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ES/Bulimie als "Familientradition"

Verfasst: Mo Nov 13, 2017 19:37
von neeOnie
Ich habe mich hier angemeldet, weil ich aktuell ziemlich überfordert bin :roll:
Bulimie habe ich seit ich 15 bin, so seit...ähm, 27 Jahren und nach 10 Jahren "Ruhe", triggert mich wieder alles. Vorher haben sehr viele, sehr starke Medis für Ruhe gesorgt, schlicht, weil sie alles gedeckelt haben. Seit dem Entzug bin ich wieder hypersensibel, zu narzisstisch, zu überhaupt.
Was aber eigentlich das Thema ist: Ich besuche bald wieder meine Mutter und Oma und es triggert mich wie wahnsinnig.
Mir war ja immer bewusst, dass mein Diäten mit meiner Mutter seit ich 11 war mich dazu erzogen hat. Habe ich Erdbeeren während des Fastens oder der Diät aus dem Garten gemopst, habe ich versagt. Mit 17 habe ich um eine Thera gebettelt, aber meine angebliche Bulimie war ja eine Lüge, zu geringes Untergewicht. Ziel mit ihr bei den Diäten war ja kein Normalgewicht, nein, Untergewicht war normal und erwünscht. Sie hat da dann mal so eben vergessen, wie sie sich im Urlaub geweigert hat, mir ein Mittagessen zu kaufen, weil ich ihr nicht nur zu dick war, sondern sie kein Geld dafür ausgeben wollte, weil es sowieso wieder im Klo landet.
Sie erzählte mir öfters, wie sie ungeliebte Nahrungsmittel entweder am Tisch entsorgt hat oder eben im Garten ausspuckte, weil meine Oma sie gezwungen hat, zu essen was sie nicht wollte. Meine Oma hatte auch so Haß-Lebensmittel und es ebenso gemacht. Ich habe das schon gar nicht so kapiert. Jetzt ist meine Oma im Altersheim und hat schon kurz zuvor noch bei meiner Mutter zuhause angefangen zuviel zu Essen und sich gleichzeitig mit Abführmitteln abzufüllen. Im Altersheim geht sie andauernd Essen klauen und sitzt praktisch dem halben Tag auf dem Pott, entweder, weil sie dafür was klauen konnte, oder die Pflegekräfte überreden konnte, egal, sie kann das Völlegefühl nicht ertragen. Das ist.... schräg. Meine Mutter hat, weil ich abgenommen habe, sofort wieder angefangen zu diäten.
Wenn ich hinfahre, wird sich alles nur darum gehen, dass sie mir ihre Kleidung vorführt, in was sie dünn oder dick aussieht und garantiert wird sie nicht einen Bissen mehr essen als ich. Oder weniger.
Ich habe keine Ahnung, wie ich das Überstehen soll. Eine Woche mit 2 Frauen & wir alle 3 haben die gleichen extremen Grundkonflikte & ich darf aufgrund ihrer Unselbständigkeit auch noch die Mutterrolle übernehmen.
Mittlerweile gehts mir weder um Kalorien oder um FAs, selbst Wasser im Bauch ist mir zuviel vom Gefühl her. Wegbleiben und nicht hinfahren ist für mich auch keine Option sollte ich meine Oma nie wieder sehen, würde ich es mir auch nicht verzeihen.
Es ist irgendwie...hoffnungslos :|

Re: ES/Bulimie als "Familientradition"

Verfasst: Mi Nov 15, 2017 10:40
von Complessa
Dann fahr doch nur für ein bis zwei Tage hin.
Kein Mensch zwingt dich doch zu 2 Wochen!
Oder ihr trefft euch im Altersheim auf "neutralem Boden", trinkt nen Kaffee zusammen, geht ne Runde im Garten spazieren, und du fährst wieder. Wäre das denn keine Option?