meine geschichte

#1
hallo ihr!
bevor ich auf den restlichen threads versuchen kann, anschluss zu finden, denke ich, es wäre vllt ganz gut, mich hier erstma etwas vorzustellen...
naja, was heißt mich vorzustellen... dass, was ich eigentlich vorhabe, publik zu machen, sind ja mehr oder weniger die inhalte + zusammenhänge meiner essstörung und diese wurzelt jez auf über ein jahr zurück...
zuerst war es der versuch, abzunehmen, nur ein *kg, denk mal, so fing es bei den meisten an... anfangs natürlich kein erfolg in sicht... steigerungen der restriktiven verweigerung von nahrung, die zur magersucht führten, innerhalb weniger monate...
kla, meine eltern wussten bescheid, mir gings nie schlechter als in dieser zeit, mir selbst war das zwar nicht bewusst, aber ich war schrecklich dünn...
wenn ich heute fotos dieser zeit sehe, wird mir schlecht- ich sah wirklich nicht mehr schön aus. zur psychlogin bin ich gegangen (sie hat mir nie wirklich geholfen), meine eltern haben alles, aber auch alles versucht, um mich "gesund zu machen", ich habe es gehasst... dabei wollte ich doch einfach nur meine ruhe haben...
meine "freunde" waren nicht da für mich in dieser zeit, alles, wozu sie fähig waren, war hinter meinem rücken über mich zu tuscheln- aber mir mal hilfe anzubieten- fehlanzeige...
glücklicherweise, machte ich letzten sommer eine sprachreise, weit weg von zu hause und jeglicher kontrolle über mein essverhalten und wider aller erwartungen, dass ich dann wohl überhaupt nichts essen würde, fing ich es dort wieder an...
im grunde war ich auf wundersame weise geheilt als ich nach 4 wochen zurück kehrte... ich war wieder ganz die alte, ein hübsches, fröhliches und lebenslustiges mädchen und mein leben war wunderbar... eine steigerug um mindestens 100 % würde ich sagen...
jaaa, aber um zuzunehmen, muss man bekanntlich etwas tun... um viel zuzunehmen muss man auch viel tun und ich tat sehr viel dafür...
leider tat ich es auch immernoch, als ich es eigentlich nicht mehr nötig gehabt hätte...
naja, ich war zwar glücklich, aber leider nur so lange, bis ich durch binge eating ziemlich aufging... da fing eigentlich meine 2. phase der gewichtsprobleme an, vermutlich der auslöser für die bulimie...
ich versuchte, wieder abzunehmen (eigentlich wusste ich ja, wie einfach es ist, hatte es mir ja 1000mal bewiesen), nur leider klappte es nicht mehr... essanfälle und hungerphasen wechselten sich ab... und ich wurde ziemlich- naja dick war ich wohl nie, aber definitiv zu füllig für meinen geschmack...
das ging ne ganze weile so und irgendwann hab ichs dann mal probiert, nach nem extrem heftigen essanfall dafür zu sorgen, dass die nahrung meinen körper wieder verlässt...
jaaa und seit dem hab ich es immer wieder probiert, wenn es klappte, machte mich das glücklich, wenn nicht, rasend vor wut...
ich ging extra einkaufen und nutzte jede gelegenheit, mich nach dem essen vollzustopfen um dann zum klo zu rennen...
jez werde ich zwar immer schlanker und habe langsam wieder meine "schöne figur", aber ich ekel mich vor mir selbst, belüge meine familie, richte meinen tag nach möglichkeiten ein, mein gestörtes essverhalten auszuleben und genieße diese tätigkeiten paradoxer weise auch noch...
ich weiß sehr wohl, dass ich schon viel zu tief drin stecke, um einfach aufhören zu können... und außerdem hab ich ja auch immernoch vor abzunehemen und wenn ich jez wieder "normal" esse, kann ich das doch total vergessen... ich weiß einfach nicht, wie es jez überhaupt für mich weiter gehen soll!
ich kann dieses versteckspielen nicht mehr ertragen und der gedanke, jemand könnte das herausfinden, macht mich genauso krank, wie die angst davor, wieder tief in eine essstörung zu fallen, davor, dass es mir noch einmal so schlecht geht wie damals...

mmh... kommentare?

