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Eine mehr?

Verfasst: Do Apr 17, 2008 21:30
von eule
Hm,
ich wollte mich auch nur mal kurz vorstellen.
Ich les hier schon eine Weile mit und habs jetzt mal gewagt, mich anzumelden.

Ich bin 17 und komm aus Berlin und irgendwie läuft hier wohl auch was schief.
Im Moment befind ich mich in der Phase, dass ich versuche, mir über einiges klarzuwerden, was die Krankheit angeht. Ich weiß sozusagen nicht, wo ich stehe.
Angefangen hats bei mir vor gut zwei - zweieinhalb Jahren, da war ich auch total auf dem Abnehmtrip. Hat ja auch prima funktioniert. Erstmal.
Naja, und dann fings mit dem, was man gemeinhin FA bezeichnet.
Erstmal auch eher ohne Erbrechen. Seit dem ist es ein ewiges Hin und Her zwischen Essen, Hungern und seit kurzer Zeit mit regelmäßigerem Erbrechen.
Seit einer Weile hab ich mich von meinen "Freunden", oder was davon übrig ist, und denen, die mir sonst vorher relativ nahestanden, zurückgezogen. Es hat sich irgendwie relativ schnell einiges verändert.
Das Schlimmste im Moment ist, dass ich seit vier Monaten jetzt keinen Kontakt mehr zu meiner besten Freundin hab, die vorher alles für mich war.
Ich hab einfach durch das alles ein extremes Problem mich ihr anzuvertrauen. Außerdem hab ich irgendwann, um FA vorzubeugen, was natürlich auch eine Milchmädchenrechnung ist, mit dem Rauchen angefangen und ihr irgendwann gebeichtet (aber eben ohne Begründung) und das hat tatsächlich auch nochmal einen Keil zwischen uns getrieben.

Mittlerweile glaub ich auch, dass es mit meinem mehr oder minder Exfreund nicht geklappt hat, weil ich ihn einfach nicht an mich ranlassen könnte.
Wie gesagt, das sind alles Dinge, die mir allmählich bewusster werden.

Ansonsten hab ich es mal meiner Mutter erzählt, aber das ist ein Thema für sich.
Irgendwie ist ihr schon klar, dass was gewaltig schief läuft, aber das ändert nichts.

Und ein Punkt noch zum Abschluss.
Ich weiß nicht, vielleicht ist das dämlich, aber ich hab auf der einen Seite das Bedürfnis, mir Hilfe zu holen. Ich hab auch angefangen, mich zu schneiden und ich hab Angst, noch tiefer in alles reinzurutschen.
Auf der anderen Seite hab ich immer das Gefühl, ich hab gar nicht das "Recht" dazu oder es sei nicht nötig und ich bin noch so sehr am Anfang, dass ich das schon selbst schaffe.
Vielleicht kennt das jemand von euch?

Ich weiß, dass einige hier ja wirklich schon seit vielen Jahren damit zu kämpfen haben.

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu viel Geschreibe.

Liebe Grüße,
Eule.

Verfasst: Do Apr 17, 2008 21:47
von AngelsVoice
hey :)

erstmal herzlich willkommen hier... schön,dass du da bist!

tut mir echt leid, was da alles bei dir passiert ist in den letzten jahren... ich hab auch viele freunde verlorne, vlt wegen der ES? keine ahnung...aber sowas is immer hart :?

es war auf jeden fall ne gute idee dich hier anzumelden um dir hilfe zu holen. du schreibst, dass es dir ned gut geht also wieso solltest du nicht das recht auf hilfe haben? ganz egal wie lange du krank bist...das zählt nicht.
am besten lässte die gedanken gar nicht erst zu , die es dir verbieten schwach zu sein und dir hilfe zu suchen...

das war schon mal en riesen großer schritt für dich selbst und ich bin mir sicher du packst das! fühl dich hier ganz herzlich aufgenommen :)

lg

Verfasst: Do Apr 17, 2008 21:52
von eule
Danke fürs Willkommenheißen.

Ich hab auch einfach Angst, dass unschöne Dinge hervorgekramt werden, wenn ich mir irgendwie Hilfe hole, die vielleicht meinen Eltern nicht so gefallen.
Ich will sie damit nicht auch noch belasten.
Dazu kommt, dass ich momentan gar keine Ahnung hab, wohin ich mich wirklich wenden könnte.
Wie habt ihr denn dazu gefunden?

