halölö :) bin neu...

#1
hallo an alle einmal :)
habe vor kurzem das forum endeckt als ich mal wieder ziemlich tief in meinen sumpf steckte. dazu muss ich sagen das es immer wieder extreme hochs und tiefs bei mir gibt und wenn ich mal eine zeitlang ein hoch habe wo ich nicht von FA's und kotzanfällen geplagt werde und mein leben soweit gut und geregelt verläuft, dann bin ich in dieser zeit immer wieder fest davon überzeugt das es das es mir diesesmal endlich gelingt es so beizubehalten und mein leben endlich in den griff zu kriegen.

nur wie immer halte ich es dann nicht durch, weil ich in dieser guten phase möglichst wenig esse um abzunehmen, das geht dann meist 1 bis 2 wochen gut bis zu dem zeitpunkt wo ich mit etwas besonders schmackhaften konfrontiert werde(deshalb hasse ich auch die weihnachstzeit, was grausameres gibts fast nicht) und endet dann auf die gleiche weiße und der mist geht von vorne los, meistens dann aus lauter frust dann noch schlimmer als davor :( oft schaffe ich es dann die mengen die ich verdücke mit kotzen nicht ganz zu kompensieren, weil ich durchgehend am, sorry wenn ich das jetzt so sage aber anders kann mans nicht nennen, fressen bin. wenns ganz schlimm ist sogar in der öffentlichkeit und eben genau dort kann mans js schlecht ständig wieder loswerden ohne aufzufallen...

unter freunden muss ich mich dann furchbar beherschen damit die mich nicht für eine wandelnde mülltonne halten, aber selbst wenn mir das gelingt, gehts am abend um so schlimmer weiter wenn ich dann allein bin :( das schlimme daran ist allerdings das ich mittlerweile ständig ans essen denken muss und das nicht essen und mir das futtern zu verkneifen mir soviel kraft und konzentration abverlangt das ich oft schon auffallend abwesend bin selbst wenn jemand direkt mit mir spricht....
das merke ich oft bei den vorlesungen auf der uni, wenn jemand im hörsaal was zum essen auspackt, dann ist die ganze konzentartion futsch und ich werde immer nervöser, selbst wenn dieser jemand ganz am anderen ende sitzt entgeht mir kein rascheln, ich mein wie gestört ist das? ich studiere jetzt seit ca 3 monaten und irgenwie geht nichts weiter weil mich meine ES so vereinnahmt. vor allem vor prüfungen befinde ich mich anstatt zu lernen fast ausschließlich am klo und vor dem kühschrank :(
aber auch in der schule, damals vor 5 jahren, als meine ES richtig begonnen hat, wurden meine noten immer schlechter weil ich mich einfach mit nichts anderem mehr beschäftigt habe als mit dem essen und allem drumherum... sozial habe ich mich begonnen total einzusvhränken und im grunde war dann alles schon der reine horror ob jetzt im sommer wenn meine freunde schwimmen gehen wollten oder zum beispiel wie schon erwähnt die weihnachtszeit... meistens habe ich mich dann zu hause abgeschottet und tagelang nichts von mir hören lassen, was ich auch heute noch tue. wenn dann ein spezielles event oder eine party war und ich irgendwie die möglichkeit hatte alkohol zu trinken habe ich mir dann jedesmal im wahrsten sinne des wortes damit die kugel gegeben und mich komplett vollaufen lassen, nur damit ich nicht denken muss. fortgehen ohne alkohol geht sowieso nicht da bleib ich heute noch lieber zu hause auch wenns noch so verlockend klingt.


nun ja so sieht meine momentane situation aus.... ich wollte mich damals einfach ablenken und als ich dann bei google bulimie eingegeben habe ist dieses forum erschienen und nachdem ich mir einige beiträge durchgelesen habe war ich teils echt berührt von den vielen traurigen geschichten und wie bekannt mir das doch alles vorkommt.... bei vielen erzählunegen war ich total baff, wie ähnliche verhaltensmuster alle die unter einer ES leiden entwickeln. bei vielen meiner becsheuerten tricks, war ich mir sicher das nur ich auf solche gedanken kommen kann, offensichtlich bin ich da aber kein einzelfall :)

nur damit sich jetzt keiner über meine offensichtliche ahnungslosigkeit wundert, ich wusste bevor ich auf diese forum gestoßen bin echt so gut wie garnix. in der schule haben wir das thema bulimie nur überflogen(magersucht war wichtiger :P) und in therapie war ich bis jetzt noch nie, da meine eltern sich strikt dagegen gewehrt haben mich zu einem therapeuten zu schicken....ich glaube sie wollten nicht wahrhaben das ihr einziges tolles kind eine psychologische behandlung nötig hat :( obwohl ich damals als meine ES begonnen hat, wenn ich jetzt so zurückdenke, mit meinem verhalten praktisch schon um hilfe geschrien habe, und schon meine hausärtztin, wie mir meine "liebe" mutter neulich berichtet hat, sie darauf aufmerksam gemacht hat, weil mein mumsgesicht, oder hamterbacken wie ichs gern nenne, nicht mehr zu übersehen waren.....
ich glaube damals wär das alles noch ziemlich schnell und gut in griff zu bekommen gewesen, dauerhaft meine ich, aber ich fürchte mitlerweile ist der zug abgefahren....

