ich wollt mich vorstellen...etwas länger und Chaotisch :(

#1
Ich heiße Anna, ich bin 20 Jahre alt und Auszubildende zur Kauffrau für Bürokommunikation. Mein Leben ist weit davon entfernt perfekt zu sein, aber es ist toll, so wie es ist. Ich hab als jüngste unter drei Kindern immer die Liebe meiner Eltern gespürt, ich stand damit aber auch oft in ihrem Fokus. Eigentlich wusste ich, das meine Eltern mich liebten, was für Fehler ich auch machte, aber dennoch entwickelte ich immer mehr diesen Drang alles was ich tat so perfekt wie nur möglich zu machen. Ich gab mich nicht mit einem Mittelmaß zufrieden, bei anderen schon, jedoch nicht an mir selber. Wenn ich einen anderen sagte und trösten wollte mit den Worten eine drei ist doch auch noch gut, bekam ich selbst diese Zensur, war sie auf einmal scheiße und ich kam mir wie eine Versagerin vor. Obwohl man das ja nicht ist, wenn man dreien schreibt. Aber für mich war ich in solchen Momenten einfach nicht gut. Ich machte immer wieder den Fehler mir meine Ziele zu hoch zu stecken,denn dann ist die Enttäuschung natürlich umso größer, wenn man sie nicht erreicht. Ich bin auf mich selbst ehrlich gesagt doch ein kleines bisschen stolz das ich anfange zu kapieren,das auch kleine Schritte etwas wertvolles sind und ich nicht blöd bin, nur weil ich etwas nicht geschafft habe. Das mag blöd klingen, aber eigentlich ist es dieser Drang alles was ich will schaffen zu wollen wirklich gewesen, der mich vor kurzem in eine Situation brachte, in die ich nie wollte.

Ich war nicht wirklich dick,auch nicht super dünn, aber ein gutes Mittelmaß laut den Angaben meiner Klassenkameraden. Und iwie wollte ich dennoch ein paar Kilos verlieren und dachte mir, naja das wirst du schon hinkriegen und s0 schwer ist es nicht. Aber es wurde schwer. Ich war eine Naschkatze, eine t0tale und merkte zum ersten Mal, das mir etwas garnicht gelingen wollte, überhaupt nicht. Ich schaffte es einfach nicht durchzuhalten. Irgendwann fing ich an mich zu hassen, mich zu ekeln, wenn ich mal wieder nicht durchgehalten hatte. Ich ekelte mich wenn ich dieses fette widerliche Zeug gegessen hatte, obwohl es nicht passieren sollte. Ich wusste das es blöd war aber jedes Mal dachte ich mir, wie fett ich denn werden würde, nachdem ich das gegessen hatte. Wie es dann im Endeffekt passierte, das weiss ich selbst nicht mehr so genau. Ich wusste nur das ich auf einmal nachdem ich wieder der Meinung gewesen war, mega viel getrunken hatte. Als ob es das ändern würde. Das ging soweit das ich mich dann tatsächlich übergeben musste und auf einmal schien das die Lösung zu sein. Es war krank und es hört sich wirklich krank an, wenn ich das jetzt schreibe, aber ich war tatsächlich der Meinung, wenn ich es eh nicht behalte, dann ist es nicht ganz so schlimm, wenn ich dann mal doch nicht durchgehalten habe. Aus diesem einen Mal und der felsenfesten Überzeugung es steuern zu können, hat sich mittlerweile eine Regelmäßigkeit entwickelt. Ich weiss nicht ob man es so nennen konnte, aber ich habe es mittlerweile mehr getan, als nur dieses eine Mal. Viel mehr. Und nun ist diese Angst da. Diese Angst nicht mehr aus dem Kreis zu kommen, sogar tiefer reinzurutschen. Denn auch wenn ich um *kg in den letzten Wochen abgenommen hatte , ich wusste ich wollte es nicht. Ich wusste das ich es nicht auf diesen Weg wollte. Ich fühle mich einfach wie ein Mensch der versagt hat.
Dabei wollte ich eigentlich nichts mehr, als ein paar wenige Kilos verlieren. Auf Gesundem Wege.

Es fiel mir wirklich schwer , das hier so zu schreiben, es tut mir leid, wenn das Chaos ist oder iwas fehlt, was ihr vielleicht wissen wollt.

Ich hör jetzt einfach auf zu schreiben bevor es noch chaotischer wird. Wenn ihr iwie Fragen habt oder so, ich antworte gerne darauf und ich beisse auch nicht ;)

Alles Liebe für euch

Lg Anna
Zuletzt geändert von Bibi am Mi Jan 04, 2012 22:46, insgesamt 1-mal geändert.

Re: ich wollt mich vorstellen...etwas länger und Chaotisch :

#2
Liebe Anna,
Herzlich willkommen im Forum!
Das mit den Erwartungen immer zu hoch stecken kommt mir sehr bekannt vor! Und dadurch ständig ettäuscht und unzufrieden mit sich zu sein, kenn ich auch nur zu gut!

Es klingt für mich so , als das du noch nicht so lange erbrichst. Habe ich das richtig entnommen?
Deshalb glaube ich, dass du aufjedenfall aus dem Teufelskreis rauskommen kannst.
Aber ich glaube, du solltest dir professionelle Hilfe suchen und zwar möglichst bald! Vielleicht gibt es bei dir in der Umgebung auch eine Gruppe für Essgestörte, das kann auch sehr hilfreich sein!
Aber an einer Therapeutin geht wahrscheinlich kein Weg dran vorbei!
Den ersten schritt hast du ja schon gemacht, indem du dich hier geöffnet hast, da schaffst du bestimmt auch den nächsten!
Lg Strawberry24

Re: ich wollt mich vorstellen...etwas länger und Chaotisch :

#3
lange tu ich es wirklich nooch nicht, aber ich war so naiv und dachte halt, ja ja iwann wirst du aufhören können. und mittlerweile gehts nicht mehr. es is nicht mal so das ich dann iwie zu viel gegesssen habe. Ich weiss nich ob man das so nennen kann. Es passiert jedesmal nach dem abendessen,wir essen abends warm un es is schon mittendrin so0o das ich es einach nicht mehr geniessen kann. es is eine normale portion un ich denkie mir, es war zu viel. und ehe ich mich versehe passiert es wieder. Und ich ekel mich mittlerweile mehr denn je danach :( ich weiss selber nicht mehr was ich davon halten soll :/

danke für deine Tipps :) ich werd mich im netz mal auf die suche nach so etwas in meiner Nähe begeben...von nichts kommt bekanntlich ja nichts :(

Alles Liebe
<3 Anna

Re: ich wollt mich vorstellen...etwas länger und Chaotisch :

#4
Ich glaube jeder hier, der in eine Essstörung gerutscht ist, hat einige Zeit geglaubt alles unter Kontrolle zu haben und jederzeit aufhören zu können. Ich habe erst nach 2 Jahren begriffen, dass ich mein Essverhalten nicht mehr unter Kontrolle habe.
Voher habe ich mir immer gesagt: "Morgen höre ich auf!" nur dieses Morgen kam nie...

Du scheinst früher begriffen zu haben, das du nicht mehr mit dem Erbrechen aufhören kannst. Das ist aufjedenfall vorteilhaft, denn je kürzer du dieses Essverhalten an den Tag gelegt hast, desto schneller kannst du auch davon loskommen.
Also hab Mut, die Chancen stehen gut, dass du dein Leben nicht so verbringen musst!
Aber um einen Therapieplatz solltest du dich aufjedenfall kümmern!

Lg Strawberry24