Meine Story, nen bissel lang!!!:)

#1
Wollte euch nur einmal meine Geschichte erzählen, denn ich muss sie loswerden und außerdem will ich mit euch in Kontakt treten…Ihr seid nun einmal die einzigen, die verstehen, was man fühlt und in was für ‚Schwierigkeiten’ man steckt. :P
Im Moment bin ich mal wieder total verzweifelt, weil ich mich schuldig fühle…damals bevor ich in der Klinik war, habe ich noch gedacht: Ja danach wird’s besser, doch das ist nicht der Fall :(

Zu mir:
Bin jetzt bald 19, hab seit 1 ¾ Jahren Bulimie – ist ja noch recht kurz im Gegensatz zu anderen, aber na ja für mich schon zu lang.. :( Dann habe ich meinen Freund kennen gelernt, als ich ca. schon 1 Jahr daran litt, na ja man konnte es damals noch nicht leiden nennen, aber als dann mein Freund kam, wurde es immer schlimmer, das heißt, ich habe immer mehr die Folgeerscheinungen gemerkt, vor allem, dass ich gar keine Kraft mehr für die Schule hatte – ist wohl allen bekannt hier! Als ich mich dann wirklich nur noch wie ein Häufchen Elend fühlte, habe ich mich daran gesetzt, in eine Klinik zu kommen, der EOS-Klinik in Münster, ist noch relativ neu, deshalb kennt die wohl keiner hier so wirklich…innerhalb von 6 Wochen war ich da. Meine Eltern wussten bis vor zwei Wochen nichts davon… Da sich diese Klinik auf Einzeltherapie spezialisiert hat, ging mein stationärer Aufenthalt dort nur über 6 Wochen. Ich fühlte mich da sooo wohl, zumindest als ich da war, doch im Nachhinein kann ich sagen, dass mir da Leidensgenossinnen gefehlt haben… Mädels/Frauen und Männer, die auch an Bulimie leiden und davon gab es keine…hab mich da doch manchmal ziemlich einsam gefühlt. Na ja zumindest habe ich in den 6 Wochen nicht ein einziges Mal gekotzt oder einen Essanfall gehabt, sogar nicht ein einziges Mal Heißhunger! Daher hatten die da auch gesagt, dass der Heißhunger da bei mir auch nur vom Mangelzustand ausgelöst wird! Quatsch sag ich da! :evil: Denn schon 4 Tage nachdem ich hier war, ging es wieder los, hab zwar auch zuwenig gegessen, aber jetzt im Moment ist es so schlimm wie früher und zum teil freue ich mich sogar drauf, weil es für mich Stressabbau bedeutet…Kennt ihr das: sich drauf freuen? :oops:

Das Verhältnis mit meiner Mum ist zwar ganz ok und wir nähern uns immer weiter an, aber sie mischt sich zu sehr in meine Leben hinein und lässt mich nicht die Verantwortung über mich übernehmen! Kennt das jemand von euch auch? Eine Mutter, die nur helfen will und im Prinzip alles falsch macht… Zumindest sag ich ihr das auch, auch das, was sie gut macht, aber na ja trotzdem…und mein Freund…Ich will im Prinzip gar nicht mehr wissen, was er denkt, jetzt wo es fast wieder so schlimm ist wie vorher und wir dadurch auch wieder öfters aneinander geraten…

Meine Mutter und mein Freund, die Menschen, die mir am meisten bedeuten brechen unter meiner Krankheit zusammen, meine Mutter wird das zumindest und sagt auch, wenn sie sauer ist: Mal sehen, wer zuerst zerstört ist, du oder ich?!Mein Freund würde irgendwann Schluss machen, wenn es nicht besser wird. :cry:
Ich bin im Moment in ambulanter Therapie und die Thera ist echt klasse, bald gehe ich auch wieder in eine Klinik, der Fliedner Klinik in Ratingen – kennt die jemand zufällig??

