Hallo!
Diese Gedanken "Ich will krank sein" hatte ich auch lange, doch war nie Bulimie die Krankheit, die ich mir gewünscht habe. Und das hat wenig damit zu tun, dass ich diese Krankheit schön rede, nein, es ging darum, dass ich beachtet werden wollte, bemitleidet, geliebt- ich wollte Zuneigung, das Gefühl, dass jemand auf mich aufpasst. Wie ein kleines Kind. Auch heute noch will ich das manchmal, bemuttert werden, bemitleidet... aber ich lerne langsam aber sicher mir meine Aufmerksamkeit zu holen, indem ich es einfach ausspreche. Sage, dass ich jetzt grade einfach mal in den Arm genommen werden muss. Aber- zurück zum Thema.
An diesem Punkt, an dem ich es nicht einsehen wollte und konnte, stand ich vor knapp einem Jahr... heute mache ich eine Therapie, mir geht es nicht immer gut, aber öfter als damals.
Das mit dem "Abwarten" halte ich für eine ziemlich schlechte Idee... ich meine, worauf willst du warten? Dass es von alleine weggeht, so wie ne Erkältung oder so? Wird es nicht- das kann ich dir ziemlich sicher sagen.
Oder warten auf die Einsicht? Auf den Tag, an dem du dich fragst, wie es passieren konnte, dass dein Essproblem dein Leben, deinen Körper zerstört und dir deine Freiheit genommen hat?
Das mit der Therapie- bis zu einem bestimmten Punkt verstehe ich das durchaus, wobei du dir klar machen solltest, dass Therapie nicht zwangsläufig bedeutet, dass du die Schule unterbrechen musst, da du ja auch eine ambulante Therapie machen könntest. Das Verhältnis zu deinen Eltern scheint tatsächlich eher schwierig zu sein, doch klingt es doch immerhin so als wenn zumindest deinem Stiefvater bereits aufgefallen ist, dass du ein Problem hast. Dass er die Tragweite nicht zu erkennen scheint, ist hier eine andere Sache.
Ich denke du solltest dir tatsächlich nochmal ein paar Gedanken darüber machen, ob und wenn ja wie du gegen diese Krankheit kämpfen willst.
Liebe Grüße
#16
Über den Wolken der Gedanken gibt es einen Himmel wunderbarer Stille, den nur die Seele kennt, die keine Angst vor´m Fliegen hat