Hallo ihr,

ich bin auf dieses Forum gestoßen und finde es ziemlich "gut".
Ich würde mich gerne mit Gleichgesinnten austauschen, ihr versteht mich sicherlich besser.

Seit fast nun 11 Jahren bin ich "essgestört", die Bulimie an sich hat sich jedoch die vergangenen 4 Jahre verschlimmert, mittlerweile tue ich es jeden Tag!
Mein Kopf weiß ganz genau, das ist vollkommen falsch, ich tu es trotzdem, Tag für Tag.
Das "normale" Abendessen auszukotzen ist ja fast schon Gewohnheit, jedoch ist mein größeres Problem, dass ich es seit über einem Jahr auch auf der Arbeit mache. Das ist schrecklich.
Danach fühlt man sich so oder so elend und dann auch noch auf die Arbeit konzentrieren..?! Ich weiß nicht, wieso ich mir das fast täglich dort antue!
Am Anfang dacht ich noch, das kriegt eh niemand mit, jetzt mittlerweile bin ich mir da nicht mehr so sicher und es wird unangenehm, aber auch das hält mich nicht davon ab..

Gibt es jemandem hier, dem das auch öfters in der Arbeit "passiert"? Ich würde mich so gerne austauschen und vielleicht auch Ratschläge bekommen, die mich zumindest auf Arbeit davon abhalten!

LG
Pepples

Hallo Peppels.

Ich kann da ein Bisschen mitreden...
Ich arbeite an einem Empfang von einem Temporärbüro (in DE heisst das glaube ich Leihfirma)
Als ich hier anfing vor 5 Monaten, hab ich hier einfach nur so viel zu Mittag gegessen, dass ich nicht kotzen musste. Das heisst, mal Trauben, mal einen Apfel. Jedoch wurde ich oft darauf angesprochen warum ich nie richtig esse.
Dann kommen schon die Ausreden: Weisst du ich ess so viel zu Morgen, mit Müsli & so, da bin ich so Satt, dass ich Mittags nichts grossen brauche. Oder: Ichhab gar nicht hunger.
Oder ich geh Mittags in die Stadt. Aber dort gibt es McDonalds, & sonst überall Leckereien zu kaufen.
Seit etwa 3 Monaten ist es mir egal ob ich auch hier im Büro erbreche oder nicht.
Ich habe meine erste FA schon am morgen weil ich da bestimmt jede Sorte Brötchen & Croissants verdrücken will.
Letztens bin ich dann aber fast aufgeflogen. Da kam mein Chef & fragte: hast du gekotzt...? Ich so: ne warum?
Es stinkt nach Kotze aufm Klo. Ich hab dann gesagt; nee ich also bestimmt nicht. Mir geht's gut.
Dennoch musste ich mich ein Bisschen zusammenreissen. Jetzt sprüh ich diesen Duftspray sogar ins Klo.
Das ist echt krank, nicht?

Ich versuche es bei maximal 1x FA im Büro zulassen. Gelingt mir nicht immer. Manchmal warens schon 4.

Wie bist du eigentlich in die B gerutscht? Weiss jemand Bescheid?
Hat dich mal jemand auf der Arbeit darauf angesprochen?

Liebste Grüsse

Dreamy

Pepples01 hat geschrieben: Gibt es jemandem hier, dem das auch öfters in der Arbeit "passiert"? Ich würde mich so gerne austauschen und vielleicht auch Ratschläge bekommen, die mich zumindest auf Arbeit davon abhalten!

Hallo!

Ich versteh dich sehr gut... in der Arbeit erbrechen ist mir nur ein einziges Mal passiert und selbst das war aufgrund richtiger, gerechtfertigter Übelkeit und nicht die Krankheit an sich

Dennoch wars mir extrem unangenehm. Meine Bulimie war eigentlich nur bei meinen Eltern daheim präsent.

