Hallo,
ich bin 21 Jahre alt und leide seit 2,5 Jahren an Bulimie...Ich habe in der *kg abgenommen und wog am *kg.
Als ich mich von meinem Freund trennte (ohne Liebeskummer) fingen diese ständigen FA's an...Ich mein ich habe mich immer regelmäßig übergeben aber hatte es noch irgendwie im Griff...Jetzt hab ich es überhaupt nicht mehr unter Kontrolle und esse den ganzen Tag und erbreche und so weiter....Es macht mich krank! Ich möchte einfach wieder normal essen und auf meinen Körper hören wenn er Hunger hat...Ich hab überhaupt kein Gefühl mehr dafür...Dazu kommt dass ich mich glaub in einer Depression befinde... Ich weiß einfach nicht mehr weiter...und reden kann ich auch mit niemanden...
Kann mir bitte jemand einen Tipp geben? Ich bin für jeden Ratschlag sehr dankbar!

Viele Grüße

Hey,

ich glaube zwar nicht, dass ich dir helfen kann, aber ich hab mir gedacht ich schreib dir trotzdem, weil meine situation total ähnlich ist. Bin auch 21 und hab innerhalb der letzten 2 Jahre ca. *kg abgenommen. Anfangs hatte ich keine FA's, hab mich hin und wieder nach einer üppigeren mahlzeit übergeben, weil ich ein schlechtes gewissen hatte. Jetzt, da ich alleine wohne, ist es schlimmer geworden. Im "normalen" leben bin ich extrem diszipliniert, nasche nie, mache SEHR viel sport und arbeite hart. Doch dann verliere ich die kontrolle. Zu ostern z.b. sind meine eltern verreist - ich hatte gleich 3 FA's hintereinanderer, bis ich irgendwann vor lauter essen und brechen erschöpft eingeschlafen bin....es ist schrecklich, ich weiß, dass ich mittlerweile eigentlich schon fast zu dünn bin. Ich nehm mir immer vor, doch ein bisserl zuzunehmen, schaffe es aber nicht. Die angst, wieder so zu sein wie früher ist zu groß. Es ist wahnsinn, mein leben dreht sich nur ums essen und um jede einzelne kalorie...ich wäre so gerne "normal"...hab jeden bezug zu einem normalen essverhalten verloren...und das schlimmste: ich fühle mich alleine damit.

so, jetzt kennst du auch meine geschichte (zumindest die kurzfassung ). Es ist schön zu wissen, dass man mit seinen problemen nicht alleine ist. Vl hast ja lust, ab und zu ein bisserl zu quatschen.

Liebe Grüße
Verena

Hallo Verena,

deine geschichte erinnert mich auch sehr stark an mich...ich würde einfach alles dafür geben mal einen tag nicht ans essen zu denken...manchmal entschuldige ich meine fa's dadurch dass ich weiß ich werde es eh wieder erbrechen...meine eltern waren über ostern auch weg und ich habe den ganzen kühlschrank innerhalb 2 tage aufgegessen gehabt und am tag denke ich über 4 mal mich übergeben....seit dem habe ich (glaube ich zumindest) auch eine depression...ich stell alles in frage und versuche herauszufinden was ich wirklich will...und das kann verdammt schwer sein...
anfangs habe ich mich auch nur übergeben wenn ich mal ne portion zu viel gegessen hab aber ich war ziemlich diszipliniert und habe strikt nach diät angenommen und sehr viel sport getrieben...ich schaffe es auch noch tagsüber gesund zu essen aber abends überkommt es mich einfach...es geht sogar soweit dass ich mich in einem restaurant heimlich auf dm wc übergebe...
Ich weiß genau was du meinst, ich möchte egal was dazu notwendig ist nie wieder so wie früher werden....doch mittlerweile sind meine fa's so schlimm geworden dass ich eher wieder zunehme und das macht mich noch mehr fertig....

ich fände es wirklich schön wenn wir uns ein wenig austauschen könnten....ich fühle mich auch ganz allein gelassen damit, weil ich ja niemanden davon erzählen kann...

liebe grüße

Hallo!
Mir gehts im Moment genauso...ganz ganz schlimm und ich weiß gar nicht so richtig wie ich da wieder etwas rauskomme.. ich wohne alleine und ständig rutsche ich von den einen wieder ins andere..

