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hab mich ganz frisch zu euch gesellt :)

Verfasst: Sa Jul 29, 2006 18:41
von giulia
Ich grüße euch alle ganz herzlich!

Ich hab, wie anscheinend einige von euch eine ganze Weile überlegt, ob ich mich nun anmelde, oder nicht. Irgendwie ist es ein komisches Gefühl, auf einmal ganz viele Menschen in einem Forum zu treffen, von ihnen zu lesen, denen es geht wie mir. Aber ich denke, dieses Gefühl wird schnell vorbei gehen :)

Ich bin 27 Jahre alt, und habe seit 12 Jahren Bulimie (oh mein Gott, ich fühl mich wie bei so´nem anonymen Treffen... :D - ich hoffe, das nimmt mir jetzt keiner übel ).
Ja, 12 Jahre... wenn ich das so les... es wird Zeit!

Ich weiß gar nicht, was ich jetzt noch schreiben kann zur Begrüßung - außer:

Ich bin gespannt auf euch alle :)

Liebe Grüße Giulia

Verfasst: Sa Jul 29, 2006 18:45
von Lisa-Marie
Hallo Giulia!
Herzlich willkommen hier, was du schreibst klingt sehr nett! :D
Hoffe, du fühlst dich hier wohl :)
Liebe Grüße!

Verfasst: Sa Jul 29, 2006 18:45
von nudel
schön das du da bist

Verfasst: Sa Jul 29, 2006 18:49
von everywhere
von mir auch hallo und klasse, das du den weg, hier her gefunden hast ...

lg l.

:)

Verfasst: Sa Jul 29, 2006 18:50
von giulia
Ich danke dir :)

Ist ein gutes Gefühl ne liebe Antwort zu bekommen.

Also ich würde sagen: "Ich kotze noch"
(Der Werbespruch von dir umgewandelt, hat mich grad sehr zum lachen gebracht *hihi)

...

Verfasst: Sa Jul 29, 2006 18:51
von giulia
ich danke euch :) *freu
gleich drei liebe begrüßungen..

Verfasst: So Jul 30, 2006 8:09
von cinnamon
Und hier noch eine 4.!

Hallo liebe Giulia! :D
Herlich willkommen "bei uns".
Hier kannst du dir alles von der Seele schreiben.
Vielleicht können wir dir ja helfen.

Vielleich mgagst du mir ein paar Fragen beantworten?
*Wieso bist du mit 15 in die Bulimie reigerutscht?
*Hast du schon einmal eine Therapie gemacht?
*Gehst du offen damit um, oder weiß es (fast) niemand?

Du kannst die Fragen beantworten, aber müssen tust du nicht.

Petra

Verfasst: So Jul 30, 2006 10:25
von giulia
Auch dir ein herzliches Danke!
Deine Fragen beantworte ich gern.
Wieso bist du mit 15 in die Bulimie reigerutscht?
Das Gefühl allein zu sein, oder verlassen werden, zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben - angefangen mit der Scheidung meiner Eltern, als ich 4 Jahre war. Meine Mom war weg und mein Dad musste viel arbeiten.
Als ich dann mit 15 aus der Klassengemeinschaft ausgeschlossen wurde und gehänselt wurde (weil ich in einem Urlab viel zugenommen hatte), oder sagen wir mich durch die Sprüche unattraktiv und ungemocht fühlte, versuchte abzunehmen, doch kein Gramm runter wollte, fing das mit der Bulimie an.
Hast du schon einmal eine Therapie gemacht?
Ich habe mit 16 die erste Therapie gemacht, die ich irgendwann abbrach, weil ich noch kein Stück bereit war, mir helfen zu lassen.

Mit 21 bin ich dann zur Kur gefahren, in eine Klinik für Suchtkranke. Da hab ich dann ab dem 3. Tag nicht mehr gekotzt. Durch ein Versprechen an meinen Therapeuten dort. Er machte mir klar, dass ich meist kotze, wenn ich in mir einen Konflikt habe, irgendein Problem -wie zB ein wichtiges Gespräch mit jemandem, das mir Sorgen bereitet. Ich aber meine Angst vor dem Gespräch gar nicht wahrnehme, sondern nur einen psychischen Druck empfinde, dann alles in mich reinstopfe und zum Klo renne.
Ich nahm in der Kur einiges zu und hatte schon da in den 3 Wochen mit mir zu kämpfen... Als ich wieder zu hause in der alten Umgebung war, dauerte es nciht lang und ich hing wieder fast jeden Tag über dem Klo.
Gleich anschließend machte ich eine Therapie, bei einer Frau, die sich mit Essstörungen eigentlich gar nicht auskannte. Diese Therapie habe ich die vollen 1 1/2 Jahre gemacht.
Sie hat mich zwar weitergebracht, aber mir nciht völlig geholfen.
Und jetzt möchte ich eigentlich wieder eine Therapie machen, doch bei einem Theraputen, der sich Bulimie zum Spezialgebiet gemacht hat.

