#16
Hallo!

Schon wieder ich...und schon wieder sage ich dir, dass du wohl doch nicht ganz gesund bist...

Ürbigens: Ich studiere auch Jura- ein Zeichen dafür, dass du unter Juristen nicht allein dastehst mit deinen Problemen; aber auch ein Zeichen dafür, dass jede Juristin ihr Leben "auf die Kette kriegen" kann.
Wenn sie das Kämpfen beginnt.

In diesem Sinn einen schönen Abend,
Silja

#17
Komisch... diesen Satz hatte ich auch immer in meinen Gedanken...
Ich hatte auch Angst zum Arzt zu gehen und ausgelacht zu werden, weil ich eben keine *kg wiege. :oops:
"Komm du mal wieder, wenn du Untergewicht hast!" Ich habe mich so geschämt. Dabei habe ich momentan schon leichtes Untergewicht... aber es reicht eben nicht! (Jedenfalls für mich)

Ich habe auch lange gebraucht, um überhaupt zu akzeptieren, dass ich es wirklich habe... Ich habe es mir von sehr vielen Leuten sagen lassen müssen... ich wollte es nicht glauben, selbst jetzt denke ich manchmal... "Warum machen eigendlich alle so ein Theater? - es ist doch nichts..."
Ich habe eine Zeit lang nicht gebrochen, jedenfalls nicht in Zusammenhang mit Essen. Ich habe nur ge*f* und gefastet.
Neuerdings mache ich zusätzlich noch Sport oder Gymnastik.
Ich habe mir dann immer wieder gesagt, im Durchschnitt bleibt in meinem Körper doch nur das an Menge, was ein normaler Mensch über einen Tag verteilt in mehreren Mahlzeiten isst... Nur das ich das alles halt in einer halben Stunde esse.
Achso Brechen tue ich mittlerweile aber auch (mal mehr mal weniger!)...
Aber ich kann dir sagen... die Nebenwirkungen habe ich alle beisammen!
Angefangen von den Verfärbungen an den Zähnen vom gelegendlichen Brechen, über stumpfe Haare, Stellen an der Haut, Magenwandeinrissen und Speiseröhrenverletzungen... dann Schwindelanfälle und Schmerzen...

und wenn du nicht ein bischen vorsichtiger bist als ich, dann wird es dir bald genauso gehen! Gleich, ob du glaubst, dass du es hast oder nicht...

Aber trotzdem schön, dass ich auch mit dieser Sorge nicht allein :cry:

Danke
Lana

#18
@ silja, hattest du die Essstörung auch noch während des Studiums?
Mir macht das im Moment nämlich erhebliche Probleme.
Schreib zum Beispiel morgen eine Klausur, und ich konnte nix lernen.
Entweder keine Konzentration oder ich sitz am Tisch und 4 Stunden später sind meine Bücher vollgekrümelt und vor mir liegt ein erheblicher Geldwert in Form von zahlreichen leeren Lebensmittelverpackungen!


Wenn man irgendwo mal zu nem Testgespräch hinwollen würde... wenn man familienversichter ist besteht so gut wie keine Chance dass über die Krankenkasse bezahlt zu kriegen ohne dass es die Eltern mitbekommen, oder?`


Lg

#19
Hallo, Zarah!

Nein, seit der 12 etwa bin ich gesund, bzw ist da meine therapie zuende gegangen.
Du hast recht: Die Krankheit ist zu kräftezehrend, um damit langfristig im Beruf erfolgreich zu sein.
Am Anfang hat man noch unheimliche Ephedrin- und Adrenalinstöße, aber iirgendwann hat man einfach gar nichts mehr.
Ich habe Gott-sei-Dank die Notbremse gezogen, als es nicht ganz so weit war; so ging das Abi glatt, udn das Studium konnte ich als Neuanfang nehmen.

Also, als ich meine Therapie angefangen habe, habe ich meinem Therapeuten klipp und klar gesagt, dass meine einzige Bedingung sei, dass meine Eltern nichts erfahren dürften.
Klar hat ihm das kein bisschen gefallen, aber ich war nicht krank genug, um zwangseingewiesen zu werden, aber für ihn krank genug, um mich als Notfall zu behandeln.
Und da ich auch familienversichert bin (und noch dazu über eine Berufskrankenkasse), habe ich auch gehofft, dass sie meinen Vater nicht informieren- aber ab 14 gibt es eben das Arztgeheimnis!
Okay, das hat ganz schön Kraft gekostet, so endlos viele Ausreden zu erfinden für jede Sitzung, das erforderliche Check-up beim Hausarzt und alles- aber im Endeffekt hat mich das nur gestärkt.
Eins sag ich dir: Nie wieder!
Also: Es gibt die Möglichkeit, das allein duchzuziehen.