Ich persönlich kann es mir in der Arbeit absolut nicht vorstellen.
Egal welcher Duftspray oder dergleichen verwendet wird, man riecht es immer! Man selbst natürlich nicht, aber Erbrochenes hat so einen eigenen intensiven Geruch, den überdeckt man nicht...
Mich hat immer mein Inneres davon abgehalten dort zu erbrechen, weil ich die Bulimie nicht so weit in mein Leben lassen wollte und wusste, dass das ein weiterer Schritt der Selbstaufgabe gewesen wäre. Und meinen Job verlieren, das würde ich niemals wollen. Da siegte zum Glück bei mir immer die Vernunft...

Ich persönlich würde darauf achten, dass ich in der Arbeit eben nur das esse, was für mich passt und was ich in mir behalten kann. Egal was die anderen sagen. Alles ist besser, als wenn jemals wer bemerken würde, dass ich auf dem Klo erbreche. Schlimmer gehts ja garnicht... Die Angst davor hat mich davon abgehalten.
Da sag ich lieber dass ich einfach abends mehr esse... so ist das bei mir nämlich jetzt auch und ich bin ein Jahr ohne Bulimie
Ich esse zu Mittag einfach weniger weil ich es in der Arbeit nicht genießen kann und keine Ruhe habe... ich genieße das am Abend dann in Ruhe umso mehr und das ist ganz was Normales!

Also besonders zu Beginn meiner "Ich-erbreche-nicht-mehr-Phase" habe ich ganz oft zu mir selbst gesagt, dass ich selbst entscheide was ich esse und es besser lasse, wenn ich mir nicht sicher bin, dass ich es drinnen behalten kann.
Warum soll ich für andere etwas essen um mir dann im Umkehrschluss selbst derart zu schaden?

Liebe Grüße
Cooky

In die Bulimie bin ich auch wie viele andere wahrscheinlich rein gerutscht.. ich war ein dickes Kind, dicker Jugendlicher und habe dann mit 15 abgenommen, ganz normal, FDH und Sport. Ich hatte damals auch noch richtig Ehrgeiz und Disziplin. Habe ca. 15-*kg abgenommen und mich an dieses wenigere, gesunde, ausgewogene Essen gewöhnt. Doch dann mit den Jahren will man "mehr" bzw. eben weniger. Ich aß weniger, Beziehungsende.. und dann wurde es einfach so weniger. Und dann laß ich einmal davon und hab es eben ausprobiert, und siehe da, es funktionierte.. zwar zögerlich, aber mit etwas Übung immer besser. man weiß sich dann ja zu helfen.. Tja und mittlerweile, ca. 11 Jahre später ist das K*** schon normal.
Dass es allerdings so "schlimm" wird, dass es sich selbst auf Arbeit nicht mehr aufhälten lässt.. ich versuche in der Arbeit recht wenig zu essen, halte mich mit Äpfeln, Karotten "über Wasser zu halten". Aber das ist ja auch nicht das Gelbe vom Ei. Hin und wieder hole ich mir in der Früh eine Breze beim Bäcker.. und die schmeckt dann so gut, dass es sich nicht mehr aufhalten lässt. Dummerweise haben wir nur ein paar Meter von meiner Arbeit einen kleinen Supermarkt und Bäcker. Ich mach dann einfach früher Mittagspause, da sind wir recht flexibel, eile dort hin und decke mich ein. Hetze zurück, setz mich in den Aufenthaltsraum und esse.. natürlich hab ich dann auch noch was in meinem Schub und kann am Arbeitsplatz weiter essen. Ist ja jedes Mal auch Streß pur. Wir sind ein normal großes Büro, ich habe keinen Kundenverkehr.. es fällt glaube ich eigentlich keinem groß auf, weil ich ja sonst immer recht wenig esse und dann heißt es so ungefähr, na endlich isst du mal was.. dir schaden *kg eh nicht.. Tja und dann wenn es sich nicht mehr aushalten lässt, geh ich aufs Klo, natürlich nicht nur einmal, sonder im halben Std. Takt.In dem Moment ist es mir - klar - ziemlich egal, ob es jmd. riecht, oder überhaupt bemerkt..
Das dumme ist, ich kann wenn ich einmal mit z.B. einer Breze anfange nicht halten. Die ist mir so schon zu viele und bekomme ich dieses "jetzt ist es schon egal"Gefühl.
Diese Tag kommen in der Woche mind. 2x vor. und ich hasse es, ich hasse mich dafür. Ich fühle mich elend danach. Kann mich gar nicht mehr sooo gut auf die Arbeit konzentrieren. Und denk mir jedes Mal, mei bist du blöd..
Ich bin jedes Mal richtig stolz, wenn ich den Tag ohne überstehe..
Nur dass es keinem richtig auffällt, dass ich k** oder niemand sagt was. Manchmal hab ich schon das Gefühl, dass mich einige komisch anschauen oder fragen, du isst so viel und bist so schlank.. wie machst du das.. Tja, Gene

