Ein weiterer Neuling und VOR ALLEM eine Ratsuchende

#1
hi ihr da draußen!

ich verfolge die forumsbeiträge hier schon länger, habe mich aber erst heute angemeldet. der grund dafür war, dass ich schon alleine das lesen bestimmter beiträge eine unglaubliche hilfestellung für mich war bzw. natürlich nach wie vor ist!!

nun ganz kurz zu mir: ich bin 22, aus Ö und leide seit etwa 1 1/2 jahren an bulimie. seit mai diesen jahres ist es bei mir ganz schlimm, dass ich oft jeden tag erbreche und generell meine gedanken nur mehr um die nächste mahlzeit und das zunehmen drehen. ich studiere in etwa 100 km von meinem wohnort entfernt, habe alleine eine kleine garconniere an meinem studienort und war jetzt die sommerferien über die meiste zeit dort und nicht zuhause. gründe? gute frage, einer davon bestimmt, dass mein vater sich zum 2. mal von meiner mutter getrennt hat und die situation in meinem elternhaus (wo die mama alleine wohnt) sehr schlecht ist. ein weiterer leider auch, da zuhause immer zu viele vorräte vorhanden sind und das gefühl, alles essen zu müssen, unbändig ist.

ansonsten bin ich sehr aktiv, treffe mich viel mit freunden, bin sehr sportlich, versuche auch gezielt, rauszukommen und was zu unternehmen, um auf andere gedanken als die b* zu kommen. kurz: ich würd mich nicht als isoliert bezeichnen - noch nicht!

ich kämpfe eigentlich schon den ganzen sommer über damit, denn ich habe nicht den mut dazu, freunde/familie einzuweihen. ich weiß nicht warum, aber ich hab so mordsmäßig schiss davor. meiner mutter möchte ichs nicht sagen, weil die selbst zu sehr zu kämpfen hat, ebenso der papa (auch wenn er sie verlassen hat). dann wär da noch meine schwester, mit der ich mich gut verstehe, aber eher oberflächlich. bei meinen freunden trau ich mich auch nicht drüber. zeitweise distanziere ich mich leider total, weil ich angst habe, dass ich in eine unkontrollierbare situation gerate und mein "geheimnis" auffliegen würde.

momentan gehe ich zu einer kostenlosen beratung. die ärztin ist total nett, aber so richtig weiter komme ich nicht. sie ist auch keine psychotherapeutin im engeren sinne. in der stadt gibt es ein frauenzentrum, das ab oktober eine SHG zu essstörungen anbietet. das war echt MEIN hoffnungsschimmer - letzte woche eine art vorinformation und da die enttäuschung: es waren zwar außer mir nur 2 der eigentlichen gruppe da (die gruppe findet aber sicher statt), aber diese beiden hatten seit 10-15 jahren bulimie, waren 35 bzw. 41 jahre alt und hatten beide schon enorme therapieerfahrung. jede von uns hat der therapeutin was über sich erzählt und ich hab mit abstand am wenigsten gesprochen, weil für mich das "darüber reden" noch so neu ist und ich immer dabei in tränen ausbreche (so auch dieses mal). in dem momentan habe ich mich nur geschämt, ich fühlte mich bei den beiden überhaupt nicht wohl (die therapeutin ist aber total okay) und habe nun angst, dass die SHG (sie wird von dieser therapeutin geleitet) aus lauter personen besteht, die schon so lange betroffen sind/so viel therapieerfahrung haben und ich da irgendwie nicht "hineinfinde" bzw. mich nicht öffen kann. versteht man das? das problem mit dem "nicht/schwer/nur bei besonderen leuten öffnen können" habe ich generell...

ich überlege auch hin und her wegen einer psychotherapie, aber ich habe nicht die finanziellen mittel dazu. es gibt zwar in österreich eine förderung für wirtschaftlich schwache, aber das bin ich aufgrund der finanziellen lage meiner eltern nicht - ich kann's ihnen "nur" nicht sagen, was los ist. ich bring es einfach nicht übers herz.

