Hallo, bin neu hier

#1
Hallo ihr Lieben !

Ich bin 18 Jahre und neu hier. Bin bissle unsicher aber ich hab mir gedacht, dass es mir ganz gut tun würde mal mit Leuten, die das gleiche Problem haben zu schreiben. Hab mal ein paar Nachrichten von euch gelesen und das war alles so lieb was ihr da geschrieben habt und da dacht ich da schreib ich auch mal. Also ich hab seit ca 1 Jahr Bulimie und langsam weiß ich echt nicht mehr weiter. Das zehrt so an den Nerven und alles dreht sich um dieses Thema, so ist es zumindest bei mir. Wenn ihr mir ein paar Tips oder ähnliches habt, dann wär ich super froh, wenn ihr mir schreiben würdet.

Viele, liebe Grüßchen Bärchen

#2
Liebes Bärchen,

erst einmal ein herzliches Willkommen. Ich bin, wie du, 18 und habe seit fast sechs Jahren Bulimie, meistens ne Mischform von Ana und Bulimie.
Schreib doch mal ein bisschen mehr über dich!

Ich denke hier werden dir alle gern helfen so gut sie es können.

Alles Liebe,
Juice.

#3
Auch von mir Herzlich Willkomme in unserer Familie. Lass dich wissen, das wir hier alle immer für einander da sind.

#4
Hi

auch von mir ein Herzliches Willkommen. Hoffe du fühlst Dich genauso wohl hier, wie ich.

Ich habe seit 11 Jahren Bulimie, bin verheiratet und habe 3 Töchter.

Würde auch gerne mehr von Dir erfahren, wenn Du Lust hast.

Alles Liebe
Schneehase
Die Hoffnung stirbt zuletzt!!!

#5
Hallo Ihr!

Danke fürs willkommen heißen, das tut echt gut, wenn man drüber reden kann. Also wie schon gesagt hab ich seit einem Jahr Bulimie. Vor einem Jahr war ich total zufrieden mit allem, so wie´s war. Hatte seit einem Jahr mein Freund, mit dem ich immer noch zusammen bin, war mit meiner Figur zufrieden, aber ich hab keine Ahnung wie ich auf die (blöde) Idee kam das Essen nach einem großen Familienessen wieder ins Klo zu ko*. Seit dem hab ich es fast täglich gemacht, weil ich die ganze Zeit nur am essen war, aber nicht zunehmen wollte. Mit meiner Figur hatte ich vor dieser Zeit, wie schon gesagt, aber noch keine Probleme, deshalb weiß ich auch nicht warum ich das mach. Mein Freund weiß von meiner B*, genau wie meine Mutter, aber ich bereue, dass ich es ihnen gesagt hab. Von meiner Mutter kommen ständig nur so Kommentage wie "Weißt du eigentlich, dass du schon fast mager aussihst, ess doch mal lieber mehr". Mein Freund ist irgendwie total hilflos und weiß nicht wie er mir helfen soll.

Ehrlich gesagt hab ich mir schon überlegt, ob es davon kommt, dass ich etwas unzufrieden mit mir selber bin. Wenn ich manchmal die Mädels aus meiner Schule seh, die bei jedem und jeder beliebt sind, dann komm ich mir manchmal wie so ein kleines Mauerblümchen vor, da ich halt nicht so selbsbewusst bin.

An manchen Tagen hab ich dann auch überhaupt keine Lust überhaupt aufzustehen, weil ich weiß, jetzt geht alles wieder von neuem los und ich denk eigentlich den ganzen Tag nur an´s essen ( oder halt ans lieber nicht essen oder kotzen) vor allem jetzt wo Ferien sind und ich viel Zeit hab. Irgendwann geht einem da echt die Kraft aus.

Wisst ihr eure genauen Gründe warum ihr "damit" angefangen habt?

Viele liebe Grüße, Bärchen
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#6
Hi

also es war bei mir ungefähr aus denselben Gründen. Weil man unzufrieden mit der Figur ist, weil man Angst vor dem Zunehmen hat. Weil die Waage der größte Freund, und doch der größte Feind geworden ist. Weil sich plötzlich alles nur noch um das Essen dreht. Ich wurde früher immer gehänselt, wegen meiner Figur. Dabei war ich als Kind nicht dick. Meine Mom sagte aber immer Elefantenbaby zu mir. Und diese Lästereien haben sich wie ein roter Faden durch mein Leben geschlichen. Egal wo ich hinkam, es wurde immer irgendwann gelästert, oder ein Kommentar über meine Figur abgegeben. Dann habe ich mal unendlich viel zugenommen. Dann wurde ich nur noch beleidigt daheim, als fettes Arschloch, fettes Schwein, deine Schenkel reiben aneinander, bist die Fetteste vom Viertel, Du sollst Dich was schämen, du fette Sau etc. Dann hab ich eine Radikaldiät für 3 Wochen gemacht, und dann fing die Bulimie vor 11 Jahren an. Ich weiß, das der Grundstein dafür, schon in der Kindheit gelegt wurde. Bin jetzt bei einer Psychologin zur ambulanten Therapie und habe eine stationäre beantragt.

