wie oft bin ich nach Fressanfällen schon auf Foren gegangen und habe durch die Beiträge gestöbert, um irgendwie ein besseres Gefühl zu bekommen. Hab mich aber immer ein bisschen "drüber gestellt" und gedacht "ohje die armen sind richtig krank, bei mir ist es ja Gott sei Dank nur eine Phase". Leider dauert diese "Phase" jetzt schon 2 Jahre an und ich habe mir längst eingestanden, dass ich da nicht mehr einfach so rauskomme. Nachdem ich eine für meine Verhältnisse furchtbare Woche hinter mir habe, ich glaube ich habe jeden Tag erbrochen, muss ich mich selbst an den Haaren wieder aus dem Sumpf ziehen. Ich spüre, dass es immer mehr Normalität wird, dass ich es gar nicht mehr so schlimm finde wenn ich mich erbreche - es quasi einfach hinnehme. Den Eimer ausleere und dann weiter mache wie immer, als wäre nichts gewesen. Das möchte ich nicht. Ich will das nicht akzeptieren, dass die Bulimie ein ganz normaler Teil in meinem Leben ist. 2017 möchte ich unter dem Stern der Genesung stehen haben. Ich versuche zu kämpfen, bzw. versuche ich zu arbeiten. Weil das ist es glaube ich vor allem: Arbeit. Es ist Arbeit sich gegen die Bequemlichkeit durchzusetzen Verabredungen nicht wahrzunehmen, um nicht mit Essen konfrontiert zu sein. Es ist Arbeit sich mit Haut und Haaren dagegen zu wehren den Fressanfall zu Ende zu bringen und es vielleicht schon zu schaffen nach einer Tafel Schokolade aufzuhören und die mit einem "ganz normalen" schlechten Gewissen drin zu behalten. Ich weiß gar nicht, ob das gerade noch Sinn macht was ich hier so schreibe

So Punkt. Und gute Nacht. Ich hoffe irgendjemand liest sich das durch und antwortet.