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Möcht mich hiermit vorstellen ...

Verfasst: Di Jul 19, 2005 23:42
von Romana33
Hallo !

Ich bin 33 Jahre und aus Wien. Seit mittlerweile 6 Jahren leide ich nun an Bulimie. Angefangen hat´s eigentlich durch ziemlichen Druck, da ich mehr der Typ bin, der vieles runterschluckt und dies eine Möglichkeit für mich war, den ganzen Frust und Ärger rauszulassen.
Mein Tagesablauf bestand, vor allem am Wochenende, aus (mal brutal ausgedrückt :roll: ) Fressen, Trinken, Kotzen und das mehrmals am Tag. Leider hatte ich mir auch, als vielleicht typische Begleiterscheinung, Alkohol angewöhnt. Anfangs war´s nur jeden 2. oder 3. Tag, dann aber schon bald täglich. Wenn ich nicht arbeitete, blieb ich nur zuhause und war den ganzen Tag in meiner "Traumwelt" !

Seit 2 1/2 Jahren hab ich jedoch eine feste Beziehung und dadurch hat sich alles etwas eingeschränkt. Wir leben zusammen und diese "gewohnten" Abläufe gibt´s nicht mehr.

Dann wurde ich schwanger und hab in diesen 9 Monaten kein einziges Mal gekotzt, auch fast keinen Alkohol getrunken (außer manchmal ein Glas Bier oder Wein) - bin natürlich sehr stolz drauf :D !
Jetzt ist mein Sohn 6 Monate alt und es mag vielleicht für Außenstehende pervers klingen aber manchmal hab ich direkt "Sehnsucht" nach dieser extremen Zeit ! Ich bin auch mittlerweile leider wieder soweit, daß ich einmal in der Woche, wenn mein LG außer Haus ist und mein Kind schläft, wieder einen Fressanfall (nicht so extrem aber doch) bekomm und dann auf´s Klo renn.

Ich war eigentlich in der letzten Zeit stolz auf die jetzige Entwicklung, weil ich dachte, ich hätte durch die veränderten Umstände alles wieder im Griff. Tatsache ist aber, daß ich quasi dadurch GEZWUNGEN bin, meine Bulimie und den Alkoholismus einzuschränken und ich trotz meines etwas verfälschten Optimismus immer noch sehr stark gefährdet bin.

Abschließend gesagt: Ich bin sehr, sehr glücklich mit meinem Sohn und meiner Familie - Aber irgendwie fehlt mir etwas !!!

Danke für´s Lesen !

Verfasst: Mi Jul 20, 2005 17:30
von krümelchen78
Hallo!!

Herzlich Wollkommen!!

Du sagst zum Schluss, Dir fehlt was: Aber es ist garantiert nicht wirklich fressen, trinken und kotzen. Denn wie Du schon sagtest hast Du das damit kompensiert, allen "Ärger" runterzuschlucken!

Also nehm doch dieses Bewusstsein und Deine Kraft und nutze sie, herrauszufinden, warum Du in dem Bulimiekreislauf und den des Alkohols reingeraten bist, statt Deinen ganzen Erfolg der letzten Monate aufs Spiel zu setzen und wieder unglücklich zu werden!!

LG Nadine

Verfasst: Mi Jul 20, 2005 19:34
von nicoli
Hallo Romana,
ich glaube , wir alle hier sind Leute die alles runterschlucken und es wird irgendwann zuviel , und um den ganzen Müll wieder loszuwerden , haben wird das K. Aber das ist natürlich keine Lösung und ich glaube auch , dass wenn du glaubst es fehlt dir was, ist es sicher nicht diese Zeit wo du dieses Extrem gelebt hast.!!!!!! Das kann es einfach nicht sein, aber ich versteh dich, denn wenn irgendetwas nicht passt kann man sich ja vollstopfen um es danach wieder zu kotzen, aber das ist nicht der richtige Weg !
Ich bin etwas älter als du und lebe auch schon einige Jahre damit immer mit Höhen und Tiefen ! Aber wenn ich zurück schaue ist die Zeit mit den Höhen doch die bessere gewesen ( ohne k.. ). Das Problem mit den Alkohol hatte ich nie, vielleicht deswegen weil mein Vater Alkoholiker ist, und ich eine extreme Abneigung dem Alk. gegenüber empfinde.
Fang es nicht wieder an, denk an dein Kind , der Alkohol und die Bulimie sind nicht die Lösung , im Gegenteil es kann alles vernichten - deine Familie und du , ihr seid es wert , dass du es schaffst , findest du nicht auch ?!
Liebe Romana ich wünsche dir so sehr , dass du das findest was dir fehlt, aber suche nicht an der falschen Stelle, denn das ist es sicher nicht !!!!

Alles Liebe Nicoli

Verfasst: Mi Jul 20, 2005 19:46
von schneehase1977
Hallo, Romana

ich bin 28 Jahre alt, verheiratet und habe drei süße Töchter. Bulimie habe ich seit 11 Jahren. In den Schwangerschaften hat sich das Brechen auf einmal am Tag beschränkt, sonst war es öfter. Und ist es auch heute noch. Ich breche auch nur wenn ich alleine bin, oder die Kids schlafen. Momentan gehe ich zu einer Psychologin und habe eine stationäre Therapie beantragt. Weiß seit kurzem, wie tief ich da drin stecke und will absolut gesund werden. Ich glaube, das was Dir fehlt ist Dein Ich. Durch die Freßanfälle und das Brechen, betäubst Du deine Gefühle. Da mußt du dich nicht damit auseinandersetzen. Es muß viel auf deiner Seele lasten, was Du noch nicht verarbeitet hast. Dein Körper sucht sich etwas, um auf dies aufmerksam zu machen, das fressen und brechen. DIe Ursache mußt du dafür herausfinden, um dagegen ankämpfen zu können. Ich wünsche Dir viel Glück und Kraft auf deinem weiteren Weg.

Liebe Grüße
Schneehase