Hallo !?

#1
Tja, jetzt ist es also soweit : geistere schon eine ganze Weile hier im Forum rum - und heute hab´ich mich dann doch endlich mal angemeldet.
Hm, was gibt´s von mir zu erzählen ? Der Grund, warum ich hier bin ist, das ich jetzt schon mein halbes Leben !!!!! (13 Jahre) an Bulimie leide.
Darf ich manchmal echt nicht drüber nachdenken - ist manchmal zum verzweifeln.
Ich freu´mich auf jeden Fall drauf, hier im Forum Austausch mit Gleichgesinnten zu finden. Es tut manchmal wirklich gut, wenn jemand nicht nur zuhört sondern auch versteht. Und das kann wirklich nur, wer´s am eigenen Leib erfahren hat.

#2
Hallo Lilli 26,

gut das du da bist, ich bin auch erst seit Samstag dabei und ich kann nur sagen, dass es echt mal gut tut sich anders "auszukotzen" als es ins Klo abzugeben!
13 Jahre ist eine wirklich verdammt lange Zeit, du mußt echt verdammt stark sein, wär toll wenn du die Stärke in andere Sachen reinstecken würdest, od?
Hast du schon mal eine Therapie gemacht? Wahrscheinlich! Aber diese Krankheit ist tückisch, hinterlistig und das abzuschütteln ist nicht leicht, aber man kann es schaffen, ich bin gerade dabei, kann schon fast sagen ich bin "clean"!
Wünsche dir Mut und Kraft
Alles Liebe

#4
Hallo butterfly26

Ja, das stimmt leider - 13 Jahre sind schon eine wirklich lange Zeit.
Ich hab`eine ambulante Therapie hinter mir - die liegt aber auch schon 7 Jahre zurück - und war einfach nur erfolglos. Ich habe mir immer und immer wieder eingeredet, das ich das doch einfach endlich mal schaffen MUSS, mit meiner Willenskraft davon loszukommen. Ich hab`s dann auch wirklich mal 1 1/2 Jahre geschafft ohne Symptom auszukommen - das war so viel besser ohne dieses verhasste essen und brechen. Tja, und dann bin ich da wieder so langsam reingeschlittert - und jetzt wieder mittendrin - jetzt schon wieder seit über 2 Jahren.

Das ist so schrecklich schwer, an eine gute Thera dranzukommen. Ich hab`die letzten Jahre schon mehrmals einen Anlauf genommen und iergendwann wieder resigniert aufgegeben und mich wieder auf meinen Willen gestützt (schlechte Stütze :cry: ).

Super, das Du auf dem Wege der Besserung bist, butterfly26. Ich drück Dir ganz doll die Daumen, das Du es wirklich schaffst.
Hat bei Dir schon die 1. Thera geholfen - oder hast Du auch schon mehrere Anläufe gehabt ?

#5
Hallo Orbit.

Freu`mich auch, das du da bist.
Tut einfach gut, sich mit lieben Menschen auszutauschen, die das gleiche durchmachen. Vielleicht kann man sich ja wirklich gegenseitig ein bisschen helfen auf dem langen Weg heraus.
Liebe Grüße

#6
Ne, zu mir hat mal eine Therapeutin gesagt, ich sei eine "Therapeuten-Killerin" od so ähnlich, super nicht :)
Aber was solls, die erste Therapie(stationär) hat gar nichts gebracht, da wurde es hinterher nur noch schlimmer, in der ambulanten Therapie(habe ich seit ca. 4 Jahre) hat sich auch nie wirklich wirklich was getan, war dann noch mal für 3 Monate in einer Tagesklinik und bin jetzt noch immer ambulant, aber erst seit diesem Jahr gehts es mir einigermassen besser und es dreht sich nicht mehr nur alles ums Essen, und das ist sooooo gut, wenn im Kopf wieder andere Dinge Platz haben, wie Freude, lachen, Spaß haben und meine neue Arbeit nicht zu vergessen, wo ich mich richtige heimisch fühle, das gibt mir auch viel!
Oh je, ja, sich selbst zu helfen ist in dieser Sucht schwer, vor allem weil man sich dann nur wieder selber belügt und betrügt und sich wieder nur alles schön redet! Wenn du bereit bist, Hilfe anzunehmen, kannst du dir selbst helfen!
Und willkommen Orbit!!!

#7
Hallo butterfly 26.
Vielleicht darf ich Dich mal fragen: wie geht`s Dir denn jetzt mit dem Essen wenn Du weitestgehend clean bist ? Verschwindet bei Dir dieses ständige Gedankenkreisen ums Essen und kannst Du wieder unverkrampfter damit umgehen - oder musst Du Dir auch noch, so wie ich, wenn ich`s überhaupt mal einen Tag "ohne" hinbekommen will, an genaue Regeln wie z.B. alle soundsoviel Stunden soundsoviel essen, etc. halten ?

#8
Lilli26,

ich sags dir ganz ehrlich, ich habe meine "erlaubten" LM, die ich ohne Probleme und ohne viel zu überlegen essen "darf", sobald was anderes dazukommt, könnte es übel enden! Das ist noch mein Tick, den ich habe, und da ich das weiß, bleibe ich bei den Sachen und ich lebe gut (okay, es ist sehr eintönig, aber ich ess mich satt, ohne schlechtes Gewissen und somit geht es echt gut)!Klar hab ich auch noch immer die blöde Angewohnheit, das ich mich selbst dabei ertappe, wie ich wieder anfange Kalorien zu zählen, aber manchmal schaffe ich es schon, dass ich dann einfach die Schultern zucke, über mich selbst lache!
An anderen Tagen gelingt es halt nicht und ich achte darauf,dass ich eine gewisse cal-Anzahl nicht überschreite, aber es wird besser und leichter!
Wie schaut es bei dir aus? Mußt aber auch nicht antworten, wenn du nicht willst, sind zwar hier in einem ES-Forum, aber es gibt Gott sei Dank auch noch andere Sachen als Essen :) !
Weißt schon was wegen Therapien?

