Hallo Ihr
Ich haette ja nicht gedacht, dass sich da jemand so schnell meldet. Ich habe scshon oefters mal etwas ueber das INternet probiert, aber dass war dann immer kompliziert und super anonym.
Ich bin zur Zeit in Schottland als Aupair. Hier ist das eigentlich richtig schlimm geworden, denn davor war ich eigentlich auf einem besseren Wege. Ich habe einen sehr lieben Freund, der mich immer wieder versucht aufzubauen. Er ist allerdings etwas down, weil er denkt, dass er versagt hat mir zu helfen. Ich habe etwas Panik, dass das einen Knacks gibt. Er ist in Deutschland und ich gehe morgen nach Hause zurueck.
Ich habe hier in Schottland gearbeitet wie nie zuvor. Ich habe die Kinder rund um die Uhr gehabt und musste den ganzen Haushalt alleine machen. Nicht einmal weggehen und abschalten oder zeit um andere Leute kennen zu lernen. Die einzige junge Frau die ich kenen gelernt habe, hat sich mit der Aupair Mutter in die Haare bekommen und ich durft sie nicht mwehr sehen. Die Aupair Mutter ist alleinerziehend und nett, aber macht gar nichts ausser ihre Arbeit. Ich musste sogar ihre Toilette schruppen und ihr Bett machen. Irgendwann habe ich gedacht ich sag mal was. War nicht so gut, weil sie dann auch noch verlangte, dass ich jeden MOnat die Fenster putze. Ich fand alles nur noch zum Kot.... Die Kinder sind zwar lieb, aber auch anstrengend und ich habe mir alles anders vorgestellt, als ich mich entschied, die freie Zeit in meinem Studienwechsel mit einem Aupairaufenthalt zu ueberbruecken. Nie habe ich mich so einsam und isoliert gefuehlt. Nicht einmal ausgegangen oder einen Kaffee getrunken. Ich konnte nur Joggen gehen, wenn die Kinder morgens schliefen und sie noch nicht zur arbeit war. Ich bin irgendwann jeden Tag gegangen und immer frueher aufgestanden...jetzt habe ich keine Kraft mehr. Ich habe gekuendigt. Sie macht mir ein super schlechtes Gewissen, dass ich die Kinder im Stich lasse, weil ich mich an die Kuendigungsfrist von zwei Wochen halte. Die letzte Woche ist hart gewesen. Ihre Schwester war da und beide haben mich geschnitten. Zum Schluss habe ich sogar vor ihnen gegessen und zwar so richtig viel. Ich dachte,

den zeig ichs. Bloede Idee, aber ein schlechtes Gewissen hatte ich das erste mal seit acht Jahren nicht.
Ich habe gestern mit meiner Mutter telefoniert. Sie ist definitiv dafuer, dass ich wieder eine Therapie mache.
Ich habe etwas Skepsis, weil ich ja nicht kapiere, warum ich das alles gemacht habe. Ich habe bis heute keinen wirklichen Schimmer, wie das in ein solches Desaster abtrifften konnte.
Ich habe auch nie Bezug zu anderen gehabt mit Essstoerungen ausser in dem Klinikaufenthalt, wobei wir da gemischt( Bulimie und anorexie) waren. Zu erst Mal wollte ich eigentlich gar nicht. Jedenfalls wollte ich auf gar keinen Fall mein Hungern und meinen duennen Koerper aufgeben. Ich wollte nur, dass das aufhoert und dass ich mich wieder besser mit meiner Mutter verstehe. Ging natuerlich in die Hose. Ich wurde gezwungen zu essen und zuzunehmen mit Zimmerarrest und so. In der Zeit bin ich so richtig auf die Schiene der Bulimie uebergeschwappt. Dass war 2003. Ich hatte davor und danach immer ambulante Therapie. Und immer einzeln mit der Therapeutin. Meine letzte Therapeutin war sehr lieb und nett und einfuehlsam, aber ich habe sie nicht immer ernst genommen. Ich steckte irgendwie zu tief in meinem Sumpf. Zu der Zeit habe ich mich tierisch mit meiner Schwester in die Haare gekriegt, sodass ich zu meinen Vater in den Sueden gezogen bin( Meine Eltern sind noch zusammen, die Distanz ist arbeitsbedingt). Da wurde es zum ersten Mal besser und ich konnte Dinge ausser Therapie endlich anwenden und ich bin das erste Mal eine lange Zeit bei einem gesunden Bmi stehen geblieben. Aber nicht wissen was ich machen will und so haben mir Fressanfalle beschert, wo ich mich mit dem Erbrechen zunaechst noch beherrschen konnte, die sich aber ungluecklicherweise deutlich auf meinen Hueften plazierten. Zwar noch nicht uebergewichtig, aber nicht mehr spindelduerr habe ich die blanke Panik bekommen. Ausgezogen von zu Hause, falsche Studiengangwahl und noch immer nicht wissen was man werden will+ Diaet gab mir dann den Rest. Tja und nun bin ich hier, habe Angst um meine Beziehung und um meine Gesundheit, um mein Geld und meine Zukunft.
Aber ich habe mich gestern erstmal aufgerafft, den Haushalt hier bei der Aupair Familie einfach links liegen gelassen und bin im Internet auf diese Seite gestossen. Ist echt das erste Mal, dass man so in zwischenmenschlicher Weise jemanden anderen von diesem Thema reden hoert. Ich meine, die Bulimie ist ja wie ein sehr treuer Freund. Eignetlich sehr zuverlaessig. Sie kommt immer, wenn es einen nicht gut geht

. Jedenfalls finde ich eure Beitraege sehr informativ. Ich habe auch nie getrunken und super trockene Haut gehabt und in der Nacht einen quaelenden Durst. Von Dehydration habe ich zuvor noch nie etwas gehoert. jetzt ahne ich jedenfalls woher immer die Wasserdellen in meinen Beinen kamen, wenn ich mich doch mal wieder zusammen reissen. Ich glaube ich war total ausgetrocknet. Ich schreib zuviel, sehe ich gerade...aber ich koennte schreiben und schreiben, jetzt wo ich einmal damit angefangen habe. Naja gut, freue mich auf Eure Antworten und wollte mal fragen, was ihr macht, wenn ihr Euch etwas Stress habt