Tage vor den Tagen und Erbrechen

#1
Hallo,
ich weiß nicht ob ich jetzt in dem Unterforum richtig bin, sonst verschiebt es bitte.

Eigtl Erbreche ich mich nicht mehr und habe auch nicht mehr wirklich fa's.
Da gibt es allerdings eine Zeit im Monat, meistens eine Woche vor den Tagen, wo sich das erbrechen häuft. Es sind zwar nur ein, zwei, drei Tage oder wenns schlimm ist eine Woche, aber eigtl will ich schon ganz brechfrei sein. Ich habe dann zwar nicht unbedingt fa's, esse aber schon etwas mehr wie sonst. Generell ist es in der Zeit auch emotional extrem schwer. Meistens bin ich in der Woche ziemlich depri und lustlos, fühle mich körperlich schwach und bin extrem müde und schaffe einfach nicht das was ich schaffen will.
So genau weiß ich nicht mit was es zusammenhängt. Aber es ist auf jedenfall nervig.

Kennt das vll noch jem, dass sich das (essen) und brechen vor den Tagen häuft und alles schlimmer ist? Hat euch dagegen schon was geholfen? oder habt ihr sonst iwelche Gedanken dazu?

Liebe Grüße
Drachenbaby

Re: Tage vor den Tagen und Erbrechen

#2
Hey Drachenbaby,
das was du beschrieben hast, kenne ich zu gut..
Bei mir beginnt es meistens auch 5-7 Tage vor den Tagen, an denen ich die ganze Zeit esse, wegen jeder Kleinigkeit weine oder nur das nötigste tue, weil ich nur im Bett liegen möchte.
Ich probiere mich an dieses Tag abzulenken, so gut wie es geht..
Ich habe zwar eigentlich nie Lust aber ich verabrede mich an diesen Tag mit Freunden oder probiere wenigens eine produktive/spaßige Sache am Tag zu machen.

Vielleicht hilft es dir ja aber du bist damit auf jeden fall nicht alleine!

Re: Tage vor den Tagen und Erbrechen

#4
Hallo,
danke für eure Antworten :)
Mich ablenken oder trotzdem meinem normalen Alltag nachzugehen versuche ich auch, aber es ist dann sooo anstrengend und fühlt sich auch sehr nach Qual an. Es geht zwar auch wieder vorbei, aber da es sich jeden Monat wiederholt, ist es schon sehr ätzend.
Hört sich aber gut an, dass ich damit nicht ganz alleine bin.
Zur Pille, ja ich hatte sie mal genommen und dann immer drei Monate durch. Es war dann auch sehr viel besser. Leider hat die Pille aber auf lange Sicht auch sehr viele Nebenwirkungen und birgt Gefahren und Risiken. Außerdem habe ich ein Problem damit mich bei einem Frauenarzt untersuchen zu lassen. Aufgrund meiner Vergangenheit finde ich das einfach unvorstellbar. Und ohne Untersuchung bekomme ich von keinem Frauenarzt ein Rezept für die Pille. Bei mir spielt als Studentin wohl auch der Kostenfaktor eine Rolle.
Ist iwie schwierig.

LG

Re: Tage vor den Tagen und Erbrechen

#5
Ich nehme die Pille nicht, da ich etwas Angst habe davon zuzunehmen oder das ich Hormonschwankungen bekomme, wie meine Freundin.

Bei mir war es eine Zeitlang so, dass sich vielleicht alle 3-4 Monate meine Tage auf mein Essverhalten ausgewirkt hat. Ich hatte zwar jeden Monat diese Unlust und das ständige weinen aber ich habe nicht öfters übergeben als sonst.

Doch seid Sommer habe ich es wirklich jeden Monat. Ich hoffe das es wieder weniger wird aber mal schauen.