genau genommen hätten sie mich ja zu einer therapie gehen lassen, aber mit traurigen tatsache das ich es selber bezahlen hätte müssen, und naja die stunden hätten jeweils 80 € gekostet und das geld hatte ich einfach nicht egal wie sehr ich auch gespart hätte. ich hatte zwar zu der zeit noch ein pferd, was auch viel geld gekostet hat( hab es später aufgrund meiner ES verkauft, weil ich unfähig war mich um mich selbst zu kümmern, geschweige denn um ein anderes lebewesen :( ) aber meine eltern verdienen bei gott nicht wenig und das wäre wenn sie es gewollt hätten noch locker drin gewesen...aber was solls....

hui ich weiß das is jetzt schon ein langer text, aber ich möchte trotzdem noch gerne erzählen wie es eigentlich dazu gekommen ist, also so wie ich in erinnerung hab. den wirklichen grund weiß ich auch nicht aber zumindest kann ich mir zusammenreimen was die ausöser waren...


also, als ich klein war, das heißt eigentlcih bis zu meinem 13 LJ hatte ich nie probleme mit dem essen. ich war immer normal schlank bis schon recht dünn, habe aber alles gegessen was mit geschmeckt hat! ich wusste nicht einmal was kcal überhaupt sind! zu dick sein war kein thema! ich kann mich sogar noch an einen satz den ich hier zitieren möchte erinnern den ich vor langer langer zeit mal gesagt hab: "wie kann man bitte magersüchtig werden, es gibt ja so viele gute sachen zum essen!" traurig aber war, damals hab ich den hinetrgrund warum jemand essgestört wird noch nicht verstanden, tja letzendlich hab ich meine meinung ja nicht geändert weil ich hab ja nicht magersucht sondern bulimie..... aber wie auch immer auch in meiner familie waren alle normal bis sehr schlank, nur mein vater war immer extrem auf sport versessen(war mal bodybuilder :D) und hatte immer schon die komische angewohnheit, tagsüber das essen abzulehnen und nur diätriegel und so ein zeug zu essen und dann mitten in der nacht aufzustehen und heimlich essen zu gehen, aber dann unmengen, und sichs am nächsten tag mit viel sport wieder abzutrainieren. laut erzählungen hat das mit dem heimlich reinfuttern schon seine mutter so gemacht und er hats als kind übernommen als er noch ganz klein war. also erbkrankheit *lol

ich muss aber sagen das mir das bis lange nach meiner eigenen ES überhaupt nicht bewusst war, das er eigentlich genau so essgestört ist nur das er anstatt zu kotzen 3 stunden läuft...außerdem hat er immer so phasen wo er aus welchem grund auch immer nur eine sache isst und sonst nix. die letzten 3 wochen waren es nur bohnen!

ok aber ich will jetzt nicht über meinen vater reden^^ich wollte nur sagen das ich nicht glaube das er der auslöser war da mir dieses essverhalten erst vor einiger zeit bewusst geworden ist und auch meine mutter es immer gut kaschiert hat so das ich kaum was mitbekommen hab.

meine kindheit habe ich sehr behütet am land verbracht, drogen, alkohol und co lernte ich erstt später in der mittelschule kennen, also so mit 13 herum. wusste davor echt nicht das es so etwsas überhaupt gibt, außer beim alk aber den trinken meine eltern nicht.
wie schon gesagt hatte ich nie gewichtsprobleme, weil meine mutter mich immer sehr gesund ernährt hat. aber gegessen habe ich immer schon gern, mich aber auch viel bewegt! naja und als ich dann in älter wurde, das spieln, sprich meine bewegunbg zunehmend weniger wurde und ich durch die andern in der neuen schule in der stadt auch immer öfter zu ungesunden lebensmitteln griff und nebenbei mein wachstum aufgrund meines alters weniger wurde, wurden auch die kilos immer mehr...
das hat mich auch lange nicht gestört und auch magersüchtige waren mir völlig schnurtz.ich habe mir zwar manchmal gedacht das ich auch gern eine so gute figur wie manche meine freundinnen die eben nicht so gern naschten hätte aber wirklich wichtig war mir das ncht. außerdem war meine figur noch komplett normal, also warum der stress...

kritisch wurde es aber dann zwischen 14 und 15... das kann man heute auf foros gut erkennen, wie rasant ich zunahm. ich will ja niemanden die schuld in die schuhe schieben, weil in mich reingetopft hab ich dann ja schließlich allein, aber mein vater hat die tendenz alles zu übertreiben, und wenn du ihm sagst bitte bring mir beispielsweise 1 apfel mit (betonung liegt auf 1) dann kommt er mit mind. 5 daher.... und so war es damals mit meinem wunsch nach mikrowellenpopkorn....wies weiter geht könnt ihr euch ja denken....am ende war ich dann schon ziemlich mollig, zwar immer noch nicht dick aber mollig..

wahrscheinlcih wäre das immer so weiter gegangen bis ich ein fass geworden wäre, aber das schicksal sandte mir einen rettenden engel der mir die aufgen öffnete, nur das diese engel magersüchtig war......
diese engel war eine sehr gute freundin von mir die ich schon lange kannte. sie war immer schon sehr schlank und groß gewesen, aber irgenwann hat sie sich eben begonnen einzubilden sie müsse noch dünner werden. ich will heir jetzt keine zahlenangaben machen aber letzendlich sah sie tatsächlch so aus das ihr mit 1,73 größe XS zu groß war. nebenbei stank sie ständig aus dem mund als hätte sie ein verwesendes tier gegessen, was mich eigentlcih noch mehr abschrecken hätte sollen....aber ich fand es aus irgendeinem grund wunderschön und kam mir neben ihr plötzlich vor wie ein dicker fetter hässlicher wahl. wahrscheinlci weil sie so von sich überzeugt war und mir das auch weißgemacht hat. außerdem wurde immer nur sie von den burschen bewundert und ich wenn überhaupt nur beachtet, als sie kleine hässliche freundin neben ihr verarscht....aber sie hat mich eben als kleine dicke hässliche freundin neben sich gebraucht...und ich habs hingenommen. nachdem sie monate lang nur noch dieses eine thema abnhemen hatte war es irgenwann auch in mein gedächtnis eingebrandt.

