bulimie.at - das Forum

Hallo an alle,

ich weiß noch nicht so recht wie das hier alles funktioniert, aber ich versuchs mal.
Vielleicht stelle ich mich mal kurz vor:
bin 25 Jahre alt und habe mittlerweile seit fast 7 Jahren Bulimie. Aber es kommt mir noch gar nicht so lange vor, da ich mir ja jeden Tag aufs Neue vornehme, dass ich nun was ändern werde...und so habe ich das immer schön aufgeschoben.
Nun will ich aber nicht mehr, ich habe eigentlich all meine Interessen verloren, ziehe mich immer mehr zurück und kümmere mich nur noch um Nahrungsbeschaffung und -beseitigung...
Jetzt habe ich die große Chance und kann vielleicht in eine stationäre Therapie, meine letzte Chance, da ich danach ins Arbeitsleben eintreten will und bis dahin endlich mit dieser Krankheit fertig werden möchte...

Meine Fragen sind eigentlich unendlich viele, ich fange mal mit den aktuell brennenden an:
Was könnt Ihr mir über Klinikaufenthalte erzählen, wie ist es bei Euch gelaufen? Hat es Euch geholfen? War es hart?
Was habt Ihr an Sachen mitgenommen (Musik, Bücher zur Ablenkung)?Ich freue mich einerseits darauf, doch bedeutet das für mich, dass sich mein Leben komplett ändern wird - und an einen Tag ohne k*** kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Ich weiß gar nicht, ob ich dann überhaupt schlafen kann? Kann ja beim Gedanken an die Klinik kaum noch schlafen...
Wer kennt die Klinik in Bad Bramstedt? Dort werde ich demnächst sein, wenn alles klappt...

Ich höre vorerst mal auf mit den 1000 Fragen, für den Anfang reicht das vielleicht..

Vielen Dank für Eure Hilfe, vielleicht kann ich ja irgendwann auch mal helfen?? Fange hier ja gerade erst an..

Grüße vom Zimtstern

halli hallo!

ich habe deinen beitrag mal hierher verschoben, ich hoffe das is kein problem

und dann möcht ich dich bei uns auch gleich mal herzlich willkommen heißen
und hoffe, dass du hier die notwendige unterstützung findest!

ich denk das kennen hier wohl viele.. immer wieder zu sagen:"ab morgen werde ich dann was ändern", aber der schritt ins forum war ja schon mal ein schritt vorwärts oder?

freut mich, dass du den schritt in eine klinik wagen möchtest!
bist du gerade mit dem studium fertig geworden?

im bereich therapie findest du sicher ein paar erfahrungen!

alles liebe!

hallo zimtstern,

auch ein willkommen von mir

drücke dir die daumen, daß es mit der klinik klappt!

einfach wird es bestimmt nicht werden! aber du wirst 'ne menge lernen und wenn's gut läuft ein großes stück aus der bulimie rauskommen.
dinge zur ablenkung waren für mich sehr wichtig. die tage können sehr lang werden. manchmal gibt es in der klinik auch ein ganz gutes freizeitangebot.

das du nervös und aufgeregt, kann ich gut verstehen. wann soll denn dein eventueller termin sein?

hier ist, denke ich, ein ganz guter ort, um die zeit bis dahin zu überbrücken und deine fragen zu beantworten!

lg, hella

und eins muß ich noch loswerden: es ist nicht deine einzige chance! auch wenn du arbeitest oder 'ne ausbildung machst oder studierst oder was auch immer... auch dann gibt es noch etliche chancen! auch klinikaufenthalte sind dann noch möglich! und da spricht jemand aus erfahrung aber natürlich ist es toll, wenn du jetzt die sache angehen und "aus der welt schaffen" willst! die besten voraussetzungen! ich wünsch dir dabei viel glück!

Guten Morgen Hella und Crazybitch!!

Wow, das freut mich ja voll, dass ich so schnell Antwort bekomme und ich muss sagen, es fühlt sich gut an mal mit Leuten zu reden, denen es ähnlich geht wie mir.
Bin schließlich Meisterin der Geheimhaltung und trage daher so einiges mit mir herum.
Wann das mit der Klinik losgeht, weiß ich noch nicht, können jeden Tag anrufen und mir nen Platz anbieten. Hab schon fleißig Bücher gekauft, um mich dort abends ablenken zu können.

