Re: Essen oder nicht essen? Eine Überlegung wert...

#301
Liebe Maite, habe mit 13 eine Diät gemacht ( ziemlich schnell viel abgenommen ) und ebenso schnell wieder zugenommen-_-...So hat sich das so hingezogen mal ab mal zugenommen bis letztes jahr im Frühling da habe ich das erste ge...und am anfang war es auch noch relativ "harmlos".. also einmal pro woche maximal..doch mittlerweile echt jeden einzelnen Tag, teilweise nach jedem essen..und das macht mir furchtbare angst. und finanziell sieht es auch nicht mehr so rosig aus-_-.

Re: Essen oder nicht essen? Eine Überlegung wert...

#302
Liebe MutterTheresa,
dann ist in deinem Leben bestimmt gerade etwas anderes nicht in Ordnung. So war es bei mir, deshalb hat es bei mir wieder angefangen, bis ich vor guten zwei Wochen gesagt habe, jetzt soll das ein Ende haben.
Was ist sonst in deinem Leben los? Zum anderen wird das k* natürlich auch zur Gewohnheit, so dass es schwerer wird, aufzuhören, wie bei jeder Sucht.
Machst du Therapie? Das Thema Essen beschäftigt dich ja dann auch schon sehr lange. Es ist und wird wahrscheinlich immer das Ventil bleiben, um Emotionen abzubauen oder dir zu zeigen, dass was nicht stimmt.
Ich hoff, du findest einen Weg...
Ich wünsch dir einen guten neuen Tag!
Ich möchte wie ein Kind sein, das einfach aufsteht und weitermacht, wenn es hingefallen ist.
Ein Kind, das ohne Groll aus seinen Fehlschritten lernt und das sich annimmt, wie es ist.

Re: Essen oder nicht essen? Eine Überlegung wert...

#303
Puh alles kompliziert zu erzählen aber ich versuchs. ich war seit ich drei war in veschiedenen Pflegefamilien weil beide Elternteile getrunken haben. mit fünf bin ich dann in meine endgültige gekommen. die erziehung war sehr streng, christlich und es wurde viel wert darauf gelegt nach außen hin als perfekte Familie zu wirken. Essenszeiten waren immer vorgegeben( selbst eine Zwischenmahlzeit) und so fing es schon früh an, dass ich essen musste, wenn ich satt war, und total hungrig war, wenn leider nicht die zeit dafür war.
wenn ich dann alle zwei wochen meine eltern besuchen durfte, durfte ich alles essen was ich wollte. sie haben natürlich auch viel eingekauft, hauptsächlich süßes, damit es der kleinen gut gehe... mit süßen 10 jahren konnte ich noch alles essen ohne zuzunehmen das war der hammer:(. und dann in der pubertät kamen von meiner richtigen mama wenn ich sie besuchte plötzlich sprüche wie ( du bist aber gut gesattelt, oder: männer wollen keine dicken mädchen) sie selbst ist seit jahren mehr oder weniger magersüchtig gewesen, ich habe sie noch fast nie essen sehen..un so begann ja auch meine erste diät. es zog sich wie schon gesagt über die jahre und es wurde immer schwerer abzunehmen. mein richtiger vater ist zum glück seit jahren trocken aber meine mutter hatte als ich 15 war einen rückfall und wollte sich das leben nehmen.
zudem mache ich leistungssport( rad) und der trainer meinte immer ich müsste abnehmen sonst würde ich nie die leistungen bringen die ich könnte..un so fing es dann an letztes jahr. die ersten male übergab ich mich einfach vor lauter stress und irgwann wurde es selbstverständlich! dieses jahr im april ist meine richtige mama dann wirklich gestorben und ich musste alles organisieren(perfekt sein:(( ) und im mai bin ich bei den pflegeeltern ausgezogen. und seitdem wurde es richtig extrem, allein in einer wohnung mit einem supermarkt 200m vom haus entfernt:(. hauptsächlich die anfälle habe ich, wenn ich mich abends alleine fühle oder einfach stress hatte..oder manchmal ist der auslöser einfach nur ein falsches wort einer kollegin oder ahhhhh...alles eigentlich..

Re: Essen oder nicht essen? Eine Überlegung wert...

#304
Liebe MutterTheresa,
also das ist ja auch eine Geschichte, bei der ich gut verstehen kann, dass es zu der Essstörung kam: da ist ja so viel passiert in deinem Leben, das nicht einfach für dich gewesen sein kann. Damit wäre jeder normale Mensch überfordert. Trotzdem ist die Esstörung aber nicht der richtige Weg. Vielleicht musst du dich mal mit all dem, was da in einem Leben war, auseinadenrsetzen. Machst du denn Therapie? Meine Kindheit war auch nicht so einfach... Da braucht man schon ein Bisschen Zeit, um sich damit auseinanderzusetzen. Aber die ES löst es auch nicht immer sofort auf. Wichtig ist nur, dass einem klar wird, dass sie eine Funktion hat - nämlich Gefühle zu vertuschen, Trauer, Angst, Unsicherheit...
Viel Glück dir!
Ich möchte wie ein Kind sein, das einfach aufsteht und weitermacht, wenn es hingefallen ist.
Ein Kind, das ohne Groll aus seinen Fehlschritten lernt und das sich annimmt, wie es ist.

