Immer noch auf dem Weg...

#1
Hey ihr Lieben...

Ich bin 21 und leide seit 7 Jahren unter der Essstörung...
Ich war auch schon oft (auch wegen Trauma und Borderline) in Kliniken und wohne nun endlich alleine.
Ich erbreche wesentlich weniger aber es hört nicht auf, obwohl ich viel Unterstützung habe.
Ich suche hier Rat und Menschen, die mich verstehen.
Die Krankheit begleitet mich obwohl ich sie mitlerweile erkenne und hasse und loswerden will.

Hier mein aktuelles Problem:
Mein Tag ist oft durchgeplant und ich kaufe nur einzelne Nahrung.
ich habe selten Essen im Kühlschrank, sobald ich Packungen kaufe schlaf ich Nachts nicht sondern esse und erbreche...
Ich habe regelrecht Angst mit Essen in der Wohnung alleine zu sein, denn ich will nie wieder wie früher für Essattacken horten oder klauen! Ich will da raus!
Ich habe ein paar mal versucht meinen Freund zu überreden Reste vom Frühstück etc (Käse,Brötchen,Müsli...)
mit zu nehmen, doch er versteht mein Problem damit nicht und lässt oft Sachen hier.
Heute hab ich zum Beispiel den Kühlschrank voll...

Was kann man tun um damit umzugehen?
Wie lerne ich mich auch zu kontrollieren, wenn ich alleine bin?
Wie geht er mit größeren Essensmengen um?

Mit freundlichen Grüßen
Die Tänzerin

Re: Immer noch auf dem Weg...

#3
Hey Taenzerin,

das Problem kenne ich nur zu gut. Ich wohne seit einem Jahr alleine, und habe eigentlich nie Essen im Kühlschrank, weil ich zu große Angst davor und einfach null Kontrolle habe.
Was mir persönlich hilft, ist Besuch. In unserer Clique ist es total normal, dass man, wenn man bei jemanden ist, sich einfach an deren Lebensmittel bedienen kann wenn man Lust hat. Nur bei meiner Wohnung ist das halt bisschen schwierig. Von meiner Essstörung wissen die meisten zwar, aber trotzdem ist es immer extrem unangenehm für mich wenn jemand bei mir essen möchte und ich keine Vorräte habe. Also manchmal kaufe ich bevor Besuch kommt ein bisschen ein, um solche Situationen zu vermeiden und gleichzeitig als Nebeneffekt zu lernen, mit Lebensmitteln in Reichweite klarzukommen.
Momentan wohnt eine gute Freundin bei mir, und um es ihr so angenehm wie möglich zu machen, sorge ich natürlich auch für einen vollen Kühlschrank, wir kochen und essen dann gemeinsam. Ganz ohne FAs klappt es leider noch nicht. Ich geh meistens vor ihr schlafen (also gegen 3 Uhr nachts statt 6 Uhr morgens :mrgreen: ), und dank meinen Schlafstörungen steh ich kurz nachdem sie sich hingelegt hat wieder auf. Hab dann also täglich einige Stunden in denen ich machen kann was ich will, und auch wenn es sonst gut klappt, damit muss ich erst noch umgehen können.

Also.. lange Rede, kurzer Sinn:
Vielleicht würde es dir helfen, wenn jemand - zB dein Freund oder eine gute Freundin - für eine Weile zu dir zieht, selbst wenns nur für eine Woche oder auch nur paar Tage sein sollte, so ist es ein bisschen leichter damit umzugehen.

Wünsche dir jedenfalls viel Erfolg :D
Set sail from sense!