Hallo, bin neu hier

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Hallo,

ich bin 32 und seit fast 10 Jahren bulimisch. Es ist deutlich besser wie es mal war, aber noch nicht gut. Es nervt mich, dass ich davon nicht ganz wegkomme.

Ich war nie magersüchtig und immer im Normgewicht oder vor der Bulimie leichtem Übergewicht. Mit der Bulimie habe ich angefangen als ich wegen anderen Problemen in einer Klinik war... Lange habe ich das Problem nicht ernst genommen, ich habe es versteckt vor anderen um damit nicht aufhören zu müssen. Ich hatte immer schlimmere Probleme als die Bulimie und die Bulimie lief so nebenher.

Es war nicht so schlimm wie bei anderen aber schon ordentlich, habe täglich mehrmals gefressen und gebrochen. Wenn ich nur einen Essbrechanfall hatte war das ein guter Tag. Über Monate bis Jahre war kein Tag ohne Bulimie. Mit der Zeit habe ich es als Problem ernster und ernst genommen. Ich wollte dann zunehmend echt aufhören.

Ab 2015 habe ich mich ins Zeug gelegt wirklich aufzuhören. Habe Strichlisten von bulimiefreien Tagen geführt. Auch über viele Wochen nicht erbrochen. Gesund war mein Essverhalten trotzdem nicht, habe immer die selben 3 Sachen gegessen, auch restriktiv. Mein Gewicht habe ich so gehalten bzw sogar ein bisschen abgenommen, war meine große Angst ohne Bulimie stark zuzunehmen.

Es wurde dann so, dass ich vielleicht im Monat 2-3x bulimisch war. Ab 2017 wurde es wieder mehr. Nie mehr so schlimm wie früher, aber schon so dass ich nicht sagen kann, es ist halt mal ein einzerlner seltener Rückfall. Sondern schon 2x die Woche sicher. Teilweise auch kurze Phasen mit wieder täglich.

Jetzt pendel ich hin und her, habe immer wieder 1 - 2 Wochen ganz ohne, dann doch wieder gönnt man sich den Rückfall. Es ist auch so abgespalten im Leben, dass ich es schaffe, wenn ich mein Leben beurteile oder mich frage, wie es mir so geht, immer die Bulimie zu vergessen. Es gar nicht mitzurechnen, wie mein Tag war, ob ich heute einen Fressbrechanfall hatte oder nicht.

Auch muss ich mir immer mehr Probleme eingestehen, die nicht nur das Erbrechen sind. Selbst wenn ich nicht erbreche habe ich Probleme mit dem Körpergefühl, Probleme mit dem Körper, mit dem Essen an sich. Ich war nie eine für geregelte Mahlzeiten, dafür mit Essen zuzubereiten. Ich schäme mich für die Probleme, und dafür, dass ich Probleme mit meinem Körper habe.

Ich melde mich an auch in der Hoffnung dass es mir hilft mit dem Thema weiter zu kommen.

Danke für's Lesen!