weil ich aber nie so konseqent wie sei gewesen war, egal in was, hab ich es natürlich nie ganz durchgehalten und durch die ständigen diäten immer mehr zugenommen, bis ich wirklich ein waal war. ich kann mich jetzt nicht mehr genau daran erinnern wie mir plötzlich diese idee mit dem kotzen gekommen ist. jedenfalls hab ich es dann einmal probiert und 2 wchen täglcih durchgezogen. und ttasächlich ich verlor merklich das gewicht ohne das gefühl zu haben verzichten zu müssen. damit war natürlich ein traum in erfüllung gegangen: essen so viel ich will und dabei noch abnhemen. ich war überzeugt davon das ich nicht essgesört war und das nur so lange machen wollte bis mein gewicht unten war. eine zeitlang ging das ja gut aber irgendwann ist es außer kontrolle geraten, weil wie sich jeder denken kann ist das futtern im laufe der zeit immer mehr geworden und ich hab nach dem kotzen genauso viel geuttert und die kilos gingen wieder hoch. aus lauter panik wieder dick zu werden habe ich es weiter prktiziert bis sich letztendlich gar nix mehr bewegt hat, weder rauf noch runter, aber ich bin mir immer noch zu dick vorgekommen. ich war zu dem zeitpunkt immer noch fest davon überzeugt das ich problemlos aufhören konnte wenn ich wollte...

später hatte ich dann nur noch den gedanken wenn mich nach einer zeitlang des kaum was essens eine FA überfallen hat lieber gleichbleiben als noch mehr werden und weil ich für so viel sport nie den erhgeiz gehbat hab und mich beim essen nicht mehr beherrschen konnte vor allem wenn ich allein war, war kotzen der einizge weg,

mittlerweile nehme ich auch wenn ich kotze zu, was noch schlimmer ist, aber ich kann einfach nicht anders, weil das so sehr in mein denken eingebrannt ist und mir dann voll die erleichterung verschaft wenn ich das alles wieder los bin, ich weiß zwar aus erfahrung das es nix um kilos loszuwerden, aber zumindest das schlechte gewissen ist in der hinsicht weg..
ich werde mittlerweile schon total nervös wenn ich das gefühl habe zu viel gegessen zu haben und es dann nicht loswerden zu können. immer öfter passiert es das ich dann tagelang unaustehlich bin und mich in meiner wohnung verkriche und nix von mir hören lasse. momentan habe ich wieder eine solche phase.

ich kann mich nicht mehr erinnern wie es letztendlich von "nur als kurzlösung zum abnehemen" zu "nervös werden wenn ich nach dem essen nicht kotzen kann" gekommen ist, da hab ich den überblcik verloren...seit beginn bis jetzt ist es ca 5 jahre her..

war dazwischen sogar mal 3 monate "clean" weil ich bei einem energetiker war der mit mir so ne art hypnose gemacht hat, das war eigentlich nur wegen meinen vielen migräneanfällen, aber es hat sich nebenbei auch positiv auf meine ES ausgewirkt..

ich hatte damals schon vergessen wie es ist ohne diesen ständigen druck fressen und kotzen zu müssen, und nach diese hypnose hab ich mich wie neu geborne gefühlt, der ganze druck war weg!!!!

aber leider ist diese freiheit irgendwann wider verschwunden und das monster ist in mir wieder zum leben erwacht...


"when he went away, he thought that he had killed the dragon, but when came back to the fortress, he had to recognize that the monster had just slept...."

ich hab immer wieder zeiten gehabt wo ich gedacht hab juhu endlich ist es vorbei, aber ein kleiner fehltritt, ein falsches wort und alles war wieder beim teufl.....so wars bis jetzt immer und wird noch so wein bis ich daran draufgehe....

tja das ist im großen und ganzen meine story :)
danke an alle die sich die mühe gemacht ham das alles zu lesen! ihr könnt gern euer statement dazu abgeben, würd mich drüber freuen^^
ganz viele liebe grüße eure maybe

Re: halölö :) bin neu...

#2
hallooo, willkommen im forum.
wenn du sagst, du wusstest bis jetzt nicht viel ueber essstoerungen, dann wuerde ich dir empfehlen viel hier im forum rumzulesen und dir alles von der seele zu schreiben.
ein paar sachen zu deiner story:
du musst doch nicht das einverstaendnis deiner eltern haben um therapie zu machen und auch nicht selbst bezaehlen. woher kommst du? wird doch eigentlich von der kasse bezahlt! geh mal zum hausarzt und sprich das thema an (deine aerztin wollte dich doch schon zur therapie schicken oder nicht??).
klar, deine situation ist jetzt schwieriger als am anfang deiner es, aber zu spaet ist es nicht. vielleicht waerst du damals auch noch nicht bereit gewesen...
wie auch immer, mach was!
mein vater hat die tendenz alles zu übertreiben, und wenn du ihm sagst bitte bring mir beispielsweise 1 apfel mit (betonung liegt auf 1) dann kommt er mit mind. 5 daher....

sprichst du von meinem vater? :wink: nur kam der dann gleich mit einer kiste oder zwei an und war dann auch noch beleidigt, wenn's nicht gegessen wurde! :roll:
naja, ich wuerd sagen genug leute hier haben eltern, die nicht grade helfen...
du wohnst also jetzt alleine?!
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: halölö :) bin neu...