Na ja ich wollt das einfach mal sagen…nur damit ihr schon einmal wisst, wer ich bin, wenn sich da ein Schlafquala meldet und was sagt oder auch eure Hilfe braucht, denn von andren hör ich zumindest immer nur: Ich kann deine Krankheit nun einmal nicht verstehen… Warum isst du nicht einfach mal mehr, warum kannst du nicht in die Schule gehen, warum macht dich das alles so fertig??
Ich kann dann manchmal nicht mehr und da brauch ich dann eure Hilfe….

#2
Hallo! :(

Deine geschichte klingt sehr bulimisch (komische wortwahl, meine damit, dass viele bulimikerinnen das sicher kennen!). Mir geht das auch oft so. Das mit deiner mutter, deinem freund...hat er gesagt, dass er mit dir schluss macht, wenn es nicht besser wird? Wenn ja, dann ist er nicht wirklich ein freund. Denn man muss sich ja in solch einer zeit unterstützen und da nützt es nichts wenn man andere noch unter druck setzt...
Das mit dem elendig fühlen, nicht zur schule gehen (oder nur unter einer schweren belastung) das kenn ich gut. Nur dieses jahr kann ich es mir nicht leisten, habe prüfungen!
Ich war auch schon einmal in einer klinik, gebracht hat mir das nicht viel (fing danach alles wieder von vorne an), aber die leute dort vermisse ich auch. Mit einer habe ich immer noch kontackt, weil wir echt gute freundinnen geworden waren!
Zu dem letzten
denn von andren hör ich zumindest immer nur: Ich kann deine Krankheit nun einmal nicht verstehen… Warum isst du nicht einfach mal mehr,
Diesen Text sag ich jetzt zu allen (vll. setz ich ihn auch mal einzelln als beitrag):

Vom Regen in die Traufe...
"Stell dir vor, du stehst im Regen am Ufer eines tosenden Flusses. Plötzlich rutscht die vom Wasser aufgeweichte Böschung unter dir ab. Du fällst ins Wasser und wirst von den Stromschnellen mitgerissen. All deine Bemühungen, dich über Wasser zu halten, sind vergeblich, und du wirst wohl ertrinken. Doch zufällig schwimmt ein großer Balken vorbei, an den du dich klammern kannst. Dieser Balken hält deinen Kopf über Wasser und rettet dir das Leben. An den Balken geklammert, schwimmst du stromabwärts und gelangst schließlich wieder in ruhiges Wasser. In der Ferne erblickst du das Ufer, und du versuchst, dorthin zu schwimmen. Doch es gelingt dir nicht, weil du dich immer noch mit einem Arm an den dicken Balken klammerst und mit dem anderen Schwimmzüge machst. Wie ironisch, dass das, was dir das Leben rettete, dir jetzt im Weg steht. Am Ufer stehen Menschen, die deinen Kampf mit ansehen und brüllen: ,Lass den Balken los!´ Aber das kannst du nicht, denn du hast kein Vertrauen in deine Fähigkeiten, es bis zum Ufer zu schaffen."
In einer ähnlichen Lage befinden sich viele Menschen, wenn ihnen ihr gestörtes Essverhalten zum ersten Mal bewusst wird. Sie fühlen sich bestenfalls albern - schlimmstenfalls gedemütigt, weil sie nicht in der Lage sind, ein Verhalten aufzugeben, das im Konflikt liegt mit ihrem Wunsch, im Leben das zu erreichen, was sie erstreben. Angesichts ihrer Scham vergessen sie rasch die Rolle, die die Essstörung bei ihrem Überleben gespielt hat. Die Essstörung, die ihnen half, in stürmischen Zeiten den Kopf über Wasser zu halten, weil sie damit Konflikte, Gefühle und schwierige Situationen bewältigen konnten. Wenn sie sich weiterhin so >>destruktiv<< verhalten, nehmen sie an, dass etwas mit ihnen nicht stimmt. Diese Sicht wird leider von wohlgemeinenden Freunden, Angehörigen und Experten bestärkt, die vorschlagen, man solle >>einfach damit aufhören<<, sich Tode zu hungern, überessen und erbrechen, einfach aufhören, zwanghaft zu sein. Den Balken einfach loszulassen ist aber vielleicht nicht der beste Weg. Was passiert, wenn man loslässt, auf ´s Ufer zuschwimmt und auf halber Strecke merkt, dass man nicht die Kraft hat, es zu schaffen? Das heißt, man hat auch nicht mehr Kraft, zurück zum Balken zu schwimmen. Viele Menschen fühlen sich albern, weil sie sich an den Balken klammern, und viel ihrer Freunde, Angehörigen und selbst Therapeuten sind frustriert von ihrem >>Widerstand<<, einfach aufzuhören. Sie halten die Hartnäckigkeit, mit dem die Betroffenen sich an ihre Essstörung klammern, für einen Charakterfehler statt für ein Zeichen von innen heraus, dass noch mehr Vorbereitung nötig ist. Wenn man eine Essstörung heilen will, muss man den Widerstand respektieren, statt ihn zu verdammen. Man muss erkennen, dass jedes Verhalten, das den Weg zur Heilung versperrt, verzögert oder behindert, einen Sinn und eine bestimmte Bedeutung hat, die sehr wichtig und sogar essentiell sein könnte.