Gehst du offen damit um, oder weiß es (fast) niemand?
Ich denke, ich gehe im grunde recht offen damit um. Meine Eltern und mein Freund wissen um meine Sucht. Freunde, die mir sehr nah sind, wissen davon auch. Ich suche mir die Leute genau aus, denen ich davon erzähle. Ich binde also nicht jedem auf die Nase, wie es um mich steht und was ich für ein Problem habe.

Ich hoffe, ich hab offen geschrieben, so dass wenig Fragen offen sind. Ich hab nämlich ofter das Problem, dass ich denke, ich gebe viel von mir preis, doch der gegenüber steht immer noch mit nem Fragezeichen im Gesicht :?: da und empfindet meine Aussagen als "um den heißen Brei gerede"


LG Giulia

Verfasst: So Jul 30, 2006 10:35
von Ella
Hallo giulia,
Ich finde es gut, dass Du offen mit der Krankheit umgehst und mit Deinen eltern und Deinem Freund darüber sprechen kannst! Glaub das ist sehr wichtig und man fühlt sich wahrscheinlich auch nicht mehr ganz so allein.
Das Gefühl allein zu sein, wie Du schreibst, kenn ich nämlich auch. Ich denk mir manchmal, alle haben ganz viele Freunde um sich herum und spaß nur für mich ist keiner da. Dabei stimmt das gar nciht, aber manchmal will ichs einfach nicht kapieren! wurd auch früher (Grundschule) mal von fast der ganzen Klasse gehänselt, glaub das prägt. Man hat immer wieder Angst, dass man von keinem gemocht wird und nur, wenn man perfekt ist Aufmerksamkeit bekommt.

Wünsch Dir, dass Du dieses alleine-gelassen-Gefühl irgendwann besiegst!
LG
Ella

Verfasst: So Jul 30, 2006 10:47
von giulia
ja genau :) irgendwie sitzt dieser gedanke in meinem kopf, dass man mich nur mag, wenn ich schlank, schön und attraktiv bin. und das is glaub ich schwachsinn. ich seh auch frauen/mädels auf der straße, die ein paar mehr pfunde auf den rippen haben, die ich total schön und attraktiv finde. nur bei mir kann ich ein paar mehr kilos nciht akzeptieren.
Ich denk mir manchmal, alle haben ganz viele Freunde um sich herum und spaß nur für mich ist keiner da.
mir geht das ähnlich, und weißt du, was das kuriose ist... manchmal, geht es mir so, dass ich mich total zu hause einigle und denke, keiner versteht mich. ich möchte dann oft von mir aus gar nciht zu freunden gehen, und spaß haben. es ist, als wenn ich mich selbst blockiere. dabei bin ich vom wesen her eigentlich ein lebensfroher und fröhlicher mensch, dabei aber auch nachdenklich... ich behindere mich oft selbst.

lg giulia

Verfasst: So Jul 30, 2006 10:51
von Ella
Du sprichst mir aus der Seele! Es ist echt verrückt. Es gibt Tage, da gehe ich total gern weg, treffe mich mit Leuten und fühl mich einfach wohl. Das sind dann die Tage an denen ich mir auch nicht so viele Gedanken ums Essen mache.
Aber manchmal, besonders wenn ich mich grad körperlich nicht so gut fühle (z.B. in letzter Zeit bei der Hitze), hab ich auch kaum Lust raus zu gehen. Ich sitz dann zu Hause und ruf auch niemanden an oder so. Das sind die momente, in denen ich dann denke: Keiner mag mich.
Blöde Selbstmitleidstour! so unnötig, dabei kann das Leben so schön sein, wenn man selbst etwas draus macht!