@crazybitch: genau, bin fertig mit Studieren, und frag mich immer wieder wie ich es eigentlich geschafft habe, mehrmal am Tag zu k***, Zeit für Freundschaften und Beziehung zu haben und zu lernen...aber das schlaucht auch ganz schön, und daher soll das jetzt aufhören.
Wie geht es Dir? Vielleicht hast Du ja Lust etwas von Dir zu erzählen?

@hella: Deine Nachricht hört sich so an als wärst Du auch schonmal (mehrmals?) in der Klinik gewesen? WIe geht es Dir nun im täglichen Leben? Würdest Du sagen es geht bergauf?

Liebe Grüße an Euch beide und macht was aus dem Wochenende..

halli hallo

ja das tut verdammt gut, gell endlich mal leute die einen verstehen...
verheimlichen können wohl die meisten hier gut nach außen hin sind viele ur glücklich, aber innen drin schauts ganz anders aus.
ich wünsch dir viel erfolg in der klinik!
ob ablenkung so gut ist? ich denke, das hauptziel in der klinik ist, dass du lernst dich mit dir selbst zu beschäftigen aber vorsorgen kannst du ja mal!

was hast du denn studiert?
stimmt das is schon wahnsinn! ich hab zurzeit zwar keine beziehung, aber ich hatte auch ne phase wo ich nen freund hatte, jeden tag ne stunde laufen war, meine freunde regelmäßig gesehen habe und auch noch lernen hätte solln?! geschlafen hab ich in der zeit nicht sehr viel.
mittlerweile studier ich auch (1. semester) und es hat sich leider dahingehend geändert, dass ich mich viel mehr zurück gezogen habe... möchte es heuer aber auch endlich schaffen, die bulimie hinter mir zu lassen... vl. helfen ja die 2-wöchigen treffen, die jetz tin wien immer stattfinden. außerdem mach ich auch noch ne therapie!

mir gehts zurzeit solala. mal so, mal so... irgendwie schaff ichs nicht ganz.. und ich weiß nicht warum =/ mittlerweile häng ich schon viel zu lang drin! (knapp 4 jahre)

danke, dir auch ein schönes wochenende

lg

hi

kann dir zwar nix zu Therapie und so sagen...aber deinen namen fand ich so süß, da muss ich ja hallo sagen

find ich gut, dass du dich hier angemeldet hast, hier gibt es care-pakete an Hilfe

lg

Hey Crazybitch,

ja, Du hast Recht, ich sollte mir endlich mal die Zeit nehmen und mich mit mir und meinen Problemen beschäftigen.
Das habe ich aber bisher nie hinbekommen. Habe auch eine ambulante Therapie gemacht, einmal die Woche bin ich da hin und habe über meine Sorgen geredet, aber mich hat das meist gar nicht berührt...
Meine Therapeutin hat oft dagehockt und geheult (!) und ich konnte einfach nicht...
Sollte auch Protokoll schreiben über meine Gefühle, aber da bin ich nicht rangekommen, weil ich immer nur ans Essen gedacht habe als ich mir das K**** verbieten wollte. Bin ja schon morgens aufgewacht und hatte keinen anderen Gedanken.

Habe BWL studiert, war wohl auch nicht meine Traumwahl, aber war ja mit anderen Sachen beschäftigt...
Was studierst Du denn? Ich kenn das mit dem Zurückziehen, und ich habe auch bei guten Freundinnen das Gefühl, dass uns etwas trennt - hab ihnen auch nichts von der Bulimie erzählt...
Wie ist das bei Dir? Hast Du Dich jemandem anvertraut?

Ich habs bei meinem Exfreund probiert, und letztendlich ist unsere Beziehung an meinem Essproblem kaputtgegangen. Weil er mir nicht helfen konnte.
Das Problem ist, dass ich allein in meinem Kopf einen fixen Plan schmiede, wann ich was wie essen kann, und dann kommt schon keiner mehr an mich heran und kann mich davon abbringen.
Ich habe daher immer erst mit ihm darüber geredet als es schon zu spät war.
Habe mich von ihm getrennt, vor einem halben Jahr, und es hat uns beiden das Herz gebrochen (vier Jahre Beziehung haben wir hingeschmissen).