Hallo und erstmal herzlich willkommen!

Ich verstehe das verdammt gut!
Ich arbeite zwar nicht, mache aber gerade die 11 klasse. Also Abi.
Das blöde ist nur, wir haben in der Mensa, ein kiosk. Und da drüber eine "Böll oase" da kann man sowas wie brötchen, kekse, kuchen und ein bisschen gesund futter kaufen.
Ich nehme mir eigentlich nie geld mit, aber manchmal frage ich andere leute, ob die mir was leihen. Und dann isses zu spät. Ich habe oft riesen hunger, und spüle den im normal fall mit wasser weg. Ich trinke dann so viel, das mein bauch ganz dick wird und ich einfach nichts mehr runter bekomme.

Warst du schonmal auf p*** seiten?
Wenn ja was für Erfahrungen hast du gemacht?

Lg Knuffeline

Hallo du und herzlich Willkommen

Ich arbeite zwar nicht, aber ich kann das nachvollziehen. Mach auch gerade Abi.
Ich habe bis jetzt einmal in der Schule gekotzt, aber auch nicht wirklich 'erfolgreich'. Und es war so grauenvoll..Ansonsten kotze ich überall. Im Moment ist die B so präsent und normal, dass ich nichtmal dagegen ankämpfe. Es hat doch eh keinen Sinn, denk ich mir immer, auch wenn es gesungheitlich immer schlechter wird.

Hast du denn Freunde auf der Arbeit und/oder verstehst du dich mit jemandem gut? Vertraust du jemandem?

@ Knuffeline, was sind denn P**Seiten?

Ich frage mich nur immer, wenn es auf Arbeit passiert, warum nur?? Warum bist du wieder nicht standhaft geblieben? Es kann doch funktionieren!

Habt ihr Tipps, wie ich es vermeiden kann??
Ich denk immer, arbeite weiter, jetzt fang ich das und das (noch) an, aber 10 MIn. später ist das Essen wieder im Kopf und es ist jedes Mal so ein Zwiespalt zwischen brauchst du jetzt nicht und mach doch einfach. Bis mittags halt ich es meistens aus, aber dann..
Normalerweise bin ich dann ja satt und brauche auch abends nichts mehr, aber mein Schatz möchte natürlich auch was zum Abendessen, also koche ich meistens noch. Dann wieder essen abends, und natürlich MUSS ich auch danach k**. Fühl mich immer hundeelend an so einem Tag und denk, ab morgen nieeee mehr.
Er weiß von meinem Problem im Allgemeinen, nur dass ich es auch auf Arbeit mache, das nicht! Er unterstützt mich da schon bzw. fragt wirklich oft, wann ich zuletzt erbrochen habe, aber ich schwindel dann natürlich oft..

Ich versuche auch zu erbrechen, wenn wir wo eingeladen sind oder zum Essen aus waren. stört mich mittlerweile auch schon gar nicht mehr.
Dieses Gefühl, jetzt bin ich satt und brauche nichts mehr, dieses "Wohlfüllsattsein" hab ich längst verlernt. Entweder gar nichts, oder zuu viel.
Habe mich nun auch endlich entschlossen, eine Therapie zu machen, zum 1. Mal. Nur einen für mich richtigen Therapeuten habe ich bisher nicht gefunden, aber ich bleib dran denn ewig so weiter gehen kann es einfach nicht!