#3
hi mary jane ! danke für deine antwort! ach echt das hab ich nicht gewusst :shock: bei mir hieß es damals das bei der therapeutin zu der ich hätte gehen sollen 80 pro stunde zu zahlen wären...ja es war damals meine hausärtztin die gemeint hat ich solle mir hilfe suchen und hat mir eben diese adresse empfohlen...

naja ka auf der einen seite will ich unbedingt das ich das alles loswerde, ich will einfach nicht mehr mit dem ständigen stress rund ums essen leben der mein hirn und meinen verstand auffrisst, ich kann wie schon gesagt kaum mehr vernunftig lernen und immer wenn was unangenehmes zu tun is oder passiert dann renn ich zum kühlschrank und stopf mich voll. ich kann einfach nichts mehr vernunftig und normal machen weil mich das so vereinnahmt. wenn ich zum beispiel einen ausflug plane muss ich mind eine woche vorher hungern damit ich das psychisch aushalte und wenn ich wieder da bin stürtz ich mich in eine fressorgie auf die ich mich den ganzen ausflug lang schon fast freu :( und weil ich ständig ans essen denken muss kann ich mich nur total schwer konzentrieren...

auf der anderen seite hab ich aber mittlerweile so viel angst vorm zunehemen das ich mich fast nicht trau mich behandeln zu lassen weil ich angst hab das ich wenn ich das alles nicht mehr mach voll zu nehme.....und ich weiß nur das ich mich mit *kg mehr wertloser fühl und ab einem gewissen grad das haus nicht mehr verlassen will bis ich wieder halbwegs das gewicht unten hab. und mit diesem auf und ab leb ich jetzt schon die ganze zeit und ich hab einfach nur angst das es in die hose geht...

alles was ich will is diesen fress und kotzdrangg endlich wegzukriegen und ein normales gewicht zu halten mit normalen essen...
ich will einfach das das als mein lebensmittlepunkt um den mein ganzes denken kreist verschwindet...

ja das werd ich machen :) hab mir eh schon einiges durchgelesen. es tut schon mal gut zu sehen das es anderen gelcihgeht und mich nicht selbst immer damit anzulügen das alles ok ist, das hab ich so satt...
find es immer noch faszinierend wie ähnlich " wir" uns alle verhalten...

zu meinem vater: seit ich selbst so ein gestörtes verhalten zu essen habe, beobachte ich die leute natürlich um mich herum viel mehr wie sie essen, was sie essen, wieviel,...und blabala usw. da ist mir eben das bei meinem vater aufgefallen. aber er würde sich das selbst nie eingestehen, das um 4 in da früh aufstehen um unmengen an marmeladegläsern leerzufuttern und dann mit 61 jahren noch am nächsten tag 2 stunden laufen zu gehen und gemeinsames essen abzulehen genau so gestört ist, da lebt er in einer zu perfekten welt. ich hab ihn glaub ich sogar mal drauf angesprochen und da is er voll ausgerastet, weil ich hab ihn einmal als ich vom fortgehen heimgekommen bin dabei erwischt^^
ich muss auch sagen das wir früher nur sehr selten in unserer familie zusammen gegessen ham, eigentlich immer nur jeder für sich, nur als ich noch klein war hat meine mutter meinen vater immer dazu genötigt... wahrscheinlich um mir ein gesundes verhältnis zum essen zu vermitteln, aber hat wohl auch nix gebracht. zu der zeit war ja eh noch alles ok, der scheiß hat ja erst veil später unabhängig von meinem vater begonnen....abgesehen von den unmengen popcorn, aber wahscheinlich wärs auch ohne so gekommen, neben meiner freundin hätte sich wohl selbst ein kleiderständer fett gefühlt....

ja ich wohn seit einem monat allein und seitdem is es schlimmer den je, weil keiner da is der meinen kühlschrank konrolliert oder dems aufallen könnte wenn ich ständig zwischen küche und klo hin und her pendle... nachdem meine eltern bescheid wussten und ich irgendwann begonnen hab sie anzulügen das es vorbei sei nur um sie nicht aufzuregen und mir ihre drohungen ersparen wollte . einmal hat mich meine mutter entlarvt, weil ich im gesicht ausgesehen hab wie ein kugelfisch( das war schon länger nachdem ich erzählt hab das es vorbei sei ) das meine mutter begonnen hat meine sachen aus meinem zimmer zu schmeißen und gedroht hat mich rauszuschmeißen... irgendwie hab ichs dann gottseidank wieder hingekriegt das sie sich berühigt hat. das war vor ca. einem jahr. seitdem glaubt sie mir eh nix mehr...
aber weil ich noch studiere bin ich von ihnen abhängig und sollte meine eltern lieber nicht reizen. sie ham mich schon länger nicht mehr gesehen aber wenn ich ihnen jetzt begegnet weiß ich nicht was sie machen...ich sag nur kugelfisch...
viele grüße!! <3

Re: halölö :) bin neu...