Alles Liebe,
Aspi.

#3
Hi Aspi ( wenn ich dich so nennen darf:))

Der Text ist echt klasse, hab ich direkt mal meinem Freund gezeigt, fand er nicht schlecht, nur weiß man durch den text ja nicht, wie es weitergehen soll...also wir vllt schon, nur Angehörige halt nciht...

Nein, mein Freund hat mir kein Ultimatum gestellt oder so, aber er 'jammert' halt und kommt damit nicht zurecht..sagt halt, dass er unter der LAst so halb zerbricht, auch weil er Zeit und Ruhe für sich braucht..ist ja auch ok, nur wenn ich halt im Moment nicht viel ändern kann und mich sehr anstrenge und es trotzdem immer wieder in die Hose, besser ins Klo geht,...naja du verstehst schon...

Hast du de text eigentlich schon einmal wem anders aus deiner family gezeigt oder wer weiß denn von deiner B* ? Bei mir mittlerweile so ziemlich alle, weil ich in eine Klinik gegangen bin und man es dann auch nciht mehr verheimlcihen kann oder auch will. Es ist nur ziemlich hart, den meisten Menschen dann zu sagn: Hey es ist im Prinzip so wie vorher! Die verstehen das dann nciht, aber das kennst du ja schon!

Naja, habe mich jetzt wieder ein wenig eingekriegt mit meinem Freund doch jetzt ist meine Mom wieder was sauer..und so geht das halt immer...es ist so ein langjähriger Prozess, bis ich mit meiner Mom wirklich locker umgehen kann, doch das brauch ich um meine Energie darauf zu verwenden, gesund zu werden...deshalb: was hälst du davon, auszuziehen? Meine Eltern würden es vorerst, daich ja noch zur Schule gehe, finanzieren?! Oder wäre das weglaufen? ich denke nciht, würde aber gerne andere Meinungen hören...

Schon mal danke:)

#4
Hi!

Klar, kannst mich Aspi nennen :wink:
Ja, ich hab noch ne fortsetzung von dem text. Muss ich aber erst mal abschreiben...
Bei mir wissen alle, dass ich b* habe, wollen es aber nicht sehen und denken, es wäre alles schon vorbei. War auch in einer klinik wegen magersucht. Naja, gut. Seitdem denken sie halt, es wäre vorbei. (so ein schwachsinn!!!)
Tja, meine stiefmutter hat den text gelesen (mein stiefvater interessiert das nicht die bohne) und sie hats nicht so ganz verstanden. Wolte sie glaub ich auch gar nicht (sagt meine psychologin).
Was halt ich davon auszuziehen? Na, klasse! Aber ich geh noch zur schule. Schreibe dieses jahr prüfungen, danach werde ich entweder ins amiland gehen oder ein studium in darmstadt als angehende (online- , oder musik) journalistin in angriff nehmen. So.
Das wäre nicht weglaufen, weil deine eltern ja wissen wo du bist. Aber ob sie das mitmachen... kann ich nicht sagen, musst du mit ihnen ausmachen. Ich wills nicht (auch wenn ich meine stiefeltern hasse!!!). Dafür kann ich dann nächstes jahr gehen und komme niemehr zurück :wink: ...
Okay, dann alles gute bis hierhin!
Aspi.