FÜR ALLE, DIE'S BIS HIERHER GESCHAFFT HABEN: großes danke!!! ich komme auch schon zum schluss: kann mir jemand einen rat geben? kommentare, meinungen, alles erlaubt... was würdet ihr machen? ich hab einfach das gefühl, dass dieses forum - neben den "therapeutischen hilfen", die ich momentan in anspruch nehme, die einzige möglichkeit ist, das loszuwerden, was mich RICHTIG, RICHTIG beschäftigt.

viele nette grüße und ich HOFFE inständig auf eure antworten!!
Zuletzt geändert von mariposa_87 am So Okt 04, 2009 19:57, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Ein weiterer Neuling und VOR ALLEM eine Ratsuchende

#2
hi mari,

Dieses Gefühl des "nicht auffliegen wollen" kenn ich auch gut. ich hatte schon fast 5 Jahre Bulimie bevor ich meinen engsten Freunden und Eltern davon erzählt habe und auch nur deshalb, weil ich schon die Überweiung für eine Klinik hatte.
Mir gings damals immer so, dass ich mich vor allem geschämt habe. Ich hatte Angst, dass meine Freunde mich nicht verstehen und sich schlimmstenfalls sogar lächerlich machen. Aber am Ende war ich froh, dass ich es gesagt habe, und meine Freunde zeigten und zeigen mir gegenüber sehr viel Verständnis. (Manchmal sogar mehr als ich mir selbst zugestehe :oops: )
Warum traust du dich nicht es deinen Freunden zu erzählen? Hast du Angst vor ihrer Reaktion oder fühlst du dich selbst dann einfach nicht wohl dabei?

Was die SHG angeht kann ich mich Berta nur anschließen. Probiers nochmal. Vielleicht können dir die anderen beiden, gerade, weil sie ja quasie so "Alte Hasen" sind helfen. Hier im Forum sind ja auch alle möglichen Leute, mit mehr oder weniger Erfahrung, Männlein und Weiblein, jung, alt usw.. Ich hab die Erfahrung gemacht - als ich noch keine GruppenThera hinter mir hatte - dass gerade die, die sich da schon auskennen, einen mehr oder weniger etwas an der Hand nehmen und zeigen, dass man ruhig offen sprechen kann. Ich würd die SGH auf jeden Fall noch einmal ausprobieren. Vor allem wenn du dich dazu entschließt es deinen Freunden und Eltern erstmal nicht zu sagen, so hättest du dann noch, neben dem Forum, Menschen in Natura mit denen du über die ES reden kannst und die dir helfen und vor allem auch zuhören.

Wegen der Therapie, - ich selbst wohn in D und bin gesetzlich Krankenversichert - übernimmt eure Kasse nicht ein paar Sitzungen, wenn der Arzt es für nötig hält? So is bei uns zumindest.

lg
tini :D
Tue was in deiner Macht steht,
akkzeptiere was nicht in deiner Macht steht,
und lerne den Unterschied zwischen beiden zu kennen.

Re: Ein weiterer Neuling und VOR ALLEM eine Ratsuchende

#3
Hey Mari!
Ich versteh dich total, ich selbst brauchte 7 Jahre, bis ich mir Hilfe suchte und auch erstmals darüber sprach. Aber wenn man sich dann einmal geöffnet hat, wird es von mal zu mal leichter, darüber zu sprechen.
Bezüglich der SHG bin ich der gleichen Meinung wie Berta und Tinette. Geh hin, gerade dort kannst du versuchen zu sprechen, und nach und nach fällt es dir dann vielleicht auch mit Freunden und deiner Familie leichter.
Und wegen der Therapiekosten in Österreich: Es gibt Therapie auf Krankenschein. Leider ist die Wartezeit oft lang (meist 6 Monate und mehr). Aber so viel ich weiß, ist das aber von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Am besten du googlest mal, oder informierst dich bei deiner Sozialversicherung. Es gibt aber auch Psychosoziale Beratungszentren, die kostenlose Therapie anbieten.
Jedenfalls wünsche ich dir alles, alles Liebe!
Crisu

Re: Ein weiterer Neuling und VOR ALLEM eine Ratsuchende

#4
hi ihr lieben leute, die ihr mich so freundlich aufgenommen habt!

