Seite 1 von 1

und noch ein Neuankömmling heute

Verfasst: Do Jan 03, 2008 20:51
von fienchen
Hallo Ihr Lieben,
ich muss sagen, ich bin von dieser Seite doch sehr beeindruckt. Obwohl schon viele Jahre krank, bin ich heute das erste Mal auf dieser Seite. Vor über 2 Jahren war ich sehr regelmäßig bei ab-server.de, doch die Enttäuschung über zunehmende "Pro"-Teilnehmer hat mich diese Hilfe nicht mehr in Anspruch nehmen lassen und so habe ich eine lange Zeit verstreichen lassen, bevor ich nach anderen Seiten wieder geschaut habe.
Heute war bzw. ist dieser Abend, wo ich merke, dass es allein nicht gut ist und es jedem hilft, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Der Anfang ist sicher immer schwer, aber die Gewissheit, nicht allein zu sein, hilft ungemein.

Da ich viel arbeite, werde ich leider nicht so oft die Möglichkeit haben, hier zu sein, aber es tut sehr gut zu wissen, dass ich hierher kommen kann und ich freue mich immer über Antworten. Nur seit bitte nicht traurig, wenn es nicht immer gleich klappt.
Nun merke ich gerade, dass ich von mir noch nichts erzählt habe?! Aber beim allerersten Mal sollte ich vielleicht das Ganze auch etwas ruhiger angehen lassen. Aber ein klein wenig würde ich mich gern vorstellen: Jetzt bin ich 27 und mittlerweile seit fast 14 Jahren stark essgestört, die Therapeuten sagen es ist eine bulimische Anorexie, aber : nein, nix aber, natürlich stimmt das, aber wie Ihr nur zu gut wißt, gibt es immer Phasen, wo das eine oder andere überwiegt bzw. die Einsicht der Schwere der Erkrankung wieder etwas fehlt. Aber nach nunmehr 5 langen stationären Aufenthalten und ambulanter Therapie seit über 5 Jahren weiß ich genau, dass ich mir nichts mehr vormachen muss und auch nicht möchte!
Ich freue mich auf einen Austausch mit Euch - in guten wie in schlechten Zeiten- und hoffe, dass wir uns gegenseitig unterstützen, uns miteinander freuen und immer helfen können.
viele liebe grüße vom fienchen

Verfasst: Fr Jan 04, 2008 10:29
von aire
Liebes Fienchen,

schön, dass du noch mal einen Versuch machst. Du schreibst, du warst fünf Mal in eienr Klinik - war es immer die selbe oder fünf unterschiedliche? Und was hat sich nach den stationären Aufenthalten bei dir und deinem (Ess)Verhalten geändert?

Wie geht es dir jetzt? Also, bist du in einer Phase, wo du mit dem Essen mehr klar kommsr, oder wo Hungern und Kotzen oder was auch immer zunimmt?

lg

aire

Verfasst: Fr Jan 04, 2008 13:29
von nicoli
herzlich willkommen fienchen ,


untertützung findest du hier sicher ,
smile - auf einen guten austausch !

