guten morgen facilite,
doch, auch das gehörte zu meiner frage. warum das erberchen? und auch von freiwillig?! natürlich war bei mir mit 13, als ich damit anfing, der wunsch, dünner zu sein, mein in dem moment einziger beweggrund. ich bin die jüngste, war immer das kleine, süße, gesunde pummelchen mit den apfelbäckchen, leicht tolpatschig und aber wohl ganz goldig, mit den hellblonden haaren. als kind genoss ich die rolle, mit beginnender pupertät fand ich es nur noch furchtbar. ich wollte also dünner werden, ich wusste, daß es diese "methode" gibt, den finger in den hals und gut ist, und ich wandte sie an. ich erinnere mich noch ganz genau an das erste mal. ein wunder, daß ich vor lauter ekel nicht gleich wieder aufgehört habe...ich habe dann auch später (aber viel viel später mit mitte 20) auch gespürt, wie sehr mir allein der physische vorgang des erbrechens beim druckabbau hilft, v.a. in situationen, denen ich mich nicht gewachsen fühlte. aber war das dann als teenie auch schon so? und ich habe es nicht merken und spüren können? macht es überhaupt sinn, sich darüber gedanken zu machen? sollte man nicht lieber den blick ins hier und jetzt werfen?
die theorie, die du schilderst, klingt recht einleuchtend (schätzungsweise ist es immer ein schmaler grat zwischen wahrheit und abgedrehtheit, wenn es um die psychologie in babyalter geht). aber: würde ich mich dann nicht auch sonst dran erinnern? daß essen als tröster oder ersatz für sonstwas eingesetzt wurde, ob jetzt von mir selbst oder von meinen eltern? ich kann mich NICHT an situationen VOR der bulimie erinnern, in denen ich aus trost, aus angst, aus kummer, aus freude oder so gegessen hätte.
muss ich mich damit abfinden, daß ich mit der pubertät diesen wunsch dünn zu sein entwickelte und dann daraus eine bulimie und es ansonsten vielleicht auch etwas anderes hätte passieren können (irgendeine persönlichkeitsstörung whatever)? und dann bleibt auch noch die frage (was ich auch nie ganz verstanden habe): warum die figur? warum steht oder fällt ein tag mit der anzeige der waage? warum diese körperschemastörungen? das habe ich zum glück schon lange hinter mir gelassen. dann war es jahrelang so, daß ich einfach gerne das niedrige gewicht halten wollte, um wenigstens dadurch (so dachte ich dummes ding) herausstechen zu können, wo ich doch sonst über nichts verfüge. jetzt ist es so, daß ich davon ganz frei bin...und ich würde fast anfangen zu beten, wenn ich denn dran glauben würde, daß DAS nie wieder kommt. denn das ist die hölle (so, wie ich sie mir, die ich nicht glaube, vorstelle

)
puh, viel geschrieben am frühen morgen,
liebe grüße
hanne