Ich glaube ich hab zur Zeit auch ne kleine Depression und ich glaube durch das ständige Essen versuchen wir diese Gefühle die durch die Depression kommen zu verdrängen.. FA´s verdrängen ja Gefühle, aber das weißt du ja sicher..
Dann noch dieses geregelte Essen was man Tag für Tag versucht durchzuziehen und es doch nicht schafft weil man Angst vor den Kalorien hat oder es sich dann doch in eine FA entwickelt.

Merken deine Eltern nicht wenn du den ganzen tag isst und erbrichst oder tust du das außer Haus?Bist du in Therapie?
Warum hast du deinen Freund verlassen?War das gewollt weil es dir jetzt so viel schlechter geht?

lg red rose

Hallo red rose,

ich weiß dass die FA's die gefühle verdrängen...aber ich fühle mich nicht stark genug diese gefühle zuzulassen, weil sie mir ehrlich gesagt sehr angst machen...
jeden tag versuch ich aufs neue gesund zu essen und einen tag mal ohne eine fa und ohne erbrechen durchzustehen...umso schlimmer ist die enttäuschung am abend und ich schau mich im spiegel an und stell mich auf die waage und bekomme einen ekel und hass auf mich selber...
ich glaube das spielt auch eine große rolle, dass ich mich jeden tag selber enttäusche weil ich mich an meine eigenen vorsätze nicht halte und immer mehr alles schleifen lasse obwohl ich genau das gegenteil möchte!

meine mutter hat mich schon oft gefragt ob ich mich übergebe, besonders in letzter zeit als es so schlimm wurde...ich sag ihr immer wieder es sei nicht so und manchmal fang ich dann einfach einen streit an damit sie mich nicht weiter löchert...
schlimm war es nur einmal als sie meinte sie würde mich auf keinen fall bei sowas unterstützen...wenn ich wirklich an einer ES leiden würde, müsste ich selber damit klar kommen....
Ich bin in keiner therapie obwohl ich es mir oft wünschen würde....aber ich glaube nicht dass jemand fremdes sich wirklich mit mir ernsthaft auseinander setzt...in meinen augen ist es ja nur dene ihr beruf...
bist du in einer?
wissen deine freunde/familie davon?
Ich habe mich von ihm getrennt, weil ich keine gefühle mehr für ihn hatte...mittlerweile glaube ich aber auch dass ich zu viel mit mir selber beschäftigt bin...ich hab auch keine nähe mehr zugelassen...du kennst das sicher auch...naja auf jeden fall war das auch ein rießen streitpunkt immer...und schließlich bin ich zu dem entschluss gekommen dass ich ohne ihn besser dran bin...mir geht es auch gut, hatte auch keinen liebeskummer...ich bin mir sehr sicher dass es die richtige entscheidung war.

Grüßle

Hallo!
Danke für die ausführliche Antwort..

jeden tag versuch ich aufs neue gesund zu essen und einen tag mal ohne eine fa und ohne erbrechen durchzustehen...umso schlimmer ist die enttäuschung am abend und ich schau mich im spiegel an und stell mich auf die waage und bekomme einen ekel und hass auf mich selber...
ich glaube das spielt auch eine große rolle, dass ich mich jeden tag selber enttäusche weil ich mich an meine eigenen vorsätze nicht halte und immer mehr alles schleifen lasse obwohl ich genau das gegenteil möchte!

ja das kenne ich von mir auch.. isst du den auch ausgewogen und genügend,weil das kann auch FA fördernd sein..aber das weißt du ja sicher.. Sport ist auch gut das baut Agressionen ab.. und vergiss die Waage meine hat mein Freund mirgenommen nachdem ich ihm darum gebittet habe und es wirkt zumindest mit dem Verrücktmachen was das zunehmen angeht. Es ist normal das man abend mehr wiegt. MAch dir doch nenn Wiegetag einmal in der Woche, wenn dus nicht anders schaffst.

Ich bin in keiner therapie obwohl ich es mir oft wünschen würde....aber ich glaube nicht dass jemand fremdes sich wirklich mit mir ernsthaft auseinander setzt...in meinen augen ist es ja nur dene ihr beruf...

das ist quatsch... Therapien sind sehr sehr hilfreich grade jetzt bei dir wo du es schaffen willst und noch nicht so mega weit drin bist...naja wie mans nimmt. Aber je eher eine Therapie umso besser, es gibt auch Beratungsstellen..

ich bin zurzeit nicht in Therapie.. Aber habe schon etliche hinter mir (stationär)
Meine Eltern wissen Bescheid meine Freunde auch.. aber wie das so ist das lässt sich alles gut überspielen.