@ mäuschen: ich habe mich jmd. in der Arbeit anvertraut ja, bei dem ich denke, ihm kann ich es sagen. und zwar meinem Chef Aber nicht von mir aus, sondern weil genau er mich drauf angesprochen hat.
muss dazu sagen, wir haben ein recht gutes Verhältnis, wir erzählen oft private Dinge, also hatte ich da schon das Gefühl, ich kann damit zu ihm kommen. Jedoch ist er immer noch Vorgesetzter..
Jedenfalls hat er mich angesprochen, dass er sich schon länger Sorgen macht, weil ich immer "weniger" werde und was da denn los sei.. ich müsste nichts sagen, aber ich soll wissen, dass er sich sorgt und es auffällt. Tja und dann ist es schon rausgebrochen mit Tränen. Allerdings weiß er vom K*** in der Arbeit nichts!! dafür schäme ich mich vor ihm. Hab schon überlegt, ihm das zu erzählen, aber dann habe ich Angst um meine Stelle und das will ich dann doch auch nicht!
Er denkt glaube ich einfach ich esse nichts, Ma*** Er sitzt nicht im selben Raum, von daher kriegt er nicht mit, wie ich am Arbeitsplatz esse, und wenn dann sieht er nun nen Apfel.
Er ist auf jeden Fall sehr hilfsbereit, war auch derjenige, der mich zu so ner Anlaufstelle für ne Therapie "geschleppt" hat, meinte, wenn ich da Termine habe, kein Problem, kann ich jederzeit hin, er käme sogar mit (bis vor die Tür).. Dafür bin ich schon mal echt dankbar!

Doch trotzdem hält es mich vor FA´s nicht ab in der Arbeit..

Pepples, das mit deinem chef ist ja schonmal ein guter Ansatz. verstehe, das du ihm das mit dem kotzen auf der arbeit nicht erzäühlen willst, sollte es aber schlimmer werden und deine gesundheit schon wirklich ernsthaft darunter leiden, dann geht die gesundheit vor und du solltest es ihm erzählen um dann eventuell gemeinsam eine lösung dafür zu finden!

Hallo zusammen

Ich kenne das auch, ist mir auch schon ein paar Mal passiert, nach einem üppigen "Wir gehen ins Restaurant"-Menü mit allem drum und dran.

Ich habe dann aber immer so glasige Augen und das Gefühl, dass mir das eh gleich jeder ansieht und das wäre das Schlimmste für mich. Darum ist es bis jetzt nicht allzu oft vorgekommen. Naja, gross Tipps geben, kann ich noch nicht, bin ja selbst noch mittendrin :/

Grüsse

Z.b. auf p*** seiten.
Wo man sich austauscht und sich auch tipps gibt.

Lg Knuffeline

ooh ich würde, bei aller freundschaft, dem chef nicht mitteilen dass du auch auf arbeit kotzt. denn so gut das verhältnis auch ist, es kann dir irgendwann tatsächlich mal ein strick draus gedreht werden. dass man sich über vieles unterhalten kann ist gut und schön, aber immerhin tangiert es ja auch noch nicht die arbeit. sobald das der fall wäre, wüsste ich nicht so recht, ob der chef da immernoch freund oder nicht doch einfach nur chef sein würde. und ihr wisst ja, die leute haben die unterschiedlichsten vorstellungen von bulimie. nachher macht er sich gedanken dass es unhygienisch wäre oder dass wertvolle arbeitszeit dabei draufgeht oder oder oder.
das nur mal so am rande. ich hatte auch einen top chef und wir konnten über alles reden, aber wenn es dann wirklich um die arbeit an sich geht ist es weniger seine aufgabe dich zu therapieren als vielmehr dafür zu sorgen dass der laden läuft - leider.

Hallo zusammen!
Jetzt hatte ich mich (zumindest atf Arbeit) so gut "lange" unter Kontrolle und heute...wieder passiert! Volle Breitseite!
Ich muss mich doch wenigstens dort beherrschen können?! :/

TIPPS??

hast du irgendwas, dass dich ablenkt?

Naja, die "Arbeit" sollte das eigentlich. Aber das hat sich ja schon so verselbstständigt. nicht immer, aber es kommt eben zu oft vor.
und das darf es nicht!