Re: Tage vor den Tagen und Erbrechen

#6
Hallo Drachenbaby (und alle anderen die es interessiert!),

das was du schreibst kenne ich so ähnlich auch.
Ich bin jetzt mittlerweile seit 5 Jahren clean, d.h. ich erbreche nicht mehr und habe auch keine Fressattacken mehr.
Trotzdem verändert sich mein Essverhalten im Laufe eines Monats.
An den Tagen vor den Tagen esse ich meistens sehr viel mehr als sonst und auch tendenziell mehr süße Sachen.
Früher habe ich mich darüber geärgert, mittlerweile weiß ich, dass mein Körper in dieser Zeit aber auch mehr wegstecken kann, ich nehme selten zu in dieser Zeit obwohl ich eigentlich mehr Energie aufnehme als normal.
Mein Körper scheint das in gewissen Maße sogar zu brauchen.
Und wenn es doch mal ausartet und ich zunehme ist das auch nicht so schlimm weil ich genau weiß, dass sich mein Hungergefühl direkt nach meinen Tagen wieder verändert (da habe ich dann meistens deutllich weniger Hunger als normal).

Ich weiß nicht ob das bei dir ähnlich ist, falls du das noch nicht beobachtet hast nimm dir mal Zeit und versuch es mal, es lohnt sich wirlich!
Wenn man noch akut in der Bulimie hängt ist das manchmal vielleicht schwierig weil das Essverhalten da oft emotional gesteuert ist und ein Kompensationsmechanismus ist.
Aber so wie du schreibst scheinst du auf einem guten Weg zu sein.
Schwanungen im Hungergefühl oder irgendwelche cravings müssen nicht immer psychisch deningt sein, manchmal hat es ganz einfach körperliche Ursachen.
Und das ist dann auch nicht unbedingt eine Krankheit und muss wegbehandelt werden sondern manchmal auch einfach normal.
Generell will dein Körper dein bestes und reguliert sich entsprechend auch selbst.

Wenn es bei dir überhand nimmt annst du auch mal zu einem Frauenarzt bzw. Hormonspezialisten gehen.
Ich habe das getan (auch noch aus ein paar anderen Gründen), es hat mir aber nicht geholfen.
Mittlerweile mache ich eine Homöopathische Behandlung.
Das ist nicht jedermanns Sache, in meinem Fall wird es aber von der Krankenkasse bezahlt und es hilft mir bei deutlich weniger Nebenwirkungen fast genauso gut wie die "normale" Behandlungsmethode.
(Ich schreibe nicht, dass man mit Homopathie Krebs oder Aids oder ähnliches heilen kann. In meinem Fall handelt es sich einfach um ein leichtes hormonelles Ungleichgewicht und keine Krankheit, es besteht eine Gefahr für mich und wenn es nicht wirken würde, dann wäre das höchstens etwas nervig für mich aber in keinster Weise gefährlich für meine Gesundheit oder mein Leben.)
"You," he said, "are a terribly real thing in a terribly false world, and that, I believe, is why you are in so much pain."

Re: Tage vor den Tagen und Erbrechen

#8
Hallo,
etwas anders kenne ich das auch Hirngespint. Ich esse mehr und nehme in der Zeit schon zu, auch wenn ich nicht mehr esse. Mein Bauch ist dann auch immer total aufgebläht. Aber wenn die Tage dann da sind wird es mit jedem Tag wieder weniger. D.h. ich wiege genau das selbe wie vor den Tagen vor den Tagen. Also einfach eine Schwankung aber keine Zunahme. Also scheint das mehr, der Körper wohl doch gut verstoffwechseln zu können in der Zeit. Ich konnte es zwar jetzt schon lange beobachten aber iwie ist das vertrauen das mein Körper das immer hinbekommt noch nicht so ganz da :?.
Ich kann mir schon vorstellen, dass auch was pflanzliches helfen könnte, aber es heißt immer das es mind 3 Monate braucht bis überhaupt eine Veränderung spürbar ist.
Ich frag mich auch ob es den wirklich als schlimm zu bewerten ist, wenn ich nur in der Zeit breche? Hat das dann überhaupt noch krankheitswert?

LG Drachenbaby

Re: Tage vor den Tagen und Erbrechen

#9
das ist die Frage die ich meiner Therapeutin morgen stellen werde - ist es denn krankheitswertig, wenn man nur ab und zu Afm nimmt, weihnacchten, familienfeiertage, andere anlässe... und ich weiß,w as sie sagen wird - JA. und so sehe ich das mitm Brechen bei dir, weil - jeder "andre" würde es aushalten können, dass es eben schwankt. Sich drauf verlassen, dass es eben so ist. Und trotzdem tun wir es. Weil wir uns nicht vertrauen, Angst haben, dass es genau DIESMAL nicht wieder weg geht, einmal essen gleich mega dick macht.... ich dnek, du verstehst was ich sagen will.

