die Leistung erbringen konnte die ich wollte-der Sport hat mich damals vielleicht sogar "gerettet" mich aber anach wieder in etwas reingetrieben ,weil ich ihn mehr oder weniger "m*ssb**ch*" und ihn nicht des Sportes wegen betreibe,sondern um mein gewicht zu halten/reduzieren/mich quälen etc...)
der grund für meine damalige Esstörung?..schwer,neben familiären Verhältnissen,sicher auch die Tatsache daß ich von meinem zeichenprof. s*x**ll*" genötigt","ge/m*ssb**ch*" wurde - nenn es wie du willst - ich nenn es eher in den seeleischen Abgund getrieben.
mittlerweile schwebe ich irgendwo im Nirgendwo zwischen MAgersucht , Bulimie und Selbstverletzung

da gäbe es jetzt eine Menge zu berichten,aber ich will hier nicht über mich schreiben sondern versuchen DIR eine Antowrt auf deine fragen geben....obwohl daß im grunde schwer ist..

Ich kenne deine Gedanken , kann sie auch sehr gut nachvollziehen - auch ich denke mir oft: ich könnt all die guten Sachen essen.....brauche sie ja nicht zu "behalten"
oder ich koche mir extra , in dem Wissen oder mit der Absicht alles wieder loszuwerden und im grunde nicht zu essen,....
es ist ganz "pervers"....alles kreist ums Essen,und um den Streß den man sich macht Essen zu kaufen,Essen zu berieten,Essen " nicht zu essen"....

und würde man mei Leben jetzt mit einem Etikett versehen stünde da oben mit ziemlicher Sicherheit "Essen"

es ist auch eine sehr interessante Tatsache,daß fast alle , die von dieser KH betroffen sind,einen sozialen rückzieher machen bzw. allein/einsam sind...sich abwenden von anderen,sich nicht mehr wohl fühlen unter Menschen,...
und das schlimme ist , je länger man in diesen Ritualen drinnen steckt umso eigener wird man,...umso "schrulliger" d.h. man lebt in so einem fixen,steifen System,daß man jegliche veränderung nicht zuläßt...weil man dann aus seinen Ritualen gerissen wird....
man wird imer unflexibler und für andere eben "kompliziert "....
weil man eben vielleicht NICHT mit anderen essen gehen kann.sondern nach HAuse geht um schnell schnell sein Essensritual hinter sich zu bringen,weil man eben nicht mit anderen viell.sich die Nächte um die Ohren schlägt ,weil man einfach zu ausgelaugt und müde ist,..weil man eben nicht immer gut drauf ist,weil man grad ein schlechtes gewissen hat und einem seine Sch...Situation wieder bewußt wird,....

und der erste schritt sag ich mal um dir helfen zu lassen,bzw. um dir selber zu helfen , ist schon mal die Einsicht daß du KRANK bist - dafür braucht man sich nicht schämen - im gegenteil - stolz sein,daß man es endlich eingesehen hat!!!
und dann folgt der schwierige Teil - eben sich der krankheit bewußt zu werden und mit kleinen Schritten versucht Dinge zu ändern...
das geht nicht von einem af den andern TAg
vergleich das mit einem beinbruch....der ist in 1000tstel,sec. gebrochen...braucht 6WO GIPS!!!!
also ein Verhältnis von sagen wir 1sec : 6 WO...

jetz überleg mal wie lange sich eine Esstörung einschleicht...Jahrelang...und das dann umgerechnet auf unser obiges Bsp....naja da bräcuhte dann ein Heilung....ganz schön lange,zumindest einige JAhre...

vestesht du was ich sagen will?

liebe Hrüße
Jule

#5
Hallo beenaut,

du solltest schnellstens hilfe aufsuchen. Es ist wirklich ein Teufelskreis wenn du einmal drinnen bist kommst schwer wieder raus (wenn überhaupt).

Weist du warum du Essgestört geworden bist? Es gibt immer einen Grund in der Seele, freiwillig tut sich das keiner an.

Das du nicht diese typischen Essanfälle hast kann ich nachvollziehen, denn bei mir ist das auch so. Es gibt mehrere verschieden Arten von Bulimie. War schon als Kind essgestört und habe so ziehmlich alle Stationen durchgemacht, hoffe das dir dieser Weg erspart bleibt.