Nur Mut!!!

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Hallo, Lana!

Ist es wirklich so erstrebenswert, untergewichtig zu sein?

An dir selbst magst du das vielleicht schön finden, aber schau dir mal andere untergewichtige Frauen an- also ich jedenfalls kann denen absolut nichts abgewinnen; und die meisten Männer mögen auch lieber ein Pfund zuviel, als eins zuwenig.

Gerade wenn du schon alle Nebenwirkungen hast, solltest du langsam aufwachen...

Silja

#20
Ok, das wäre auch meine größte Bedingung. Eigentlich möchte ich dass niemand es weiß, vor allem sollen sich meine Eltern keine Sorgen machen.
Darf ich fragen, wie du deinen Therapeuten damals gefunden hast?
Bist du erst zur Krankenkasse oder erst zu einer Beratungsstelle marschiert?
Ist jetzt auch eventuell ein bicßhen dreist, aber was muss ich machen, damit ich unter Notfall "falle"? Wie gesagt hab ja nicht wirklich UG, sondern eher NG...kann ihm zum BEweis nur leichte Abdrücke und kleinere blaue Flecken an meiner Hand zeigen... und natürlich meinen Arm. Aber meint er dann nicht nur ichwill mich wichtig machen?
Ich hab gar keine Ahnung wie ich das anfangen soll. Ich dachte ja ich schaffs alleine und ich war mir auch diesmal so sicher. Aber naja, heute hab ich von 3 bis grad wieder nur das eine getan....
Hab auch noch eine Notiz gefunden, ich kopier das einfach mal hierrein. Ich hoffe dass ist nich schlimm...

Studie zu den Ursachen von Essanfällen
An der Abteilung für Klinische Psychologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wird eine Untersuchung zu den Ursachen von Essanfällen durchgeführt. Es ist bekannt, dass Menschen mit Essanfällen auf manche Nahrungsmittel physiologisch anders reagieren als Nichtbetroffene. Diese möglicherweise veränderte Reaktivität steht im Verdacht, Essanfälle auszulösen. Um diese Zusammenhänge weiter aufzuklären, suchen wir Probandinnen, die unter Essanfällen mit anschließendem Erbrechen leiden.

Dazu werden insgesamt zwei ca. 1-stündige Termine durchgeführt. Es werden einige Informationen zu den Essanfällen erhoben und die Teilnehmer sollen sich während der Untersuchung mit Nahrungsmitteln auseinander setzen, während gleichzeitig der Blutdruck, die Schluckhäufigkeit, der Puls und die Hautleitfähigkeit gemessen wird. Des Weiteren sind einige kurze Fragebögen auszufüllen
Für die Untersuchung wird eine Aufwandsentschädigung von 15,-€ gezahlt, außerdem können die Teilnehmer an einem kostenlosen Wochenendworkshop zum Thema: „Verringerung von Essanfällen“ teilnehmen.

Alle erhobenen Daten werden streng vertraulich behandelt und unterliegen der Schweigepflicht.


Bei Interesse melden Sie sich bitte bei:

Hab mir überlegt ob das vielleicht ein Anfang wäre.
Obwohl ich bei dem Workshop ja nicht alleine wäre, und eine Gruppentherapie wäre für mich der absolute Horror...
Das Institut bietet auch ne ambulante Therapie an, aber ist scheinbar schwierig mit den Kassen und sonst kostet das zwischen 2.000 und 6.000€. .... ich zähl mal schnell meinen sparstrumpf... neee reicht nich ;)

LG


Ach Lana, versuch doch mal was dran zu ändern. Wenn du schon soweit drin bist. Die meisten Tage lehne ich fürmich auch alles ab. ICH, ich brauch doch keine Hilfe. Ne, ich bin doch nich gestört ;)
Aber ab und zu gehts mir ganz mies, wie heute zum beispiel oder an dem Tag an dem ich hier zum ersten mal reingeschrieben hab. Und ein bißchen hoffe ich, dass ich mal an so einem schlechten Tag zu irgendjemand gehe der mir vielleicht helfen kann. Dann setzt sich vielleicht was in Gang und ich machs weiter auch wenn mal wieder ein guter Tag dabei ist....
Fühl dich gedrückt...! Bist jedenfalls nich alleine.