Ich hab mir vor ein paar Tagen gedacht, was ist denn dabei, wenn ich jetzt 2 Wochen durchhalte und dann an Weihnachten esse und zur Beruhigung schau, dass ich so viel wie geht wieder loswerde. Aber---- das ist ja nur ein geplantes in die Sucht fallen. Denke ich. Und man wird immer mehr Gründe finden, es zu rechtfertigen. Da wäre ein Weg, diese paar TAge eben anzunehmen, ein wichtigerer zu sein, hm?
Weltenbummlerin auf der Suche nach dem ICH

Re: Tage vor den Tagen und Erbrechen

#10
Hallo,
ja ich verstehe was du meinst Weltenbummlerin. Ich bin wohl auch einfach etwas verwirrt, weil ich nicht weiß was den eigtl meine Thera dazu denkt. Sie weiß es, dass es nur in den Tagen vorkommt. Aber wirklich was dazu gesagt hat sie noch nicht. Ich habe sie jetzt mal per Mail gefragt, wie sie den die Sache sieht. Habe aber noch keine Antwort bekommen.
Hat den deine Therapeutin Ja auf die Frage geantwortet ob es krankheitsbedingt ist?

LG Drachenbaby

Re: Tage vor den Tagen und Erbrechen

#11
So, ich muss gestehen - ich habe es nicht angesprochen. Ich weiß nicht, ich hatte es fest vor. Und ich habe es noch immer fest vor - ich hab am Di, 22.12., nochmal Therapie und werde da das Thema anschneiden gleich zu Beginn. Weil es da halt akut werden wird .
Ich war heut bei der Ärztin und der hab ich schon gesagt, dass ich letzte Woche drei Tage hintereinander Afm genommen hab weil ich das Gefühl, dass etwas in mir ist, nicht aushalte. Und sie meinte, dass das eben durchgestanden werden muss, es dann besser wird, usw. Also - die hat die Frage ganz klar mit "Krankheitswertig" eingestuft. Sie ist von dem ES Institut und auch sonst sehr kompetent, also - das glaub ich ihr absolut. Weil sie meint, das wäre dann eben auch Aufgabe / Teil der Therapie, dass man das in den Griff bekommt. Jeder hat mal Tage, an denen er nicht zufrieden ist. Aber deswegen gehen 90% der Menschheit nicht brechen / nehmen Afm,... und dass man seinem Körper vertrauen muss, dass es sichreguliert. Dass das eigentlich recht schnell geht.
Ich fands ja auch prinzipiell sehr einleuchtend, muss ich zugeben. Aushalten lernen ist halt ein ganz großes Thema... aushalten lernen, dass man nicht alles 10000%ig planen und bestimmen kann. Auch nicht beim eigenen Körper.

Ich werde mich wenn du magst aber melden nachdem ich das mit der Therapeutin angesprochen hab :)

Alles Liebe!
Weltenbummlerin auf der Suche nach dem ICH

Re: Tage vor den Tagen und Erbrechen

#12
Hallo,
danke für deine Antwort. Ja das was deine Ärztin da sagt klingt wirklich einleuchtend.
Vll hilft es dir sonst es aufzuschreiben was du bei deiner Thera sagen magst und wenn du es nicht schaffst zu sagen, kannst du das geschriebene ihr geben.
Ich habe jetzt auch eine Antwort bekommen, das ist der Teil der Mail: Das Brechen bei PMS hat noch krankheitswert. Vermutlich passiert es unter dem (hormonellen)Stress/vielleicht triggert auch der etwas dickere Bauch in dieser Zeit??, weil andere Copingstrategien dann schlechter wirken oder sie sie nicht anwenden? Insgesamt ist es natürlich ein Fortschritt und spricht sehr dafür dass sie besser in ihrer Selbstregulation geworden sind, dass es nur dann auftritt
Also sie sieht es auch noch als krankheitswert an.
Und das was deine Thera dazu sagt würde mich auch noch interessieren :)
Auf jeden Fall scheint es schon mal Einigkeit in der Sache zu geben, dass egal wie oft es ist, es immer noch krankhaft ist.

