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An Sana | 1 Antwort

Verfasst: Fr Jun 14, 2002 12:24
von db_admin
Von Isis am 27.11.2001

Also, bin 19 Jahre alt und zur Zeit grad auf Au-Pair-Jahr in Göteborg. Das macht die ganze Situation mit Depressionen und Esstörungen natuerlich noch schwieriger. Ich hab das schon s eit ca. 8 Jahren, wirklich bewusst ist es mir seit 3 bis 4 Jahren. Letzte Woche war es besonders schlimm, es hat am Montag angefangen. Ich hab in den letzten 2 Monaten hier *kg zugenommen und total die Panik bekommen, dass ich fett werde. Ich weiss selber, dass das lächerlich ist. Also hat ich beschlossen, dass ich abnehmen will. Und irgendwann bin ich dann auf die Idee gekommen, nach dem Essen kotzen zu gehen. Innerlich sträubt sich alles dagegen, weil ich weiss, dass es falsch ist. Und ich hab es dann im Endeffekt auch nicht gemacht. Es ging nicht, gottseidank. Ich hab mich so unglaublich schuldig gefuehlt, weil ich nur daran gedacht habe. Seither versuche ich, einfach gesund zu essen und viel Sport zu betreiben. Ich gehe jeden Tag ins Fitnesstudio und hab auch schon ein wenig Gewicht verloren. Aber ich kann fast den ganzen Tag an nichts anderes, als ans Essen denken und das macht mich so krank.
Und dann kommt genau dieses Gefuehl, das du beschrieben hast. Man fuehlt sich so fahrig und hektisch, als hätte man unglaublich viel Energie in sich. Und gleichzeitig fuehl ich mich so kraftlos und möchte am liebsten nichts anderes tun, als im Bett liegen.

Das schwierige ist, das ich nicht will, dass meine Gastfamilie das mitbekommt. Ich weiss, dass ich eigentlich eine Therapie machen sollte, aber dazu muesste ich mein Au-Pair-Jahr abbrechen und das will ich nicht. Ausserdem will ich nicht, dass sich meine Familie um mich Sorgen macht.

Eigentlich komme ich aus der Nähe von Wien (ca. 30 km entfernt), ich hab vor ca. einem halben Jahr meine Matura gemacht und bin dann Anfang September nach Schweden gekommen. Ich hätte gehofft, dass der Ortswechsel mir vielleicht hilft, aber dem war nicht so. Gestern war es wieder ziemlich schlimm, es ist erschreckend, wie sehr der Gang zur Waage mein Tagesgemuet bestimmt.

So, jetzt hab ich aber genug von mir erzählt. Erzähl du ein bisschen von dir! Wo kommst du her, wie alt bist du, wie lange hast du diese Probleme schon, .... Ich wuerd mich freuen, wieder mal von dir zu lesen!!

Liebe Gruesse

bisherige Antworten:


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Betreff: Re: An Sana
Von Sana am 27.11.2001


Hi Isis! Ich bin auch 19 (nicht ganz, aber fast;)) und hab auch vor einem halben jahr maturiert. Seit oktober studiere ich in wien.
Meine bulimie ist vor ca.drei jahren "ausgebrochen"...ich sag extra "ausgebrochen", weil ich vom denken her schon viel länger essgestört bin...ich hatte probleme mit meinem vater und die bulimie war sozusagen die antwort darauf..jedenfalls kam das so bei meiner therapie raus...
Ich kenn dieses ständige nachdenken über figur, gewicht und essen nur zu gut..Ich glaub, in den letzten drei jahren gab es keinen tag, an dem ich nicht versucht habe, gewicht zu verlieren..und im grunde ist es eh immer gleich geblieben...
was mich zur zeit echt am meisten belastet ist, dass ich mit niemanden wirklich reden kann, weil alle leute in meiner umgebung glauben, dass es mir gut geht und ich niemenden "enttäuschen" möchte...Ich glaub, es wär für dich ganz gut, wenn du eine therapie machen würdest, aber ich weiß auch, dass das leichter gesagt ist, als getan. Es wird aber in der regel nicht besser, sondern eher schlimmer mit der zeit...Bevor ich in therapie gegangen bin, hatte ich auch totale angst davor, dass es meine mitschüler und bekannten mitbekommen..ich dachte, die würden sich über mich lustig machen, oder das total abstoßend finden, aber die meisten waren wirklich nett und haben mir ihre hilfe angeboten...Ich weiß auch nicht, warum ich nicht ganz wegkomme davon...wahrscheinlich liegt es an meinem fehlendem selbstwertgefühl...kennst du sicher auch...wenn du möchtest, können wir uns auch mailen: www.corinna-re.@gmx.at
Ganz liebe grüße!!!