als erstes: bei mir hat die uni gerade wieder begonnen, deshalb war's recht stressig und meine antwort kommt etwas später, da ich heute erst wieder online gehen konnte.

zunächst einmal ein großes DANKE an die schreiber/innen, eure antworten waren wirklich eine SEHR hilfreiche stütze für mich. habe mich vor ein paar tagen dazu entschlossen, der SHG wirklich eine chance zu geben und mich fix angemeldet. da sie von einer therapeutin geleitet wird, ist das praktisch wie ein fixer kurs, wo man nicht im laufe der zeit "dazustoßen" kann, sondern man ist entweder von anfang an dabei oder gar nicht. gestern habe ich dann die nachricht erhalten, dass die gruppe aller voraussicht nach doch nicht stattfinden wird und man noch 1,2 wochen auf eventuelle weitere teilnehmer wartet. aber - so das zitat - "es schaut schlecht aus". seitdem hänge ich wieder total in der luft, weil ich mich schon sehr daran geklammert habe. zuerst hat's mich also wahnsinnig überwindung gekostet, mich da fix anzumelden (u.a. nur auf euer "zureden", das klingt jetzt, als wäre ich ein kleines kind ohne jeglichen entscheidungswillen, aber momentan habe ich einfach das gefühl, dass ich jemanden brauche, der mich sozusagen an der hand führt. ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie oft ich mir eure worte bzgl. SHG in den letzten tagen in erinnerung gerufen habe...) und im endeffekt war das mit großer wahrscheinlichkeit erst wieder nichts :(

jetzt weiß ich einfach nicht, was ich tun soll, weil ich WILL "da" ja DEFINITIV raus...nur ohne therapie sehe ich da ehrlich gesagt keine chance. @ Bärta: die psychologin habe ich schon gefragt, die hat mir die förderung für wirtschaftlich schwache empfohlen, die mir mir aber nicht möglich ist (s. mein 1. eintrag). @ tini: in Ö gibt es eine förderung, wo einem wenn's gut geht (!!) ein drittel des betrags erstattet wird. ich finde das ehrlich gesagt ziemlich mickrig und nicht wirklich hilfreich. @ Chrisu: heißt das, dass ich die therapie sozusagen vom hausarzt "verschrieben" bekomme? hast du da zufällig irgendeinen hilfreichen link dazu? das mit dem nachfragen bei der sozialversicherung ist eine gute idee, werde ich gleich mal machen...

@ tini: ich habe mir die frage, wovor ich angst habe, wenn ich etwas sagen würde, schon x-mal gestellt. das krasse ist, dass ich es gar nicht genau weiß. habe mir echt viel gedanken darüber gemacht und bin zu folgendem schluss gekommen: vielleicht ist es das gefühl, dass ich mich dann permanent hinsichtlich der krankheit "beobachtet" fühlen würde, also z.B. beim essen gehen oder so. ich kann das nicht gut beschreiben und wahrscheinlich klingt das total verrückt, aber ich fürchte mich, dass ich dann permanent unter beobachtung stehen würde und das würde mich fertig machen. und was sehr, sehr schlimm klingt und wo ich echt selbst angst vor mir habe: ich fürchte mich, dass ich dann so kontrolliert werden würde, dass ich nicht mehr k.... gehen kann und das ist (traurigerweise) die größte angst.
vielleicht kann ich euch das an beispielen erklären: eine sehr, sehr gute freundin von mir vergleicht sich figurtechnisch etc. immer recht mit anderen frauen, folglich auch mit mir. wenn wir zusammen sind, merke ich immer direkt, wie sie gewisse körperbereiche mustert, was sehr unangenehm ist. ich habe auch oft das gefühl, dass sie mich zum essen fast "überreden" bzw. mir einreden will, dass ich jetzt hunger habe. ständig will sie mit mir essen gehen und unsere freundschaftlichen aktivitäten werden fast nur noch darauf reduziert. brunchen, mittagessen, ein snack nach dem fortgehen - ich weiß gar nicht mehr, wo mir der kopf steht. versteht ihr meine angst? sehe ich das zu extrem? und ich trau mich einfach nicht, sie darauf anzusprechen, weil ich angst habe, dass sie dann weiß, was mit mir los ist und das würde die "kontrolle" nur noch verstärken. 2. beispiel: seit der trennung im mai leidet meine mutter extrem und isst kaum noch. bin gerade übers WE mal wieder bei ihr (zur zeit fahre ich sehr selten heim, bin eher an meinem studienort, s.o.) und da ist es total schlimm: erstens sind da 1000e kulinarische verlockungen (= viele vorräte zuhause) und zweitens tanzt sie alle paar stunden an und will mir was zum essen schmackhaft machen, wobei sie selbst so gut wie nie etwas isst. das beginnt beim aufstehen und endet abends, bevor ich ins bett gehe. und die situation, dass sie nichts isst bzw. portionen, die kleinkinder (!!!) zu sich nehmen, die macht mich wahnsinnig. bin seit gestern bei ihr und hatte auch sofort wieder einen FA mit anschließendem ..., nachdem ich jetzt vier, fünf gute tage (an meinem studienort) hinter mir hatte. vor den weihnachtsferien habe ich HÖLLE angst, wenn ich da 14 tage daheim ausharren soll...