Liebe Grüße
Sonja

#6
Es wurde schon viel geschrieben dem ich nur bepflichten kann (leider)
Eines wäre jedoch auch noch zu anzumerken (ich schreib von mir), ich bin seit einem 3/4 Jahr fast gänzlich clean, doch noch immer kreisen meine Gedanken ums essen, wenn ich zuviel gemampft habe denk ich sofort an die alte Bekannte, die Toilette. Doch bisher hab ich es geschafft, den Gedanken nicht in die Tat umzusetzten *stolz bin*.
Ach, der Frust kommt auch, ui die Hose saß auch mal lockerer..... da sind schon wieder Pölsterchen......
Es wird wohl nie vergehen.....
Aber ich steh dazu, selbst Schuld, sag ich mir warum hast denn dies oder jenes noch verzwicken müssen...nun muß ich halt wieder ein bisserl reduzieren dann wirds wieder.
Familien Treffen- ich weiß das sie mich lieben wie ich bin, jedoch komm ich nicht drum herum mir Gedanken zu machen, was zieh ich bloß an, sieht man die Kilos... soll ich mich schminken... SO banal und doch so wichtig für mich.
Warum das so ist weiß ich nicht, es ist aber ein Teil von mir, wie es läuft liegt an mir allein.
Ich bin froh die Therapie gemacht zu haben sonst wäre ich, gerade jetzt in der Winterzeit wieder ordentlich daneben.
Keine Depressionen, doch das alles so schwer und l a n g s a m geht ist geblieben.
Faul durch und durch. Ich bin sicherlich ein Bär und bräuchte meinen Winterschlaf anders gibts das nicht*g*

#7
hey ihr!

ich fühl mich grad ganz seltsam, bekomme immer mehr angst und gleichzeitig hoffnung....

was ist der erste schritt da raus? familie einweihen oder freunde? oder am besten gleich an einen arzt oder psychologen wenden? wobei ich davor wahrscheinlich am meisten angst hätte, und auch davor, freunde einzuweihen.... weil ich nicht will, dass jemand falsche rücksicht auf mich nimmt oder noch schlimmer, mich auf die ES reduziert.

und dann ist da noch mein freund.... ich habe echt ein problem mit der vorstellung ihn da einzuweihen (weil wir erstens noch nicht lange zusammen sind und zweitens "unsere beziehung" eh schon kompliziert genug ist.
andererseits finde ich hat er ein recht darauf zu wissen auf was bzw. wen er sich einlässt....

fühle mich momentan so unselbständig, suche auf alles antworten und kann sie mir selber nicht geben.... scheisse ist das....echt!

an banshee: wenn ich deine worte lese, fühle ich hoffnung und stolz, dass du es offensichtlich geschafft hast.... ich hoffe, ich kann das auch irgendwann (möglichst bald) von mir behaupten....

an sonjaf: wie ich essgestört geworden bin? ich kann mich da gut an eine situation in meiner frühen jugend erinnern.... als ich auf klassenfahrt war und ein mitschüler sich über meinen breiten arsch lustig gemacht hat.... mich hat es schon als kind gestört pummelig zu sein, aber bis dahin wars kein wirkliches problem... doch nach dem kommentar fiel für mich eine klappe runter und ich dachte.... so kanns nicht weitergehen, ich möchte schlank sein.... hab dann verschiedene diäten ausprobiert und auch irgendwann abgenommen.... ich bekam immer mehr komplimente, ich hätte mich so positiv verändert und so und bekam auch anerkennende worte und blicke von meinen ehemaligen mitschülern.... das tat so gut, dass ich beschloss, niemals wieder auch nur *kg zuviel auf die waage bringen zu wollen.... und jetzt.... ich nehme immer mehr ab obwohl ich das ja gar nicht will, denn mit meiner jetzigen figur bin ich ganz zufrieden, aber ich hab so ne scheissangst dick zu werden, dass ich lieber weiter abnehme als auch nur *kg zuzunehmen und damit die gefahr eingehe, dass alles irgendwann nicht mehr unter kontrolle zu haben....

an Jule: du sprichst mir aus der seele, bezüglich thema essen, sozialer rückzieher usw.
ich hab angst, dass sich alles immer weiter im kreis dreht und ich da keinen weg mehr raus finde....
ich war bis jetzt in dem stadion, in dem ich sagte, das kriegst du schon wieder in den griff, das wird schon wieder..... ist nur ne phase, aber eure worte haben mir geholfen einzusehen, dass das eben nicht so ist, und ich werde es nicht mehr weiter auf die leichte schulter nehmen..... ich bin jedenfalls einen kleinen schritt weiter.... doch es wird sicher noch viele viele schritte brauchen, bis der kreis durchbrochen ist und mein leben nicht mehr vom essen beherrscht wird..... oder zumindest vom k*****

Nici
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