Neuling

#1
Hallo ihr dort draußen,
ich fang einfach mal an zu schreiben und versuche euch meine Situation zu erklären damit ihr mir vllt. helfen könnt.
Ich bin 19 Jahre alt, 164cm und wiege ***kg.
Als aller erstes Frage ich mich jeden morgen ob es nicht doch zuviel ist was ich wiege. Kann es selbst nicht einschätzen und würde mich sehr darüber freuen eure Meinungen zu hören.
Zudem bin ich eigentlich mit meinem Körper zufrieden, aber mein bauch stört mich sehr.
Jedesmal nachdem essen fühl ich mich einfach nur dick.
Und dann folgt der übliche Weg..zu . :roll:
Fa kommen auch ab und an vor, aber dies habe ich bereits besser im Griff.
Ich habe das Gefühl, dass wenn ich auch nur einen Tag schaffe nicht k**, dass ich gleich zugenommen hab.
Außerdem achte ich beim einkaufen nur auf kcal und versuche jeden Tag eine Nullrechnung hinzubekommen, sei es mit sport oder mit k***.
Würde mich über Antworten freuen.
~Sayamaus~
Zuletzt geändert von joliana am Mo Feb 25, 2013 15:55, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Neuling

#2
hallo sayamaus, willkommen im forum!

sorry, wenn das jetzt hart klingt - aber du kannst dir rein von den zahlen, die du hier angegeben hast, doch wohl selbst denken, dass dein gewicht nicht zu hoch ist. ich habe es editiert, weil (siehe forenregeln) hier keine gewichtsangaben erlaubt sind. gib doch deine werte mal in einen BMI-rechner ein - ich bin mir sicher, der sagt dir, dass du im normal- oder sogar untergewicht bist.

was erwartest du dir denn von diesem forum? ich kann dir schon bestätigen, dass du eine essstörung hast. bei dir ist es wohl eher eine mischform zwischen magersucht und bulimie, aber auch damit bist du hier richtig. nur - wie möchtest du denn, dass es weitergeht mit dir?

Re: Neuling

#3
hallo,
ich weiß was mir mein BMI sagt, aber mein kopf sagt mir etwas ganz anderes und wenn ich dann dort draußen menschen sehe die noch dünner sind als ich dann fühle ich mich sofort dick und möchte noch mehr abnehmen.
Ich denke es wäre ein guter Anfang ein Limit für mein Gewicht zu finden mit dem ich mich anfreunden kann, bzw damit ich ein Ende finde.

Re: Neuling

#4
naja... limits setzen, kalorien ausrechnen, hungern... das sind alles merkmale der essstörung. und auch die tatsache, dass du überhaupt so dünn sein möchtest. du musst irgendwann deinen körper so akzeptieren, wie er ist, um aus der essstörung rauszukommen - oft jedoch kommt diese erkenntnis erst relativ spät, und vorher versucht man die anderen symptome zu bekämpfen, wie das fressen, kotzen und hungern. das geht jedoch nur mit gesunder und geregelter ernährung. solange du dich weiterhin so auf dein gewicht fixierst, wirst du jedoch leider nicht weit kommen. ich weiß, dass das nicht von heute auf morgen geht - auch bei mir war es nicht so. und hier im forum sind keinesfalls nur bulimiker unterwegs, die diesen schritt schon hinter sich haben - im gegenteil. aber das erkennen, dass mit der eigenen selbstwahrnehmung etwas schiefläuft, und der willen, etwas zu ändern und diese fixierung auf das dünnsein hinter sich zu lassen, ist die voraussetzung für fortschritte im kampf gegen die krankheit...

Re: Neuling

#5
Hallo sayamaus!

Ich kann deine Gefühle und Denkweise sehr gut nachvollziehen, bei mir war es genau so.
Ich bin inzwischen zum Glück nicht mehr so extrem und auch wenn es bei mir mit der ES gerade nach einigen Monaten "clean" sein wieder mehr wird - da will ich nie mehr hin.

Als ich letzten Mai beschloss aufzuhören mit dem Kotzen, da wog ich weniger als je zuvor. Immer noch Normalgewicht, aber im unteren Bereich. Ich war total zufrieden mit mir...
In den ersten Tagen hab ich viiiiiel, viiiel zu wenig gegessen, hab Kalorien gezählt wie ein Taschenrechner, bloooooß nichts Süßes, bloooß nicht zu viel und jeden Tag ins Fitnessstudio.
Der Gedanke nicht mehr kotzen zu müssen war toll - der Gedanke durch normales Essen zuzunehmen (ich hatte mich ja auf mein damaliges Gewicht runtergehungert/gekotzt) war einfach unerträglich.
Hab mich jeden Tag mindestens 5 Mal auf die Waage gestellt...

Ich bin auch jetzt lang nicht von den Gedanken weg.
Ich WEIß, dass man frühstücken muss, trotzdem fühle ich mich viel besser wenn ich nichts gefrühstückt habe.
Ich WEIß, dass eine viel zu Geringe Kalorienzufuhr pro Tag langfristig eher dafür sorgt, dass man zunimmt, anstatt ab, trotzdem fühle ich mich besser wenn ich nur ganz, ganz wenig gegessen habe.

Das ist ja das fiese an der ES. Dieser Kampf im Kopf zwischen Vernunft und Gefühl.

Inzwischen wiege ich schon ein wenig mehr als damals und natürlich würde ich wahnsinnig gern wieder diese Zahlen auf der Waage sehen, aber ich will eben NOCH lieber gesund sein.
Da nehm ich ein wenig Gewichtszunahme wohl oder übel in Kauf.
Sicher hab ich in den ersten Monaten nachdem ich das erste Mal aufhörte oft in den Spiegel geschaut, war über jedes neue Gramm todunglücklich, hatte mords das schlechte Gewissen als ich anfing wieder normal zu essen und mir auch mal Fast Food oder Süßigkeiten erlaubte... trotzdem ging es mir insgesamt viel, viel besser.

Ich weiß der Gedanke ist nahezu unerträglich und der Kampf sehr schwer, aber joliana hat vollkommen recht.
Wenn du gesund werden und normal essen willst, dann musst du lernen nicht mehr jede Kalorie und jedes Gramm das du vielleicht zunimmst zu fürchten.
Das sollte immer der erste Schritt sein. Anders denken!
Das bulimische/anorektische Denken abstellen und versuchen zu denken wie ein gesunder Mensch.
Man nimmt ja auch nicht ins Unermessliche zu. Wenn du normal isst (und das heißt nicht zu viel, aber auch keinenfalls zu wenig) und normal viel Sport machst, dann wird sich dein Gewicht irgendwo einpendeln, was dann immer noch gut im Normalgewicht liegt, damit musst du dich von vornherein abfinden, wenn du gesund werden möchtest.
Du solltest dir auch ab und an mal was Süßes erlauben. Sonst ist das FA-Risiko wahnsinnig hoch. :wink:

Liebe Grüße und viel Kraft,
jiji
Zuletzt geändert von jiji am Mi Feb 27, 2013 18:54, insgesamt 3-mal geändert.