bulimie.at - das Forum

seit heute bin ich neu hier, und ich möcht mich mal kurz vorstellen:
ich bin 19 jahre und hab seit ca. 1 1/4 jahren B*. es fällt mir schwer, darüber zu schreiben, weil ich es schrecklich finde, was ich mir selbst antue. aber ich hoffe, dass ich bei so vielen lieben leuten ein bißchen zuversicht finde.
angefangen hat alles mit einer crash-diät, bei der ich sehr viel in sehr kurzer zeit abgenommen habe. und irgendwann, nachdem ich das ständige hungern nicht ausgehalten und sehr viel gegessen habe, hab ich mir gedacht, ich probier das mal aus. nur ein einziges mal und dann nie wieder.
aber bei dem einen mal ist es nicht geblieben. nach und nach bin ich immer öfter k* gegangen, weil es das optimale mittel war, alles zu essen, und dabei noch abzunehmen. aber der teufelskreis wurde immer schlimmer... und ich hab das gefühl, dass ich da nie rauskommen werde. ich mach zwar eine therapie, aber es ist trotzdem noch sehr oft so, dass ich nicht weiter weiß vor lauter verzweiflung.
das allerblödeste daran ist, dass ich leistungssportlerin bin, und es mir nicht leisten kann, zuzunehmen und dadurch unter noch größerem druck stehe.
aber ich gebe die hoffnung nicht auf, dass ich irgendwann einmal wieder ein normales leben führen kann.

Hi Du

erstmal herzlich willkommen hier, ich hoffe Du fühlst Dich wohl hier. Bei mir fing es auch so an, eine Crash Diät vor 11 Jahren, danach so langsam in die Bulimie reingerutscht. Nur mit dem Unterschied, das ich keine Leistungsspotlerin bin. Ich hatte damals einiges zugenommen, und wurde daheim nur noch beleidigt. Fettes Schwein, fettes Arschloch, fetteste vom Viertel etc. Dieser Druck war sehr groß. Na egal, ich hab mir seit 2 Monaten, nach 11 Jahren, endlich eingestanden, wie tief ich da drin stecke. Jetzt gehe ich zu einer Psychologin. Und habe auch eine stationäre Therapie beantragt. Hoffe das ich sie blad genehmigt bekommen, denn die bfa hat bereits einmal abgelehnt.

Ich wünsche Dir Alles Gute
Dein Schneehase

Hallo ersterjuli!
Ich finde es sehr mutig von dir, dass du über deinen Schatten springst und versuchst, über deine Krankheit zu reden. Ich bin auch neu hier weil ich ein wenig Halt suche. Meine Geschichte hört sich auch in etwa so an wie deine. Zuerst hab auch ich sehr viel abgenommen. Dann hab ich versucht, mich aus der Magersucht rauszukämpfen, bin in stationäre Therapie gegangen. Als ich dann dachte, ich hätte es endlich geschafft, hab ich begriffen, dass ich auf dem besten Weg bin, in die Bulimie hineinzuschlittern. Und jetzt steck ich hier tief drinnen. Meistens fühle ich mich verzweifelt, aber ab und zu flackert doch der Kämpferwille auf. Und in diesen Momenten bin ich ganz besonders stolz darauf, dass ich mir zumindest selbst eingestanden habe, dass ich ein Problem habe und schon so viel ausprobiert habe. Schließlich gibt es so viele verschiedene Burschen und Mädchen, die sich nicht einmal darüber im Klaren sind, dass sie ein Problem haben. Was ich damit sagen will ist, dass auch du ganz besonders stolz auf dich sein kannst, weil du diesen Schritt gewagt hast, obwohl es für dich sehr unangenehm ist. Mach weiter so. Es ist der richtige Weg!
Ganz liebe Grüße sendet
Cherie

hi,
sei lieb gegrüßt. wenn du vom kotzen loskommen willst, bist du sicher richtig hier. es gibt immer wieder beiträge, die abschreckend genug sind, um nie mehr damit anzufangen...das schaffen leider nicht alle.
zu dir: leistungssport und bulimie vertragen sich nicht. wenn du ein paar tage nicht kotzt, wirst du merken, dass du leistungsbereiter, voller energie bist. so, wie du es schon sehr lange nicht mehr erlebt hast. alleine durch´s aufhören sind locker fünf bis zehn prozent leistungssteigerung drinnen...
lg, Gert