#4
bin auch neu hier :)
hab mir grad deinen eintrag(ganz!) durchgelesen und bin gerade überrascht wie ähnlich unsere geschichte ist.
es gibt echt so viele parallelen.
angefangen von der freundin ,die dünn und begehrenswert ist bis hin zu den eltern die mehr oder weniger die augen davor verschließen.und auch bei mir gibt es phasen in denen ich denke "jetzt hab ichs geschafft,hab die krankheit überwunden"
und dann kommt wieder ein krasses tief in dem ich mich selbst nicht mehr wieder kenne und am liebsten keinem menschen begegnen würde. Ich finde am schlimmsten ist es zu sehen wie die Krankheit dich verändert.
Und damit meine ich nicht nur äußerlich,sondern du merkst auch wie sich dein Charakter verändert.
Bevor es losgegangen ist war ich ein offener aufgeschlossener lebensfroher Mensch mit einem großen Freundeskreis.
Heute bin ich nach außen zwar auch noch die Lustige,die immer gut drauf ist aber in mir schaut es völlig anders aus.
Manchmal erschreckt es mich selber wie kalt und emotionslos ich geworden bin.
dass sich meine beste freundin von mir distanziert hat ,hat mir so schockierend es klingt nicht wirklich weh getan.
in meinem kopf dreht sich sowieso nur noch alles ums essen.
das ist schrecklich,weil dabei die wirklich wichtigen sachen total untergehen.
Studium,Freunde Familie.bin gerade dabei das alles Stück für Stück zu zerstören.....traurig ist so etwas.
und mit dem alkohol ist es genau das selbe,anfangs hab ich ihn nur getrunken um lockerer zu werden,mittlerweile ist er ein fester bestandteil meines "partylebens".ohne alkohol würden mich nämlich meine selbstzweifel regelrecht zerfressen und die party wäre schnell vorbei...
so wollte dich jetzt ned mit meinen melodramatischen kram zulabern,
aber ich war irgendwie grade so "froh" dass es dir genauso geht :wink:
nicht dass die krankenheit irgendwer verdient hätte aber es ist einfach schön zu sehen dass man damit nicht allein ist.
wünsch dir noch einen schönen abend :)

Re: halölö :) bin neu...

#5
hi selina :) danke erstmal für die mühe meinen halben roman zu lesen! und hier folgt schon der nächste :oops:
und du laberst mich überhaupt nicht zu, im gegenteil! ich freue mich über jede anteilnahme und es ist immer schön zu hören das man verstanden wird und sich andere wirklich in deine lage hineinversetzten können und dich tatsächlich verstehen, was ja bei leuten die diese problem haben eher weniger der fall ist...

ja als ich ins forum gekommen bin war ich echt über die vielen gemeinsamkeiten total erstuant! um ehrlich zu sein wollte ich mir bis vor ein paar tagen tatsächlich immer noch nicht wirklich eingestehen das ich wirklich eine "suchterkrankung" habe obwohl es schon so offentsichtlich war, aber als ich das hier alles gelesen habe und die parallelen gesehen hab, hab ich nur noch gedacht "mädl du steckst ja tatsächlich mitten drin in der scheiße!"..... da hab ich dann beschlossen mir vl doch mal professionelle hilfe zu suchen... bei mir geht momentan echt alles deswegen drauf.

wie du schon sagst, es ist echt schlimm wenn man denkt das man sich das gesamte leben deswegen zerstört und auch wenn einem das irgendwie klar ist tuts überhaupt nicht weh, das einzige was einem weh tut ist der gedanke das man *kg zunehmen könnte und der frust das mans wieder mal nicht geschafft hat sich zu beherschen...so ist es halt bei mir. und nur noch futtern macht einen halbwegs glücklich und dann doch wieder total unglücklich und die ganze stimmung richtet sich danach aus!

obwohl ich am fr nächste woche meine erste prüfung hab kann ich mich überhaupt nicht konzentrieren und immer wenns dran geht zum lernen anzufangen schaltet mein verstand aus und ich sitz schon wieder vorm kühlschrank und stopf mich voll oder renn zu nächsten supermarkt und geb unmengen an geld für essen aus was dann binnen kurzer zeit alle ist!

wie schon gesagt hab ich vor einigen jahren sogar mein geliebtes pferd ohne viel emotionen verkauft weil ichs einfach nicht mehr gepackt hab mich darum zu kümmern und wenn ich mich mal schlecht gefühlt hab tagelang, bei den leuten die sich wenn ich nicht da war darum kümmerten, nichts von mir hören ließ obwohl damals reiten echt mein leben war! ein anderes bsp wäre auch das ich mal fast einem total lieben typen zu freund bekommen hätte den ich schon voll lang kannte und der alles für mich getan hätte aber ich hab ihn einfach nur ekelhaft kalt abgewiesen bis er den kontakt abgebrochen hat weil ich mit mir selber aufgrund der bulimie nicht zurechtkam. und an diesem verhalten hat sich bis heute nix geändert

ich kann einfach nichts mehr normal machen wegen diesem ständigem stress der ums essen kreist. du kannst dir sicher vorstellen wie grausig schullandwochen früher für mich waren wenn es hieß 3 x täglich eine deftige mahlzeit zu sich nhemen zu müssen... mit dem ständigen hintergedanken wie ichs möglichst schnell und ohne aufzufallen wieder loswerde. das ist jetzt gottseidank vorbei, aber dafür ist es jetzt schlimmer den je weil es nichts mehr gibt wo ich mich wirklich zusammenreisen muss oder was ich nicht absagen könnte, vor allem weil man ja beim studieren ziemlich frei enscheiden kann ob man vorlesung geht oder nicht...außerdem wohne ich jetzt alleine und da kann mich niemand überwachen.