Mein Freund denkt ich hatte mal ne ES und achtet bloß drauf das ich immer mal was esse und sagt was wenn er denkt ich hätte abgenommen... für ihm steht die Magersucht im Vordergrund über Bulimie denkt er glaub ich nicht mehr so nach..

Naja Nähe zulassen kann ich mittlerweile und ich kann auch Sex haben ohne mich schlecht danach zu fühlen. Aber er ist auch meine Große Liebe.. und ohne ihn würde ich mich noch beschissener fühlen

lg red rose

lg red rose

Hallo ihr zwei,

also von meinem "geheimnis" weiß niemand etwas. Habe es bis jetzt erfolgreich verheimlicht.
Wenn ich zu hause bei meinen eltern bin, geht es so weit, dass ich schon in voraus den FA plane, eben dann wenn sie nicht da sind...ansonsten wohne ich alleine. Hab es oft schon 1-2 monate ohne FA durchgehalten - bin aber leider immer wieder rückfällig geworden. Ich kenn das gut, ich versprech mir auch jedes mal nach meinem Toilettenbesuch: Und das war jetzt das letzte Mal, ab jetzt hörst du auf damit. Ich hab nicht mitgezählt, wie oft ich dieses versprechen schon gebrochen habe. Und ich enttäusche mich immer wieder selbst. Es tut mir so weh...und es tut mir leid, weil ich weiß, wie schlecht ich mich damit fühle.
Aber irgendwie wird (bei mir auch zu 90% abends) bei mir einfach der schalter umgelegt: Den ganzen Tag Kontrolle, wo ich mir denke "wow, haste gut gemacht heute" und dann kommt trotzdem der absturz...und alles, was bis dahin gut gelaufen ist, gerät in vergessenheit...bis jetzt hab ich leider auch noch keine ablenkung, die mir wirklich geholfen hätte.
Ich hab mich auch von meinem Freund getrennt, allerdings schon im september. Ich war auch froh, ihn los zu sein - habe im moment irgendwie ein problem mit zu viel nähe.
Also Sport find ich echt super. Ich genieße es richtig, da es die einzige zeit ist, wo ich keine angst vor kalorien und essen habe (bzw. vor den folgen). Allerdings ist es auch so, dass ich peinlich genau darauf achte, wie viel ich beim sport verbrenne, um nachher ohne schlechtes gewissen essen zu können...hat also was positives aber glz. auch was negatives.

Ich würde gerne wissen, woher das alles kommt - warum ich nicht stark genug bin "NEIN" zu sagen. Ich weiß ja, dass ich mich nur selbst verletze...und mache es trotzdem...ich weiß auch, dass mich ein stück torte nicht gleich zu dick machen würde...

Habt ihr ne ahnung, woher dieser Kontrollverlust bei euch kommt?

Liebe Grüße

Hallo Verena!

am Anfang war das bei mir auch so das ich FA´s geplant habe,wenn meine Eltern nicht zu Hause waren und ich habe mich drauf gefreut..aber wenn ich so drüber nach denke war es ekelhaft...
Jetzt bin ich ausgezogen und könnte das jeden Tag haben und manchmal hab ich nenn Tag wo das den ganzen tag geht.. essen u. kotzen..es ist die Hölle.. eigentlich will ich das gar nicht.. ich fühle mich danach so ausgeaugt und schlecht.. manchmal bin ich richtig apatisch..und alles ist noch sinnloser als vorher... und wenn ich dann mal 10 min rausgehe um einzukaafen freue ich mich über die nette Kassiererin..bescheuert.. aber an kapselt sich viel zu sehr ab.. man plant sein Leben irgendwann nach der ES..