Verfasst: So Jul 30, 2006 11:13
von giulia
Hm, versteh das total :)
Hatte grad ´ne Gänsehaut, weil du verstehst, was ich meine.
Ich hatte grade letztes Wochenende so ein Erlebnis. Eine Freundin aus dem Ruhrgebiet war zu Besuch und wir wohnten zusammen bei einer anderen Freundin von mir. Mit den beiden kann ich über alles offen reden.
Wir fühlten uns alle voll und ganz angenommen von den anderen und an diesem Wochenende fühlte ich mich total gut. Mir war eigentlich gar ncit nach kotzen. Hey, ich glaub, ich bin nichtmal zum Kotzen auf´s Klo verschwunden - das fällt mir jetzt erst auf! *freu
Klar hab ich mal dran gedacht, wegen dem schlechten Gewissen, doch irgendwie sah ich keinen Grund dazu es zu tun.
Fazit is, wenn man sich angenommen fühlt so wie man ist, ist es leichter nciht auf´s Klo zu rennen. Bis dann ein schlechtes Gewissen kommt.
Ich denke, der Knackpunkt is der, dass man die Anerkennung, die man außen bei Freunden sucht - in sich selbst finden muss. Sich selbst annehmen und gut finden muss. Ich frag mich schon ewig, wie ich dieses Gefühl in mir finden kann!

LG Giulia

Verfasst: So Jul 30, 2006 12:25
von cinnamon
Hallo Giulia!

Du redest überhaupt nicht "um den heißen Brei" herum.
Jetzt weiß ich schon viel mehr über dich. :wink: .
Ich finde es auch super, dass du offen damit umgehst, denn meinen eigenen Erfahrungen nach, und aus Erzählungen anderer, weiß ich, dass wenn man ganz alleine damit dasteht, eine Gesundung sehr unwahrscheinlich ist.

Wie du dich selber mehr lieben kannst?
Bei mir war der Schlüssel (auch der Schlüssel raus aus der Bulime), dass ich mich allen Problemen gestellt habe, und verucht habe etwas zu ändern.
Das funktioniert bei mir.

Was bei dir funktioniert, wirst du herausfinden, wenn du dich ganz intensiv mit deinem Problem (Bulimie) beschäftigst, und die Auslöser findest (das hast du ja schon getan), und der nächste Schritt ist es sie zu verarbeiten.
Da kann dir ja dein neuer Therapeut helfen.

Lg, Petra

Verfasst: Mo Jul 31, 2006 15:22
von Leila
Hallo Petra,
hallo Giulia,

ich bin auch neu in dem forum und habe seit gut einem 3/4 jahr bulimie. Anfangs war der hauptgrund der gedanke, dass ich zu dick bin und dass ich nicht gut aussehe obwohl ich die bestätigung stets beim weggehn erhalten habe jedoch nicht wahrnehmen wollte. Ich kann auch relativ offen über die krankheit reden aber ich möchte es auch nicht in meinem freundeskreis zu breit treten weil ich angst habe bemitleidet zu werden und das will ich nicht. Ich war auch gut 4 monate schon bei einer therapeutin, musste die therapie jedoch dann leider abbrechen weil es eine jugendtherapeutin war und ich im juni 21 geworden bin. Die ursachen für meine bulimie hab ich auch schon mehr oder weniger herausgefunden aber ich kann mir einfach überhaupt nicht helfen und zur zeit geht es mir wieder allgemein sehr schlecht und in solchen tagen ist es dann auch sehr schlimm und ich übergebe mich mehrmals nach jeder mahlzeit. Glaub das geht hier allen so aber ich habe einfach so angst, dass ich die krankheit nicht mehr loswerde.

hey leila :)

Verfasst: Mo Jul 31, 2006 16:23
von giulia
also auch von mir erstmal ein herzliches willkommen :)

ich muss dir sagen, dass ich es toll finde, dass du schon nach so kurzer zeit (3/4 jahr) etwas tust, dich hier anmeldest und mit anderen sprichst, denen es genauso geht. ehrlich, find ich klasse!

deine angst zeigt mir, dass du ja darum kämpfst, etwas ändern zu wollen und das ist gut.
ich denke, dass du hier ganz viele gleichgesinnte findest , denen es ebenso wie dir geht und es wird dir helfen, deine schritte in die richtige richtung zu tun.

sei lieb gerüßt,
giulia