sommerurlaube...bikini...der horror, winter+weihnachtszeit eine qual mit dem ganzen guten esskram! es ist einfach alles schon unerträglich und ich weiß nur das ich nicht so weitermachen kann. ich habe zwar gelernt es eine zeit lang gut zu verstecken aber bis ich wieder durchdrehe dauerts meistens nie lang...

momentan ist es ganz schlimm und bis ich wieder was in bewegung setzen kann, sprich mich wieder richtig unter leute trau dauerts wahrscheinlich noch ein paar tage aber zumindest hab ich jetz grad wieder ein gute phase wo ich mir das kotzen verkneifen kann....
das problem was ich nach einer extremen kotzphase meistens hab ist das ich sogar zu statt abgenommen hab und das mich das dann noch mehr frustriert, zusätzlich zum erneuten versagen. dann muss ich immer warten bis ich wieder beim ursprungs gewicht unten bin um mich wieder wert genug zu fühlen unter leute gehen zu können und dafür schotte ich mich dann oft tagelang ab um jede versuchung zu vermeiden....bis es mir dann wieder halbwegs gut geht, ich mir eine belohnung gönne die zu einer FA wird und der kreislauf beginnt von neuem....:(
Zuletzt geändert von maybe1 am Mo Nov 29, 2010 0:56, insgesamt 1-mal geändert.

Re: halölö :) bin neu...

#6
mir gehts genau so
hab auch dieses semester angefangen zu studieren und ich hab mir fest vorgenommen gleichzeitig mit dem studium ein neues leben zu beginnen.die voraussetzungen wären gut gewesen.
endlich von zu hause ausziehen,weg von dem ort wo der kühlschrank immer gefüllt und mamas essen einfach zu lecker ist.
weg von dem ort wo ich in der letzten zeit zu viele schlimme momente hatte.
weg von dem ort wo ich sobald ich das badezimmer betrete an irgendeinen schlimmen FA erinnert werde.
doch es kam alles ganz anders.ich fahre fast jedes wochenende heim und nehme mir dann immer viel essen von daheim mit.
eigentlich könnte es für die ganze woche reichen.doch sobald ich am sonntag abend mein wohnheimzimmer betrete,verschließe ich die tür öffne meine tasche und naja was mit meinen vorräten passiert kannst du dir ja denken.....
in einem wohnheim ist es natürlich schwierig das alles wieder los zu werden,doch glaubt mir man findet eine möglichkeit.
den rest der woche reiße ich mich dann so gut es geht zusammen.weil einerseits ist ja kein essen mehr da und andererseits will ich ja nicht dass die anderen heimbewohner etwas merken.
dafür habe ich dann am wochenende wo ich wieder zu hause bin schlimmerer FA als ich sie jemals zu vor hatte.
ich kann mich noch aran erinnern wie ich nach der ersten woche heimgekommen bin,anfangs noch stolz die woche keinen einzigen FA gehabt zu haben und dann meine eltern das haus verlassen haben.
der startschuss für eine Fressorgie wie ich sie davor noch nie zu vor hatte.
spätestens da habe ich eingesehen dass mich auch ein neuer lebensabschnitt(wie in meinem fall der auszug und der beginn des studiums) nicht von der krankhet heilen können.
ich denke der erste schritt wäre dass ich auch meinen eltern davon erzähle denn dann würde es glaub ich ihnen wie schuppen von den augen fallen.und plötzlich wäre ihnen klar warum ihre tochter trotz normalem gewichts(denn ich bin nicht auffällig dünn) portionen verdrücken kann bei denen selbst der große bruder(der hart arbeitet) schlapp machen würde.und jedesmal einen luftsprung macht wenn die ganze familie das haus verlässt.


achman mir tut es so leid für dich wenn du sagst dass es dir zu zeit sehr schlecht geht.
du wohnst alleine ,oder?
ich denke etwas schlimmeres als alleine zu wohnen kann es für uns nicht geben,denn dann hat man nämlich einen freifahrtsschein und verliert wie schon gesagt auch noch die letzten hemmungen.
das mit deinem pferd finde ich auch schade,denn dass ist eine sache die dich dein leben lang belasten wird.
aber andererseits ist es jetzt wichtig dass du dich auf dich selber konzentrierst.
wenn doch alles so einfach wäre.
ausgerechnet jetzt zur weihnachtszeit.....
kann dir gar nicht sagen wie sehr ich mir meine kindheit zurück wünsche.
die zeit wo man sich schon im november angefangen hat sich auf weihnachten zu freuen...
lebkuchen spekulatius,kinderpunsch alles sachen die zu einem gemütlichen familienabend im wohnzimmer dazugehören.


wollte jetzt nicht das thema wechseln,aber war grade traurig dass ich gestern den 1. advent alleine und ohne jegliche vorfreude auf weihnachten vebracht habe.
es war sonntag und ich bin mit meinem prall gefüllten koffer von einem wochenende daheim zurück gekommen.
heute gab es wieder nur naturjoghurt....was anderes ist nicht mehr da.


so auch wenn es keiner liest finde ich es schön sich mal das ganze zeug vom herzen zu schreiben.
hoffe dir geht es bald wieder besser.
liebe grüße

Re: halölö :) bin neu...