Hab es oft schon 1-2 monate ohne FA durchgehalten - bin aber leider immer wieder rückfällig geworden

aber ein bis 2 Monate sind doch schon super, und Rückfälle gehören dazu..leider..damit muss man leben und in sich hineinhören warum und wieso... es steckt immer etwas hinter einer FA... da du normal isst kann es nicht daran liegen das dein Körper was verlangt... was fühlst du in dem Moment? Manchmal ist es nur eine Kleinigkeit was der Auslöser ist..

ich hatte auch Beziehungen in der Zeit wo ich nie Nähe zulassen konnte aber jetzt hab ich meinen Freund den ich nie hergeben könnte.. ich hab auch oft gedacht ich bin lesbisch.. aber dann kam er.. was ich dazu sagen muss ich war in der Zeit gesund und kotzfrei.. ich denke schon das es mit der ES zusammenhängt in wie weit man Nähe zu lassen kann und so.. weil wenn man richtig drin ist, ist die ES die zwischen ihm und einem selber steht...die dauernden Gedanken..
Vielleicht hat man gar keine Interesse an Beziehung,weil man hat ja im Moment die ES die für einen da ist und für die man lebt..

Hmm.. ich würde es nicht als Kontrollverlust bezeichnen... ich denke das dahinter mehr steckt.. am Abend kannst du stolz sein und brauchst jetzt ne Belohnung und manchmal ist das auch eine FA.. vielleicht würdest du lieber mit Freunden zusammen sein... oder dir kommmt der Tag auch nicht so viel besser vor obwohl du ihn geschafft hast da fehlt halt noch etwas.. aber so richtig weiß ichs nicht

lg red rose

Liebe red rose,

vielen Dank für deine antwort. Ich finde es super, hier ein bisserl quatschen zu können - es ist das erste mal, dass ich darüber mit jemandem spreche. Und es tut gut. Früher hab ich mir immer gesagt: Ach, dass bisschen erbrechen ab und zu ist doch nicht schlimm. Andere haben einen schlechten magen, die übergeben sich mind. genauso oft. Jetzt hab ich aber gelernt, dass das NICHT ok ist. Dass ich krank bin und etwas dagegen tun muss...

Was mir nach einem FA oft ein wenig hilft, ist heiß zu duschen. Da wasche ich all die sorgen, all den ekel von mir selbst ab...

Es freut mich sehr, dass es dir besser geht!:) Darf ich fragen, ob dein freund bescheid weiß?

Naja, normal würde ich mein essverhalten nicht bezeichnen. Ich esse hauptsächlich salat und obst, zähle jede einzelne kalorie - und die trainiere ich dann sozusagen wieder weg...viele haben mir auch schon gesagt, ich sei zu dünn geworden. Es ist mein größter wunsch, wieder richtig essen zu können - wieder zu wissen, wann ich lust auf etwas hab. Ich möchte eigentlich auch ein bisserl zunehmen (wenn möglich an den richtigen stellen ) aber irgendetwas in mir hält mich davon ab. Und wenn ich dann doch etwas ungesünderes esse, artet es gleich in einen FA aus...und in übertriebene sportliche aktivitäten....mein leben dreht sich also hauptsächlich um essen und sport...es geht sogar soweit, dass ich mir während dem toilettenbesuch sorgen mache, ob ich alles wieder hochbekomme...

Alles, was ich mir wünsche, wären ein gesundes und normales Verhältnis zum essen und zu meinem körper. Diese unbeschwertheit, die ich früher hatte, fehlt einfach. Ich plane mein Leben rund ums essen und um sport. Da ich fast nichts süßes esse (außer bei FAs), bin ich mittlerweile auch süchtig nach zuckerfreien kaugummis, cola light und zigaretten...:/ aber das alles ist mir ehrlich gesagt lieber, als einen FA zu haben...und es hilft ein bisschen im kampf dagegen.

Bis jetzt hab ich mein problem gut verheimlicht (bis auf das, dass die leute um mich herum sagen, ich werd immer dünner). Nach außen hin scheint mein leben sowas von perfekt: schlank, sportlich, studium läuft super, nette familie usw. Aber wie es in mir wirklich aussieht, weiß keiner. Mein leben ist alles andere als perfekt. Mittlerweile ist es so, dass ich mich oft frage: Wozu eigentlich das ganze? Ich weiß nicht einmal mehr, was mich glücklich macht...

Vl. hängt das alles damit zusammen, dass ich in meinem leben schon sehr viele enttäuschungen erlebt habe...meinst du, man könnte das mit einer therapie herausfinden? Ich möchte aber auf keinen fall, dass irgendjemand von meiner familie oder freunden davon etwas mitbekommt. Soweit bin ich, denke ich, noch nicht.

Liebe Grüße
Verena