Aber genug gejammert. Was studierst Du? Zieh Dich nicht von den Leuten zurück!! Hast Du denn eine große Leidenschaft, neben dem Essen? Irgendetwas, das Dich alles vergessen lässt?
Das tut einfach so gut, wenn man so in etwas vertieft ist, dass man für einen kurzen Zeitraum die Gedanken ans Essen vergisst.
Das wird wohl meine Aufgabe sein, so eine Leidenschaft zurückzugewinnen...

Mann, jetzt muss ich aber mal aufhören, das kann ja keiner mehr lesen, so lang ist mein Text schon.
Ich hoffe Du hast durchgehalten mit Lesen und Lust zu antworten.

Bis dann.

Hey Quargel,

muss mich erstmal dran gewöhnen, ob ich jetzt immer einzeln antworte oder eher so Sammelschreiben verfasse..
Jedenfalls erstmal danke für Deine Begrüßung! Und danke für das Namenskompliment - Quargel ist ja auch net zu verachten.
Habe mich eben schriftlich schon verausgabt, bin gespannt mehr von Dir zu erfahren.

Werd jetzt noch ein wenig herumlesen.
Lieben Gruß

hab den beitrag jetzt zwa rnoch gelesen, bin aber schon sehr müde!

werde jetzt schlafen gehen und morgen ganz ausführlich antworten

gutes nächtle!

halli hallo!

ja ich kenne das - mir fällt es auch sehr schwer mich mit meinen problemen bzw. einfach mit mir selbst auseinander zu setzen. solange ich ablenkung habe gehts mir gut und ich muss gar nicht ans essen denken bzw. wenn ich unter leuten bin, kann ich ganz normal essen. sobald ich dann alleine daheim bin, ist mir langweilig und anstatt nachzudenken, sport zu machen oder sonst was... geh ich halt kotzen =/ dieser rythmus muss halt weg!

find ich aber arg, dass deine therapeutin geheult hat...is mir nie passiert.. aber bei meinen ersten beiden therapien bin ich auch in der stunde gesessen und hab mir schon dazwischen überlegt, was ich nicht als nächstes bei meinem fa esse... bei der letzten war es anders. da hab ich echt viel an mir gearbeitet und war auch gedanklich gefordert... manche leute sind da eifnach im falschen job und das auf unsere kosten!

hast du schon einen job?
ich studier auch bwl - so ein zufall hehe... bei mir wissen alle von der bulimie... bzw. mein alter freundeskreis komplett... da ich auch schon mal in ner klinik war und es ja auffällig is, wenn ich mal paar wochen von der bildfläche verschwinde außerdem war ich eine zeitlang magersüchtig und dadurch ziemlich dünn.. das war dann schon sehr auffällig... jetzt würde man mir nichts mehr ansehen und vom studium hab ich es auch erst einer person erzählt.
habe mir vorgenommen jetzt viel mehr zu unternehmen. das zurückziehn tut mir gar nicht gut und ich kenne ja genug leute, die sich freun würden mich zu sehn

find ich schade, dass deine beziehung deshalbin die brüche gegangen ist! habt ihr noch kontakt?
aber es ist auch klar, dass es andere personen sehr mitnimmt. hast du die beziehung beeendet oder er?

eine große leidenschaft? ich weiß nicht... eigentlich lebe ich teilweise für mein studium... wenn ich an der uni bin, kann ich das essen komplett vergessen und ich bin froh was neues zu lernen... sonst mach ich gern sport (joggen oder aerobic stunden im fitnesscenter) und ich male und lese gerne. aber leider sind das alles dinge, die ich nicht mehr wirklich ausübe, wenn ich eine schlechte phase habe, weil ich dem k* dann vorrang gebe =/
was machst du denn total gerne?

alles liebe!

