Kann mir jemand von seinem stationären Aufenthalt erzählen?
Verfasst: Mi Feb 20, 2008 15:30
Hallo Ihr Lieben!
Ich weiß einfach echt gar nicht mehr weiter und deshalb wende ich mich an dieses Forum! Ich habe schon einiges gelesen und vielleicht nimmt man mich hier ja auch so an wie ich bin und ihr antwortet mir.
Ich beginne mal mit meiner Geschichte.
Es hat alles ca. vor 1,5 Jahren damit angefangen, dass ich abnehmen wollte um mir selber + meinem heutigen Ex-Freund besser zu gefallen. Anfangs war es noch ganz typisch. Ich ass noch eine Pizza und sagte mir: "Morgen, morgen isst du nichts mehr".. Bis mich echt so der "Ergeiz" packte, dass ich tatsächlich von heute auf morgen gar nichts mehr aß. Ich trank nur noch Kakao, Wasser, Tee, Kaffee (einfach das volle entwässernde Programm). Ich nahm Abführtabletten (die ich heute teilweise immer noch einnehme).. Nach kurzer Zeit bemerkte ich positive Ergebnisse. Meine Mitmenschen sagten mir ebenfalls, dass auffiel, dass ich abgenommen habe!
Das hat mir Mut zum weitermachen gegeben... Doch nach einiger Zeit wurde ich schwächer und schwächer. Es begannen Mangelerscheinungen aufzutreten. Mein Herzschlag verhielt sich anders, mein Puls war entweder sehr hoch (obwohl ich nix getan hab) oder er war eindeutig zu niedrig usw.. Meine Laune ging drastisch bergab, weil ich ja nur noch die Gedanken beim Essen, Kalorien, Fette und abnehmen hatte.
Auf die dauer wurde das so antrengend, dass ich mich eines Tages dafür entschied mir den Finger in den Hals zu stecken.. anfangs war es nicht einfach, aber ich wollte unbedingt.. Hab alles ngefangen in mich reinzusropfen und ich fühlte mich währenddessen extremst ehrleichtert.. Doch dann kam das "Danach"... ich fühlte mich miserabel, hab gedacht ich nehm sofort zu und musste anschließend alles wieder los werden. Jeden Tag ging es so weiter, obwohl ich die meißte Zeit am Tag hungerte (was heute immer noch so ist) und mich höchstens 2 x am Tag übergab. Meißtens blieb es aber bei einer abendlichen Fressattacke.
Meine Familie bemerkte anfangs nichts bis meine Mutter Verdacht schöpfte. Sie kontrollierte mich und ich hab nur gelogen. Jedes x wenn die Frage aufkam, hast du irgendwas? Gehst du brechen? antwortete ich grundsätzlich mit : "Nein, mach dir keine Gedanken"...
Irgendwann outete ich mich und dann stand natürlich fest eine Therapie zu machen.
Also habe ich mich vor ca. 1/2 Jahr in Psychologische Beratung begeben und mache zusätzlich eine Ernährungstherapie.
Am Jahresanfang ging es mir auch sehr gut und es begann etwas Regelmäßigkeit in meinen Alltag bzgl. Essen einzukehren. Ich habe mich nicht mehr regelmäßig übergeben. Habe es tatsächlich drin behalten, doch dann fing plötzlich alles wieder an. Es ist noch viel schlimmer als zu vor. Ich kann plötzlich so unendlich viel in mich reinstopfen und das problem ist, es geht so dermaßen ins Geld...
