Ich möchte mich gern vorstellen...

#1
Hallo,
ich habe eben diese wunderbare Forum entdeckt und mir einige Beiträge durchgelesen. Ich muss wirklich ein großes Lob an Euch alle aussprechen. Ich habe noch niemals so viel Ehrlichkeit und Verständnis mitbekommen, wie es hier gehandhabt wird.

Aber gut, nun zu mir. Ich schreibe als betroffene (seit nun fünf Jahren). Ich bin nun 19 Jahre alt und trotz der langen Zeit, in der ich schon von der Bulimie betroffen bin, weiß, wie bei vielen anderen so gut wie niemand davon. Vor ein paar Monaten hat mir eine ziemlich gute Freundin erzählt, dass sie Bulimie habe, daraufhin habe ich ein so großes Vertrauensverhältnis zu ihr aufbauen können, dass ich vor kurzem den Mut gefasst habe, selbst eine Therapie anzufangen. Auch mein Freund weiß seit ei paar Monaten davon. Der war ebenfalls sehr geschockt, als ich es ihm gesagt habe. Das ganze passierte auf einer Stufenausfahrt.
In der langen Zeit, die mich die Krankheit schon begleite, hatte es vorher immer funktioniert, auf solchen Ausfahrten, genau wie im Urlaub das ganze unter Kontrolle zu haben, sprich keine Fressanfälle und Kotzattacken zu bekommen. Doch hat es diesmal nicht geklappt. Der Druck, den ich zu der Zeit verspürte und die Information das meine Freundin ebenfalls Bulimie hat und kurz zuvor in eine Klinik eingewiesen wurde, hat mir, so komisch es auch klingen mag, die Kraft gegeben, mich ihm gegenüber zu öffnen. Auch meiner anderen jaahrelangen Freundin habe ich da zum ersten Mal erzählt, was mt mir eigentlich los ist. Dadurch muss ich sagen, ist ein großer Druck weggefallen, weil nun plötzlich Menschen da sind, die zumindest versuchen, mich zu verstehen und mir zu helfen.
Mit der Hilfe meines Freundes, aber auch sehr viel Eigeninitiative habe ich einen Therapeuten gefunden, der mich in eine Therapie aufgenommen hat, was ja bekanntlich sehr sehr schwierig sein kann.
Dennoch habe ich immernoch sehr oft Anfälle, was vielleicht auch zum einen daher kommt, das meine Eltern, bei denen ich immernoch wohne nichts davon wissen.
Mit Hilfe meines Therapeuten ist es aber bis jetzt immerhin schon so weit, dass ich mit einigen Problemen besser umgehen kann und vor allen Dingen auch erkunden kann, was wirklich zu dieser Krankheit geführt hat.

Nun aber genug von mir. Ich würde gern mehr über Euch erfahren und vor allen Dingen mich mit Euch austauschen. Vielen Dank fürs Lesen und hoffentlich bis bald.

#2
Hi.
Ich bin 21 Jahre und habe es seit 4 Jahren. Ich habe bereits eine Therapie hinter mir ( 12 Wochen ) - da war ich 18.
Ich findes es klasse, dass du dir jetzt nach der angen Zeit Hilfe suchst. Ich weiss, dass es schwer ist es sich sebst und auch anderen gegenüber einzugestehen. Die meisten Leute kennen einen doch ganz anders. Freunde denen ich davon erzählt habe, dachten ich wolle sie verarschen. da sieht man wie gut man die Maske beibehalten kann. Aber das kostet viel Kraft. Ich finde es klasse, dass dich dein Freund unterstützt.

Der Schritt es den Eltern zu "beichten" ist glaube ich der schwierigste. Ich habe 1 Jahr dazu gebraucht. Sie haben es auch nur durc einen dummen Zufal erfahren ( eine Bekannte hatte mich in der Beratungsstelle gesehen ). Die Anfangszeit mit meinen Eltern war sehr schwer. Ich habe mich zu der Zeit * verletzt ( hab jetzt viele Narben davon aan den Armen ). Sie waren natürlich sehr geschockt.
Auch wenn die Therapie mir nicht die Krankheit "genommen" hat, so half sie mir doch das Verhältis zu meinen Eltern zu verbessern.
Ich freue mich für dich, dass du den ersten Schritt gegangen bist.
Auch wenn es schwer wird - das ist der richtige Weg...

Alles Gute!!!