Wie kann man mit etwas aufhören, wenn man es voll und ganz akzeptiert hat obwohl es dich innerlich und äußerlich tötet?

Du wirst dir überlegen müssen, warum du es akzeptieren konntest und was dich dazu geführt hat. Dieses Akzeptieren musst du überwinden, sonst hast du keine Chance.

Ella_against hat geschrieben:Wie kann man mit etwas aufhören, wenn man es voll und ganz akzeptiert hat obwohl es dich innerlich und äußerlich tötet?

Wow, das ist die kürzeste Vorstellung m Ich-bin-neu Forum in den letzten drei Jahren. (Es sei denn, cih hab irgendwas verpasst....)

Spätestens dann, wenn die Krankheit im Begriff ist, Dich wirklich innerlich und äußerlich zu töten, wirst Du das kräftemäßig nicht mehr weiterhin akzeptieren können.
Und bis dahin sind genug Schäden entstanden an Deinem Körper und an Deiner Seele und es gibt keine Genesung und kein Zurück mehr. Deshalb solltest Du jetzt, wo Du noch die Kraft dazu hast, es nicht weiter zulassen...

Mallory

Hallo Ella_against,

Against what?
Against alles?

Ella_against hat geschrieben:Wie kann man mit etwas aufhören, wenn man es voll und ganz akzeptiert hat obwohl es dich innerlich und äußerlich tötet?

Allein die Frage zeigt, daß Du es nicht ganz akzeptiert hast. Weil Du von "aufhören" sprichst. Wieso aufhören? Wenn Du es doch ganz akzeptiert hast? Nein.

Es besteht also noch Hoffnung. Das ist schön! Du hast Dich auf den Weg gemacht, und Dich hier "geoutet". Wenn Du auf Deinem Weg bleibst, kannst Du auch irgendwann aufhören.

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Bulimie eine ziemlich komplizierte Angelegenheit ist, und daß das "Aufräumen" des Innen-/Außenlebens für jede/n Einzelne/n die notwendige Kleinarbeit ist, um Heilung zu erfahren. Es erfordert Geduld und Durchhaltevermögen. Und jede/r geht seinen eigenen, ganz persönlichen Weg, das liegt in der Natur der Sache.
Das ist die schlechte Nachricht.

Die gute Nachricht ist hingegen, daß es durchaus Hoffnung gibt, Genesung zu erfahren. Und daß wir zu einem vollständigeren, glücklicheren Leben finden können, besser, als wir es ohne die Krankheit je hätten haben können.
Leid das transzendiert werden kann, bringt Weisheit. Und Mitgefühl für das Leid anderer. Daraus entsteht Liebe, für uns selbst und für andere. Das führt zur Heilung.

Das habe ich selbst immer wieder so erlebt. Und ich habe mich auch zuerst für einen hoffnungslosen Fall gehalten, als ich im Jahr 1985 zum ersten Mal in einer Klinik fest saß, weil sonst nichts mehr ging. Es hat mir nicht geschadet.

Es hat mir Glück gebracht.

Und ich wünsche Dir und allen übrigen Wesen,
daß wir immer Glück haben, daß wir es immer schaffen,
zur anderen Seite zu gelangen,

Liebe Grüße

Mary Mary

Tut mir sehr leid, dass ich mich nicht richtig vorgstellt habe...
Aber mich belastet die sache sehr und hoffe, dass man sich hier gegenseitig helfen und austauschen kann..
Also mein Name ist Ella und ich bin 15 jahre alt...Ich hab habe seit 5 Jahren Bulimie und verzweifle langsam an der Sache...

Liebe grüße und danke für dich ganzen Antworten...!

Hallo Ella,

schön daß Du hierher gelangt bist. Ich finde, hier ist eine gute Atmosphäre um sich ausgiebig zu beratschlagen. Ich bin durch "Zufall" hier angekommen, weil ich im letzten Jahr, 2009, einen "Ein-Attacken-Rückfall" hatte. Es war harmlos, nicht geplant und ziemlich ungeschickt angestellt.

Aber, da wurde mir doch klar, daß ich dem etwas entgegen setzen muß. Dafür kenne ich den Schlamassel inzwischen gut genug. Ich habe es meinem Freund, allen Verwandten, Freunden und Bekannten, meinen sämtlichen Ärzten und einem Therapeuten sofort erzählt, ob sie es hören wollten oder nicht. Um mich zu schützen vor mir selbst. Wenn ich unter Beobachtung stehe, tue ich es nicht, weil es mir dann peinlich ist und absurd vorkommt.

So habe ich "gegoogelt" und hierher gefunden. Es hat enorme Vorteile mit gleich Gesinnten über die ganzen Probleme reden zu können. Ich bin sehr dankbar dafür. ( ganz leise, hinter vorgehaltener Hand: Der Rückfall hat sich fast noch gelohnt für mich!).

Und zu Dir: mit 10 Jahren in die Sucht zu gelangen ist echt hart. Ich wünsche Dir wirklich, daß Du bald wieder raus kommst. Es gibt so viele Möglichkeiten, die Krankheit zu überwinden, Beratungstellen, Therapie, Klinik, Selbsterfahrungsgruppen, Glaube usw. . Und hier im Forum sind so viele Leute, die sich gut damit auskennen.

Also, nur Mut, alles ist möglich,
so darf ich es erleben,
und viele andere auch,

Liebe Grüße,

Mary Mary

Hey, 10 Jahre, das ist wirklich verdammt früh ... Wie ist die Krankheit denn verlaufen und gibt es Tage, an denen du sie nicht aktiv lebst?
Ich glaube, das ist wirklich ein guter Schritt, dass du hierher gekommen bist - sich auszutauschen ist wichtig. Und scheu dich nicht, auch in Krisenmomenten zu schreiben, bevor du ganz tief fällst.

Eigentlich hat das nur mit einer harmlosen Diät angefangen weil ich schon ein *kg zuviel hatte...
als ich es dann geschafft hatte **kg anzunehmen, und somit wieder normal gewichtig war, war mir das zu wenig und so wurden es dann nochmal **kg weniger...
Dann kam jedoch wieder eine zeit, in der ich mich nicht mehr beherrschen konnte und angefangen hab alles in mich hineinzufressen..Egal ob es essbar war oder ob es meine Gedanken und meine Sorgen waren..
Als ich mich dann wieder zu dick fand, hab angefangen mit ca. 11 und halb jahren, das gegessene wieder auszubrechen...und bis heute hab ich nicht aufgehört...
Ich würde nicht sagen , dass ich kurz vorm sterben bin, weil ich nicht stark untergewichtig bin. Aber der Gedanke an Essen und meinganzes Verhalten hat mein Leben nach einiger Zeit in die Hand genommen..
Ich konnte eigentlich immer gut damit leben, aber seit einiger Zeit geht das nicht mehr...

Liebe Grüße ... *

bitte keine Zahlenangaben in Verbindung mit Körpergewicht, Zu- oder Abnahme