wie seht ihr die situation? was würdet ihr machen? schon allein deshalb, weil jeder tag, wo ich mir nicht mein essen selbst regeln kann, eine qual für mich ist, möchte ich dringend etwas daran ändern.

es grüßt euch recht herzlich,
eure mari :)
Zuletzt geändert von mariposa_87 am Sa Okt 10, 2009 10:17, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Ein weiterer Neuling und VOR ALLEM eine Ratsuchende

#5
hi mari, (darf ich dich eigentlich so abkürzen? :lol: )
vielleicht ist es das gefühl, dass ich mich dann permanent hinsichtlich der krankheit "beobachtet" fühlen würde, also z.B. beim essen gehen oder so. ich kann das nicht gut beschreiben und wahrscheinlich klingt das total verrückt, aber ich fürchte mich, dass ich dann permanent unter beobachtung stehen würde und das würde mich fertig machen. und was sehr, sehr schlimm klingt und wo ich echt selbst angst vor mir habe: ich fürchte mich, dass ich dann so kontrolliert werden würde, dass ich nicht mehr k.... gehen kann und das ist (traurigerweise) die größte angst.
das kenn ich zu gut.
ein weiser rat und eine Einsicht -nicht mir, sondern aus KlinikZeit-: andere Menschen nehmen dein Verhalten ganz anders wahr, als du denkst. Wenn jemand zum Beispiel keine ES hat, und sich mit dem Thema auch nciht auseinnader gesetzt hat, bringt er dein Verhalten warscheinlich auch nicht damit in verbindung.

Leider weiß ich, dass man dennoch immer Angst davor hat, dass man "ertappt" wird oder schlimmstenfalls auch kontrolliert. So hat es meine mam gemacht, als sie mich einmal erwischt hat. Das ist schlimm... Vor allem weil mich das nur noch einfallsreicher gemacht hat, und weiter getrieben hat. Aber meine mutter versteht meine Es nicht. und hätte sie versucht sie zu verstehen, wüsste sie dass man damit anders umgehen sollte als mit "Kontrolle".
Ich weiß des is jetz vielleicht nicht gerade hilfreich, aber ich will dir nur zeigen, dass du nicht alleine bist. Bis heute versteck ich, wenn ich einen FA hab, und ich neige dazu, dass ich mir manchmal wünsch ich hätte alleine ne whg -wohne derzeit mit meinem Freund zusammen- nur damit ich fressen und k**** kann wann ich will. und ich finde das traurig, dass ich mir das wünsche, weil ich es doch eigentlich nicht will... (des is ziemlich schwer so ein gefühl zu beschreiben :oops: )