#21
Hallo!

Laaaaaaaaaaaaaaaangsam: Für mich hört sich das nach einer Studie zu den Zwecken der Klinik an- und die haben nciht im Sinn, dich zu heilen!!!
Also, melde dich da an, wenn du das möchtest, aber das ist keine Therapie.
Nicht im entferntesten.
Höchstens ein weiterer Schrittfür dich, öffentlich damit umzugehen, dass du krank bist.

Ich habe damals einfach in einer Freistunde die Praxis aufgesucht und gefragt, ob ich bei ihm eine Therapie machen kann.
So "einfach" war das.
Und so dreist- das war ihm noch nie vorgekommen, und das wird auch kein Therapeut besonders toll finden, nehme ich an.
Er hat mich warten lassen (wahrscheinlich wollte er gucken, ob ich abhaue, oder es ernst meine), und dann mit mir gesprochen.

Bitte tu mir den Gefallen, und versuche nicht, vor dem Therapeuten einen auf Notfall zu mimen, wenn du keiner bist.
1. weil ich keine Ahnung hab, was du mit dir anstellst, um nach Notfall auszusehen
2. weil es absolut keine gute Idee ist, dem Therapeuten etwas vorzumachen- das verlängert nur alles (und umso größer wird die "Chance", dass deine Eltern den Braten riechen...)
Er wird schon sehen, ob du Hilfe brauchst, oder nicht!!!
Er ist Profi!!! (oder eben nicht, dann suchste dir eh wen anders)

Was ist das für eine Geschichte mit den blauen Flecken?

Ich muss weg,
Silja

#22
Naja, mich zum Versuchskaninchen machen zu lassen hört sich jetzt auch nicht so toll an... ;)
Hab mich auch ein bißchen falsch ausgedrückt, ich will gar nich versuchen besonders wichtig, notfällig auszusehen.
Anlügen is eh nicht, wäre ja auch nich Sinn der Sache, da eine Selbstdarstellungsshow draus zu machen..
Mir wär das nur so peinlich, wenn ich hingehe der einfach einen wahsinns Egomanieproblem diagnostiziert und mich dann nach Hause schickt ;)
Naja zumindest müsste ich das dann akzeptieren und gut wärs. Ist vllt auch nicht die schlechteste Möglichkeit.
Würd mich auch nie trauen, einfach da rein zu marschieren. Also immer schön ordentlich den bürokratischen Weg ;)
Hab übrigens gelesen was ihr über das Buch die Frau die im Mondlicht aß schreibt. Hab mir überlegt das vllt zu bestellen. So als Art Selbsttherapie.
Ich glaub ich hab einfach nicht den Mumm irgendwohin zu gehen...
Blaue Flecken.... naja an der Hand, halt kleinere von den Zahnabdrücken und am Fingerknöchel so ein wiiinziges kleines löchlein und eine stelle wo die haut etwas komisch aussieht, leicht vernarbt, weil die stelle mal offen war (auch wg. Zahnabdruck)... naja das übliche halt ;)
LG

#23
Hallo!

Oje, das übliche...
Finde ich nicht gut, wirklich.

Ich denke, du solltest dann eben den bürokratischen weg nehmen- aber eben bald schon.
Und selbst wenn dir jemand sagt, du seist nicht krank, dann heißt das lange nicht, dass dir dann nur bleibt, das zu akzeptieren. Jeder kann sich schließlich irren.
Und du musst einfach dich öffnen und darauf vertrauen, dass du ernst genommen wirst. Punkt.

Ruf also an, und frag, ob du mal vorbeischauen darfst, weil du gern wegen deiner Bulimie eine Therapie machen darfst- dir gehe es also zunächst um eine Art "Schnupperstunde" (ich glaub, das heißt sowas wie propädeutische Sitzung oder so).
Das ist schön unverbindlich, und evtl findest du dann "Gefallen" daran.

Silja