bulimie.at - das Forum

hallo ihr,
ich habe mich ein wenig hier im Forum umgeschaut, und ich finde es toll, wie hier alle über ihre Probleme reden können, und wie ihr euch gegenseitig mut macht!Nun zu meinem Problem.
Ich habe mich mitlerweile hineingesteigert ins Essen, dass ich an nichts anderes mehr denken kann. Ich weiß einfach nicht mehr was ich tun soll! An manchen Tagen denke ich mir " ach, egal, iss doch einfach was du willst" an anderen Tagen denk ich mir " jetzt iss gefälligst vernünftig und gesund, dann wirst du schon abnehmen" und an manchen tagen denk ich mir " iss am besten garnichts, anders wirst du ja nicht dünner" Ich weiß einfach nicht was mit mir los ist. Es hat vor ca. vier Jahren angefangen. Da war mir schlecht. Ich wollte mir den Finger in den Hals stecken, damit alles wieder rauskommt, und mir nicht mehr schlecht ist. (Nicht weil ich mich zu dick fande, mir war einfach nur schlecht) Ich habe es probiert, aber es kam und kam nichts raus. Ein paar Tage später dachte ich mir, das muss doch klappen. Dann habe ich es nochmal probiert, und tatsächlich, das Essen kam wieder raus. (Diesmal war es reine Neugier) Ein paar Tage später dann habe ich einmal so viel gegessen, dass mein Bauch kugelrund war und ich wollte gerade duschen gehen als ich mich im Spiegel betrachtete. Ich drehte mich zur Seite und was ich da sah hat mich unglaublich erschreckt; mein fetter Bauch. Er war total rund und aufgebläht und ich dachte mir nur "hättest du nicht so viel gegessen" Da stand ich dann eine Weile und schaute meinen Bauch an, bis ich mich an letztens erinnerte, als ich mich übergeben hatte..Und da das so gut geklappt hatte, tat ich es gleich wieder.
So hat es angefangen. Und mitlerweile komme ich einfach nicht mehr klar! Ich darf ja hier kein Gewicht nennen, also drücke ich es mal so aus: eigentlich habe ich Idealgewicht. Eigentlich weiß ich auch, dass ich schlank bin. Und genau das verstehe ich nicht! Wie kann man wissen, dass man eine gute Figur hat, sich aber trotzdem zu dick fühlen? Ich verstehe es nicht. Was soll ich nur machen? Diese drei Gedanken, die ich oben aufgezählt habe, wiederholen sich ständig, seit ca 4 jahren. Manchmal denke ich einfach ich sollte essen was ich möchte. Das tu ich dann auch, habe aber hinterher sofort ein schlechtes Gewissen, und erbreche dann sofort. Manchmal denke ich mir wiederum, ich muss gesund abnehmen. Dann esse ich 1,2 tage gesund, (aber meistens zu wenig) so dass ich einen richtigen Anfall kriege und esse und esse und esse.. Und dann erbreche ich. Und dann denke ich mir manchmal wiederrum, ich sollte einfach garnichts essen, dann geht es am schnellsten. Aber das endet nach 1, 2 tagen auch wieder in einem Anfall des Essens und Erbrechens. Manchmal erbreche ich auch 1, 2 Monate nicht, aber dann fängt es wieder an.. Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll! Manchmal denke ich.."iss doch nichts süßes mehr, das ist doch nur müll" dannn denke ich an einem anderen tag " ach, so ein ..oder auch zwei stückchen kuchen haben doch noch keinem geschadet, und schließlich muss man sich auch mal was gönnen..." Ich bin verwirrt. Und ich habe keine Lust mehr mir dauernd gedanken darüber zu machen was ich essen kann und was nicht und was ich vielleicht doch essen kann, aber nur wenn ich eine Stunde Sport mache.. Es ist schrecklich! Letztens habe ich mir wieder Gedanken über das essen und erbrechen gemacht. Ich weiß, dass das erbrechen schädlich sein kann und dann dachte ich mir" ach, solang du nicht essgestört wirst, ist alles in ordnung." doch plötzlich kam mir der gedanke "und was ist wenn ich schon essgestört bin?" ich weiß einfach nicht mehr weiter. Das ist doch nicht normal? Könnt ihr mir sagen ob ich Bulimie habe oder nicht? Ich bin wirklich verwirrt und kann an nichts anderes mehr denken..Bitte schreibt mir, ich wäre euch sehr dankbar!!

Hi!!

