Wie gehe ich mit meiner Freundin um?

#1
Hallo!
Ich bin neu hier und hoffe dass sich Menschen dazu bereiterklären sich mit mir auszutauschen.

Ich habe eine beste Freundin die vor ungefähr 4 Jahren eine Essstörung entwickelt hat. Für uns beide war es eine sehr schwierige Zeit damals und wir haben uns damals eher als Therapeuten als Freunde gesehen. Ich hab mit ihr nur über ihre Probleme gesprochen und sie mit mir über meine.
Ich war stark drogenabhängig und habe mich dann vor ungefähr 2 Jahren getraut in eine Klinik zu gehen. Während meines Aufenthalts konnte ich meine Freundin nicht treffen jedoch haben wir einmal die Woche telefoniert. Da ich mich damals auf mich konzentrieren wollte und zusätzlich nicht den Kopf frei hatte um mich auch noch um ihre Probleme zu kümmern habe ich eine kontaktpause mit ihr eingelegt.

Als ich aus der Klinik nach ungefähr einem Jahr dann entlassen wurde haben wir wieder den Kontakt zu einander gefunden. Ihr geht es besser, sie isst regelmäßig, bricht und hungert nicht mehr…
Jedoch kommt sie zwischendurch wieder mit den Problemen zu mir um mir zu sagen wie sie sich gerade wieder fühlt. Sie redet immer sehr abwertend über sich selbst und sagt dann Dinge wie „ich esse nie wieder etwas“ ,“ich hab das verlangen mich wieder zu erbrechen“
Sie schickt mir manchmal auch tiktoks auf denen sehr sehr dünne Frauen zu sehen sind und sagt dann dass dies ihr Traumkörper ist. Mich persönlich zieht es auch runter und beeinflusst mich. Ich weiß nie wirklich wie ich ihr helfen kann oder was ich sagen soll außer „das wird schon wieder“ ich fühle mich schlecht und habe dann Angst ich gebe ihr das Gefühl es interessiert mich nicht wie es ihr geht.

Ich weiß dass sich hier Menschen aufhalten die selber diese Essstörung haben oder hatten. Was würdet ihr gerne hören wenn ihr euch jemandem anvertraut? Wie kann ich meiner Freundin helfen?

Viele liebe Grüße

Re: Wie gehe ich mit meiner Freundin um?

#2
Ich denke, mir würde es am meisten helfen, wenn mir Freunde das Gefühl geben, wichtig und wertvoll zu sein und mich deshalb gar nicht über meinen Körper definieren muss. Ansonsten ist es für ES sehr präventiv, einfach ein stabiles Umfeld zu haben, Hobbies, Ziele, einfach das Gefühl haben, dass das Leben lebenswert genug ist, um es nicht mit so einem krankhaften Essverhalten kompensieren zu müssen. Also habt Spaß miteinander, motiviere sie, an sich zu glauben. Über die ES zu reden halte ich persönlich nicht für sinnvoll, wenn man nicht gerade mittendrinnen ist. Dann wird die kranke Stimme m.M. nach nur lauter.

Vergiss aber bitte nicht, auf dich zu achten. Deine Gesundheit ist nämlich genauso wichtig wie ihre und du solltest dich mit positiven Menschen umgeben.
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