Re: Wem vertraue ich mich am besten an?

#2
Liebe Sophia,

wie alt bist du? Du hast dich bestimmt schon mal hier vorgestellt, aber ich bin in letzter Zeit nicht wirklich aktiv hier.

Also ich leide an meiner ES jetzt 15 Jahre.

Ich habe mich mit 14 bei meiner Mutter geoutet, nachdem sie aber schon mehrfach mitbekommen hatte, wie ich mich übergeben habe.

Damals wäre es tatsächlich nicht nötig gewesen. Ich habe damals nicht wirklich bzw. nicht bewusst unter der ES gelitten. Jetzt ist das anders.

Bevor ich mich meiner Mutter anvertraute sprach ich mit zwei Freundinnen darüber, die beide ebenfalls in einer ES steckten... im Nachhinein äusserst suboptimal.

Naja, jedenfalls hatte die eine Freundin von mir sich irgendwann bei Ihren Eltern geoutet und bekam so unendlich viel Unterstützung und Mitgefühl entgegen gebracht...
da dachte ich ich könnte es mich auch bei meiner eigenen Mutter trauen.

Tja falsch gedacht. Ich habe ihr einen langen Brief geschrieben und danach begann die Hölle auf Erden für mich.

In meinem Fall wäre es besser gewesen ich hätte damals nichts gesagt.
Andererseits weiss ich, dass ich niemals Hilfe bekommen hätte, wenn ich es weiter verheimlicht hätte.

Der Punkt ist einfach, dass wenn du noch daheim wohnst eine Therapie oder ähnliches ohne das Wissen deiner Eltern kaum möglich ist...

Meine Eltern waren einfach das absolute Negativbeispiel.

So muss es aber nicht laufen.

Ich würde dich immer darin bestärken mit deiner Mutter zu sprechen.

Denn auch wenn nach meinem Outing eine sehr schlimme Zeit begonnen hat war es doch irgendwie gut, denn ich habe einfach gemerkt, dass ich viel Verantwortung für mich selber übernehmen muss und auch KANN.

Jetzt mit Ende 20 gehe ich ganz offen mit meiner ES um...
es gab einfach den Punkt an dem ich gesagt habe. Ich bin eure Tochter. Mich gibt es nur mit Bulimieoder eben garnicht in eurem Leben.

Ich weiss, ich bin nicht der Mutmacher.

Wichtig ist erstmal: Willst du selbst raus aus der ES und was ändern?
anybody listen?

sleeping awake.