Ich hab schon ziemlich viel in meinem Leben durchleben müssen. Als ich 9 Jahre alt war erfuhr ich, dass mein Vater Heroinsüchtig ist... er schlug meine Mutter grün und blau, wenn er nichts hatte war es unerträglich. Mein Leben bestand aus reinster Angst. Dies zog sich lange lange hin. Meine Mutter trennte sich, als ich 18 war und er zog weg.. Ich habe heute nur sporadisch zu ihm Kontakt. Er selbst versuchte immer und immer wieder Therapien. Wie es heute um ihn steht was seine sucht betrifft kann ich nicht wirklich sagen. Dann habe ich 2 Beziehungen hinter mir. Die 1. ging ca. 3 Jahre. Ich wurde nur belogen und betrogen und die 2. ging 2 Jahre. Für diesen Mann hätte ich damals glaub ich alles gegeben. Ich will nicht sagen, dass er an meinem Essverhalten schuld ist, denn dafür ist jeder selbst verantwortlich, doch eine große Rolle hat er schon dabei gespielt. Ich zog mit ihm im August nach Hamburg und ich freute mich sehr darauf. Hier gewesen, gab es nur Streitigkeiten. Im Oktober erfuhr ich dann, dass er mich im März mit einer anderen Frau betrogen hatte. Mal wieder war meine Selbstwertgefühl, Vertrauen zu anderen und mein Essverhalten gestört. Wir versuchten es danach noch kurz, aber es ging einfach nicht. Wir beschlossen uns zu trennen und nun wohne ich alleine.
Ich habe in diesem Jahr einen neuen Job angefangen. Dieser tut mir sehr gut. Meine Psychologin sowie meine Ernährungsberaterin raten mir derzeit einen stationären Aufenthalt. Ich selber habe natürlich auch schon daran gedacht, doch was ist mit meinem lange ersehnten tollen Job? Diesen kann ich sicher an den Nagel hängen, wenn ich mich nun in eine lange stationäre Behandlung begebe.
Außerdem kommen auch andere Gedanken dazu. Wie ist es unter "Gleichgesinnten" zu sein. Ist das für mich persönlich positiv oder eher negativ?
Ich mustere eh schon andere und was ist wenn dieser Aufenthalt alles nur noch schlimmer macht? Ich habe angst!
Kann mir jemand sagen, wie das bei einem stationären Aufenthalt wird?
Was macht man dort? Hat man viel mit anderen Patienten zu tun?
Wie lange dauert das ca?
Ich glaube, ambulant hilft bei mir einfach nicht. Ich komme von der scheiß anorexie sowie bulimie einfach nicht weg!
Im Moment ist es schon wieder sehr schlimm mit den Symptomen!
Ich freue mich auf Eure Antworten!
Liebe Grüße
Ich weiß einfach echt gar nicht mehr weiter und deshalb wende ich mich an dieses Forum! Ich habe schon einiges gelesen und vielleicht nimmt man mich hier ja auch so an wie ich bin und ihr antwortet mir.
Ich beginne mal mit meiner Geschichte.
Es hat alles ca. vor 1,5 Jahren damit angefangen, dass ich abnehmen wollte um mir selber + meinem heutigen Ex-Freund besser zu gefallen. Anfangs war es noch ganz typisch. Ich ass noch eine Pizza und sagte mir: "Morgen, morgen isst du nichts mehr".. Bis mich echt so der "Ergeiz" packte, dass ich tatsächlich von heute auf morgen gar nichts mehr aß. Ich trank nur noch Kakao, Wasser, Tee, Kaffee (einfach das volle entwässernde Programm). Ich nahm Abführtabletten (die ich heute teilweise immer noch einnehme).. Nach kurzer Zeit bemerkte ich positive Ergebnisse. Meine Mitmenschen sagten mir ebenfalls, dass auffiel, dass ich abgenommen habe!
Das hat mir Mut zum weitermachen gegeben... Doch nach einiger Zeit wurde ich schwächer und schwächer. Es begannen Mangelerscheinungen aufzutreten. Mein Herzschlag verhielt sich anders, mein Puls war entweder sehr hoch (obwohl ich nix getan hab) oder er war eindeutig zu niedrig usw.. Meine Laune ging drastisch bergab, weil ich ja nur noch die Gedanken beim Essen, Kalorien, Fette und abnehmen hatte.
Auf die dauer wurde das so antrengend, dass ich mich eines Tages dafür entschied mir den Finger in den Hals zu stecken.. anfangs war es nicht einfach, aber ich wollte unbedingt.. Hab alles ngefangen in mich reinzusropfen und ich fühlte mich währenddessen extremst ehrleichtert.. Doch dann kam das "Danach"... ich fühlte mich miserabel, hab gedacht ich nehm sofort zu und musste anschließend alles wieder los werden. Jeden Tag ging es so weiter, obwohl ich die meißte Zeit am Tag hungerte (was heute immer noch so ist) und mich höchstens 2 x am Tag übergab. Meißtens blieb es aber bei einer abendlichen Fressattacke.