Also ich kann Dir nur sagen: Du steckst sozusagen schon mitten drin in der Bulimie! Und das nicht erst seit kurzem, sondern schon ziemlich lang, wie ich es lese...

Es ist ein erster Schritt sich das einzugestehen. Ohne Grund wirst Du Dich hier nicht angemeldet haben und ich finde das sehr mutig!

Das Du verwirrt bist glaub ich DIr aufs Wort. Diese Gedankenkreise kennt gaub ich jede(r) von uns!

Jetzt ist es an der Zeit, was dagegen zu tun! Du hast Bulimie und aus Deinen Worten höre ich, dass Du da wieder raus willst! Also solltest Du Dir Hilfe suchen!

Weiß jemand aus Deinem Umfeld davon? Kannst Du mit jemansdem reden? An Deiner Stelle würde ich dringend über eine Therapie nachdenken, denn wie Du schon selbst sagst, ist dir"einfach so" aufhören wohl nicht mehr möglich. Dafür steckst Du schon zu lange in dem Teufelskreis drin, denk ich.

Ich hoffe auch Dir helfen die Beiträge hier vielleicht, einen Schritt in die richtige Richtung (gesund werden wollen) zu gehen! Such Dir bitte Hilfe und informier Dich über die Möglkichkeiten!

Ich drück Dich und viele liebe Grüße

Nadine

he süße!
so ähnlich hats bei mir auch begonnen. ja, ich wollte bulimie bekommen, weil ich einige male im fernsehen berichte gesehen habe oder in den zeitungen etwas über diese krankheiten (!) gelesen habe. ich dachte mir, och, nicht schlecht. da kannst du ja weiter essen und trotzdem nimmst du ab. da war ich ungefähr 10. ich hab mir da auch immer den finger in den mund gesteckt, aber es hat nicht funktioniert. danach habe ich es aufgegeben. vor 1 1/2 jahren hab ich es wieder versucht, diesmal mit erfolg. anfangs war es mir nicht bewusst. die paar mal... da wird man doch nicht gleich krank! denkste.

deswegen wage ich mich zu behaupten, dass du ebenfalls schon drinnen steckst. du wirst es nicht wahr haben wollen, du wirst dagegen ankämpfen. kenne ich... ,-)

ich wünsch dir trotzdem ganz viel glück!
liebe grüße
nebe

schon mitten drin? Aber das kann doch nicht sein! Ich übergebe mich zwar des öfteren, aber doch nicht so oft, dass ich schon Bulimie habe. Außerdem ist 2,3 monate auch mal garnichts! Ich dachte wenn man Bulimie hat ist man so süchtig, dass man mehrere Male in der Woche sich übergeben muss!? Ich glaube ehrlich gesagt garnicht, dass ich schon mitten drin bin. Ich mache mir zwar ständig gedanken darum, aber dass ich bulimie habe, glaube ich irgendwie nicht.. Und selbst wenn, erzählen kann ichs glaub ich keinem. Also ich bin zur zeit singel. Und mit "sich jemand anderem anvertrauen" habe ich schlechte Erfahrungen. Meinen damaligen Freund, dem habe ich mich anvertraut! Ich habe es ihm erzählt dass ich mich öfters übergebe und sowas und er meinte nur " wir müssen zum arzt" Ich wollte nicht und habe ihm dann erzählt, ich hätte aufgehört.(hab ich aber nicht) Dann hat er niewieder danach gefragt. EIn halbes jahr später habe ich das thema wieder angesprochen. Da hat er wieder gesagt "du brauchst hilfe, wir gehen zum arzt" Ich sagte nein und tja, das wars dann auch. Niewieder hat er danach gefragt, oder sich genauer dafür interessiert! Ist das nicht egoistisch?Ihn hab ich mitlerweile in den wind geschossen, und glaubt mir, er leidet, weil er mich noch immer liebt. Naja und dann gibt es noch ein paar Freundinnen, die wissen, dass ich mich "manchmal" übergebe, wenn ich etwas zu viel gegessen habe. Aber mitlerweile erzähle ich nichts mehr davon. Bei ihnen ist es nicht so, dass sie sich nicht dafür interessieren, ich glaube eher, sie wissen nicht, wie sie reagieren sollen, oder damit umgehen sollen. Das verstehe ich total. Außerdem will ich auch niemanden meine Probleme "aufzwängen" Und selbst wenn ich wirklich krank wäre, meinen Eltern kann ich es nicht sagen. Ich habe die besten eltern der welt, und da gerade liegt das Problem. Meine Mutter tut ihr ganzes leben lang das beste für uns. Sie verzichtet auf viel, damit es ihren Kindern gut geht und sie will einfach dass es uns gut geht. Da kann ich doch nicht herkommen und sagen : "hey mama du hast zwar schon dein ganzes leben lang für uns geschufftet, und tust auch total viel dass es uns gut geht, und ich hatte die beste Kindheit und Jugend die man sich nur vorstellen kann, aber trotzdem ist irgendwas schief gelaufen und ich habe bulimie" ....das geht doch nicht! Versteht ihr?Ach, es ist alles kompliziert. Vielleicht sollte ich einfach mal versuchen aufzuhören. So schwer kann es ja nicht sein. Ich danke euch vielmals für eure Antworten!

