Bulimie wird schlimmer bei Liebeskummer

#1
Hallo :)
Ich glaube, seit ich im Oktober mit meinem Freund Schluss gemacht habe, ist das erst so schlimm geworden mit dem Erbrechen, früher war es nur einmal im Monat oder so.. Und ich weiß zwar dass er nicht der richtige war aber irgentwie vermisse ich ihn trotzdem.
Nun hab ich zur gleichen Zeit wo mit meinem Freund Schluss war einen anderen im Skiurlaub kennengelernt, er ist aber nicht deutsch, sondern lebt in Dänemark. Wir haben bis heute jeden tag geschrieben, und wir haben schon geplant dass ich ihn nach Weihnachten besuchen komme, ich wollte den Flug noch diese Woche buchen.
Auch meine Essstörung hielt sich in Grenzen letzte Woche, ich habe zwar noch manchmal gebrochen aber kaum Fressanfälle gehabt. Da war ja auch noch alles in Ordnung zwischen ihm und mir. Und heute morgen hat er mir dann geschrieben dass ein Mädchen, auf dass er schon lange steht ihm gesagt hat, sie hätte Gefühle für ihn. Deswegen wollte er dass mit uns eben beenden, weil er sich erstmal auf das andere Mädchen einlassen möchte.
Ich weiß, dass er und ich eh keine Zukunft gehabt hätten (so eine Fernbeziehung tue ich mir nicht an), aber ich fühle mich jetzt einfach unglaublich einsam und auch alleine. Heute konnte ich außerdem keine Mahlzeit drinbehalten, ich fühle mich total ekelhaft und muss andauernd die Tränen zurückhalten, nicht direkt wegen ihm, sondern es ist einfach so eine allgemeine Verzweiflung. :cry:
Meint ihr, dass ich deswegen heute auch mehr erbrochen habe als sonst? Und glaubt ihr, dass auch die Trennung von meinem Freund ein Grund für das häufigere Erbrechen ist? Habt ihr ähnliche Erfahrungen, z.B. dass bei Stress die Bulimie schlimmer wird? Und wie kann ich es schaffen, beides voneinander zu trennen, und solche emotionalen Probleme mein Ess- und Brechverhalten nicht beeinflussen zu lassen?

Re: Bulimie wird schlimmer bei Liebeskummer

#2
hi oriana,
Ich kann mir gut vorstellen, dass das was mit der Gesamtsituation zusammenhängt, die sich bedingt durch das ganze Liebeswirrwarr belastet. Wenns einem schlecht geht, tendiert man mit einer Essstörung wohl eher dazu das schlechte gefühl dadurch zu kompensieren (was bekanntermaßen nicht wirklich funktioniert). Lass es bitte nicht zu, dass der Grund dafür dein Ex ist, denn auch wenn du ihn noch so gemocht hast- das ist er nicht wert. Versuch nicht so oft an ihn zu denken, das hilft alles nix :cry:
Ich denke es wäre jz wichtig, dass du nach vorne schaust, dir das, was du schon erreicht hast (nämlich dass du normal nur noch 1 mal im monat brichst) vor Augen hälst.

Re: Bulimie wird schlimmer bei Liebeskummer

#3
Ich erbreche ja eigentlich erst seit einem halben Jahr, seit mit meinem Freund Schluss ist fast täglich. Diesen Zusammenhang habe ich aber erst verstanden als mit dem Typen aus Dänemark nichts mehr lief, da hatte ich es nämlich wieder ein bisschen unter Kontrolle, besonders die Essanfälle. Jetzt wird es eben wieder schlimmer, ich habe jeden Tag einen unbändigen Appetit, überesse mich, und erbreche demnach danach auch wieder. Ich wünschte ich könnte beides voneinander trennen, weil ich kann ja nicht jedesmal wenn ich emotionale Probleme habe das damit kompensieren Essen in mich hineinzustopfen ...

Re: Bulimie wird schlimmer bei Liebeskummer

#4
Hallo oriana,

ich kenne das auch. Meine ES ist erst richtig ausgebrochen, als mein erster Freund mit mir Schluss gemacht hat. Ich hatte schon vor dieser Beziehung ein gestörtes Verhältnis zu meinem Körper, habe mit Radikaldiäten und AFM experimentiert, aber nie so exzessiv wie nach dieser Trennung. Deshalb würde ich sie im Nachhinein auch als "Startschuss" bezeichnen.

Nach der Trennung bestimmte die ES langsam aber sicher mein gesamtes Denken. Hungern wurde zu meinem neuen Lebensinhalt, die Waage zu meinem besten Freund. Ich habe mich damals für jede Mahlzeit bestraft; habe mir zum Beispiel verboten, mich mit Freunden zu treffen oder Hobbies nachzugehen. In seltenen Fällen habe ich mich sogar geritzt. (Das würde ich heute nie wieder tun!) Meine Gedanken und Gefühle waren ein einziges Chaos. Ich war ständig ruh- und rastlos, habe an allem und jedem gezweifelt und war fest davon überzeugt, dass ich bis an mein Lebensende einsam und allein vor mich hinvegetieren werde.

Heute, elf Jahre und zwei Beziehungen später, komme ich mit Trennungen weit besser klar. (Gut geht es mir nach einer Trennung natürlich nicht, aber ich fühle mich dann wenigstens nicht mehr ganz so verzweifelt wie damals.) Ich greife leider auch heute noch auf die ES zurück, wenn ich das Gefühl habe, zurückgewiesen zu werden – so extrem wie damals ist es aber nie wieder geworden.

Ich kann dir leider auch nicht sagen, wie das eine mit dem anderen zusammenhängt. Oder was man dagegen machen kann. Ich wollte aber trotzdem gern etwas in deinen Thread schreiben – und sei es nur, damit du weißt, dass du nicht alleine bist. ^^