Meine Familie bemerkte anfangs nichts bis meine Mutter Verdacht schöpfte. Sie kontrollierte mich und ich hab nur gelogen. Jedes x wenn die Frage aufkam, hast du irgendwas? Gehst du brechen? antwortete ich grundsätzlich mit : "Nein, mach dir keine Gedanken"...
Irgendwann outete ich mich und dann stand natürlich fest eine Therapie zu machen.
Also habe ich mich vor ca. 1/2 Jahr in Psychologische Beratung begeben und mache zusätzlich eine Ernährungstherapie.
Am Jahresanfang ging es mir auch sehr gut und es begann etwas Regelmäßigkeit in meinen Alltag bzgl. Essen einzukehren. Ich habe mich nicht mehr regelmäßig übergeben. Habe es tatsächlich drin behalten, doch dann fing plötzlich alles wieder an. Es ist noch viel schlimmer als zu vor. Ich kann plötzlich so unendlich viel in mich reinstopfen und das problem ist, es geht so dermaßen ins Geld...
Ich hab schon ziemlich viel in meinem Leben durchleben müssen. Als ich 9 Jahre alt war erfuhr ich, dass mein Vater Heroinsüchtig ist... er schlug meine Mutter grün und blau, wenn er nichts hatte war es unerträglich. Mein Leben bestand aus reinster Angst. Dies zog sich lange lange hin. Meine Mutter trennte sich, als ich 18 war und er zog weg.. Ich habe heute nur sporadisch zu ihm Kontakt. Er selbst versuchte immer und immer wieder Therapien. Wie es heute um ihn steht was seine sucht betrifft kann ich nicht wirklich sagen. Dann habe ich 2 Beziehungen hinter mir. Die 1. ging ca. 3 Jahre. Ich wurde nur belogen und betrogen und die 2. ging 2 Jahre. Für diesen Mann hätte ich damals glaub ich alles gegeben. Ich will nicht sagen, dass er an meinem Essverhalten schuld ist, denn dafür ist jeder selbst verantwortlich, doch eine große Rolle hat er schon dabei gespielt. Ich zog mit ihm im August nach Hamburg und ich freute mich sehr darauf. Hier gewesen, gab es nur Streitigkeiten. Im Oktober erfuhr ich dann, dass er mich im März mit einer anderen Frau betrogen hatte. Mal wieder war meine Selbstwertgefühl, Vertrauen zu anderen und mein Essverhalten gestört. Wir versuchten es danach noch kurz, aber es ging einfach nicht. Wir beschlossen uns zu trennen und nun wohne ich alleine.
Ich habe in diesem Jahr einen neuen Job angefangen. Dieser tut mir sehr gut. Meine Psychologin sowie meine Ernährungsberaterin raten mir derzeit einen stationären Aufenthalt. Ich selber habe natürlich auch schon daran gedacht, doch was ist mit meinem lange ersehnten tollen Job? Diesen kann ich sicher an den Nagel hängen, wenn ich mich nun in eine lange stationäre Behandlung begebe.
Außerdem kommen auch andere Gedanken dazu. Wie ist es unter "Gleichgesinnten" zu sein. Ist das für mich persönlich positiv oder eher negativ?
Ich mustere eh schon andere und was ist wenn dieser Aufenthalt alles nur noch schlimmer macht? Ich habe angst!
Kann mir jemand sagen, wie das bei einem stationären Aufenthalt wird?
Was macht man dort? Hat man viel mit anderen Patienten zu tun?
Wie lange dauert das ca?
Ich glaube, ambulant hilft bei mir einfach nicht. Ich komme von der scheiß anorexie sowie bulimie einfach nicht weg!
Im Moment ist es schon wieder sehr schlimm mit den Symptomen!
Ich freue mich auf Eure Antworten!
Liebe Grüße