bin neu hier

#1
huhu :),


seit langer zeit lese ich nun in diesem forum und hab mich endlich mal getraut mich anzumelden. Nur die frage was ich alles über mich erzählen soll fällt mir schwer. Ich fang einfach mal an kann ja nix falsch machen außer zu wenig zu schreiben :)

Also ich bin jetzt 23 jahre alt und bei mir halt alles so ungefähr mit 13 jahren jahren und diäten begonnen. glaub ich kennt so jede zweite....
ich habe oft diäten mit meiner mam gemacht da sie auch sehr figurbewusst ist. und so bin ich mit der zeit immer mehr in hungerphasen gerutscht, da ich das aber nie lange durchgehalten habe, habe ich dann das brechen angefangen und so gemerkt, huch ich kann ja essen ohne das mein gewicht steigt. naja und so zieht sich das seit jahren, das ich immer von hungerphasen in brechphasen rutsche. habe 2008 auch eine thera gemacht die mir aber nicht wirklich viel brachte.
Nunja jetzt wohne ich seit letztem jahr bei meinen freund, mit dem ich aber schon 5 jahre zusammen bin, und es klappt mal mehr mal weniger gut, er hilft mir auch dabei und bekocht mich manchmal ganz lecker, da er weis das ich dann schlechtes gewissen krieg wenn ich sein leckeres essen breche. gar nichtmal so blöd von ihm :)
hmmm weis einfach nich was ich noch schreiben könnte, wenn noch fragen sind dann fragt mich einfach, habe in der ganzen zeit gelernt ziemlich offen mit meiner es umzugehen, was mir ganz gut tut, da die ganze geheimnistuerei wegfällt.

mfg

Mathilde
Es kommt ein Zeitpunkt im Leben an dem Du realisierst wer Dir wichtig ist wer es nie war und wer es immer sein wird So mach Dir keine Gedanken über die Menschen a d Vergangen. denn es gibt einen Grund weshalb sie es nicht in deine Zukukunft geschaft haben

Re: bin neu hier

#2
Herzlich Willkommen im Forum, schön das du den Mut hattest dich hier anzumelden..

Ich war auch so 13/14 als es bei mi losging.. Diäten sind meist der Einstieg in Esstörungen.. und das rauskommen sehr schwer..

Aber es ist gut das du ganz offen gegenüber deiner Es bist.

Was machst du beurflich?und wie kommt dein Freund damit klar?
lg red rose

Re: bin neu hier

#3
Hallo Mathilda, hallo red Rose!

Ich hab mich auch gerade eben auch im Forum angemeldet und habe zufällig als erstes euren Beitrag gelesen und dachte ich klink mich mal in euer Gespräch ein :-)

Naja wie ihr euch vll denken könnt habe ich das gleiche Problem wie ihr! Bei mir gings etwas später los, mit 16. Mit 15 wurde ich durch eine Freundin erstmals mit dem Thema Gewicht und Ernährung konfrontiert. Bis dahin, habe ich soweit ich mich noch daran erinnern kann wirklich ganz NORMAL ernährt! Dann habe ich angefangen ein Thema draus zu machen und mir immer mehr Gedanken darüber gemacht.

Als ich mit 16 ein halbes Jahr in den USA verbrachte im Rahmen eines High School Aufenthaltes kam ich mit **kg mehr zurück, was ja eigentlich kein Drama ist aber die wollte ich natürlich so schnell wie möglich wieder loswerden! Ich fing an zu joggen und mich besser zu ernähren was am Anfang auch gut klappte und womit ich mich auch wohl fühlte. Als aber die Waage nicht immer das erwünschte anzeigte (was ja beim gesunden Abnehmen ganz normal ist, machmal wiegt man einfach ein *kg mehr obwohl man am Tag zuvor laufen war und nur Salat gegesse hat;-) wurde es mir irgendwann "zu blöd" und ich fing an das gegessene wieder zu erbrechen. Wie es einem dabei geht muss ich euch ja nicht erzählen.

Mit 19 wurde es dann so schlimm, dass ich mir dadurch mein Abi ruiniert habe. Da sich bei mir alles nur noch um Essen und Erbrechen drehte waren fast alle anderen Dinge im Leben nebensächlich geworden und ich hab für die Schule gar nichts mehr gemacht. Die verbliebene Energie habe ich dann lieber in mein soziales Umfeld gesteckt, weil das das einzige war was mir noch Halt gab. Dann kam was kommen musste --> Durchgefallen! Als ich das Schuljahr wiederhohlte bin ich davon weggekommen und ich wurde "clean". Letzten Oktober habe ich zu studieren angefangen und die Bulimie ging ebenfalls wieder los. Was genau der Auslöser war kann ich nicht wirklich sagen....Stress, Angst zu versagen?!?! Vor ein paar Stunden etwa wurde mir dann meine elende Situation das erste mal so richtig bewusst und ich habe beschlossen dass es so nicht weitergehen kann, weil ich mir deswegen nicht nochmal eine Lebensphase (hier also mein Studium) so runinieren will wie damals mein Abitur.