Oh man, es erschreckt mich, wie naiv Du damit umgehst. Aber vielleicht ist das normal, wenn man es sich nicht eingestehen will. Vielleicht solltest Du Dir mal Literatur darüber besorgen.

Alles Gute

naiv!?danke, echt nett..

IslandKiss hat geschrieben:naiv!?danke, echt nett..

Du fragst, ob du schon drin steckst und willst eine ehrliche Antwort.
Die ehrliche Antwort kommt und du bist damit nicht zufrieden.
Was willst du denn hören?
"Mach ruhig weiter. Du bist voellig "normal" "?
Was heißt hier "echt nett"?
Sowas ist nun mal naiv. *sry*.
Du wolltest eine ehrliche Meinung und keine NETTE!

ich wollte eine antwort, bzw. eine Meinung darüber, ob ich krank bin, nicht, wie ihr das Verhalten findet, dass ich nicht einsehe, dass ich krank bin!

Hi
erstmal willkommen hier.

Also ich kann mich auch nur anschließen. Es wurde doch gesagt, das Du die Krankheit hast. Du willst es nur nicht warhhaben. ALso für mich steht auh fest, das du krank bist. Ich wollte mir das auch nie eingestehen, weil ich dachte, es ist ja nicht so oft. Dann habe ich eine Onlineberatung in Anspruch genommen, die hat mir ganz deutlich gesagt,das es egal ist wie oft, auch bei längeren Pausen, fakt ist, du steckst dir den Finger in den Hals, aus welchen Gründen auch immer, und das ist krank!!!
Da gibt es nichts zu Rütteln.
Ich hoffe, du siehst das ein, und nimmst Hilfe in Anspruch.
Liebe Grüße
Schneehase

danke für die antwort. aber wenn ich Hilfe möchte, dann muss ich doch bestimmt in eine Klinik, oder? Ich möchte nicht in so eine geschlossene Klinik..Ich kenne ein Mädchen, die war 7 Wochen dort, als sie wieder kam, sah sie schlimmer aus als vorher.. Was genau wird da gemacht in der Klinik? Gibt es Alternativen dazu? Ich habe irgendwie Angst davor..Was ist wenn es nichts bringt? Man hört doch so oft, dass jem. in der Klinik war, es aber nichts gebracht hat. Ich habe Angst davor und vor allem anderen auch.. Vielleicht könnte mir mal jemand von so einem "besuch" in der Klinik berichten. Aber vor allem wie soll ich das meinen Eltern sagen? Die würden doch am Boden zerstört sein? Wie habt ihr das gemacht?

Hi!

Du musst nicht gleich in eine Klinik Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Ich war auch noch nie in einer Klinik und mache eine ambulante Therapie (Verhaltenstherapie), wo ich ein mal die Woche für 50 min hingehe. Mir hilft es ganz gut, vorraussetzung für Hilfeleistung ist jedoch, dass Du auch wirklich was ändern willst und Hilfe willst. Wenn Du nicht willst, bringt es nichts, egal welche Form der Hilfe.

Mit Deinen Eltern: Hm, da kann man schwer was raten. Ich kenne sie und Dein Verhältnis zu ihnen ja nicht. Wenn Du ein gutes Cerhältnis zu ihnen hast sind die Chancen aber groß, dass sie Dich unterstützen werde. Denkst Du nicht? Klar werden sie vielleicht erst geschockt sein und vielleicht werden sie überfordert sein und nicht wissen wie sie damit umgehen sollen oder werden es nicht verstehen. Aber sie werden Dich sicher unterstützen und können sich ja auch informieren. Gibt schließlich genug Literatur. Oder Du zeigst ihenn das Forum. Da gibt es ja auch einen eigenen Bereich für Angehörige.

LG Nadine