Ich wünsche Dir ganz viel Glück und Kraft
Dein Schneehase
Die Hoffnung stirbt zuletzt!!!

#7
:? Hallo Bärchen!
Ich habe seit 7 Jahren B*, bei mir hat es auch mit 17 angefangen; Ich hab eine Kindheit hinter mir, in der mein Vater uns (hab 11 Geschwister) sehr oft verprügelt hat; wir waren in so einer strengen Mennonitengemeinde und ich durfte nur Röcke tragen und mir nie die Haare abschneiden; jedenfalls fühlte ich mich deshalb immer als Aussenseiter in der Schule- besonders schlimm war es, als ich immer älter wurde und in ein Alter kam, in dem mein Aussehen sehr wichtig war; ich hab mich dann mal heimlich geschminkt und immer total Ärger bekommen von Eltern oder Leuten aus dieser Sekte (das ist sie heute für mich) Auf jeden Fall hab ich immer gerne gegessen, weil mich das immer getröstet hat. dadurch war ich mollig, nie dick, aber in der Schule wurde ich deswegen auch oft geärgert, als fette Kuh oder hässlich bezeichnet. Ich glaube, dass es in mir ganz tief drinsteckte, dass man schlank sein muss, damit man geliebt und akzeptiert wird. Da ich aber das Essen als Beruhigung und Trost benutzte, konnte ich nicht einfach viel weniger essen, um abzunehmen. Dass man es wieder ausko*, hatte ich irgendwo gelesen...und empfand es damals als DIE Lösung!
Du erinnerst mich an meine Zeit damals...weil ich erst nach einem Jahr kein Bock mehr auf so ein anstrengendes und heimliches Leben hatte! Ich erzählte es meiner Mutter, die mich dann immer kontrollierte, aus Hilflosigkeit und Unwissenheit; wenn Angehörige nicht über diese Krankheit informiert sind, machen sie meistens die schlimmsten Fehler! Aber zu deiner Frage: Ich glaube, ich bin da reingerutscht, weil ich innere Rebbellionen gegen Eltern, speziell meinem Vater, und dem eingeengtem Dasein durch die Sekte hatte, die ich aber nicht offensiv angehen konnte, da sie viel zu mächtig waren. Deshalb habe ich alles gegen meinen Körper gerichtet, da diese negativen Emotionen ein Ventil brauchen...
Könnte natürlich noch viel erzählen, aber vielleicht hilft dir das ein bisschen, zu verstehen, wie tief manchmal die Gründe sein können. Oft sind sie einem lange nicht bewusst, wie bei mir damals!
LG, Lene

#8
Liebe Lene!

Natürlich hilft mir so etwas, wenn mir jemand erzählt wie es ihm früher ging und warum er Bulimie hat. DANKE! Wär nur froh, wenn ich meine tiefer liegenden Gründe wissen würde. Das was du früher erlebt hast hat mich gerade richtig geschockt, weil ich nicht verstehen kann, wie ein Vater so zu seinen Kindern sein kann und das tut mir unheimlich leid für dich. Ich weiß nicht ob man so etwas überhaupt verarbeiten oder "vergessen" kann aber ich wünsche die auf jeden Fall die Kraft dazu.

Ich weiß, dass ein Jahr mit dieser scheiß Krankheit (sorry) noch nicht so sehr lang ist, und es hier Leute gibt, wie zb du, die schon viel länger damit zu kämpfen haben, aber ehrlich gesagt merkt man dass des einen kaputt macht und ICH WILL DA RAUS!! des ist echt momentan mein aller größter Wunsch, weil ich nur noch so vor mich hin lebe! Meine Freunde und Eltern sagen ich soll doch mal wieder fröhlich werden, aber ich hab so eine sau Angst, mich irgendwo bei nem Therapeuten anzumelden. Kann doch da nicht einfach mal so anrufen, schon aus Anst davor, dass so ne Therapie bei mir gar nicht klappen würde.
Gibts hier irgendjemand, der schon ne Therapie gemacht hat und mir vielleicht etwas mehr davon erzählen kann? Würd mich sehr freuen.