Re: Essen oder nicht essen? Eine Überlegung wert...

#305
Heute ist der erste Tag an dem ich wirklich wirklich keine Heißhungeranfälle habe! Muss dazu aber auch sagen das ich vormittags eine kleine Zwischenmahlzeit gegessen habe.
Und ich habe mich geärgert über eine Bekannte, was ich ihr dann jedoch auch gleich gesagt habe. Früher hätte ich es immer für mich behalten um ja immer von allen gemocht zu werden. Ich weiß aber nicht ob ihr das kennt, aber in letzter Zeit breche ich immer häufiger und schneller in Tränen aus wie früher. Ich kann stundenlang zuhause liegen und mich einfach selbst bemitleiden ich weiß auch nicht.
Ich würde langsam echt gerne professionelle Hilfe in Anspruch nehmen aber wie sieht das aus, muss man das bezahlen?
Kussi

Re: Essen oder nicht essen? Eine Überlegung wert...

#306
Hallo MutterTheresa, das klingt doch gut!
In Tränen ausbrechen und sich selbst mal ein Bisschen zu bemitleiden und die eigenen Wunden zu lecken, das darf auch mal sein! Und wenn man nicht kotzt und frisst oder hungert, dann kommen die Gefühle, die man sonst dahinter verbirgt, auch wieder mehr ans Tageslicht!
Therapie wird in Deutschland in der Regel von gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Davor braucht man eine Überweisung von einem Hausarzt; wieviel man dem sagt, bleibt einem selbst überlassen, aber die brauchen natürlich einen Grund für die Überweisung. Aber mit einer entsprechenden Vergangenheit dürfte das kein Problem sein..
Ich finde die Idee gut!
Liebe Grüße
Ich möchte wie ein Kind sein, das einfach aufsteht und weitermacht, wenn es hingefallen ist.
Ein Kind, das ohne Groll aus seinen Fehlschritten lernt und das sich annimmt, wie es ist.

Re: Essen oder nicht essen? Eine Überlegung wert...

#311
Ich finde die Tipps echt super (wieso bin ich eigentlich so spät auf den Thread aufmerksam geworden ?! :) )
Danke an den , der sich die Mühe gemacht hat, uns solche Tipps zur Verfügung zu stellen :D

Ich hab da eine Frage, unzwar was glaubt ihr muss man zuerst einstellen`? Das k*tzen oder das fressen oder beides? Ich meine damit, wenn ihr einen FA habt, lasst ihr denn dann drinnen oder, wenn ihr in eh schon habt k*tzt ihr auch ?

LG

Re: Essen oder nicht essen? Eine Überlegung wert...

#312
also für mich ist das immer schwer einen FA zu vermeiden..es fängt alles gut an und irgendwann artet es aus, meistens denk ich mir dann automatisch "ach du kannst überall mal abbeißen weil nachher kommt eh alles raus" ...-EBEN NICHT!
trotzdem fällt mir das erst nach dem FA dann auf,oder währenddessen,aber dann ist es eh schon zu spät.
habe es trotzdem schon ein paar mal geschafft dann einen FA als "bestrafung" drinzulassen. ich hatte es mir vorgenommen nicht zu kotzen und wenn ich dann so blöd bin und trotzdem einen FA haben muss dann muss ich die konsequenzen auch tragen und vllt denk ich beim nächsten mal früher dran.

Lg :)

Re: Essen oder nicht essen? Eine Überlegung wert...

#313
Mir hat es unheimlich geholfen, erst das k* einzustellen, denn den FA an sich konnte ich nicht immer verhindern, aber wenn ich das k* gelassen habe, ist es mit der Zeit einfach immer schwächer geworden; ich fühlte mich am nächsten Tag auch noch ziemlich aufgequollen und habe gar nicht an viel zu viel Essen denken können - nach dem Übergeben war es immer anders und ich war am nächsten Tag total fertig, ausgelaugt und wollte immer nur weiteressen - ein Teufelskreis also. Mittlerweile habe ich auch keine Essanfälle mehr :) (bzw. wenn es hochkommt dann 1x in einem halben Jahr, viel viel weniger als früher, und wenn dann nur wenn ich betrunken bin)
Du bist ihm ganz nah, doch erreichen wirst du ihn nicht.
Du bist allein, auch wenn du ihn in den Armen hälst.

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"I don't have a problem with food. I have a living problem that I try to solve with food."