Eule.

Verfasst: Do Apr 17, 2008 22:03
von AngelsVoice
also ich geh seit ca. monaten zur thera, leider noch ned so ganz regelmäßig. da kann ich sagen, dass es anfangs echt ned so leicht is...da so einiges angesprochen wird, was man bislang verdrängt hat und nicht zugelassen hat. da sind bei mir schun viele tränen gekullert :wink:

wieso meinst du , dass das deinen eltern "nicht gefällt" ? meinste jetzt dinge, die direkt mt ihnen zu tun haben?

klar es ist schmerzhaft ehrlich zu sich zu sein und sich mit problemen auseinanderzusetzen. aber das ist nichts wovor du angst haben müsstest. denn dein(e) thera hilft dir ja dabei wege zu finen um damit klarzukommen. im nachhinein ist das echt befreiend! du kannst dir ja nicht ewig was vormachen... das klingt vlt hart aber nur so kommste aus der ES raus.

haste schon mal dran gedacht dir ne thera zu suchen, wo du regelmäßig hinkannst?
meine mutter hat mir damals die nummer meiner thera gegeben...die kannte die irgendwoher. da kann man sich auch bei verschiedenen beratungsstellen informieren was es für adressen in deiner nähe gibt...

lg

Verfasst: Do Apr 17, 2008 22:11
von eule
Ja naja, ich hab generell Angst, dass da irgendwas rauskommt, was mit ihnen zu tun haben könnte.
Oder eben überhaupt, mich mit dem, was schief läuft, auseinanderzusetzen.
Meine Mutter hat auch mal angesprochen, jemanden zu suchen. Aber es ist nie zu was Ernstem gekommen.
Das Thema wird im Alltag auch ziemlich beiseite geschoben.

Ich meine, wie läuft das denn ab? Ruft man da an und erzählt, dass man in eine ES reinrutscht/gerutscht ist und über eine Therapie nachdenkt?

Wie ist denn bei dir das Verhältnis zu Freunden und Eltern?

Gruß,
Eule.

Verfasst: Do Apr 17, 2008 22:29
von AngelsVoice
angenommen es wäre so...dass es da probleme mit deinen eltern gibt , die dir gar nicht so bewusst waren. wär doch ne super chance die zu erkennen und dann ne lösung zu finden! das würde doch deine situation keinesfalls schlimmer machen...im gegenteil! da wären sie ja sowiso. aber dann könnteste en weg finden, dass es dir besser geht! und das wärs doch, oder :wink:

würdeste dich freuen, wenn dich deine eltern bzw deine mutter dich bei der suche nach ner thera unterstützen würden?
es fällt eltern sicher schwer mit sowas umzugehn. von daher glaub ich, dass die sich freuen würden , wenn sie dir konkret helfen können.

wenn du ne nummer von dem jugendtherapeuten/in hast dann rufste da an und erzählst, dass du ne ES hast und beschreibst am besten groß wie sichs so äußert. dass di emerken, dass es dringend ist würd ich auch betonen, dass es dir momentan sehr schlecht geht und du dringend hilfe brauchst!
da gibts manchmal zimlich lange wartezeiten...aber für dich wrs ja besser möglichst sofort was zu kriegen. dann kriegste wahrscheinlich en ersttermin...und alles weitere wird dann da besprochen. so wars ma bei mir=)
weißte was? ich finds echt klasse, dass du das machen willst! das is auf jden fall der richtige weg...auch wenn man anfangs dran zweifelt. ich glaub das is normal... :wink:

naja, ich hab nicht mehr viele wirklich enge freunde. meine beste freundin weiß, dass ich ne ES hab. sie denkt ich hätte ms, wegen meinnes gewichts. vom k* hab ich nix erzählt...ich wills irgendwie ned.
inmeiner familie wissen es meine mutter und min bruder. die gehen da eigentlich ziemlich gut damit um und unterstützen mich soweit sie können. mein vater weiß halt dass ich en "essproblem" hab, aber weiter nix. hab zu dem kein so gutes verhältnis...

lg

Verfasst: Fr Apr 18, 2008 20:00
von eule
Sicher wäre das auf der einen Seite eine Chance, dabei einiges zu klären und zu lösen.
Aber es bleibt eben das Gefühl, dass ich sie nicht damit belasten möchte. Das Gefühl, das irgendwie selbst geregelt bekommen zu müssen. Sie haben schon genug eigene Sorgen. Und wir hatten eigentlich immer ein sehr gutes Verhältnis, zumindest meine Mutter und ich.
Wobei ich eben allmählich merke, dass da vielleicht doch einiges aus dem Ruder gelaufen ist.
Ich hab Angst, das alles aufs Spiel zu setzen.
Also denk ich mir im Moment, ich "halt jetzt noch so lange durch", bis ich gänzlich auf eigenen Beinen stehe und sehe dann weiter.
Ich weiß halt nur nicht, ob das ein Trugschluss ist...

