ich besuche die Homepage schon was länger und habe mich nun endschlossen, auch endlich was zu schreiben.
Wie das halt so ist, habe ich irgendwann endlich gemerkt, das ich ein Problem habe, als es schon zu spät war.
Habe in den letzten 10 Jahren immer wieder ab und zu genommen, sämtliche Diäten ausprobiert und auch (aber sehr selten) gek*.
Von vorne:
Ich würde normalerweise sagen, dass ich aus einer sehr harmonischen und wirklich glücklichen Familie komme. Nach außen hin kennen mich auch alle als immer gut gelaunte Person, viel Witz usw.
Aber meine Gedanken könnte kaum einer Nachvollziehen. Mit 9 Jahren habe ich zum ersten Mal den Gedanken gehabt, dass das ganze Leben scheiße ist. So viel Krieg, Hunger, Leid... Ich hatte damals eine 4 in einer Schularbeit und konnte nicht verstehen, warum das bei all dem Leid in der Welt so wichtig sein sollte (laut meiner Lehrerin). Da habe ich Tabletten geschluckt. Meine Mutter hat immer alles gut weggeschlossen, daher waren die einzigen Tabletten, an die ich damals herankam, irgendwas für die Nasen-Nebenhöhlen (jetzt könnte ich mich jedesmal totlachen, wenn ich darüber nachdenke). Meine Eltern haben es nie erfahren.
Mit 18 habe ich dann wieder Tabletten geschluckt hatte, weil ich das Gefühl nicht loswurde, das mich keiner meiner Selbst willen liebte, sondern nur das, was ich nach außen hin war. Alle wollten mich wegen der Stimmung dabei haben, keiner wollte mit mir über ernste Themen sprechen. Auch dabei ging es schief, es waren Baldrian Tablette. Ich war am nächsten Tag soo ausgeschlafen und ruhig, das ich mich meiner Mutter anvertrauen konnte. Sie hat geheult und mir nochmal innbrünstig klargemacht, dass es einfach kein Problem geben sollte, dass in einer Familie nicht besprochen werden kann!
So viel zu meiner Kind und Jugendzeit.
Mitlerweile bin ich verheiratet und habe zwei gesunde Kinder im Kindergartenalter. Ich wohne knapp 100 Kilometer vom Elternhaus entfernt und fühle mich oft total entwurzelt. Mir geht es immer dann gut, wenn ich eine wirklich liebe Freundin habe, die mich versteht und weiß wie ich wirklich bin. Aber hier haben mich von Anfang an alle als Organisator von Spielgruppen, Kinderaufpasser usw. kennengelernt. Alle behaupten : "Toll, das du so starke Nerven hast und so belastbar bist..."
Um mein Selbstwertgefühl aufzubauen, habe ich endlich abgenommen und damit fing eigendlich alles erst recht an.
Seit geraumer Zeit- ich kann wirlich nicht sagen, wie lange schon- k* ich mich einfach aus (im warsten Sinne). Als ich mich auf der Toilette mit Schokolade in der Hand wiederfand, wußte ich endlich, das ich was tun muß. Ich habe als erstes mit meinem Mann geredet, dann habe ich mich auch zwei Freundinnen (unabhängig von einander) anvertraut. Mein Mann erinnert mich nun immer wieder daran, auch mal NEIN zu anderen zu sagen und nicht die starke zu spielen.
Seit ca. 5 Tagen habe ich auch nicht mehr .... aber ich glaube, ich versuche mitlerweile durch ziemlich viel Sport und Fett-BrennerTabletten mein Gewicht über Wasser zu halten.
FA habe ich immer wieder und ich tigere dann ganz Nervös durchs Haus auf der Suche nach essbarem.
Mittlerweile habe ich auch erfahren, das in unserer Familie viele unter Depressionen leiden, Zwei haben sich vor meiner Geburt umgebracht.
Ich habe Angst, dass es meiner Tochter mal genauso ergehen wird, denn ich erkenne mich so oft in ihr wieder. An manchen Tagen kann sie einfach so heulen und weiß selber nicht so genau warum. Der Kinderarzt sagt, das sie seiner Meinung nach überdurchschnittlich intelligen sei und sich daher so schrecklich viele Sorgen macht über Gott und die Welt. Seit wir sie mehr fördern, sind ihre schlechten Tage viel seltener geworden.
Na ja,
ich hoffe, das ich hier niemanden gelangweilt habe.
Aber am Anfang weiß man nicht, was man schreiben soll und dann sprudelt es einfach so aus einem heraus und das hat mir jetzt verdammt gut getan.
Oft wiederspreche ich mir selber und denke gerade noch JA, und kurz drauf NEIN. Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen.
Liebe Grüße Puk