#7
-_-selina-_- hat geschrieben:so auch wenn es keiner liest
hab's gelesen :wink:

Ich bin jetzt am Ende meines Studiums, aber Deine Geschichte kommt mir so bekannt vor, auch wenn es bei mir phasenweise eher in die MS-Richtung ging und ich es weg von zu Hause ausgenutzt habe nix mehr zu essen :cry:
Aber wie sich das nun äußert ist ja auch letztlich egal, im Ergebnis ist es genau das gleiche...

Ich finde dennoch, dass es ein wichtiger Schritt ist, von zu Hause weg zu gehen, selbst Verantwortung zu übernehmen. Und auch wenn ich einige Male ziemlich auf die Nase gefallen bin, so war es doch unglaublich gut und wichtig für mich auf eigenen Füßen zu stehen und mir irgendwann Hilfe zu holen, als es nicht mehr ging. Nicht aufgezwungen von überfürsorglichen Eltern (das war nämlich zu Hause ein riesiges Problem), sondern weil ich es wollte und um mein Leben kämpfen wollte!

Gebt nicht auf!

Liebe Grüße,
Wolke

Re: halölö :) bin neu...

#8
hallo!

ich habe mir deine geschichte auch durchgelesen und wollte dich fragen was du bis jetzt getan hast um "gesund" zu werden?
ich glaube, dass jede bulimikerin sich im laufe ihres weges zu einem "normalen" essverhalten, mal entscheiden muss:
entweder ist das ziel ein normales essverhalten zu haben - "aus punkt basta ob ich in den ersten wochen (maximal!) 1 - *kg zunehme und ein gutes gefühl wieder zu meinem körper kennen lerne" oder ich mich weiterhin "durchwurschtle" mit dein zwiespältigen wünschen - "schlank, aber kein kotzen, aber schlank ist wichtig.. angst, nur nicht dick werden".

diese entscheidung habe ich nicht einmal getroffen, ich habe sie zum ersten mal getroffen, als ich anfing zu einem normaleren essverhalten zu finden und ich treffe sie jetzt auch noch immer wieder. man muss sich immer wieder die prioritäten im leben verdeutlichen, gesundheit und erfüllung sind nicht gleichzusetzen mit 90-60-90. außerdem leben wir in einer welt der obeflächlichkeiten -auch die hollywood "schönheiten" wurden tausend mal "retouchiert" bevor sie auf irgendwelchen cover-seiten erschienen sind, aber es sagt nichts über den menschen dahinter aus. sehr viel fassade, keine substanz.

was ist dir wichtig im leben? was bedeutet für dich "schlank" zu sein und vor allem: heißt es "mager" zu sein?

lg und alles gute

Re: halölö :) bin neu...

#9
Hey maybe1 und Selina

ich hab mir jetzt eure beiden Romane (vor allem von maybe1 :P) durchgelesen, und es kommt mir vor als schaue ich in einen spiegel. ich bin vorhin auf diese seite gestossen als ich wieder mal einen anfall von schlechtem gewissen (das war jetzt aber wirklich das letzte mal! ab morgen wird alles anders!) hatte und das netz nach infos über bulimie durchforsteteich habe.

wie ihr beide bin ich (m/19) auch am studieren (3. Semester) und kann euch voll und ganz verstehen. angefange hat es bei mir eigentlich noch gar nicht so lange, ich war nie dick, höchstens ein bisschen pummelig, aber auch nicht schlimm. gegen ende des Gymnasiums (ich war so 17,5 jahre alt) hab ich dann beschlossen (wieder einmal) abzunehmen, und es hat doch tatsächlich geklappt, ich hab während einigen monaten wirklich meine ernährung umgestellt, zum mittagessen in der schule meist nur noch einen apfel und joghurt oder sonst irgendeinen salat, am abend normal wie vorher. plötzlich war ich schlank, und ich fand das super. ich weiss nicht wann, aber obwohl ich schon schlank war und mein ziel eigentlich erreicht hatte, hab ich dann irgendwann das kotzen ausprobiert, und ich dachte: "hey, du musst ja gar nicht hungern, du kannst essen was du willst, bist trotzdem schlank, was willst du mehr?" die gesundheitlichen folgen haben mich nie gross beeindruckt, schliesslich leb ich ja im jetzt.
am anfang war das kotzen aber wirklich nur selten, vielleicht 1 mal pro woche, und es war ziemlich eklig, langwierig und anstrengend, ich hatte ja den *dreh* noch nicht raus.meistens hatte ich ja meine diät ziemlich gut durchgehalten und hatte mir angewöhnt gesund zu essen. übrigens war nach meiner matur auch der zeitpunkt an dem ich alleine in eine neue stadt zog und mit meinem studium begann (wie selina gesagt hat, ich glaube auch dass es nicht gut ist für bulimiekranke alleine zu wohnen, wenn ich in eine wg gezogen wäre könnte ich mir vorstellen dass es nicht so weit gekommen wäre...).

Danach begann eine ziemlich wilde zeit, ich hab viel gefeiert, ein bisschen studiert und irgendwie halt nur so ab un zu gekotzt, ich hatte manchmal einfach keinen bock dazu, hab aber trotzdem ungesund gegessen und vor allem getrunken....als im februar dann semesterferien waren hab ich mich wirklich gehen lassen ( ich hatte bestimmt schon über weihnachten **kg zugenommen), ich habe fast jeden abend getrunken und gegessen ohne diät zu halten oder zu kotzen. als ich dann plötzlich mit schrecken bemerkte, dass ich fast wieder auf meine ursprungsgewicht von vor einem jahr angelangt war, beschloss ich jetzt täglich zu kotzen.