Aber, des mit deiner Freundin, geht sie denn mit dir zum essen, weil sie möchte, dass du zunimmst, weil sie sich vielleicht sorgen um dich macht? Oder was ich mir nach deiner schilderung auch vorstellen könnte, dass sie vielleicht selbst ein Problem mit Essen hat. Und vielleicht wäre es dann gar nicht schlecht, dass du sie mal darauf ansprichst, du musst ja nicht sagen, "Für mich ist dass schwer dauernd essen zu gehen, weil ich dann immer einen FA bekommen", sondern du kannst des ganze ja auch so sagen "Mir fällt auf, dass du mit mir immer nur zum essen gehen möchstest. Ich mach mir Sorgen um dich. Kann es, dass du ein Problem mit Essen hast?" ... oder irgendwie so. So musst du nichts von deiner Krankheit preisgeben, und sprichst deine Freundin vielleicht auf ein Thema an, über das sie selber gerne einmal gesprochen hätte.
... Des is leider alles ein bisschen aus der Luft gegriffen, weil ich hier ja viel annehm was ich gar nicht weiß. Aber ich glaub, du kannst deine freundin da am besten einschätzen.
nachdem ich jetzt vier, fünf gute tage (an meinem studienort) hinter mir hatte. vor den weihnachtsferien habe ich HÖLLE angst, wenn ich da 14 tage daheim ausharren soll...
Bei mir is zu Hause auch immer am schlimmsten. (leckere Sachen, viel kochen, dann immer "komm iss doch noch was", und dann noch weihnachten.... des ganze fette essen und die plätzchen... ) aber mittlerweile, hab ich gerlent konsequent "nein" zu sagen, wenn meine mam mir essen andrehen will, von dem ich weiß dass ich nen FA bekomme. Es ist nicht leicht, und haut auch nicht immer hin, aber meistens zumindest. :)
Hast du denn nen Essplan an den du dich halten möchtest? Mir fällts immer leichter, wenn ich an so was festhalten kann. Wenn ich genau weiß, wann und wie viel ich ess. Und wenn ich an Weihnachten zu meinen Eltern fahr, dann Plan ich das Essen auch mit in Meinen Plan. Vielleicht würde dir das auch helfen?

.. So SHG gibts ja auch im Internet. (Dieses Forum ist ja für mich zumindest so was ähnliches.) Vor erst, kann dir das ja vielleicht auch helfen. Verlier einfach nicht den Mut. :D Es gibt hier so viele die dich verstehen und deine Probleme kennen.

So,... ich glaub ich war zwar jetzt keine große Hilfe, aber ich drück dir die Daumen, dass des mit deiner Mam und deiner Freundin gut geht.

lg tin
Tue was in deiner Macht steht,
akkzeptiere was nicht in deiner Macht steht,
und lerne den Unterschied zwischen beiden zu kennen.

Re: Ein weiterer Neuling und VOR ALLEM eine Ratsuchende

#6
hey ihr,

@tini: kein problem - ich liebe spitznamen :)

also mein wochenende war leider ziemlich bescheiden und hat auch damit geendet, dass mein mam und ich im streit auseinandergegangen sind. keine ahnung, wie's da jetzt weitergehen soll. wahrscheinlich (oder mitunter) deshalb sah es auch essenstechnisch sehr, sehr schlecht aus und zwar an allen drei tagen. hier an meinem studienort habe ich das gefühl, die sache besser im griff zu haben. um dein, tini, essensplan-thema aufzugreifen: ich versuche, bzgl. essen eine struktur in den tag hineinzubringen, aber es gelingt mir sehr, sehr selten. und kaum werde ich aus diesem umfeld herausgerissen, weil ich zB nach hause fahre, ist es chaos pur. wie hast du das mit dem essensplan geschafft? schreibst du da die dinge auf, die du zu dir nimmst oder planst du im voraus oder wie sieht das aus? hast du den mit oder ohne fremder hilfe erstellt? hab am donnerstag einen termin bei dieser beratungsstelle und möchte das thema essensplan unbedingt ansprechen. bei mir war es schon immer so, dass ich etwas brauchte, an dem ich mich sozusagen "festhalten" kann...

