Wie hat es bei euch angefangen?

#1
Hallöchen an alle :wink:

hm wie soll ich anfangen.. seitdem ich richtig denken kann, hab ich selbstkoplexe. es wurde mir nie wirklich eingeredet, aber ich wurde des öfteren scherzhaft auf bestimmte makel meines körpers aufmersam gemacht. entweder waren es freunde oder geschwister. die haben das net böse gemeint, aber ich hab mir das immer sehr zu herzen genommen.
ich war kein dickes kind, eher etwas kräftig gebaut, n bisschen pummelig halt. mit ca. 12 oder 13 jahren hab ich abgenommen. meine mutter dachte damals, ich hätte eine essstörung, weil ich so schnell soviel abgenommen hab :? aber ich hab nur meine ernährung umgestellt und wenig gegessen. jedenfalls war ich schlank und hatte eine gute figur. das sieht man an fotos von damals. doch auch als ich schlank war hab ich mich immer zu dick gefühlt. verzerrte selbstwahrnehmung..

mit ca 17 oder 18 jahren hab ich dann wieder zugenommen. das gewicht is bis heute geblieben. ich bin net richtig dick, aber n bisschen was könnte schon runter... und das seh net nur ich so, sondern auch andere. ich mache gerne sport und versuche mich gesund zu ernähren - aber ich bin total inkonsequent, zumindest was die ernährung angeht.

Naja letztes wochenende bin ich von ner party nach hause gekommen und hab den wohl gut bekannten fress-flash bekommen. danach hab ich noch eine geraucht. danach wurd mir ziemlich übel und bin auf die toilette (...) ich war erleichtert und hab mir nichts weiter dabei gedacht. vor ein paar tagen hab ich abends wieder viel süßes gegessen und hab mich ans wochenende erinnert. war ja gar net so schlimm. einmal kann mans ja noch machen, was solls (...).

und vorhin hab ich nach vielem dureinander-essen wieder das "stille örtchen" aufgesucht. auch wenn mir jetzt der hals etwas brennt - ich hab mich so schön erleichtert danach gefühlt... dass ich damit net abnehmen kann, is mir völlig klar. und hungern kann ich net, dazu ess ich viel zu gerne. aber ich bin unzufrieden mit meinem aussehen, ich möchte was ändern, aber ich bin zu schwach.. für außenstehende is das schwer nachvollziehbar! "wenn man wirklich etwas ändern will, dann schafft man das auch" leichter gesagt als getan :roll:

es beängstigt mich, dass ich innerhalb so kurzer zeit 3 mal ge*** hab - absichtlich! danach fühlte ich mich erleichtert und irgendwie zufrieden, aber auch schrecklich komisch und ja.. fast angewidert von mir selbst..


deswegen meine frage: is das normal? hat man vielleicht mal so eine phase? oder is das schon der anfang einer essstörung?

wie hat es bei euch angefangen?


liebe grüße,
Aglaja

#2
hallo aglaja

nur so als warnung für dich - ich bin 38 und kämpfe immer noch mit der es !
es gibt viele , die so anfangen , wie du es beschrieben hast ( bei mri waren es andere gründe ) . hm , eines jedoch ist sicher, wenn du in die es reinrutscht ( und du bist auf dem bestem weg dazu, wenn du absichtlich brichst ) , dann ist es sehr schwer da wieder rauszukommen !!

alles liebe für dich
nicoli

#3
Liebe Aglaja,

normal oder eine Phase ist das mit Sicherheit nicht. Du sagst du fühlst dich gut danach, das ist der Anfang...der Anfang vom Ende! Tu mir einen GEfallen und wende dich gleich an professionelle Hilfe. Dann wirst du auch bald wieder von dem Trip runterkommen. Ich kämpfe seit vier Jahren gegen Magersucht und Bulimie und mit jedem Tag, Monat, Jahr komme ich mir hilfloser vor.

Mittlerweile hab ich solches Untergewicht, dass ich nächsten Monat stationär behandelt werden muss weil mir mein Arzt effektiv noch ein halbes Jahr zu leben gibt wenns stressfrei verläuft (was es nicht wird, da ich ne Abschlussprüfung meiner Ausbildung vor mir hab)

Daher bitte ich dich tu gleich was dagegen!

Liebe Grüße, Kim
In my shoes, just to see, what it's like, to be me
I'll be you, let's trade shoes, just to see what it'd be like to

Feel your pain, you feel mine, go inside each other's minds
Just to see, what we'd find, look at shit through each other's eyes

Eminem

#4
liebe nicoli, liebe Kim,

erst einmal danke für eure antworten!

mir ging es gestern so schlecht.. mal abgesehn von den halsschmerzen ging es mir seelisch auch echt kagge :roll:

ich hab das glück eine wirklich gute freundin zu haben, die mir zuhört und der ich alles anvertrauen kann. nach eingen überwindungen und schamgefühlen hab ich ihr das alles gestern erzählt und sie hat mich ziemlich "geimpft". anfangs war ich sauer auf sie! sauer, dass sie mich (dachte ich in dem moment) net versteht und sauer, dass sie mich so angemacht hat! aber im nachhinein war das echt gut und hilfreich. es hat mir ein wenig die augen über das geöffnet, was ich überhaupt mit mir mache, wie mies und respektlos ich mich selbst behandle!

mir tut auch heut noch der hals weh und ich erschrecke mich wenn ich an "die" momente denke, an denen ich schwach geworden bin.
ich möchte net die achtung vor mir selbst verlieren. ich möchte mich selbst schätzen und mich meinen großen und kleinen problemen (die das ganze leben da sein werden) stellen. ich bin dankbar dafür, dass ich diese erkenntnis, und da bin ich mir sicher, noch rechtzeitig gewonnen hab.

und wie es der zufall (oder das schicksal ?) will, hab ich heute mit einer tiefenpsychologin geredet. meine mum war vor jahren mal bei ihr in behandlung und es hat ihr sehr geholfen.
ich habe net über das "körperliche" problem mit ihr geredet, der termin stand schon seit zwei wochen fest, es ging über meinen beruflichen werdegang.
vielleicht kurz zur info: ich habe gerade erfolgreich meine ausbildung zur heilerziehungspflegerin abgeschlossen und weiß net wirklich, wie es jetzt weitergehen soll. ich hab einige absagen bekommen und bin mir unschlüssig, ob ich jetzt studieren soll, jobben soll, weiter bewerbungen schreiben soll usw.

die psychologin hat mir ein paar wege aufgezeigt, die ich gehen könnte usw., weil ich zur psychologischen beratung tendiere.
sie wird mich auch weiterhin begleiten, worüber ich auch sehr dankbar bin. sie möchte allerdings ersteinmal, dass ich zu mehr selbsterkenntnis und selbstbewusstsein finde, was ich nur befürworten und annehmen kann.
denn ich weiß nur zu gut, dass ich psychisch gefestigt sein muss, um meinen beruflichen traum erfüllen zu können. ich möchte menschen mit problemen zur seite stehen, sie unterstützen und ihnen neue wege aufzeigen können.
und um das zu verwirklichen, muss ich unbedingt an mir selbst arbeiten. und ich bin sehr zuversichtlich, dass ich das schaffen kann, auch wenn das kein leichter weg sein wird. es wird schwierig werden, mich selbst so zu akzeptieren, wie ich bin. ich bin dankbar dafür, dass es menschen gibt, die mich unterstützen und denen ich mich öffnen kann.

jeder ist ein bisschen auf die hilfe anderer angewiesen, man muss es nur zulassen und an sich glauben :D


liebe grüße,
Aglaja