Ab da begann meine bulimie würde ich sagen, ich ging ins internet und sucht nach sachen welche man leicht auskotzen konnte, ich zwang mich nach JEDER mahlzeit kotzen zu gehen und mich täglich am morgen, abend, vor und nach dem kotzen zu wiegen. und siehe da: meine disziplin machte sich bezahlt, ich verlor tatsächlich wieder gewicht und pendelte mich wieder auf meine idealgewicht ein. doch mittlerweile hatte sich mein körper (und mein hirn wahrscheinlich auch) an die alltäglichen fress und kotzanfälle gewohnt, und ich konnte gar nicht damit aufhören. warum auch? ich esse viel zu gern. insgeheim dachte ich immer: "hey, du bist schlank und kannst trotzdem täglich soviel pizzen und süsses essen wie du willst ohne sport zu machen! :D" doch irgendwann, es kam ganz schleichend hat die bulimie mehr und mehr kontrolle übernommen.....egal wie fest ich mir vornehme jetzt einfach nur salat und gesundes zeugs kaufen zu gehen, schlussendlich laufe ich doch mit sachen aus dem laden wo ich genau weiss dass diese heute abend in der kloschüssel landen werden.... seit Februar hab ich bis auf tageweise Aussetzer täglich gekotzt.
mittags und am nachmittag ess ich meistens immer salat, äpfel, vollkornbrötchen und total gesundes zeugs. doch es hat sich bei mir so eingependelt, dass ich mir töglich 1-2 fressattacken "gönne". wenn ich mit kollegen abgemacht habe ist es kein problem sich mal einen tag zurückzuhalten, aber wenn ich einen abend allein zuhause bin ist der Fressanfall schon vorprogrammiert. Mein soziales Umfeld leidet eigentlich nicht darunter, kollegen haben immer vorrang, und beim alkohol an partys und so wird auch nicht kaloriengezählt, schliesslich ist der einzige grund warum ich kotze ja das aussehen, und was bringt mir das schlanke aussehen wenn ich es nicht präsentieren kann?beim studium sieht es da schon ein bisschen anders aus, durch fressanfälle geht einfach abartig viel zeit drauf, und ehe man sichs versieht ist schon wieder viel zu spät um noch irgendwas produktives zu leisten....

Dies ist das 1. mal, dass ich überhaupt etwas über meine bulimie schreibe, erzählt habe ich das noch gar niemanden. irgendwie werd ich auch von den hamsterbacken verschont, das einzige was ich mal so 1-2 wochen hatte waren eingerissene mundwinkel, aber das war noch zu der zeit als ich noch nicht automatisch ohne Finger kotzen konnte....
Ich muss sagen, ich hatte nicht vor so viel zu schreiben, aber als ich mal begonnen hatte konnte ich fast nicht mehr aufören....und übrigens maybe1, mein Vater ist glaub ich auch ziemlich essgestört, nicht bulimie, aber er verweigert auch immer gemeinsame mahlzeiten und isst nur seine eigenen kleinen portionen und treibt dann unendlich viel sport. ich sage nicht dass er schuld an meiner essstörung ist, aber er hat sicher auch dazu beigetragen. der Hauptgrund war wirklich einfach das verlangen schlank und attraktiv zu sein....

So, ich hör jetzt mal auf mit schreiben, sonst wird das viel zu lang! :P
aber es tut wirklich gut das mal so niederzuschreiben.....

Vielen Dank fürs Lesen!

secretlife
Zuletzt geändert von Caruso am Di Nov 30, 2010 1:54, insgesamt 1-mal geändert.

Re: halölö :) bin neu...

#10
secretlife hat geschrieben:schliesslich ist der einzige grund warum ich kotze ja das aussehen, und was bringt mir das schlanke aussehen wenn ich es nicht präsentieren kann?
bist du sicher, dass das schlank sein der einzige grund ist, dass du fast taeglich isst und kotzt? erfuellt es keinen anderen zweck?
wie ist deine stimmung so? leidest du sehr unter der bulimie?
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: halölö :) bin neu...

#11
ich glaube bei mir ist das Aussehen wirklich der einzige Grund, ich litt und leide nie unter extremen stimmungsschwankungen oder depressionen, und suizidgefährdet bin ich schon gar nicht. Ich habe einfach ab und zu ein extremes Verlangen nach essen, und um schlank zu bleiben kotz ich das als logische schlussfolgerung wieder aus....

und eigentlich "leide" ich absolut nicht unter meiner bulimie, da ich ja nicht jede mahlzeit auskotze, sondern nur wenn sie extrem kalorienreich war. körperlich habe ich wie schon gesagt auch nie beschwerden, ich habe nie schwächeanfälle oder so. höchstens ein schlechtes gewissen, was andere denken würden wenn sie das von mir wüssten....gerade deshalb ist es für mich so schwierig aufzuhören, weil ich meiner bulimie eigentlich fast nur positives abgewinnen kann, aber ich weiss schon jetzt, dass das auf dauer nix ist....ausserdem heisst es ja, je früher dass man es bekämpft umso grösser sind die chancen auf Heilung, und ich glaube ich bin noch einer von den weniger schlimmen fällen, nachdem was ich hier so durchgelesen habe, deshalb überleg ich mir jetzt ernsthaft mal was zu unternehmen...
Zuletzt geändert von secretlife am Di Nov 30, 2010 14:50, insgesamt 1-mal geändert.