...noch ein Frischling!!

#1
Halli Hallo ihrs,

ich bins, Käsebrötchen :wink:

Auf der Suche nach einer Möglichkeit mich mit anderen Eßgestörten auszustauschen, bin ich auf dieses Forum gestoßen und hab schon ein bisschen "herumgeschnüffelt" :D

Zu mir: Ich bin 19, habe gerade meine Matura gemacht und werde im Oktober anfangen zu studieren! Vor ungefähr 1 Jahr wurde bei mir MS diagnostiziert, und seither bin ich auch in ambulanter Therapie... In Moment gehts mir zwar körperlich besser, weil ich ausreichend esse, aber seit einigen Wochen plagen mich unglaubliche FAs... mir viel viel Mühe konnte ich der Versuchung wiederstehen, alles wieder auszuk***... allerdings "kompensiere" ich dann mit massenhaft Sport und Fasten hinterher...

Ich hoffe, dass ich hier überhaupt "richtig" bin, aber ich habe einfach Angst, von einer ES in die nächste zu rutschen. Ich würde mich selbst momentan als "sportbulimisch" bezeichnen... (gibts das Wort?!)

Anyways, ich hoffe ihr nehmt mich bei euch auf und wir können uns gegenseitig beim Kampf gegen unsere Krankheit unterstützen!!

Ganz liebe Grüße und einen schönen Sonntag
euer Käsebrötchen (aus VK, mit Emmentaler, Senf und Salat *g*)

#2
Hallo Käsebrötchen :lol: !

Schön, dass du dich angemeldet hast. Bin selbst neu hier.
Ich habe schon einen ambulanten Therapieversuch hinter mir und bin gerade stationär.
Es freut mich, dass du das Essen einigermaßen unter Kontrolle hast.
Was machst du denn so in deiner Freizeit?

Viele liebe grüße und kraft für die Therapie wünscht dir

livy

#3
Hallo livy...

freut mich, das ich gleich Antwort bekommen habe :D

Also in meiner Freizeit geh ich sporteln :roll: , versuche gerade meinen Führerschein zu machen, lese gern, spiel bissl E-Gitarre (eher selten, weil ich zu faul bin zu üben *g*). Fortgehen abends tu ich eigentlich eher selten, weil ich mich unter Menschen noch viel mehr alleine fühle als so auch schon :roll: .

Wie gehts dir in der stationären Therapie?! Magst du ein bisschen erzählen? Ich hab selbst schon über eine Klinik nachgedacht, aber irgendwie will ich es alleine schaffen, und es fällt mir schwer, Hilfe anzunehmen, leider...

Käsebrötchen

#4
Hallo Käsebrötchen :lol: ,

Was ich total lustig finde, immerhin habe ich gerade ein paar gute minuten, dass ich überhaupt etwas lustig finden kann, ist, dass du Gitarre spielst, und nicht so gerne übst. Bei mir ist es nämlich genau das selbe.
Ich liebe Gitarrenmusik, nur hört es sich bei mir schrecklich an :lol: !

Ich gehe Abends auch selten weg. Bei mir ist es so, dass ich bei vielen unbekannten Menschen Angst bekomme. DAs war früher nicht so.
Außerdem habe ich durch die ES keine Kraft mehr gehabt, noch viel zu unternehmen. Ich war einfach zu müde dazu. Meinen Sport musste ich fast komplett deswegen aufgeben. Aber ich hoffe, das wird nach der Klinik besser. Ich hatte vor den richtig schlimmen Phasen der ES 8 mal die Woche Sport gemacht. Es tut mir immer noch weh, wenn ich dran denke, was ich alles zerstört habe.

:cry:

Liebe Grüße

livy
Warum ich lächle?
WEil ich keine TRänen mehr für meine Hoffnungslosigkeit habe, die ich in mir verspüre.

#5
Ach mensch, Livy,

es bringt doch nichts daran zurückzudenken, was du angeblich alles kaputt gemacht hast! Schließlich hast du es dir ganz sicher nicht so ausgesucht, weißt du?!
Meine Eltern werfen mir öfter vor, dass ich an meiner Situation selber Schuld habe... aber im Endeffekt ist es doch so etwas wie "höhere Gewalt" oder Zufall die einen in die ES treiben...

1. Das soziale Umfeld
2. bestimmte charakterliche Züge
3. Erfahrungen, die man im Laufe des Lebens gemacht hat
4. meistens irgendein "Auslöser"

da kommt so viel zusammen... KEINER kann das selbst bestimmen oder verhindern. Leider hab ich diese "Schuldgefühle" meinen Eltern gegenüber oft... was ich ihnen angetan habe usw... ich versuche mir dann immer das oben Beschriebene in Erinnerung zu rufen :roll:

Das permanente schlechte Gewissen und die negativen Gefühle lassen einen doch nur weiter in der ES vergammelt...

8 mal in der Woche Sport?! Wahnsinn, und ich dachte ich bin schlimm :shock: ... hats dir denn auch ein bisschen Spaß gemacht oder wars nur Zwang?!

Glg Käsebrötchen

#6
Anfangs war der Drang,
Später war es Zwang. :lol:

Es fällt mir schwer, die Selbstvorwürfe zu vergessen. Sie kommen schon, wenn ich nur denke, dass mir schokolade schmecken könnte. Wenn es hier etwas gibt, was mir gut schmeckt, kann ich es kaum essen. Es tut so weh, sich etwas Gutes zu tun. Der Selbsthass kommt, ich kann es nicht verhindern. :cry:
Wenn ich mich dann doch mal gut fühle, habe ich sofort ein schlechtes Gewissen.