Huhu Crazybitch,

soho, jetzt nehm ich mal die Zeit zu antworten. Jaja, ich hab auch oft in der Therapie gesessen und dran gedacht, was ich mir danach zu Essen einkaufen kann - berührt mich manchmal einfach gar nicht, dass ich so krank bin...

Ist ja echt lustig, dass Du auch eine BWL-Frau bist!

Bist wohl auch ein sehr perfektionistischer Mensch oder? Immer alles sehr gut machen, und dann den Erfolg gar nicht wahrnehmen? (z.B. Studium) Lernst Du denn daheim oder in der Unibibliothek? Das hat mir manchmal geholfen, mich dort mit einer Freundin zu treffen. Obwohl - wenn ich gehen wollte um zu essen, ist mir eigentlich immer ne Ausrede eingefallen.

Klar, wenigstens meinen beiden besten Freundinnen muss ich jetzt auch mal erklären, dass ich in die Klinik gehe...vor den anderen werd ich es weiter verheimlichen, wohne momentan eh zu Hause und treffe niemanden regelmäßig.

Meine Beziehung habe ich beendet, hatte auch andere Gründe (von wegen: war das jetzt schon alles im Leben oder ist Liebe nicht noch viel spektakulärer usw.). Weiß noch nicht, ob ich mich geirrt habe. An Silvester habe ich mit meinem u.a. Ex gefeiert, ja und unter Alkoholeinfluss gabs dann wieder eine Szene (geht noch nicht, dass wir uns wieder sehen, wir brauchen noch Abstand)..schlimm.
Aber er hat mir einen Brief geschrieben und will mich unterstützen, wenn ich ihn während der Klinik-Zeit oder danach brauch (ungefähr der loyalste Mensch, den ich kenn).

Job habe ich schon, geht im März los - daher auch der Drang, so schnell in eine Klinik zu kommen. Wenigstens 6 Wochen Zeit möchte ich dort schon haben.

Nun gut, das mit den Leidenschaften - also Uni hat bei mir nicht so dazugehört (war nur gerne da aus gesellschaftlichen Gründen). Hab auch oft die Vorlesung verlassen und bin Heim zum Fressen..
Sport war eigentlich immer meine große Leidenschaft - hab mal Leistungssport gemacht. Da war die Welt noch in Ordnung. Dann musste ich aufhören. Konsequenz: Freunde weg, da viele nur beim Sport gesehen, Beschäftigung weg, Langeweile, Essen, Zunehmen blablabla.

Naja, dann hab ich meinen Körper irgendwann überhaupt nicht mehr gut behandelt - Kotzen statt Sport.
Dann hab ich plätzlich angefangen zu rauchen (mit 21, das ist doch eigentlich schon gar nicht mehr das typische Einstiegsalter).

Habe nun weitgehend aufgehört zu rauchen (eine Sucht reicht ja auch) naja, beim Feiern gehts noch net ohne Zigaretten, aber ich bin schon viel fitter. Möchte auch wieder mehr Sport machen, ist einfach auch ein super Ausgleich. Überhaupt ist z.B. die Zeit im Fitnesstudio in einer lustigen Gruppe einer der wenigen Momente wo ich das Essen vergesse.

Gehst Du denn allein ins Fitnesstudio? Mir fehlt da immer die Motivation. Wenn ich erstmal da bin, macht es Spaß - aber bis ich da überhaupt hingehe...
Ist bei mir genauso wie bei Dir - man wüsste schon so einiges, das Spaß macht, aber wenn man fressen will, hat das immer Vorrang, oder?

Lesen find ich auch ne prima Sache - am liebsten lustige Bücher, so nen trockenen Humor mag ich gerne. Da kann ich dann auch mal alles vergessen...
Und heute habe ich nen laaangen Winterspaziergang gemacht. Sonst dachte ich immer, nur Joggen bringt was, von wegen Kalorien verbrennen...jedenfalls war ich heute so entspannt und gutgelaunt und hab mich mal wieder gewundert, warum ich das nicht öfter mache...

Nun ist aber auch mal wieder genug! Hoff Dir gehts gut und Du bist fleißig mit Freunden unterwegs und net allein daheim!!

Sei gegrüßt vom

Zimtstern