lg
nicoli

hallo liebe aire und alle anderen hier natürlich auch

Verfasst: Sa Jan 05, 2008 10:36
von fienchen
Liebe Aire,
das sind Fragen, die ich in der Kürze leider nicht so gut beantworten kann, aber ich versuche "auf den Punkt zu kommen".
Ich war 2x in einer Klinik (schwerin), 1x in Berlin (Charité), 1x in der Klinik am Korso und 1x in Bad Bodenteich. Das Ganze fand innerhalb von 2 Jahren statt. Weißt Du, natürlich hat es geholfen, im Nachhinein, aber ich musste auch feststellen, dass es keinen Sinn macht, auf Druck von Angehörigen eine Klinik zu besuchen, da diese WOLLEN, dass ich gesund werde. Ich bin gegangen, aber mein Kopf und mein Verstand waren noch lange nicht so weit, so dass die Therapie zwar nicht umsonst, aber für mich wenig hilfreich war.
Erst der letzte Aufenthalt kam von MIR aus, da ich etwas ändern wollte und dabei merkte ich, wie wenig ich loslassen konnte, mir fehlte etwas, ich merkte, dass diese Sucht das war, über das ich mich definierte, das Einzige, was wirklich nur mir gehörte und wo niemand Einfluss auf mich nehmen bzw. mich kontrollieren konnte. Das aufzugeben erschien mir undenkbar.
Trotzdem kämpfte, nur leider reichte das nicht aus und die eigentlichen Probleme begannen wieder zu Hause.
Letztendlich setzte mich mein Freund, mit dem ich 5 Jahre zusammenlebte für die Tür und ich zog in eine eigene Wohnung. Ich hätte es fast nicht übelrlebt, allein, zurückgezogen tat ich nur noch eins... Verlor beinahe meinen Job, meine Familie (die zwar immer hnter mir stand, aber auch nicht mehr weiterwusste) und da musste ich mich FÜR das Leben oder für die Sucht entscheiden. Es war sehr hart, aber ich schaffte es von ganz allein, fast wieder ins Normalgewicht zu kommen, lenkte mich ab, besuchte Freunde...Innerhalb von nicht mal einem Jahr ging es mir so gut, dass ich einen Punkt erreichte, wo mir die Sucht nicht mehr vorschrieb, wie mein Leben verlaufen soll und ich nicht mehr so zwanghaft und abhängig war.
Mein Freund zog wieder mit mir zusammen und hat mich im Sommer letzten JAhres geheiratet, ein großer Beweis seiner Liebe und seines Vertrauens. Ich war zwar nicht gesund, aber es hinderte mich nicht am Leben. Leider ließ die jahrelange Sucht auch Spuren zurück. So kann ich auf natürlichem Wege keine Kinder mehr bekommen, so dass nur die Möglichkeit der künstlichen Befruchtung blieb, die so sehr teuer ist, dass wir maximal 2 Versuche starten könnten. Ich hoffte so sehr und nach einer langen Zeit von Hormonbehandlungen, 2 OP war ich endlich schwanger und der Glücklichste Mensch auf Erden. In dieser Zeit erstellte ich mit einer ERnährungstherapeutin einen Plan auf, an den ich mich IMMER hielt, für mein KLeines war ich bereit, alles zu geben, um kein Risiko einzugehen und es klappte fantatstisch. Bis zu dem Tag der Fehlgeburt...
Liebe Aire, was soll ich noch sagen? Seit diesem Tage (02.11.07) ist nichts mehr so wie vorher. Ich weiß, dass ich daran keine Schuld trage, trotzdem mache ich mir nur Vorwürfe. Ich weiß, dass ich erst recht jetzt auf mich acht sollten, statt dessen ist es beinahe so wie vor den stationären Aufenthalten.
Gott sei Dank habe ich wenig Zeit. Wenn ich von der Arbeit komme, ist meist mein MAnn zu Haus und ich bin fast nie länger als 1 Stunde allein. Trotzdem suche und finde ich jedes Schlupfloch, sage Verabredungen kurzfristig ab und schicke meinen Mann allein los.
Die traurigkeit, dieser Verlust des Babys ist so furchtbar, dass ich noch immer nicht weiß, wie ich damit umgehen soll. Und in ca. 3 Monaten wollen wir unseren nächsten VErsuch starten. Ich hab solche Angst, nicht nur, dass wir 15% Wahrscheinlichkeit haben, dass es klappt, wa sist, wenn die Schwangerschaft wieder nicht gut geht? Und ich muss mich wieder in den Griff bekommen, da es sonst auch verantwortungslos dem KLeinen gegenüber wäre...
Uii, nun hab ich doch so viel geschrieben, aber es tut gut! Das Traurige ist nur, egal wie weit ich schon einmal war, eine Sache passiert und ich merke, wie krank ich noch immer bin :-(