#2
Herzlich Willkommen hier im Forum :)

Hm, du weißt nicht, wie es weiter gehen soll?

Du hast erkannt, dass du so nicht weiter machen kannst, dass du ein problem hast udn dass du nicht mehr um dich herum jedne belügen magst.
Das ist schon eine Menge wert :)

Aber der einzige Weg ist doch, offen zu sagen, was mit dir los ist
und dich in eine Therapie zu begeben oder?

Was hält dich davon ab? Was befürchtest du?

#3
Hallo!

Auch von mir ein herzliches Willkommen!

Den ersten großen Schritt hast du geschafft: Du siehst ein, dass es dir schlecht geht, dass du etwas tun musst dagegen, und dass du dir wohl helfen lassen musst, weil du es allein evtl nciht schaffen wirst.

Wenn du dich hier öfter ins Forum begibst, dann kann dir das schon gut hlefen, weil hier zumindest alle versuchen, dich zu verstehen, und dir zu hlefen (auch wenn natürlich auch Negativkritik ausgeteilt wird).

Ich wünsche dir alles Gute auf der Suche nach einem Therapieplatz.

Bis dann,
Silja

#4
mmh, der punkt ist wahrscheinlich, dass ich es so wie damals bei meiner ms wieder allein schaffen will und irgendwie auch weiß, dass ich es kann :roll: ... naja, ich möchte um himmels willen keine therapie machen, denn das würde mir nich weiter helfen... dafür muss man es ja selbst wirklich verstanden haben, es vollkommen aufgeben wollen und wirklich auf die hilfe anderer angewiesen sein, sonst ist sie wahrscheinlich wenig effektiv (also mehr schein als sein)...
eigentlich weiß ich nicht, was ich will... einen moment lang nehme ich mir vor, es nie wieder zu tun und dann erwische ich mich wieer dabei, meinen tag danach zu planen, treffen abzusagen und mich auch noch gut dabei zu fühlen, wenn ich nicht die gelegenheit habe, allerdings unruhig und agressiv zu werden...
aaah, das ist so kompliziert, ich möchte eigentlich nicht weiter reinrutschen, aber tu auch nichts dagegen eher dafür und fühle mich nicht schlecht dabei- das ist so dermaßen paradox...

Re: meine geschichte

#5
cHicA hat geschrieben:ich weiß sehr wohl, dass ich schon viel zu tief drin stecke, um einfach aufhören zu können...

...wie die angst davor, wieder tief in eine essstörung zu fallen, davor, dass es mir noch einmal so schlecht geht wie damals...
dass ich es so wie damals bei meiner ms wieder allein schaffen will und irgendwie auch weiß, dass ich es kann
Du sagst, du hast Angst, wieder tief drin zu stecken? Gleichzeitig weißt du aber, dass du ZU tief drin steckst? Und dennoch denkst du, du schaffst es alleine??

Alles etwas widersprüchlich, wenn du mich fragst. Und vor allem hört es sich für mich so an als seist du bereits tief in die ES verstrickt.

Jedenfalls hast du schonmal den Weg zu uns gefunden und das ist sehr gut.

Was genau spricht gegen eine Therapie?

#6
Hallo!

Ja, das frage ich mich auch- warum keine Therapie?!

Ich habe es schon einmal geschafft, schreibst du, aber das ist, wenn du mich fragst, Blödsinn.
Du haste es eine zeitlang geschafft, die Krankheit nicht auszuleben, hattest dann aber ganz offenbar einen Rückfall (wenn auch in eine andere Form der Ess-Störung).
Und das ist nicht Grund genug, einzusehen, dass du es allein nicht schaffst?

Glaubst du, den Leuten hier im Forum fällt der Widerspruch nicht auf?