übrigens kann ich das mit dem zusammenleben mit deinem freund total gut nachvollziehen. ich wohne zwar allein in 'ner garconniere, aber wenn ich zuhause mit anderen zusammenlebe, dann ist das gefühl ziemlich dasselbe. auf der einen seite will man's, andererseits macht's die krankheit aus, dass man's nicht will oder zumindest glaubt, nicht zu wollen.

bzgl. meiner freundin denke ich, dass du vielleicht recht haben könntest (du bist echt gut - trotz meiner wenigen "angaben", find das gar nicht aus der luft gegriffen). ich mache mir schon seit längerem gedanken darüber und wenn man selbst hinsichtlich essen belastet ist, fällt einem so etwas eher auf. habe mir schon vorgenommen, sie anzusprechen, aber bisher hat sich noch keine passende situation ergeben.

abschließend noch was: das wochenende war zwar, wie gesagt, mehr als schlecht, aber ich deine antwort, tini, hat mich total aufgebaut. das ist irgendwie wie ein spiegel, den ich vorgehalten bekomme, und der es mir möglich macht, dass ich die dinge von einer anderen seite sehe - ein großes DANKE dafür!!

schönen abend wünsche ich euch,
mari

Re: Ein weiterer Neuling und VOR ALLEM eine Ratsuchende

#7
hi mari,
wie hast du das mit dem essensplan geschafft? schreibst du da die dinge auf, die du zu dir nimmst oder planst du im voraus oder wie sieht das aus? hast du den mit oder ohne fremder hilfe erstellt? hab am donnerstag einen termin bei dieser beratungsstelle und möchte das thema essensplan unbedingt ansprechen. bei mir war es schon immer so, dass ich etwas brauchte, an dem ich mich sozusagen "festhalten" kann...
Also, ich war ja schon mal in der Klinik und da wird dir haar genau vorgegeben was du essen solltest um deinen Tagesbadarf zu erreichen. Frühstück, Mittag und Abend... Das heißt ich hab ja meinen Plan aus der klinik. Aber wie du schon sagts, es ist sehr schwer, ich hab damit auch oft Probleme und lass dann mal was weg. oder ess viel zu viel. Aber ich bemüh mich jeden Tab wieder den Tag mit meiner Essstruktur zu beginnen, weil ich weiß, dass dann die FA gefhr geringer is.
Des mit der Beratungsstelle und dem Essplan is echt ne super Idee. Aber wissen und machen is halt dann immer so des Problem :oops: -kenn i ja nur zu gut- am bsten wärs du suchst dir dann jemandes ob hier im Forum oder draußen, der dich Unterstüzt und dir hilft deienn Essplan einzuhalten. Ich selber les hier zum Beispiel regelmäßig einen Thread in dem sich ein Vierergrüpchen zusammen getan hat, die alles normla essen wollen. Oft hilft mir da schon des lesen.

Ich hoff echt, dass du und deine Freundin des hinkriegen. und es freut mich natürlich , dass mein Ratschlag ein bisschen geholfen hat. :lol: Das is echt schön.

Ich weiß es ist schwer sich nach schlechten Tagen immer auf zurappeln und weiter zu machen. Wieder zu versuchen sein Leben in den Griff zu bekommen, um dann abend festzustellen dass man es wieder einmal nicht geschaft hat. Aber es gibt dann auch Tagen, da schaft man es, da läuft des mim Essen und man kann so richtig stolz auf sich sein. Solch einen Tag wünsch ich dir jetzt. Man sollte einfach immer in kleinen Schritten denken und sich nie zu viel vornehemen. Momentan zB bin ich schon froh, dass ich in die Schule geh obwohl ich lieber depresiv daheim im bett liegen würd.

Also, ich hoff der Termin bei der Beratungsstelle hilft dir. Wär schön wenn du dann schreibst wies dir so ergangen is :)
Ales Gute bis dahin... :)
lg
Tini
Tue was in deiner Macht steht,
akkzeptiere was nicht in deiner Macht steht,
und lerne den Unterschied zwischen beiden zu kennen.

Re: Ein weiterer Neuling und VOR ALLEM eine Ratsuchende

#8
Hey Mariposa!
Ja, es gibt in Österreich Therapie auf Krankenschein, d. h. dass du gar nichts bezahlen musst. Voraussetzung ist, dass du eine Bestätigung vom Hausarzt hast. Leider weiß ich nicht, woher du genau kommst, wie gesagt, die Regelungen sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Am besten du googelst mal unter "Therapie auf Krankenschein". Oder du gehst in ein Beratungszentrum, davon gibt es mittlerweile fast in jeder Bezirkshauptstadt eine.
Lg Crisu