Naja hier also meine Geschichte vll kann der eine oder andere was damit anfangen, Parallelen entdecken oder fühlt sich sonst irgendwie angesprochen! Ich freu mich über jeden Kommentar ;-)

Schöne Grüße
Euer flight_girl
Zuletzt geändert von Caruso am Mo Jun 27, 2011 15:44, insgesamt 1-mal geändert.

Re: bin neu hier

#4
huhu :)

also beruflich hab ich schon paar ausbildungen im sozialen bereich angefangen, die aber dann auch wegen meiner es abgebrochen. wie soll ich mich um andere kümmern, wenn ich mit mir selbst nicht fertig werde. naja und durch den umzug musst ich jetzt irgendwas finden und arbeite halt jetzt nur. es ist zwar anstrengend aber ich hab nen geregelten tagesablauf, was mir sehr sehr hilft bei meiner es.
mit meinem freund... ja das war nicht einfach. ich habe es ihm nach drei monaten beziehung gesagt. finde ich ist passend, lange genug um zu wissen das es was längeres ist.
es war nicht immer einfach und mein freund hat am anfang der beziehung sehr viel zeit und mühe in mich gesteckt, hat alles getan das es mir gut geht. nur bin ich nicht darauf angesprungen, hab mich am anfang immer irgendwie angegriffen gefühlt. es war nicht leicht für ihn zu sehen wie sich seine eigene freundin zu tode hungert, damals wog ich noch *kg weniger und hatte ne ms phase. mit der zeit und nach unendlich vielen gesprächen haben wir den besten weg für uns gefunden.
er gibt sich immernoch mühe und sorgt sich um mich, aber wenn er sieht und mitbekommt das ich das essen nicht mehr aufhöre, dann ignoriert er es. hört sich zwar jetzt hart an aber es ist das beste für uns beide. er hat sich in der zeit wirklich fertig gemacht und war teilweise am ende weil er nicht mehr wusste was er machen soll und ich habe die "freiheit" in dem moment und brauch mir keine großen gedanken mehr um ihn machen.
seitdem ich bei ihm wohne ist es aber auch besser geworden, wir versuchen gemeinsam zu essen, wie es die arbeit halt zulässt, und kochen auch gemeinsam was wirklich viel spaß macht. ich schau auf keine kalorien oder ähnliches und hab auch schon zugenommen. worauf ich wirklich stolz sein kann, was mich aber an manchen tagen echt fertig macht wenn das biest in mir spricht.
aber wenn er sieht das ich wieder vor dem spiegel stehe, dann streichelt er mein bäuchlein und sagt mir wie süß er es findet :) er gibt mir wirklich ein gutes gefühl und sagt mir was alles toll an mir aussieht.

ach er ist einfach wunderbar und hat mir so viel kraft in der ganzen zeit gegeben, den werde ich heiraten :)
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Re: bin neu hier

#5
hey flight_girl,

das mit der freundin kenne ich zugut. ich war sowieso schon die ganze zeit mit meinem gewicht beschäftigt und am diäten. dann traf ich nach langer langer zeit eine grundschulfreundin wieder und die war mitten in der bulimie, sie war ungefähr ein jahr älter als ich. zwar haben wir nie so oft über kalorien und essen gesprochen aber ich glaube so im nachhinein hat sie einen kleinen beitrag dazu geleistet, mich auf den gedanken zu bringen zu essen und doch nicht an gewicht zuzunehmen.
ich bin ihr auf keinen fall böse dafür oder würde ihr ganz und gar die schuld daran geben, nein das überhaupt nicht, die gründe für meine es liegen wo ganz anders.

oh man es ist echt erschreckend... ich habe die ganze zeit meiner es ja immer verdrängt und nur das nötigste gesehen oder nur das gesehen was ich sehen wollte und durch deinen beitrag mit der freundin war es wie ein schlag ins gesicht und die erinnerung kommt hoch.

mal schauen was ich noch so alles in meinen gedächtnis hervorkrame um den ganzen verlauf meiner es mal wirklich zu realisieren.

