Seite 1 von 1

lagoe-premiere

Verfasst: Sa Jul 15, 2006 8:46
von lagoe
hallo!
eckdaten:
32 Jahre, ES seit ca. 18 jahren.
habe schon diverse kliniken hinter mir & ambulante therapien.
und: blöde gute alte freundin, die kotzerei.
eigentlich bin ich größtenteils anorexe, aber es gab/gibt immer wieder phasen, in denen ich mich aus der aktuellen realität raus kotzen musste/muss.
gerade jetzt merke ich wieder, wie oft ich diesen weg wieder einschlage, statt mich auseinanderzusetzen.
back to bad basics! -- davor habe ich angst.
ziehe mich gerade wieder zurück, es fällt mir schwer die rückfälle zuzugeben (inner therapie), grausam, aber es sind rückschritte für mich und somit peinlich, nicht der gesund-weg.
it´s wrong, i know.
now, i´m here.
hallo, ihr alle.

Verfasst: Mi Jul 19, 2006 22:36
von darkdesire
hallo du

eckdaten.. schmunzel.. erinnert mich an meinen ex

schön dass du dich hier angemeldet hast :D

kotz dich doch einfach hier aus-vielleicht hilft´s

lg dark

Verfasst: Do Jul 20, 2006 5:53
von cinnamon
Hallo Lagoe!

Traurig, dass du schon so lange unter Essstörungen leidest.
Wenn man schon so lange darunter leidet, ist es natürlich besonders schwer, wieder rauszukommen...

Haben die ganzen Theraphie wirklich gar nichts gebracht?

Oder gab es Phasen, wo es dir gut ging (mit dem Essen)?

Warum bist du eigentlich in die Bulimie reigerutscht?

Hast du nach so langer Zeit schon ärgere körperliche Folgen?

WILLST DU ÜBERHAUPT GANZ GESUND WERDEN?

Die Frage stelle ich die, weil du sagst du musst dich Zeitweise aus der Realität rauskotzen.
Müssen tust du nicht.

Ich hoffe ich nerve dich nicht mit meiner Ausfragerei, ich würde eben gerne mehr über dich erfahren. :)

Kanst mich auch alles möglich fragen, wenn du willst. :)

Lg, Petra

Verfasst: Do Jul 20, 2006 8:31
von quargel
hallo herzlich willkommen...
gerade jetzt merke ich wieder, wie oft ich diesen weg wieder einschlage, statt mich auseinanderzusetzen.
na Einsicht ist schon der erste Weg zur Besserung...also auseinandersetzen...auseinandersetzen...sonst wirds nix

kleine es-history

Verfasst: Di Aug 08, 2006 18:07
von lagoe
hallo, petra (und alle anderen),
sorry, hatte in den letzten wochen keinen rechner in reichweite, daher jetzt erst ´ne reaktion von mir.
also: nein, es nervt mich nicht mit der ausfragerei, ist ja auch mehr ein beschnuppern, kennenlernen, austauschen. jedoch merke ich schon den innerlichen eiertanz, da es auch mal wieder ein inneres stellung beziehen zu sich selbst & der eigenen geschichte und dem weg bis jetzt ist ich antworte dir erstmal:
Haben die ganzen Theraphie wirklich gar nichts gebracht?
nein, es ist nicht so, dass sich bei mir erfolglose therapien aneinander gereit haben.
jede therapie hat in der zeit, in der sie lief erfolge für mich gebracht, erkenntnisse, strategien. da geht´s ja damit los, erstmal für sich zu peilen, dass es nicht "normal" ist, sich den alltag zurecht zu kotzen -- da was total nicht hinhaut. ich kann sagen, dass jeder stationäre aufenthalt neue, andere dinge bei mir losgelöst hat. mein erster stationärer Aufenthalt, mehr durch mein umfeld angeleiert & dafür durchgezogen, hat mich nicht animiert an der ES zu arbeiten.
bei den folgenden klinik-kapiteln konnte ich mich mehr und mehr einlassen.
Oder gab es Phasen, wo es dir gut ging (mit dem Essen)?
es gab auch gute phasen. besonders gut waren die phasen in den kliniken, da gab es den plan und feste richtlinien -- ich bin da sehr linientreu und mache das programm. so war es am anfang.
jeder klinikaufenthalt begann mit dem innerlichen gedanken "jetzt muss es entlich klappen" und "rückfallverbot" -- irgendwie schon blöder start-druck und nicht ganz bei sich.
die zeiten nach klinik gingen auch immer gut, jedoch gab es in den zwischenzeiten ereignisse, denen ich - wie ich sehe - nicht ohne einsatz meiner krankheit begegnen und sie überstehen konnte (uni, job, privat).

