hallo prinzessin,
ich schreib dir doch sehr gern - noch dazu, wenns dir bissl hilft und du dich so sehr drüber freust
unbewusst streits provozieren - das kenn ich auch. ich machs aus einem seeehr merkwürdigen grund. ich befürchte, ich kann/will teilweise nicht richtig glücklich sein, denn dann könnte ich mir selbst nicht mehr so leid tun, dann wäre ich nicht mehr die arme fanny. natürlich weiß ich rein objektiv betrachtet, dass glücklich sein viel schöner und angenehmer ist, als traurig und unglücklich sein. aber teilweise ist mir selber bewusst, dass ich streits provoziere und einfach keine harmonie haben will, weil ich mich dann nicht selbst bemitleiden kann, wie arm und traurig ich doch bin. ziemlich armseelig, wie ich finde - und dementsprechend hoffe ich, zu dem punkt zu gelangen, dass ich mich nicht selbst bemitleiden will, und dass ich das von anderen auch nicht will. ich hab keine ahnung, warum ich so ein bedürfnis danach hab, von anderen als die arme angesehen zu werden, von ihnen mitleid zu bekommen. aber irgendeinen komplex muss ich ja haben, denn "normal" ist das nicht... wenn ich mir zb. situationen mit anderen leuten (freundInnen, verwandten) vorstelle, stell ich mir öfters vor, dass wir streiten, und dadurch werd ich in der realität angefressen und muss mir dann echt selber sagen, dass ja gar nichts passiert ist, ich hab mir das nur vorgestellt. aber warum hab ich nicht schöne gedanken und stell mir nette situationen mit diesen leuten vor? keine ahnung, wieder mal. ziemlich gestört, dieses verhalten von mir, finde ich. ich sollt vll mal aus meinem selbstmitleids-sud rauskommen oder so...
prinzessin21 hat geschrieben:ich frage mich nur eines.habe ich die depressionen wegen dem essverhalten oder das essverhalten wegen meiner depressionen.
tja, das bin ich auch schon gefragt worden von meiner besten freundin, und beantworten konnte ichs ihr nicht wirklich. ich denke, es ist ja klar, dass man eine essstörung nur bekommt, wenns einem nicht gut geht. aber bei mir waren die depressiven verstimmungen glaub ich erst nach der essstörung da. ich meine, es ist schwer, das zu sagen, was zuerst da war, denn ich hatte auch vor der bulimie schon zeiten, wo ich sehr unglücklich war und drauf gewartet hab, dass die zeit vergeht usw. - ich weiß aber nicht, ob das nicht einfach langeweile war, und keine depressive verstimmung. denn so schlimm wie jetzt wars damals glaub ich nicht, aber ich tu mir immer schwer damit, die jetzige situation mit früher zu vergleichen.
glücklich sein klingt irgendwie schon so abgedroschen und klischeehaft, finde ich. aber ich wills dennoch erreichen und glücklich sein.

ich persönlich mach eben seit voriger woche endlich therapie und hoffe und denke, dass ich dort einige dinge aufarbeiten werde, was teils sicher hart und schwer wird, aber am schluss werd ich hoffentlich insgesamt glücklicher sein als jetzt.
ich finde auch, dass es einen unterschied macht, ob man mit "normalen" freundInnen redet, oder mit sozusagen gleichgesinnten. hilfe und gespräche mit freundInnen die keine essstörung haben sind mir sehr wichtig, aber das selbe mit betroffenen zu machen gibt einem einfach das gefühl, damit nicht alleine zu sein.
hui, jetzt hab ich ziemlich viel geschrieben, sorry, wollt niemanden hier langweilen. ich hoff, dir wieder bissl geholfen zu haben!
lg fanny