Liebe Grüße von Eurem fienchen
Wie geht es Dir denn Aire?? Du bist ja so sehr aktiv hier und antwortest auf so viele Beiträge. Finde ich super, nur schade, dass ich so wenig Zeit hab.LG

Verfasst: Mi Jan 23, 2008 5:46
von aire
Hallo Fienchen,

tut mir leid, irgendwie habe ich deinen Beitrag aus den Augen verloren. Komischerweise hat sonst auch keiner mehr geantwortet, vielleicht, weil du mich so explizit angesprochen hast. Es tut mir wirklich sehr leid. *im Erdboden versinke* Hoffentlich bist du jetzt nicht entmutigt.

Ein Kind zu verliren, wist wohl das Schlimmste, was eienr Frau passieren kann, gerade wenn man es so sehr geliebt hat wie du, das hört man richtig raus aus dem Beitrag, diese Liebe. Vielelciht schreibst du bezüglich dieses Themas Paula11 eine pn. Sie hat leztens das gleiche erlebt wie du, aber ich glaube nicht, dass sie so viel hier rum liest, dass sie von alleine auf deinen Beitrag reagiert. vielleicht könnt ihr euch ja gegenseitig unterstützen? Es ist ja imemr was anderes, wenn man sowas selbst erlbt hat. Ich kann das ja nciht wirklich nachfühlen, mir nur vorstellen. Es war im September 1997

Mir ging das auch so, dass ich zwar 2004 schon für zwei Wochen mal stationär war in eienm Krankenhaus, wo sie eine psychosomatische Abteilung eingerichtet hatten. Was aber nciht wirklich hilfreich war, da ich zwar schon irgnedwie wollte, aber die Krankheit noch brauchte. Wenn ich mir die Tagebucheinträge von damals ansehe, kann ich nur den Kopf schütteln. Ich meine, wenn man ncoh detailliert aufschreibt, wie man kotzt, dann kann man sich nciht wirklich von der B verabschieden. :roll:

Ich finde, du hast schon eine ganze Menge geschafft, du kannst echt stolz auf dich sein! Ich dneke da an das hier
fienchen hat geschrieben:ber ich schaffte es von ganz allein, fast wieder ins Normalgewicht zu kommen, lenkte mich ab, besuchte Freunde...Innerhalb von nicht mal einem Jahr ging es mir so gut, dass ich einen Punkt erreichte, wo mir die Sucht nicht mehr vorschrieb, wie mein Leben verlaufen soll und ich nicht mehr so zwanghaft und abhängig war.
Das Traurige ist nur, egal wie weit ich schon einmal war, eine Sache passiert und ich merke, wie krank ich noch immer bin
Tj,a dass man, wenn es einem schlecht geht, jedes schlupfloch findet, kennt wohl jeder hier. Das geht mir auch so, dass ich zu allen Gelegenheiten mit der Nase darauf gestupst werde, dass ich noch krank bin. Aber der Unterschied ist, dass wir ja trotzdem mit dem Kämpfen nicht bei null nafangen, weil wir ja wissen, wie es sich anfühlt, wenn man es hinkriegt mit dem essen und ohne Waage und so weiter.

In der Hoffnung, dass du jetzt nciht sauer bist, und ich dir ein bissl helfen konnte-

lg

aire

Verfasst: Mi Jan 23, 2008 7:17
von Lebensseiltänzer
Hallo fienchen,

ich lese den Beitrag heute zum 1. Mal, und muss sagen, mir liefen Schauer den Rücken runter.

Dass du natürlich nicht die Vergangenheit ruhen lassen kannst nach dem Tag, kann ich gut verstehen, glaube ich :cry:

Weiß nicht, was ich dzau gerade noch schreiben soll, aber schön, dass du bei uns bist.

Liebe Grüße
Lst

Verfasst: So Feb 10, 2008 23:15
von aire
Liebe Fienchen,

wie geht es dir? Was macht Versuch zwei?

Ich denke an dich.

lg

aire