Also dann machs gut Lene,
wünsch dir viel, viel Kraft, da raus zukommen!
Bärchen

#9
:!: Hi Bärchen! Nein...jeder Tag mit B* ist zuviel....eig.unglaublich dass ich das schon 7 Jahre habe...ich hab ja das erste Jahr garnicht so registriert, in was ich da immer tiefer reingerutscht bin; ich dachte, ich hätte über alles die Kontrolle, bis ich merkte, dass das Gegenteil der Fall ist. Jedenfalls- man kann da nur rauskommen, wenn die Gründe fürs nicht-kotzen überwiegen als fürs-k*
Solange die Vorteile überwiegen...zB dass man essen kann was man will und wieviel...oder was auch immer, scheitert der Versuch. Ich habe durch mehrere Umzüge immer wieder die Therapeuten wechseln müssen, trotdem bin ich immer wieder hingegangen auch wenn ichs nicht so einfach fand neuen Personen zu vertrauen. Aber es gibt keine bessere Lösung weil die meisten alleine nicht rauskommen, auch wenn sie es sich täglich vornehmen... Also hab den Mut- denk in erster Linie an dich, und was dir hilft. Ich hatte am Anfang auch totale Panik davor, deshalb weiss ich was du meinst. Aber mir hat die Therapie wirklich geholfen und umso früher du anfängst, desto grösser ist die Chance, dass du schneller wieder gesund wirst. Ich möchte kein einziges Jahr wiederholen müssen...auch wenn ich noch nicht ganz clean bin....bin ich auf dem besten Weg dahin und ich glaube, dass das auch entscheidend ist, das du erstmal den richtigen Weg gehst. Das wünsch ich dir total!
Ps. Das mit meinem Vater hab ich schon verarbeitet, trotzdem möchte ich nicht in der Nähe meiner Eltern wohnen, den Abstand brauche ich immer noch sehr .
Ich sag mir ganz oft: Hör nie auf anzufangen und fang nie an aufzuhören...auch wenns manchmal total depri macht....
Hab dich gern Bärchen! Du schaffst das!!!
LG Lene

#10
Hallo Bärchen,

ich glaub die Wurzeln meiner Krankheit liegen ganz weit hinten, ich erinner mich an ein Schlüsselerlebnis als ich sechs war: Es war das erste Mal Sportunterricht in der Grundschule. Wir mussten damals so hässliche hautenge Turnanzüge tragen, und ich war bei Gott kein dickes Kind, hatte aber einen kleinen Kugelbauch, für den ich ab dieser Stunde permanent gehasst wurde. Ich habe mich so geschämt. Alle andren waren "normal", hatten flache Bäuche und nicht so ne Kugel. Komisch, was man schon als kleines Kind denken muss!

Ich trug lieber weite Kleidung, seit dieser Zeit.
Ein andres Mal hörte ich die Mutter und Uroma tuscheln, dass mein Hintern immer dicker werden würde, ich solle "mal ein wenig drauf achten was ich esse", da war ich zehn. Am Anfang der Pubertät war es ganz schlimm, da kamen dann nur noch dumme Sprüche zu Haus. In der Schule eigentlich weniger. Ich war relativ beliebt, hatte viele und gute Freunde … eigentlich war alles okay. Aber dazu kam der Druck, der die Mutter auf mich ausübte in dem ich ihren Haushalt führen musste. Nachdem mein kleiner Bruder geboren wurde, blieb alles komplett an mir hängen und die Mutter konzentrierte sich auf ihre Diät, um den Schwangerschaftsspeck weg zu bekommen. Sie hat dann auch wahnsinnig viel abgenommen und mich immer wieder gefragt, ob ich nicht mit ihr zusammen "auf mein Gewicht achten will". Ich lehnte dankend ab und stellte das Essen einfach ein. Ich nahm ebenfalls wahnsinnig ab. Das blieb trotz weiter Kleidung nicht unbemerkt. In der Schule bekam ich Komplimente, die Mutter sprach mich auf Ana an. Ich erzählte ihr, dass sie wohl spinne und fing an wieder mehr zu essen (immernoch sehr wenig) und da ich das nicht ertrug fing ich an zu spucken. Tja, dass ich damals schon mitten in ner ES war hatte ich nie gedacht.

Okay, das war nun mein Werdensgang… vielleicht hilfts dir was --- vielleicht auch nicht! Wer weiß. Ich hoffe ich hab dich nicht gelangweilt.

ich wünsch allen nen schönen Sonntag,
Juice.