Silja

#7
Silja hat geschrieben:Du haste es eine zeitlang geschafft, die Krankheit nicht auszuleben, hattest dann aber ganz offenbar einen Rückfall (wenn auch in eine andere Form der Ess-Störung).
genau so würde ich das auch sehen... daher zählt es bei mir auch 10 Jahre ES...

und glaub mir, eine Therapie ist wirklich hilfreich, wenn man die Bulimie loslassen WILL

#8
mmh... kla, nur leider is das im kopf manchmal noch nich so kla, dass ich das will! aber ich weiß, dass es nich so weiter gehen kann und ich will auch wirklich wieder normal essen können, wie jeder andere auch, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich an einer therapie mehr oder weniger kaputt gehe- sicher sind hier bestimmt alle der meinung, dass man da allein nich rauskommt, aber fr mich ist das auch eine art herausforderung, wahrscheinlich hab ich deshlab gute chancen, weil ich mir selbst beweisen kann, dass ich stark genug bin, um da wieder raus zu kommen... meine ms, die nichts mit der jetzigen krankheit zu tun hatte, habe ich ja auch besiegt, als ich 1000e von meilen von zu hause entfernt war... vllt auch gerade deshlab... ich hab so viel nachdenken können und begriffen, dass mein leben ohne die krankheit einfach so viel lebenswerter is und ich stehe kurz davor, dass wieder zu realisieren... es braucht einfach ein bisschen ziet und ein paar anstöße mehr, davon bin ich überzeugt!
eine therapie gibt mir nicht die mögflichkeit, den punkt zu finden, andem ich es wirklich selbst merke, das heißt, sie is wahrscheinlich im mom mehr ein zwang für mich und hilft mir wahrscheinlich kaum, es wirklich für mich anzunehmen, versthet ihr!?

#9
Hallo!

Ich weiß nicht, aber das klingt alles ziemlich absurd.

Ich würde gern etwas Positiveres schreiben, etwas, das mehr Mut macht, als negative Kritik übt, aber ich finde, du machst dir einafch selbst was vor, packst das in schöne Sätze und schreibst das hier rein, damit wir das glauben (und du schleißlich wahrscheinlich auch dran galuben kannst).

Wie kannst du sagen, deine Magersucht hatte nichts mit der jetzigen Bulimie zu tun?
Wie kannst du wissen, welche tiefen seelischen Probleme sich durch deinen Anorexie geäußert haben, wenn du dir scheinbar nciht die mühe gemacht hast, das Problem an den Wurzeln anzugreifen?
Nur weil du wieder isst, bist du nicht gesund- du hast zwar das Symptonm bekämpft, aber deine Seele sucht sich höchstwahrscheinlich in der Bulimie jetzt ein anderes Mittel, die Probleme ans Tageslicht zu fördern.

Warum solltest du an einer Therapie kaputtgehen? Welche ängste und Sorgen hast du?
Was glaubst du, was (dir) in einer Therapie passiert?
Und wie kannst du wissen, dass dir das nciht hilft, wenn du das nie versucht hast?

In einem Punkt gebe ich dir allerdings recht: Man kann da allein rauskommen. nur ist die Rückfallquote eben wesentlich höher, und das Risiko, in eine andere Form der psychischen Krankheit reinzuructschen, wesentlich höher; weil ein Laie eben meist nicht in der Lage ist, die Wurzel allen Übels zu finden und dann zu heilen.

Noch eine letzte Frage: Du sagst, du habest deine Magersucht besiegt, als du weit weg von zu Hause warst.
Heißt das, du gehst noch einmal weit weg, um auch mit deinen jetzigen Symptomen fertigzuwerden?

Versteh mich nicht falsch, ich will dich nciht entmutigen.
Deshalb ein kleiner Tipp: Wenn du den Auslöser deiner Probleme suchst, dann schau doch mal in der Vergangenheit bzgl. deiner Familie nach.
Wenn du schreibst, dass es dir besser ging, als du weit weg von zu Haus warst, kann da ja der Hase im Pfeffer liegen.
Oder einer von mehreren.

Schönen Abend,
Silja

#10
sehr aufmunternd, vielen dank :wink: ...
würde ich mir was vormachen, wäre ich wohl kaum hier, oder!?
ich war in therapie, wie gesagt, die hat mir leider wenig genutzt, bis auf dass ich teilweise herausgefunden hab, wodurch meine magersucht vermutlich entstanden ist und diese komponenten seit dem so gut wie möglich bekämpfe- dabei habe ich viele erfolge gehabt.
eine therapie würde mir vorschriften machen, von denen ich weiß, dass ich sie brauche, dass sie gut für mich wären, jedoch, dass ich sie im mom nicht annehmen könnte, mich dagegen wehren würde, da ich den punkt leider noch nicht erreicht habe, andem man wirklich bereit ist, alles zu tun, um da rauszukommen, allerdings weiß ich wie gesagt aus eigener erfahrung, dass es ihn gibt.
ich weiß auch, dass die probleme teilweise in meiner familie lagen und auch wieder liegen, trotzdem bin ich zuversichtlich was das angeht, denn es sind schon verbesserungen zu verzeichnen.
wie paradox es auch für dich/euch klingen mag, ich weiß, dass ich die kraft hab, da raus zu kommen und ich weiß auch, dass ich es bald begreifen werde, nur leider weiß ich nicht wie bald und tue alles, um das zu beschleunigen, von dem ich weiß, dass es der richtige weg FÜR MICH (und das is ja für jeden verschieden, das wissen wir ja alle) ist...