Meiner Mutter sind schon ziemlich harte Vorwürfe raussgerutscht, als ich noch daheim war. Einmal hat sie mich rausgeworfen, dabei wollte ich ihr doch nicht weh tun, ich konnte doch nicht anders als das gute ESsen wieder loszuwerden. :cry: :cry: :cry:

traurige grüße

livy
Warum ich lächle?
WEil ich keine TRänen mehr für meine Hoffnungslosigkeit habe, die ich in mir verspüre.

#7
Jetzt hatte ich ganz vergessen, mich für deine Aufmunterung zu bedanken.

Ich habe einfach das Gefühl, immerhin habe ich wieder eins, auch wenn es ein Schlechtes ist, das ich meiner Mutter nur noch eine Last bin.

Manchmal überlege ich, was die Mitmenschen an mir haben :cry: .
Warum ich lächle?
WEil ich keine TRänen mehr für meine Hoffnungslosigkeit habe, die ich in mir verspüre.

#8
Ja diesen Selbsthass kenne ich auch... bei mir äußert sich das auch beim Einkaufen (kann mir kaum was selbst kaufen...), oder beim Duschen (immer extra superheiß oder extra kalt, halt unangenehm), oder, oder, oder,...

#9
Ich habe das Gefühl die perfekte Tochter abgeben zu müssen, um überhaupt noch etwas wert zu sein. Daheim habe ich mich immer auf die ganze Hausarbeit, das Kochen und Putzen gestürtzt. Und wehe meine Schwester sollte mal eine Aufgabe für mich übernehmen, da hatte ich das GEfühl der Selbsthass frisst mich innerlich auf.

livy
Warum ich lächle?
WEil ich keine TRänen mehr für meine Hoffnungslosigkeit habe, die ich in mir verspüre.

#10
Oh Gott das könnte von mir stammen... selbst wenn ich am Ende meiner Kräfte bin, MUSS ich noch die ganze Wäsche waschen, Bad und Klo putzen, die Küche wischen... und wenn das mal wer anderes macht, dann bin ich oft sauer und beleidigt, weil das ja "meine" Arbeit ist...

Um mal auf ein angenehmeres Thema zu kommen... sagmal, was machst du eigentlich so in deiner Freizeit?? (Abgesehen von Nicht-Gitarre-üben wie ich *g*)

#11
Ich trainiere kleine Kinder ( 4 bis 6 Jährige). Die sind total kuffig. Da passiert es öfter mal, dass sie kommen, dich umarmen, dich mit ihren großen Augen angucken und sagen Duuuuuu ich mag dich. Ansonsten seit ich in der Klinik bin nicht besonders viel.
Essen, Therapie, Gedanken über Zukunft machen

livy
Warum ich lächle?
WEil ich keine TRänen mehr für meine Hoffnungslosigkeit habe, die ich in mir verspüre.

#12
Hey, ist ja herzig mit den Kleinen! Das stell ich mir super vor... du weißt ja... Kindermund tut Wahrheit kund *g* und wenn sie sagen "Ich mag dich" ist das ein super-schönes Kompliment :D

Hmmm ich kann mir so einen Klinikalltag garnicht vorstellen... kommst du denn gut mit deinen Mitpartienten und Partientinnen aus? Und mit dem Pflegepersonal?

Achja, was ich noch sagen wollte:
Ich bin mir fast sicher, dass deine Mutter einfach nur überfordert mit der gesamten Situation ist, und das sie dich sehr wohl liebt und nur möchte, das du wieder gesund wirst... weißt du, auch wenn meine Eltern soooo oft unsensibel mirgegenüber sind, mir die Schuld für mein Verhalten geben, mich als abnormal und gestört bezeichnen (was schon vorgekommen ist...)... im Grunde ihres Herzens sind sie doch nur todtraurig, dass ihr geliebtes Kind soetwas durchmachen muss.

Und sie machen sich selbst die größten Vorwürfe, zumindest unbewusst. Sie würden es zwar niemals zugeben, aber ich glaube, die meisten Eltern geben sich selbst am Meisten Schuld. Und um nicht darüber nachdenken zu müssen, es wegschieben zu können... geben sie dann einfach DIR die Schuld, sind sauer auf dich, lassen all ihre aufgestauten Emotionen, die negativen, an dir aus. Sie schieben es weg.
Denn sonst müssten sie vermutlich dauernd weinen, weil sie so traurig sind und sich selbst für die gesamte Situation hassen... Ich hoffe das kann man irgendwie verstehen *g* wirre Gedanken mal wieder. Ist ja auch schon spät *g*.

lg Käsebrötchen

#13
Ja, das was du schreibst kann ich mir gut vorstellen. Der Klinikalltag ist eigentlich ganz angenehm. Alles ist zu geregelten Zeiten, das macht auch das Essen einfacher.

lg
livy :wink:
Warum ich lächle?
WEil ich keine TRänen mehr für meine Hoffnungslosigkeit habe, die ich in mir verspüre.

#14
Hey livy,

schön das wenigstens das Essen in der Klinik klappt und du dich (halbwegs?) gut eingefügt hast. Das ist schon mal ne Menge wert!
Ich wünsche dir noch viel viel Erfolg mit der Thera, du packst das!

Liebe Grüße, ich hoffe man liest sich öfter *g*

Käsebrötchen (heute mit Pumpernickel, Camembert und Pfeffer *g*)