Bisher habe ich es immer vermieden, nach dem Wort "Bulimie" zu googeln oder mich sonst in irgendeiner Weise außer bei meinem Psychologen damit auseinander zu setzen. Ich bin davor einfach geflüchtet und es ging mir gut damit.
Angefangen hat alles vor etwa 5 Jahren, ich war 21 und schon 5 Jahre mit meinem damaligen Freund zusammen. Gelaufen ist es in unserer Beziehung nicht gut. D.h. wir haben uns schon verstanden, unseren Alltag miteinander zu gestalten und zusammen in unserer Wohnung zu leben aber sonst im Bett ist kaum was gelaufen (zumindest nix aufregendes) und so richtig nah waren wir auch nicht miteinander aber egal, hauptsache den Schein wahren, damit nach Aussen alles gut aussieht, damit die Leute nicht schwätzen und sich auch die Eltern nicth für uns schämen müssen. Naja mit den Jahren entwickelte ich eine sagen wir mal Esssucht. Ich aß tagtäglich Unmengen an süßen Sachen und vor allem Knabberein. Der Einkauf nach der Arbeit von 3 Tüten Kartoffelchips war vorprogrammiert. Das machte sich natürlich auf den Hüften bemerkbar. Und schwupdiwup hatte ich fast **kg. Den Blick in den Spiegel hab ich vermieden. Und das ich mich nicht wohl fühlte, brauch ich wohl nicht zu erwähnen. Aber beim Essen fühlte ich mich wohl, das war alles was zählte. Als mich dann eines Tages bei einer Feier ein alkoholisierter Bekannter auf mein neues Gewicht sehr unverschämt ansprach, machte es klick bei mir. Ich versuchte weniger zu essen, was natürlich nach hinten los ging. Ich suchte mir dann Hilfe bei einem Psychologen der mit mir über mein dristes Leben sprach und mit durhc diese erste Stunde viel Stoff gab, darüber nachzudenken, was ich eigentlich will.
Als ich ein halbes Jahr späte meinen nächsten Termin bei ihm hatte (ich hatte zu der Zeit noch nicht gek..) hatte ich mich schon von meinem Freund getrennt, war ausgzogen und hatte durch den Trennungsstress etliche Kilos verloren. Es war ein anderes Lebensgefühl ich fühlte mich wieder schön. Ich ging weg, hatte alte Bekanntschaften wieder aufgebaut und hatte, ohne eingebildet zu klingen, jede Menge Verehrer. Aber dick war ich trotzdem noch, so etwa **kg hatte ich noch.
Etwa ein viertel Jahr nach meinem Singelleben (unvergesslich
!) lernte ich meinen jetzigen Mann kennen. Ein wirklich hübscher Mann, der auch schon viele hübsche und SCHLANKE Frauen hatte oder Verehrerinnen und mit mir war er zusammen! Aber ich war ja noch so fett und eine blöde Zicke in dieser Clique machte dann auch noch so Bemerkungen wie: Naja an Deiner Stelle würde ich auch ins Fitnessstudio gehen usw. Ich wünschte mir zu dem Zeitpunkt nix mehr als Kotzen zu können. Wirklich. Wie schrecklich. Und ich habe es "gelernt" mit 22 Jahren. Ich wog noch **kg und ich war soooo schön. Unser Leben war soo schön. Ich konnte mir Klamotten kaufen, ich hätte ein Jahr zuvor nicht daran geglaubt, jemals darein zu passen. Es war so shcön. Er heiratete mich und ich hatte ein Brautkleid in Größe *. Wir waren eine große Clique. Es war immer schön. Unsere Hochzeit mit unseren Freunden war so klasse, wie gerne denke ich daran und jeder sagte: Wow also ich sah wirklich toll aus. Wir Mädels gingen oft griechisch oder italienisch essen jedes mal danach ging ich aufs KLo und k... . Keiner hats gemerkt, bis heute nicht. Das ist mein größtes Geheimnis.Vor 3 Jahren änderete sich dann viel in unserem Leben, im Freundeskreis gab es großen Streit, was mich sehr traf, dann verlor ich meinen heißgeliebten Job und wir zogen ins Eigenheim.
Meine Freundin und meine Arbeit fehlten mir. Ich hatte eine neue Arbeitsstelle das war die Hölle, bin gegangen und in die nächst Hölle gekommen ich war so allein. Mein mann war zwar da aber der Druck von der Arbeit und er ersetzte meine Freundin nicht.
Ich fing wieder an zu k... und hatte solch massiven Fressanfälle, das war gigantisch. Trotz fast täglichem K.. nahm ich wieder gute **kg zu.
Ein Jahr nach dem Arbeitsplatzverlust usw. wurde ich endlich schwanger, es war gewollt. Ich ging mit **kg in die SS hinein und ich sage euch, für jemanden wie mich, dem Gewicht und gerade vor dem eigenen Mann sehr wichtig ist, ist das sehr erniedrigend. Ich habe mich so vor ihm geschämt, sonst konnte ich ihn ja anlügen, was das Gewicht betraf. Jemand anders sah den Mutterpaß natürlich nicht. Ich habe die ganze SS über nicht gek... und ich war sooo gerne schwanger. Ich habe übrigens in der SS wieder zu meiner Freundin gefunden. Zugenommen habe ich dann **kg und war am Ende wieder bei **kg!!! NAch der Entbindung *.
Ich habe ein gesundes wunderschönes Mädchen bekommen und ich liebes sie, beide (Mann und Kind).
Ein halbes Jahr nach der Geburt habe ich Fotos von mir **kg und 160cm gesehen und es hat wieder klick gemacht. Ich habe fast jeden Tag Fressanfälle und K... tu ich jden Tag mind. einmal. Jetzt bin ich bei **kg und es stagniert schon ne ganze Zeit. Fühle mich sehr fett. Aber jeden abend, ich bring sie ins bett und dann muß ich vorn Fernseh oder ins Netz und fresse alles, was mir in die Finger kommt, oft fahr ich nachts noch and die Tanke - oh mann (abgesehen vom finanziellen Aspekt) ich schäme mich so vor meinem Mann. Der soll mich abends natürlich in Ruhe lassen.
Nun so weit so gut. Ich habe mich noch niee jedmanden so anvertraut, wie ich es hier bei euch mache. Ich denke, ihr könnt mich am besten versthen und mir helfen. Sonst weiß es niemand. Tut gut, das mal alles von der Seele geschrieben zu haben.
Ach nein ich habe mich doch jemandem anvertraut, der Psychologin, zu der ich seit 5 Jahren gehen. Aber irgendwie bringt es mir nicht viel, ich denke ich muß da selber raus. Sie meint, das Bulimie oft ein Problem einer Mutter-Tochter-Beziehung ist, was ja bei uns gegeben ist (aber davon kann ich in diesem Thread nicht schrieben, sonst müßte ich ein Buch schreiben) und ich solle auf Kur. Und auf Kur gehe ich auf gar keinen Fall ohne mein Kind und bei so einer Kur wäre es ohne Kind. Aber ich lasse meine Maus nicht alleine zu hause - niemals. Naja und jetzt wollen Männe und ich demnächst auch noch ein zweites Kind der Wunsch ist ja da, aber ...
Sorry sehr lange geworden aber shcön, mal alles losgeworden zu sein.
Ihr werdet mich nämlich hier demnächst öfter hören. Ich darf jetzt nicht mehr die Augen davor verschließen, für mich nicht, für meine Tochter nicht und für meinen MAnn nicht. Es gibt noch sooo viel, was ich mit den beiden erleben möchte
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