Und wie setze ich jetzt die Erkenntnis um, den die Tage werden auf jeden Fall wieder kommen? ;)

LG

Re: Tage vor den Tagen und Erbrechen

#13
jaaaa..... also logisch nachvollziehen kann ich das ja alles. wie du sagst - was mache ich, wenn ich dann wieder AKUT IN DER SITUATION bin... und das ist was, was mich immer bissl unrund macht, wenn ich dran denke, dass mir da die Therapeutina uh nicht helfen kann? Ist es dann das, was man in einer Verhaltenstherapie erarbeiten würde? Wenn sie zu den Afm greifen wollen, greifen Sie stattdessen zum Stift und malen Sie (salopp ausgedrückt)? Wenn Sie aufs Klo gehen wollen zum Brechen, biegen Sie stattdessen ab und gehen Sie ins Wohnzimmer und keine Ahnung was?

Also du suiehst ich kann dich da sooo gut verstehen. ICh wird mir heute noch überlegen, ob ich das im Einzel ansprech am DI oder ind er Gruppe morgen. Beides hätte Vorteile - denn im Einzel würde ich vielleicht eher Tipps bekommen, weil in der Gruppe hält sie sich tooootal raus und ich habe nur die Meinungen der andren. Und andre Bulimiker würden wohl auch sagen, besser das eine Mal *kontrolliert* statt immerzu ohne Maß und Ziel? Ich weiß nicht. Oder ich mach beides, dass ich das Thema von morgen dann am Di nochmal aufgreif. Ach, wie ich diese Planlosigkeit liebe, ich Kontrollfreakchen ;-P

Wobei ich es super find, dass du es so gut im Griff hast, also - das ist ja ein Megafortschritt, den man nicht aus den Augen verlieren darf! Und vielleicht muss man dann eben die ZEit auch ein bisschen für sich arbeiten lassen - dass es dann anch einer Zeit auch geht, andre Copingstrategien einzusetzen.... die Hoffnung stirbt zuletzt :)

Ich halt dich auf dem Laufenden :)

LieGrü
Weltenbummlerin auf der Suche nach dem ICH

Re: Tage vor den Tagen und Erbrechen

#14
Hallo,
ich hab zwar Verhaltenstherapie gemacht, aber nein das habe ich nicht gelernt was du schreibst. Wir hatten auch erst mal erarbeitet warum ich überhaupt breche. Als wir dann wussten, dass ich sozusagen meine Gefühle ausbreche, weil ich sie sonst nicht aushalten kann, ging es darum Strategien zu finden wie ich mit den Gefühle sonst umgehen kann. Sonst war es aber auch wichtig, ein normales Essverhalten zu lernen und als sich der Körper wieder daran gewöhnt hatte, gab es auch immer weniger fa´s und somt weniger brechen. Ich denke aber auch das der Aufbau eines gesunden Selbstbewusstsein wichtig ist, dass ich liebenswert bin selbst wenn ich ein bisschen mehr wiege und das das Gewicht nicht alles ist. Das es wichtigere Dinge im Leben gibt. Meine Ziele und wünsche zu finden. Und eine neue Tagesstruktur zu finden, auch neue Hobbys. Und es braucht wohl einfach sehr viel Zeit.
Also obwohl ich das alles weiß, schaffe ich es trotzdem nicht immer.
Hast du jede Woche Gruppentherapie? Ich kenne die nur aus der Klinik.
Wenn du so von Afm schreibst fällt mir schon auf das da bei mir teils doch noch mehr krankheitswert ist wie ich dachte. Ich glaube auch ich habe noch lange kein normales Essverhalten.
Ich habe auch mal gelesen, dass man iwie immer Essgestört bleibt. Das man zwar Symptomfrei ist aber diese Grundgedanken bleiben. Keine Ahnung, es wird ja auch viel Müll herausgebracht.

Danke das du mich auf dem laufenden halten magst

LG
cron