Warum bist du eigentlich in die Bulimie reigerutscht?
ich sage mal: lange geschichte! ;-)
als auslöser sehe ich schon die 3-jährige krankheitsgeschichte meines vaters (magenkrebs), die mit seinem tod endete. bei seinem tod war ich 17 jahre. schon mit beginn seiner krankheit fing schleichend das programm von verdrängung, gefühle abschalten, verstellen, aufopfern, nicht wahr haben wollen, nicht genügen können an -- als er starb habe ich über meinen kopf abgeschaltet, verweigert, wollte verschwinden mit meinen gefühlen, der trauer, meinen nöten.
da bot sich mir die tür zur anorexie.
ich wollte meinen schmerz lindern, aber das habe ich nur meinem umfeld angeboten, denn das lindern bedeutete auch mich auseinander zu setzen mit der tatsache, das mein papa nicht mehr da ist. nein, da war mir die gefahr zu groß.
es war eine blöde zeit seines todes, der hat genau in meine pubertäts-phase reingehauen. wie sollte ich mich abgrenzen, selbstfinden und den ganzen kram, wenn nebenbei ein familienmitglied mit dem leben ringt und dann stirbt??
mich hat das gefühl begleitet (tut´s noch) nie richtig für die freie wildbahn des lebens fertig geworden zu sein, und mich aber mit einem großen spagat zwischen wie ich mich fühle & was ich meine, was die welt verlangt auf das leben eingestellt -- verstellt. da klafft ´ne lücke.

Hast du nach so langer Zeit schon ärgere körperliche Folgen?
die anorektischen mangelerscheinungen bleiben nicht ohne folgen.
bevor ich meine letzte stationäre therapie in 2004 anfangen konnte, wurde ich dort vor ort ins ak gebracht -- mit einer akuten gallenstein-geschichte und daraus folgender op.
meine bulimischen phasen haben natürlich meinen damals weißen zähnen auch zugesetzt.
in der letzten klinik (in 2004) wurde ich gut durchgecheckt: da war ich zur knochendichte messung -- nun, ich lag so bei 70%, das röntgenbild zeigte meine knochen in grau -- gesunde knochen sind weiß.

WILLST DU ÜBERHAUPT GANZ GESUND WERDEN?
eine frage, die ich mir auch aktuell wieder stelle. in dem moment, in dem es schlecht läuft, im moment eines rückfalls, ... ich empfinde es als unendlich schwer, meine ängste (ganz) abzulegen. immer wieder zu merken, dass ich der krücke - die ich so hasse - noch so viel raum, bedeutung und benefits zuspreche.
mir fehlt vertrauen -- vor allem in mich!!!
soweit erstmal. erzähle später gerne mehr.
danke für deine fragen. wie ist deine geschichte?

greez lagoe

Verfasst: Di Aug 08, 2006 19:06
von cinnamon
Hallo Lagoe!

So, jetzt weiß ich etwas mehr über dich. :)

Das mit der Knochendichte habe ich auch erlebt.
Ich hatte die Knochendichte einer Fünfzigjährigen.
Mittlerweile ist sie wieder im (niedrigen) Normalbereich...
Ich nehme Calzium, nimmst du auch irgendetwas um den Zustand deiner Knochen zu bessern?

Meine Geschichte (aber nur ganz kurz):
Bin mit 18 in die Ms gerutscht, ich hatte Stress mit meiner Mutter und in der Schule, dann habe ich die Schule auch noch abgebrochen.
Gleichzeitig bin ich zu meinem Freund gezogen.
Mein Leben hat sich total geändert.
Ich war gleichzeitig glücklich (mit meinem Freund) und unglücklich (alles andere)
Ich war einsam, deswegen habe ich mich mit der Ms abgelenkt.
Später wurde es dann Bulimie.
Seit 2 Jahren bin ich auf dem Weg gesund zu werden.
Ich hatte alle paar Monate Rückfälle, den letzten vor 6 Monaten.
Mein Weg raus aus der Es war es mich mit meinen Problemen auseinandersetzten, anstatt sie zu verdrängen.

Ich hoffe du schaffst das auch einmal.

Im Endeffekt ist es bei fast allen Menschen mi Es dasselbe - sie verdrängen dadurch andere Probleme... :roll:

Lg, Petra