#11
Hallöle Lene!
Sorry. dass ich immer erst so spät zurückschreib. Dein Tipp, dass ich an erster Linie mal an mich denken soll, ist ein guter Tipp. Nur seit dem ich B* hab und es mir dadurch so schlecht geht hab ich gemerkt, dass ich auch sehr darauf schaue, dass es meiner Familie und meinen Freunden gut geht und sogar mein Freund hat schon gesagt, dass ich mich mal nicht mehr so viel um die anderen, sondern um mich kümmern soll. Ich glaub halt, dass es daher kommt, dass ich will, dass mich jeder gern hat, obwohl man ja nicht jeden gleich lieb haben kann, das weiß ich ja, aber das sind so Kleinigkeiten, mit denen ich irgendwie net ganz klarkomm.

Es freut mich super, duper doll für dich, dass du auf dem besten Weg der Besserung bist und beneide dich sogar dafür, weil du schon so ein riesiges Stück weiter bist als ich :D . Das gibt einem aber auch immer irgendwie Hoffnung, dass man da raus kann. Bis vor ein paar Monaten hab ich gar nicht daran gedacht, da mal irgendetwas zu ändern, weil es, wie du schon geschrieben hast, viel zu einfach ist lieber zu fressen und dann alles ins Klo zu spucken als etwas zu ändern, weil ich schon oft gehört hab, dass das ein sehr schwerer und langer Weg ist und ich momental auch irgendwie denk, nicht die Kraft dazu zu haben, aber ich hoff, dass ich es schaffen werd!
Wie schon gesagt bin ich super stolz auf dich und ich wünsch dir ganz ganz viel Kraft, dass du es voll schaffen wirst, aber weißt du was? Da bin ich mir ganz sicher!!!

Liebe Grüße, dein Bärchen

#12
Hallo, liebe Juice! Also als erstes : du hast mich überhaupt nicht gelangweilt, schon aus dem Grund, weil ich nach euren Gründen gefragt hab. Dass was dir passiert ist, tut mir wirklich sehr leid. Vor allem weil du aus diesen Gründen dann auch da rein gerutscht bist. Bei mir liegen aber die Wurzeln nicht in der Kindheit, glaub ich zu mindest. Aber wo genau sonst weiß ich leider nicht. Ich hoff ich find die mal irgendwann raus.
Hast du gerade auch Ferien, oder arbeitest du schon? Weiß, ich bin neugierig, aber du musst nicht antworten. Falls du auch Ferien hast, fällt dir da nicht manchmal auch die Decke auf den Kopf? Weil man da so viel Zeit hat über alles nach zu denken?

Dann machs mal gut, dicke Umarmung von deinem Bärchen

#13
Liebes Bärchen,

ich geh noch zur Schule, mach im Januar/März Abitur und hab im Moment auch Ferien, allerdings hab ich von diesen Nicht wirklich viel!
Mein Freund und ich wollen in den herbstferien zusammen in Urlaub fahren, da es ziemlich weit weg geht kostet das auch ne Menge und nun arbeite ich fünf von sechs wochen sommerferien. Montags bis Freitags. Frei hab ich nur am Wochenende … im Moment wünsch ich mir nichts sehnlicher als dass mir mal die dekce uaf den kopf fällt! :wink:

Aber ich weiß was du meinst, ich hatte ja auch schon so viele Ferien in denen ich überhaupt nichts mit mir anzufangen wusste, und wenn ich nicht arbeiten würde, wäre das jez genauso.

Hey, ich sags dir schon, wenn ich was nicht verraten will! :wink: frag also ruhig weiter!!!

Alles Liebe,
Juice.

#14
:) Hey bärchen!
Danke für deine mutmachenden Worte, das tut echt gut!
Ich habe den Eindruck, dass Bulimikerinnen meistens sehr sensibel sind und vielleicht auch dadurch besondere Antennen für Probleme anderer Menschen haben! Das ist nicht negativ, hält aber oft davon ab, an den eigenen Problemen zu arbeiten, was eig. in "unserem" Fall viel wichtiger ist. Viele Leute haben mir gesagt, dass sie das angenehme Gefühl haben, dass ich sie einfach verstehe, aber teilweise habe ich mich damit auch überfordert. Wie auch immer- diese Eigenschaft sollst du ja nicht verlieren, nur dein Freund hat sicher recht mit seiner Aussage, dass du jetzt in erster Linie an dich denken musst, leider ist es meist so, dass man ohne fachliche Hilfe nicht viel weiterkommt (war bei mir so) Du bist sicher eine ganz tolle junge Frau....wünsch dir ganz viel Erfolg!
LG, Lene