#11
Okay, jetzt endlich verstehe ich dich!

Gut, dass du meine harsche Kritik mit einem Augenzwinkern nehmen konntest- das lässt mich ruhiger schlafen.

Schön, jetzt hab ich endlich verstanden, worum es dir geht.
Und jetzt kann ich deine Einstellung auch akzeptieren.

Meinst du, dir würde es helfen, von deiner Familie zu erzählen?
Oder von den anderen Dingen, die deine erste Therapie zutage gefördert hat?
Vielleicht hilft dir Schreiben und Erzählen beim Verarbeiten.

Gute Nacht,
Silja

#12
hallöchen :D !
entschuldigt meine späte antwort, leider kam ich nicht eher dazu.
jaaaa, meine familie... also eigentlich die bilderbuch-familie schlecht hin...
mein vater ein hohes tier im amt, meine mutter hat auch einen guten job, mein bruder ist mein bester freund gewesen und wir beide sind wirklich sehr gut in der schule, wenn auch manchmal etwas faul...
jaaaa... gucken wir also hinter die harmonievolle fassade... da sehen wir meinen vater als depressiven egozentren, zeitweise schauspieler, der mir mit seinen bevormundungen den letzten nerv raubt, meine mutter, der er wohl auch manchmal auf die nerven geht, mit deinem perfektionismus, dem ständigen geplane, vom frühstück, bis zu der zeit, zu der er vor dem schlafen zur toilette geht und seiner immer öfter auftretenden anfälle unsympathischer verhaltenswiesen aller art... die sich aber immer auf seine seite schlägt, obwohl sie oft merklich einsieht, dass er im unrecht ist und zuletzt meinen bruder, der sich darüber freut, dasses mir wieder so gut geht, immer super "über mich feiern" kann, mich aber schon längst nicht mehr fragt, ob was nicht stimmt, weil er ständig nur andere dinge im kopf hat... seine freunde (komischerweise, darf er im geegnsatz zu mir auch ständig weg, egal wann bzw was wir noch vorhaben), seinen sport, was auch immer, jedenfalls hab ich das gefühl, dass ich meinem besten kumpel, wenn auch nicht in böser absicht, ganz schön egal geworden bin!

dinge, die mir bei der letzten therapie geholfen haben... so makaber es klingt... mangelerscheinungen, wie haarausfall, ständiges frieren und erschöpfung...
dann böse lästereien... das gestresse meiner eltern, das ich nich mehr ausgehalten hab, besonders die ausbrüche meines vaters...
die hilflosigkeit meines bruders... und irgendwann im verlauf dann endlich, das hochgefühl, dass je mehr ich auf die rippen kriege, meine lebensfreude und die -qualität unaufhörlich steigen...

mmh... hoffe das war es, was dich interessiert!?

#13
Hallo!

Auch ich war lange nicht im Netz...egal, jetzt bin ich ja da.

Was mich interessiert, ist das, was du schreiben möchtest.
Also bisher alles.

Mmh, die Harmoniefassade also- schwierig!!!
Denn "einfach mal auf denTisch hauen" prallt meist einfach ab, mal einen "runden Tisch machen", und ruhig drüber reden, endet meist in Selbstvorwürfen jedes Beteiligten.
Wir können ja mal zu zweit überlegen, wie das besser wird- denn das, was ich angewandt hab, ist zwar effektiv, aber nicht für jeden lebbar: Klappe halten, gesund werden auf eigene Faust und dann wegziehen (um dann ein sehr ! harmonisches und echtes Verhältnis aufzubauen).

Also, dann schlag mal was vor.
Ich bin grad nicht so geistreich...
Bis dann,
Silja