Hi,
ich könnte mal ein paar Ratschläge gebrauchen.
Kurz meine Geschichte: Ich fand mich schon lange zu dick, und ein bisschen moppelig war ich wohl selbst objektiv betrachtet wirklich, zumindest wenn man dem BMI glaubt. Wirklich dagegen angegangen bin ich das erste Mal vor fast einem Jahr. Ich habe angefangen Kalorien zu zählen und mehr Sport gemacht, insgesamt würde ich sagen, dass ich mich da recht gesund ernährt habe. Hat auf jeden Fall ganz hervorragend funktioniert, die Kilos purzelten und von allen Seiten kam Lob.
Aber dann stand ein dreimonatiges Auslandspraktikum an, und meine größte Sorge war, dass ich in der neuen Umgebung wieder alle Disziplin verlieren würde und wieder dick werden würde. Gleichzeitig hatte ich es kurz vorher das erste Mal geschafft mich "freiwillig" zu übergeben, versucht hatte ich es schon früher hin und wieder.
Der Auslandsaufenthalt war dann auch leider nicht die überwältigend tolle Erfahrung die ich mir vorgestellt hatte. Ohne jetzt auf die Details des ganzen Dramas einzugehen, ich habe mich mit Essen getröstet und mit Erbrechen sichergestellt, dass ich nicht als Fetti wiederkommen würde. Die ersten Male war ich noch komplett schockiert von mir selbst, konnte die ganze Nacht nicht schlafen und habe mir ziemliche Sorgen gemacht. Aber das hat sich mittlerweile gelegt.
Jetzt bin ich seit zwei Monaten wieder in Deutschland und direkt in Lernstress übergegangen. In wenigen Monaten steht DIE große Prüfung in meinem Studium an, vor der es mich schon lange gruselt. Gleichzeitig kann ich nicht mehr wirklich aufhören mit dem Kalorienzählen, und sobald ich über meinem selbstgesetzten Limit bin, setzt erstmal ein "jetzt ist auch schon egal" Gefühl ein und ich esse direkt noch mehr. Danach kommt die Erkenntnis was ich eigentlich gerade getan habe und die einzig logische Folge ist Erbrechen. Wirklich Fressanfälle sind das nicht immer, oft genug weiß ich, dass ich noch unter dem bin was eigentlich mein Tagesbedarf wäre, aber das einzige was in meinem Kopf zählt ist mein selbstgesetztes Limit.
Jetzt ist mir ganz offensichtlich bewusst, dass das kein normales Essverhalten ist. Andrerseits habe ich das Gefühl, dass alles andere in Zunehmen resultieren würde, und das darf nicht passieren. Momentan bin ich normalgewichtig. Von daher weiß ich nicht so recht was ich tun soll. Ich habe große Hemmungen mich Freunden anzuvertrauen, vor allem weil ich ihnen das nicht antun will. Ich weiß ja selbst nicht was ich dann von ihnen erwarten würde. Aber Arzt? Ich gehe nächste Woche zu meiner Frauenärztin (meine Periode hab ich nämlich auch schon ziemlich lange nicht mehr gehabt) und ich schwanke noch zwischen Angst, dass sie von alleine dahinter kommt und dem Beschluss mich ihr anzuvertrauen.
Vielleicht ist es ja doch alles gar nicht so schlimm. Ich habe ein großes Talent darin mein Leben künstlich zu dramatisieren und mich in Sachen reinzusteigern um mich (auf zugegeben sehr absurde Art) interessanter zu machen. Und es geht ja erst seit knapp 5 Monaten so. Und auch nicht jeden Tag. Ich weiß schon, dass das alles Ausreden sind, aber an den Tagen an denen ich mich nicht übergebe, glaube ich sie wirklich. Ich will schließlich auch nicht, das nachher alle denken ich wollte mich nur wichtig machen. Wenn ich hier andere Storys lese, komme ich mir fast lächerlich vor.
Re: was tun?
#2Huhu!