#9
Hallo butterfly.

Tja , bei mir ist das so eine Sache: mit dem kcal - zählen habe ich schon lange aufgehört, genauso wie mit speziellen Diät- oder Mager-Lebensmitteln. (was ich aber auch über Jahre hinweg gemacht habe !!!!!) Ich bin zwischenzeitlich eher auf dem Trip, das alles supergesund sein MUSS, was ich esse. Ich denke das ist so, seit ich deutliche körperliche Folgeerscheinungen habe. Ich hab`immer das Gefühl mich perfekt ernähren zu müssen um vielleicht das eine oder andere wieder gut machen zu können. Tja, und wenn ich dann mal was "Falsches" gegessen habe, gehts halt wieder retoure. Am meisten Probleme habe ich aber mit der richtigen Menge. Ich habe sämtliches Gefühl dafür verloren, was denn nu eine normale Portion ist, wie oft man wieviel essen sollte, usw.; kennst Du ja vielleicht auch. Wenn ich dann das Gefühl habe, es könnte schon zu viel gewesen sein, dann geht`s dann : Jetzt ist eh`alles egal - jetzt kannst Du auch weiter machen und morgen machst Du es dann so und so, dann wird es sicher wieder besser funktionieren. So geht`s im Moment leider jeden, aber auch wirklich jeden Tag. Ich könnte momentan echt die Krise kriegen. Wenn ich es schaffe, mal für einen oder mehrere Tage standhaft zu bleiben, dann wirklich nur, wenn ich mich hundertpro an meine Pläne halte.
Aber na ja, ich hoffe so sehr, das wird besser, wenn ich in stat. Therapie bin / war. Ich glaube fast, das es eine Erleichterung sein wird, wenn man da zu bestimmten Zeiten "normale" Portionen zugeteilt bekommt. Ich kann mir vorstellen, das da die Gefahr für einen FA ziemlich gering ist - oder habe ich da jetzt falsche Vorstellungen von ? War ja noch nie stationär.
Zu Deiner Frage wegen der Therapie. Habe bereits zwei Kliniken in nähere Auswahl gezogen. Aber leider nehmen diese Kliniken meine kleine Tochter nicht mit auf. Bin auch am überlegen - auch wenn`s mir ganz schrecklich schwer fällt - alleine zu gehen. Ich war gestern noch bei der Frauenberatungsstelle wegen genau diesem Punkt - hatte gehofft, dort Auskunft zu bekommen bzgl. Klinik mit Kind - und dort hat man mir davon abgeraten, die Kleine mitzunehmen. Meiner - und ihretwegen.
Aber wie sich es auch entscheidet, ich muss und will auch, so schnell wie möglich mit der Therapie anfangen. Es ist allerhöchste Zeit.
Ich hoffe, meine kleine Maus steckt die Wochen ohne Mama einigermaßen gut weg - und hoffe natürlich das sie eine Mama zurückbekommt, die wieder mehr Freude am Leben hat :-)

Ich freue mich auf jeden Fall für Dich, dass es bei Dir mit dem Essen immer besser klappt. Und ich wünsche Dir und uns allen, dass das Thema Essen iergendwann wirklich nur noch eine untergeordnete Rolle in unserem Leben spielt.

l g

#10
Du schreibst:Ich habe sämtliches Gefühl dafür verloren, was denn nu eine normale Portion ist, wie oft man wieviel essen sollte, usw.; kennst Du ja vielleicht auch. Wenn ich dann das Gefühl habe, es könnte schon zu viel gewesen sein, dann geht`s dann : Jetzt ist eh`alles egal - jetzt kannst Du auch weiter machen und morgen machst Du es dann so und so, dann wird es sicher wieder besser funktionieren. So geht`s im Moment

Du sprichst mir aus der Seele, ich kenne das genau so, die selben Gedanken! Bei mir ging es auch monatelang so dahin,jeden Tag, dann habe ich mich für die Tagesklinik entschieden! Ich habe nicht mehr gewusst, was Hunger ist, was eine normale Portion ist, was ist viel, was ist wenig, wann bin ich satt, alles hat sich nur um Essen und nicht essen gedreht, Horror! Ja, in einer Klinik lernst du diese Sachen wieder, aber was wichtiger ist, du hast Zeit über dich und dein Leben nachzudenken, warum hast du eine Bulimieattacke, was fehlt dir? Was ist in deiner Kindheit passiert (und irgendwie haben fast alle die gleiche Struktur),du sollst dich mit dir selbst beschäftigen, das ist gar nicht so leicht (meiner Meinung nach),aber nur so kannst du Schritt für Schritt wieder ein einigermassen "normales" Leben führen, du mußt mit dir selbst zufriedensein und nicht mehr nur "funktionieren"!
Drück dir die Daumen, dass du die richtige Klinik findest und du das mit deiner Tochter hinkriegst!Halt mich auf den laufenden,ja?!
Alles Liebe :)
cron