Lebenslust schwindet
#1Wie lang ich schon in diesem Suchtsumpf stecke, weiß ich nicht. Ich hab schon so oft gedacht, DIESMAL schaffe ich es, aber jetzt ist es so, dass mein Suchtfrei-Rekord keine 4 Tage hält. Oder sagen wir so: Gestern war mein 4. Tag ohne Bulimie. Erstmals seit ich weiß nicht wie lang. Und heute ging`s wieder los. Im nachhinein weiß ich dann eh, was los ist. War den ganzen Tag schon schlecht drauf und am Abend ging`s dann los. Einfach nur, weil ich heut was jobmäßig machen musste, was mir am Keks ging. Und den ganzen Tag war es ein hin und hergranteln. Und irgendwann war ich so voll vom Mittagessen.... Ach, wem erzähl ich das. Bin ich doch umgeben von lauter Menschen, denen es nicht anders geht. Oder irre ich mich da. Ich wollte es so sehr schaffen, wollte wenigstens eine Woche schaffen, damit wenigstens meine Schwellungen im Gesicht aufhören. Und meine Schwellungen im Gesicht, die Speicheldrüsen, all das war schon weniger. Und jetzt bin ich wieder voll aufgedunsen und weil ich mich die letzten Tage versucht hab, gesund und normal zu ernähren, hab ich auch Gewicht zugelegt. Und heute, seit drei Tagen hab ich das Tabu gebrochen und mich auf die Waage gestellt. Und jetzt bin ich an Gewicht über jeglichem Limit, sehe im Gesicht aufgedunsen aus wie ein Schwein und mein Selbstwertgefühl ist im Keller und abgesehen davon hab ich das Gefühl, so nicht mehr weiterleben zu wollen. Ja, das ist wenigstens etwas, was beständig ist: Der Gedanke, so nicht mehr weiterzuwollen. Nun ist es aber so, dass ich nicht mehr daran glaube, es jemals zu schaffen. Ich glaub nicht mehr daran, weil ich zu oft versucht habe und nie hat es geklappt. Und wenn wir das jetzt mathematisch betrachten, so steht eines fest: Ich werde es nie schaffen, ohne meine Sucht zu leben und gleichzeitig will ich mit meiner Sucht nicht leben. Was ist also die Konsequenz? Kein Leben mehr? Das Leben beenden? Was verdammt nochmal ist die Konsequenz, die ich blödes Arschloch verdammt noch mal draus ziehen soll?