ich danke dir:) auch wenn es sich blöde anhört, aber ohne diesen beitrag hätte ich diesen abschnitt in meinen leben womöglich vollkommen vergessen, ich habe nichteinmal in meiner therapie daran gedacht.
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Re: bin neu hier

#6
Liebe Mathilde,

ich hoffe dir hat dann mein Beitrag in sofern geholfen dass du bemerkt hast, dass es Dinge gibt die man verdrängt hat, die aber ausschlaggebend für die Krakheit sein können und die wenn man sie bewusst wahrnimmt aber zu einer Heilung oder zumindest Besserung beitragen können. Den Gedanken mit jmd anderem die Schuld geben hatte ich auch schon mal, aber es liegt schlussendlich wirklich an einem selber. Vll gibt es Menschen oder Dinge die dazu beigetragen haben oder der Auslöser waren, aber selbst wenn das der Fall ist bist du die einzige die was an der Situation ändern kann und zu diesem Punkt musst du erst mal kommen.

Für mich ist im Moment das wichtigste mir bewusst zu machen dass ich definitiv krank bin und dass es inzwischen ein Teil von mir geworden ist, den ich aber besiegen will.

Ich muss schon sagen, dass du wohl nen ziemlich tollen Freund hast ;-)
Das mit deinen angefangenen und abgebrochenen Ausbildungen ist natürlich sehr schade. Mir gehts gerade mit meinen Studium so, ich hab wahnsinnige Angst dass ich es nicht schaffe wegen der Bulimie, weil es den Alltag doch sehr beeinflusst. Wenn man mal zusammenrechnet wie viel Zeit bei so nem Esseanfall drauf geht in der man eigentlich was sinnvolleres machen könnte.....aber wem sag ich das ;-)
Ich hoffe auf jeden Fall dass du etwas findest was die Spaß macht und was dich vll mehr erfüllt damit du die Leere oder das was die fehlt nicht mehr mit Essen kompensieren musst!

Ich denk mir manchmal, dass bei mir die Bulimie angefangen hat weil ich einfach irgendwann den falschen Weg eingeschlagen habe. Ich bin nie wirklich gerne zur Schule gegangen, hab zwar dort immer gerne meine Freunde getroffen aber die ganze Lernerei fand ich immer total öde....ich hab immer schon lieber handwerkliche Dinge gemacht oder war gerne unterwegs und hab einfach gerne was geschafft. Ich wollte mein Abi nur immer haben weil ich mir von jedem sagen lies dass man ja ohne Abi eh nicht weiterkommt......vll wär ich ohne Abi heute schon viel weiter?!? Deswegen fällt mir die Uni auch grad ziemlich schwer, dieses von Vorlesung zu Vorlesung hetzen und stundenlang rumsitzen und sich das Zeug reinpauken, aber ich mach im Sommer ein 10-Wöchiges Praktikum im Bereich Eventmanagement und freu mich rießig auf viel Action und Ablenkung !!

Ich hab seit gestern einiges über Bulimie gelese online, und immer wieder, dass bulimiekranke Menschen an zu wenig Selbstwertgefühl leiden....wie geht es euch da? Ich kann das richtig gut nachvollziehen. Mich hat sogar erst ne Freundin darauf angesprochen (sie ist nicht eingeweiht) Ich war an dem Tag schlecht drauf und hab das auch gesagt und sie sagte nur so nebenbei "ja an manche Tagen wenn ich schlecht drauf bin mangelts mir auch am Selbstwertgefühl". Hab das damals gar nicht so ernst bzw. wahrgenommen aber als ich das dann gelesen habe fiel es mir wieder ein. Da hab ich mir das erste mal gedacht, ok du kannst die Krankheit wohl doch nicht ganz verbergen, auch wenn andere nicht wissen was genau mit dir los ist, Bulimie verändert dich, deinen Charakter und deine Persönlichkeit!

Das ist bei mir glaube ich auch ein Grund, dass ich Dauersingle bin....ich glaub immer keinem dass er sich wirklch in mich verlieben könnte! Ich weiß zwar dass ich nicht unattraktiv bin, aber ich trau einfach keinem so richtig....was wahrscheinlich auch charaktersache ist bzw, gemachte Erfahrungen aber dann unmittelbar doch wieder mit der Krankheit zusammenhängt.

Naja jetzt hab ich einen halben Roman geschrieben, einfach lesen und nach Lust und Laune kommentieren, wie gesagt ich freu mich über alle entdeckten Parallelen oder Denkanstöße!

Viele liebe Grüße
flight_girl