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schon 34, was hilft denn bloß?

Verfasst: Do Jun 02, 2005 18:44
von florina
Hallo Ihr lieben,
seit ein paar Tagen stöbere ich mich hier so durch das Forum und habe mich nun entschlossen, auch mal etwas zu schreiben. Ich bin schon 34 und habe seit etwa drei Jahren wieder ganz akut Bulimie, mit täglichen Eßanfällen. Mit etwa 18 habe ich dieses 'Systhem' zum ersten mal für mich entdeckt. Ich war zwischen 20 und 30 ziemlich Brechfrei, aber in dieser Zeit eher dicklich, weil ich immer sehr viel Süßes gegessen habe. Mit 30 habe ich mich erst mal von meinem Mann getrennt und war danach sehr glücklich und fühlte mich frei und leicht und brauchte nicht mehr essen, um meine unguten Gefühle und meine Leere zu betäuben. Daraufhin nahm ich 'einfach so'*kg ab. Einfach weil es mir gut ging.
Jedoch schlichen sich viele alte Muster so nach und nach wieder ein. Ich wollte auf garkeinenfall wieder 'sodickwerdenwiefrüher' und fing wieder mit der Kotzerei an.
Nun schon ziemlich schlimm. Kein Tag vergeht ohne. Ich brauche am nächsten Tag immer mindestens bis zum Abend, um mich wieder einigermaßen fit zu fühlen, damit ich dann entspannt in den nächsten Eßanfall stürzen kann. Schrecklich!!!
Ich mache seit etwa 2,5 Jahren Therapie und fühle mich eigentlich sehr gut aufgehoben. Trotzdem frage ich mich, wie lange soll das eigentlich noch so weiter gehen? Mein Therapeut meint, ich sei doch schon auf dem Weg und gehe eben in meinem Tempo. ??? . Aber wie lange halte ich das denn noch so durch?
Gibt es denn hier jemanden, der auch 'schon so alt' ist, wie ich? Ich würde mich sehr freuen, über Antworten.
Viele liebe Grüße
Florina

Verfasst: Do Jun 02, 2005 20:41
von krümelchen78
Hallo Florina!!

Erstmal schön, dass Du Dich hier angemeldet hast! Herzlich willkommen!!!

Ich bin zwar nicht ganz das Alter (in fast 27) und habe auch noch nicht so lange Bulimie. Dennoch wollte ich Dir ein paar Zeilen schreiben!

Ich denke, dass Du trotz Deiner FAs schon recht weit bist, schließlich konntest Du auch schon mal eine Zeit lang ganz "damit aufhören".

Vielleicht sind Deine Probleme, bzw. die Löcher, die Du mit den FAs stopfst sehr tiefliegend und vielleicht dauert es deshalb einfach länger, aus der Sache herauszufinden. Ist doch schon mal schön und positiv, dassDu Dich mit Deiner Therapie wohl fühlst und dass Du auf dem richtigen Weg bist!

Ich hoffe Du wirst Dich hier wohl fühlen. Und allein bist Du hier ganz sicher nicht!!!

Liebe Grüße Nadine

Verfasst: Mo Jul 04, 2005 13:11
von nicoli
hallo florina

ich kann dich trösten ich bin 36 und bin auch wieder mitten drin, obwohl ich erst vor 2 wochen ca eingesehen habe , das das wirklich nicht in ordnung ist was ich mache, bisher habe ich es immer verdrängt und einigermaßen gut damit gelebt , aber irgendwann holt es einen ein.
so gesehen bist du schon sehr weit , lass dich bloß nicht unterkriegen .
diverse tiefs hatte ich natürlich auch immer wieder aber mein motto war immer - bloß nicht hinsehen - aber wie gesagt das funktioniert nicht lange!
also liebe florina bleib dran , mach weiter mit der therapie und hier sind immer leute mit denen du reden kannst- jederzeit !

eine frage noch an dich welche art von therapie machst du denn ?
Habe selbst nämlich noch nie eine gemacht, daher die frage .

ein herzliches willkommen natürlich florina und alles liebe nicoli

Verfasst: Mo Jul 04, 2005 13:23
von nicoli
hi florina

ich bin nochmals, habe jetzt erst gesehen das du schon länger angemeldet bist , dacht mir du bist ganz neu :D

hast du jemanden mit dem du reden kannst außer deinem therapeuten ?
ich denke das ist sehr wichtig , wenn du glaubst es geht nicht mehr setz dich hin und schreib es dir von der seele !
vielleicht oder bestimmt fühlst du dich dann besser !

noch einmal florina alles, alles liebe und ich denk an dich

nicoli

Verfasst: Di Jul 05, 2005 20:08
von paper
hy florina :wink:

ich bin erst31 und habe genausolange gekotzt wie du. ich hatte es aber täglich schwer übertrieben, dass ich sehr oft zitteranfälle und kreislaufstörungen bekam. ich habe seit einigen wochen das kotzen von heut auf morgen konsequent aufgehört und mir geht es gut. wir sollten uns auch alle vergegenwärtigen, dass wir nicht aus niederen beweggründen FA haben/hatten. es liegt immer "etwas" dem zu grunde und da solltest du ganz genau recherchieren, wo es lücken gab. so war es bei mir. ob ich nun ein paar pfunde mehr habe oder nicht, interessiert mich einfach nicht. man kann seinem schicksal auch superschlank nicht vorgreifen und wer mich nicht mit normaler figur mag, wird es auch nicht wenn ich dürr wäre. ich denke, hauptsächlich wir frauen rennen auch zu nem teil einem perfektem ideal hinterher. ich habe gelerbnt, dass es wichtig ist sich selbst zu mögen, bevor man von anderen erwartet gemocht zu werden. kurz und gut..meine überwundene bulimie hat mit einem wahrhaftigem minderwertigkeitskomplex zutun. helfen konnte ich mir leider nur selber, weder ein therapeut, noch partner noch sonst wer. ich schrioeb hier schonmal, dass wir ein schlüsselerlebnis brauchen, um aus diesem teufelskreis herauszukommen. wenn man frisst, kotzt und sich dessen nicht bewußt ist, was man sich schlussendlich antut, der wird es wegen anderen eh niiiiieemals bewerkstelligen. wir, die mit dem kotzen aufhörten sind mehr oder weniger alle mal so heftig auf die schnauze geflogen um zu wissen, dass es andere prioritäten im leben gibt als sich täglich zuzufressen und alles gute geld in die kloschüssel zu kotzen. bitte entschuldige meinen ton, aber meine härte mit mir selbst spricht für sich, denk ich. ich war sehr unausgeglichen, hab meine ehe vernachlässigt, angespartes verfressen und uns in den ruin getrieben, bis mein mann, mit dem ich einst aus grosser liebe heiratete, mir beinahe nen arschtritt gab.

ich habe bei mir angefangen und muss mir einfach meine lücken, die ich nie auszufüllen versuchte, zu reparieren und siehe da...mit selbsteingeständnisse geht es besser, mit dir psychisch und vor allem gesundheitlich.

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