Mit deiner besten Freundin, wie würdest du denn da euer Verhältnis beschreiben? Weil du ja meintest, Genaueres weiß sie nicht?
Das ist gerade auch mein Problem. Durch den ganzen Mist hab ich mich immer weiter von ihr zurückgezogen und das macht mir im Moment unglaubliche Angst.

Liebe Grüße,
Eule.

Verfasst: Fr Apr 18, 2008 20:15
von mausepiep
Liebe Eule,

auch von mir ein Herzliches Willkommen. Kann dir auch nur raten hilf zu suchen. Habe auch immer gedacht ich schaffe es ohne, aber dem ist es nicht so. Und jeder der Hilfe in Anspruch nehmen möchte der hat schon seine Gründe. Ich selbst bin gerade auf der Suche nach Hilfe und ist leider manchmal gar nicht so leicht...wegen der Wartezeiten... werde wahrscheinlich auch in eine Klinik müssen...habe halt so lange gewartet...ist leider so um so länger du wartest um so länger und schwerer nachher die Therapie. War vor kurzem bei einer Beratungsstelle und die haben mir Mut gemacht. Thera ist nicht immer negativ. Wie oft denkst du jetzt ans Essen und an die Bulimie? Und wenn du daran nicht mehr denkst...hast du so viel frei für die schönen Dinge des Lebens und dabei kann eine Therapie helfen. Na und leider ist das einen Nebenerscheinung, dass man sich von seinen Freunden abkapselt. Habe es auch getan und probiere es jetzt alles wieder zu kitten...sage den Leutn ehrlich was los ist, aber fällt mir auch schwer. Also gib dir einen Ruck und gehe gegen die Bulimie an. :D

Verfasst: Sa Apr 19, 2008 10:37
von AngelsVoice
das kann ich wirklich gut verstehen... man will ja auf keinen fall, dass sich die beziehung zu deinen eltern verschlechtert...grade wenn du mit deiner freundin stress hast.
den zustand einfach zu ertragen und über probleme wegzulächeln ist doch im grunde nichts andres als sich selbst zu belügen, oder!? du würdest dir was vormachen und euch allen die chance nehmen an problemen zu arbeiten und sie zu lösen. dann bräuchteste gar ned einen auf "happy family" zu spielen, sondern die würds wirklich gut gehn...auch auf deine ES bezogen.

eins steht doch auf jeden fall fest : du liebst deine eltern und ich bin mir sicher, dass sie dich auch lieben. allein das machts schon unmöglich, dass du sie "verlieren" wist, falls du du schwierigketen ansprichst, über die noch niue geredet wurd. das hat doch nichts mit verletzen oder verraten zu tun. es sich dein recht! denn du solltest dir selbst am nächsten sein, DU bist wichtig und darum musst du dich auch um DICH und deine seele kümmern...noch bevor andre kommen.
nein! das is ned egoistisch...das hab ich auch immer gedacht! das is eine verpflichtung sich sekbst gegenüber, die du ernstnehmen solltest!

ich bin mir ganz sicher, dass du das schaffen kannst! für den kampf genen die bulimie und den weg wieder zu dir selbst!auf jeden fall! ich glaub an dich...

zu meiner freundin is das verhältnis eigentlich super...wir treffen uns fast täglich und ich hab sie wirklich sehr gern. aber da gibts irgendwas was mich abhält ihr die ganze sache zu erzählen. was genau das weiß ich leider ned.ich mach mir viele gedanken drüber und hab mich in letzter zeit auch oft kritisch damit auseinandergesetzt. is wahrscheinlich so ähnlich wie bei dir und deinen eltern, falls man das vergleichen kann. da gibts was, was stört. nur genau weiß ichs ned und ich hab auch da angst es herauszufinden... aber ich versuchs trotzdem :?

liebe grüße!!