Du hörst Dich fast genauso so an, wie ich vor fast 5 Jahren! Abgenommen mit Sport und gesunder Ernährung. Hat geklappt. Habe nie gehungert und war nie in einem auch nur annäherndem Untergewichtsbereich. Wollte ich auch gar nicht, weder UG sein, noch hungern. Hatte auch so meine Kaloriengrenze (durchaus eine sehr gesunde) und dann kam ich in den Teufelskreis der Zählerei. Und dann kamen FAs, weil ich mir das "Ungesunde" ja verboten habe. Das Gefühl "jetzt isses eh egal" kannte ich sehr gut, wenn man über sein "Limit"geht. Exzessiever Sport war die Gegenmaßnahme, und dann Abführmittel und schließlich das Kotzen. Spätestens da kam ich mi selbst reichlich komisch vor und hab gemerkt: Stopp, hilfe, ich krieg die Kurv allein nicht mehr zu normalem Essverhalten. Bin sofort zum Hausarzt, der mich zur Thera überwies. Ich hab dann 1,5 Jahre Thera macht. Das Kotzen hab ich sehr schnell gelassen (hab ich eh gehasst) aber die FAs zu stoppen war kein Spaziergang und wieder den richtigen Blick auf die Dinge zu kriegen auch nicht. Zunehmen? Nicht auszudenken! So hab ich damals gedacht. Und dass ich mit der Zählerei aufhören könnte, hab ich schlichtweg nicht geglaubt. Es war ja schon völlig automatisiert.
Und jetzt die Überraschung: Ich habs trotzdem geschafft. Ich hab den exzessiven Sport in der Zeit in den Griff gekriegt, die FAs und auch die Zählerei. Ich wiege heute sogar ein wenig mehr als zu der Zeit, in der ich anfing abzunehmen und bin 1000x glücklicher als zu der Zeit, als ich abgenommen hatte. Man hätte meinen können mit der Abnahme hätte ich glücklichsein können, schließlich war ich noch immer total im Normalgewicht...ein völliger Irrglaube, weil ich da erst recht panisch war, bloß nicht wieder zuzunehmen.
Ich bin mehr als froh diese Thera gemacht zu haben, auch wenn es anstrengend war. Allerdings stehe ich nicht auf halbe Sachen und deshalb WOLLTE ich auch wirklich was verändern. Heute kann ich mir (und Dir) sagen, dass ich seit ziemlich genau 3,5 Jahren weg bin von dem Kram, völlig ormal esse, mir nix verbiete und aufgrund meiner Faulheit selten Sport mache und auch keine Kalorien mehr zähle. Wenn ich so drüber nachdenke, kann ich mir fast nicht mehr vorstellen, dass ich das so extrem betrieben habe. Es war sowas von ätzend anstrengend.
Ich rate Dir: Hol Dir Hilfe, je eher, desto besser! Ich könnte mir vorstellen, je länger man drinsteckt, desto schwieriger ist es, was zu verändern. Veränderungen kosten Kraft und ich denke, Deine Kraft kannst Du besser in das Gesundwerden invesieren, als so weiterzumachen!! Und alleine schaffen...hm...mag sein, dass es das gibt, aber ich halte nicht viel davon...aus eigener Erfahrung...es war auch mit Hilfe verflucht anstrengend.Abgesehen davon, bekommt man mit prof. Hilfe ganz andere Blickwinkel zu der Sache und ganz andere Ansätze da ranzugehen.
LG Nadine
Du hörst Dich fast genauso so an, wie ich vor fast 5 Jahren! Abgenommen mit Sport und gesunder Ernährung. Hat geklappt. Habe nie gehungert und war nie in einem auch nur annäherndem Untergewichtsbereich. Wollte ich auch gar nicht, weder UG sein, noch hungern. Hatte auch so meine Kaloriengrenze (durchaus eine sehr gesunde) und dann kam ich in den Teufelskreis der Zählerei. Und dann kamen FAs, weil ich mir das "Ungesunde" ja verboten habe. Das Gefühl "jetzt isses eh egal" kannte ich sehr gut, wenn man über sein "Limit"geht. Exzessiever Sport war die Gegenmaßnahme, und dann Abführmittel und schließlich das Kotzen. Spätestens da kam ich mi selbst reichlich komisch vor und hab gemerkt: Stopp, hilfe, ich krieg die Kurv allein nicht mehr zu normalem Essverhalten. Bin sofort zum Hausarzt, der mich zur Thera überwies. Ich hab dann 1,5 Jahre Thera macht. Das Kotzen hab ich sehr schnell gelassen (hab ich eh gehasst) aber die FAs zu stoppen war kein Spaziergang und wieder den richtigen Blick auf die Dinge zu kriegen auch nicht. Zunehmen? Nicht auszudenken! So hab ich damals gedacht. Und dass ich mit der Zählerei aufhören könnte, hab ich schlichtweg nicht geglaubt. Es war ja schon völlig automatisiert.
