Hallo, ich bin NEU hier! :)

#1
...wie der Titel schon sagt!

Ich bin Katzenpfote, 23 und zur Zeit Studentin. Ich lese hier schon seit einigen Jahren sporadisch mit und habe mich jetzt entschlossen, mich auch mal zu registrieren.
Grund ist wohl, dass ich momentan wieder in einer größeren Krise stecke und ich mich einfach sehr allein mit meinen Problemen fühle. Obwohl mein Freund, meine Therapeutin u.a. mir beistehen, fühle ich mich doch oft einsam mit all den Gedanken und Erfahrungen (es gibt ja so viele eklige und peinliche Dinge, die man als bulimiekranker durchmacht).

Ich möchte und kann jetzt nicht meine "ganze Geschichte" aufschreiben, daher nur ein paar Eckdaten:
In meiner Kindheit und frühen Jugend war ich eher "moppelig", irgendwann wurde es dann leichtes ÜG. Nachdem ich immer schon ein paar Sticheleien wg. meinem Gewicht und meiner Unsportlichkeit bekommen hatte, habe ich dann mit 14/15 stark abgenommen und danach ging es ziemlich schnell los mit den FAs und der Bulimie. Mit 17 war ich schon einmal für 4 Monate in stationärer Therapie, aber meine schlimmste Bulimiezeit hatte ich danach mit 18/19.
Als ich dann von zu Hause auszog, hat sich alles langsam (bis heute) gebessert. Jedenfalls ist mein Gewicht stabil und im mittleren NG, finde mich äußerlich echt okay und schaffe es meist, kontrolliert zu essen. Teilweise bin ich monatelang bulimiefrei und mit Rückfällen kann ich ganz gut umgehen. Trotzdem will ich die Essstörung nicht herunterspielen, sie ist (v.a. wieder in den letzten Wochen) noch da und auch in symptomfreien Phasen denke ich sehr oft ans Essen.
Wie bei vielen anderen hier auch ist die ES bei mir nicht das einzige Problem, ich habe auch mit Ängsten, Depressionen, Selbstzweifeln zu tun. Meine aktuelle Therapie behandelt deshalb auch nicht vorrangig die ES.

Vor einigen Wochen bin ich aber wieder in ein Loch gefallen, vermutlich weil ich mich im Studium überfordert fühle. Konnte dann einfach nicht mehr gegen alles ankämpfen und bin nun wg. einer depressiven Episode krank geschrieben. Gerade wenn ich so jeden Tag zu Hause rumliege und rein gar nichts schaffe, mir Vorwürfe mache usw. ist der FA-Druck unerträglich und auch deshalb habe ich mich nun hier angemeldet.

Ich hoffe, dass mir das Forum dahingehend ein wenig hilft!

Viele Grüße

Re: Hallo, ich bin NEU hier! :)

#2
hallo katzenpfote,

herzlich willkommen im forum!

es ist sicherlich ein erster schritt, sich hier anzumelden und sich sein problem einzugestehen. wobei du das ja schon getan hast, indem du dir hilfe gesucht hast.

ich denke in deinem krankheitsverlauf (abnehmen wollen) erkennen sich viele hier wieder. so hat es bei einigen hier auch angefangen.
Katzenpfote hat geschrieben: Ich hoffe, dass mir das Forum dahingehend ein wenig hilft!
wenn du reden willst, wird es immer jemanden geben, der dir zuhört und dich versteht!!


liebe grüße
jersey

Re: Hallo, ich bin NEU hier! :)

#3
hey Katzenpfote! ich habe eine ähnliche geschichte wie du - ich bin am anfang der pubertät "mollig" geworden und wurde oft wegen meines gewichts und meiner unsportlichkeit gehänselt. meine erste diät machte ich mit 16, nahm ab und bin darüber genau wie du in die bulimie gerutscht. auch ich bin inzwischen weitgehend zufrieden mit meiner figur und im moment habe ich eine gute phase, habe in den letzten 3 monaten nur 2x erbrochen. ich war allerdings nie in therapie.

ich finde es toll, dass du im moment dein essverhalten gut im griff hast! eine frage: was heißt denn genau, dass du "kontrolliert" isst? bin nur neugierig, was du damit meinst...

Re: Hallo, ich bin NEU hier! :)

#4
Danke für eure Antworten,

dass ich kontrolliert esse heißt für mich, dass ich nicht frei nach Hunger und Appetit esse, sondern mir schon irgendwie viele Gedanken mache, Kalorien überschlage und oftmals aufpassen muss, nicht zu wenig zu essen oder FAs zu bekommen.

Aber es variiert auch, je nachdem, wie es mir geht. Ich habe Phasen, da klappt alles ganz gut, habe vernünftige Mahlzeiten und fühle mich auch gut damit. Dann habe ich Phasen, da klappt es weniger gut und das Essen strengt mich ziemlich an, weil ich ständig daran denke, ich neige dazu, einseitig zu essen, habe Heißhunger, fange mit dem "Kaloriensparen für Abends" an usw. Und dann gibt es Phasen (so wie jetzt), wo ich mich wirklich jede Minute zusammenreißen muss, um nicht irgendwas in mich hereinzustopfen.

Naja, heute bin ich wg. meiner Situation wieder bei meinem Psychiater gewesen (bin ja sowieso krankgeschrieben) und werde jetzt Morgen mit Fluoxetin beginnen. Mal sehen, habe leider schon zwei ungute Erfahrungen mit SSRIs wg. Depressionen, aber dieses soll ja auch gegen den FA-Druck helfen, was immerhin auch eine Erleichterung wäre.

LG
Katzenpfote

Re: Hallo, ich bin NEU hier! :)

#5
ich erkenne mich 1:1 in dir wieder! mir geht es mit meinem essverhalten genauso. ich muss auch immer noch kalorien abschätzen weil ich sonst einfach nicht sicher bin ob es zuviel oder zuwenig ist, was ich an einem tag so esse. und ich bekomme panik bei der vorstellung das aufzugeben. ich habe auch gute und weniger gute tage, auch wenn ich zur zeit keine FAs habe... und am wochenende wenn ich bei meinem freund bin (haben eine wochenendbeziehung) dann esse ich generell viel zu viel. zwar erbreche ich danach nicht und es sind auch keine richtigen fressanfälle, es ist einfach ungesundes essverhalten... aber naja. das bekommen wir schon auch noch irgendwie hin.
ich finde es jedenfalls gut dass du das ganze so angehst und auch regelmäßig in therapie bist (oder?).

Re: Hallo, ich bin NEU hier! :)

#6
Ja, bin gerade am Ende einer ambulanten Therapie, allerdings nicht speziell wegen Essstörungen. Was danach kommt, weiß ich noch nicht genau, vielleicht/wahrscheinlich werde ich einen stationären Aufenthalt machen. Eine ambulante Therapie möchte ich aber auf jeden Fall weitermachen, muss noch abklären ob das mit meiner aktuellen Therapeutin geht usw.

Nächste Woche habe ich ein Erstgespräch in der Klinik (allgemeine psychosomatische Ambulanz) und bekomme da bescheid, was sie mir anbieten können. Ich hoffe, die Wartezeiten sind nicht allzu lang...