Und jetzt die Überraschung: Ich habs trotzdem geschafft. Ich hab den exzessiven Sport in der Zeit in den Griff gekriegt, die FAs und auch die Zählerei. Ich wiege heute sogar ein wenig mehr als zu der Zeit, in der ich anfing abzunehmen und bin 1000x glücklicher als zu der Zeit, als ich abgenommen hatte. Man hätte meinen können mit der Abnahme hätte ich glücklichsein können, schließlich war ich noch immer total im Normalgewicht...ein völliger Irrglaube, weil ich da erst recht panisch war, bloß nicht wieder zuzunehmen.
Ich bin mehr als froh diese Thera gemacht zu haben, auch wenn es anstrengend war. Allerdings stehe ich nicht auf halbe Sachen und deshalb WOLLTE ich auch wirklich was verändern. Heute kann ich mir (und Dir) sagen, dass ich seit ziemlich genau 3,5 Jahren weg bin von dem Kram, völlig ormal esse, mir nix verbiete und aufgrund meiner Faulheit selten Sport mache und auch keine Kalorien mehr zähle. Wenn ich so drüber nachdenke, kann ich mir fast nicht mehr vorstellen, dass ich das so extrem betrieben habe. Es war sowas von ätzend anstrengend.
Ich rate Dir: Hol Dir Hilfe, je eher, desto besser! Ich könnte mir vorstellen, je länger man drinsteckt, desto schwieriger ist es, was zu verändern. Veränderungen kosten Kraft und ich denke, Deine Kraft kannst Du besser in das Gesundwerden invesieren, als so weiterzumachen!! Und alleine schaffen...hm...mag sein, dass es das gibt, aber ich halte nicht viel davon...aus eigener Erfahrung...es war auch mit Hilfe verflucht anstrengend.Abgesehen davon, bekommt man mit prof. Hilfe ganz andere Blickwinkel zu der Sache und ganz andere Ansätze da ranzugehen.
LG Nadine
Re: was tun?
#3Danke für deine Antwort Nadine.
Ich hab mich immer noch nicht so recht entschieden was ich jetzt eigentlich tun will. An sich geht es mir gar nicht schlecht, mein Leben und meine Stimmung ist quasi nicht anders als "vorher". Und ich bin jetzt dünn. Mir fehlt irgendwie ein guter Grund aufzuhören. Klar, ich weiß, es ist nicht gesund. Aber wenn ich nur ein bisschen mehr Selbstdisziplin aufbringe und stattdessen öfter zum Sport gehen, brauch ich mich auch gar nicht mehr übergeben. Dann wäre ja alles wieder gut. Und wenn ich zum Arzt gehe und wirklich anfange dagegen anzugehen, befürchte ich das es erstmal schlimmer wird als besser. Zumindest stimmungstechnisch.
Ich kann mir schon denken, dass das ziemlich feige ist. Aber wenn es so auch geht...
Ich hab mich immer noch nicht so recht entschieden was ich jetzt eigentlich tun will. An sich geht es mir gar nicht schlecht, mein Leben und meine Stimmung ist quasi nicht anders als "vorher". Und ich bin jetzt dünn. Mir fehlt irgendwie ein guter Grund aufzuhören. Klar, ich weiß, es ist nicht gesund. Aber wenn ich nur ein bisschen mehr Selbstdisziplin aufbringe und stattdessen öfter zum Sport gehen, brauch ich mich auch gar nicht mehr übergeben. Dann wäre ja alles wieder gut. Und wenn ich zum Arzt gehe und wirklich anfange dagegen anzugehen, befürchte ich das es erstmal schlimmer wird als besser. Zumindest stimmungstechnisch.
Ich kann mir schon denken, dass das ziemlich feige ist. Aber wenn es so auch geht...